Hier mal eine (kompetente) Aussensicht: Progmetal Leitfaden der Babyblauen Seiten:
"Progmetal - die Mischform aus Prog und Heavy Metal. Wie soll man eine kurze Einleitung zu dieser Kombination finden, wenn bereits die zugrundeliegenden Gattungen in verschiedenste Stile unterteilt werden?
Nun, vielleicht kann man das "Jahr 0" des Progmetal an einem Album festmachen, das - wie die dahinter stehende Band - bis heute schlicht als Synonym für Progmetal verstanden wird. Das Jahr: 1992, die Band: Dream Theater, das Album: Images And Words. Seitdem "frickeln" Gitarristen, und Keyboarder sind nicht mehr ausschließlich für In- und Outro zuständig. Doch selbst Dream Theater haben schon vor ihrem Megaseller musiziert, und es finden sich natürlich auch noch andere Heavy Bands, denen man bereits vor 1992 den Stempel proggy aufdrücken kann. An erster Stelle stehen sicher Fates Warning, die grossen Einfluss auf Dream Theater ausübten. Aber es gab - von Queensryche bis zu Watchtower - durchaus auch in den 80er Jahren schon Bands, die Elemente des Prog verarbeiteten (Iron Maiden) oder gar ganz gezielt auf "Progressivität" hinarbeiteten (Voivod).
Nach "Images and Words" explodierte dieser "neue" Zweig des Metal aber geradezu, und allerorten sprossen Bands aus dem Boden, die Dream Theater nachzueifern versuchten - was aus finanziellen Gründen oder auch wegen mangelnder technischer Versiertheit an den Instrumenten meist kläglich scheiterte. In anderen Fällen artete die neue Lust am schnellen und vertrackten Spiel zu unerträglichen "Frickelorgien" aus.
Inzwischen haben sich viele Bands etabliert, die mal eher heavy, mal eher proggy sind und dabei erfolgreich auf den Spuren von "Images and Words" wandeln. Allerdings wird vieles als "Prog"-Metal bezeichnet, was eigentlich nur fehlerfrei gespielter Metal mit Keyboards und sauberer Produktion ist. Auf der anderen Seite hat der Prog-Virus auch die härteren Metalregionen infiziert, progressiver Thrashmetal (Anacrusis, Tourniquet) oder sogar progressiver Deathmetal (Opeth, Atheist) verkaufen sich zwar nicht besonders gut, sind allerdings auch für aufgeschlossene Progrocker einen Versuch wert.
Die Kollision der beiden Welten führte zu einer allgemeinen Weiterentwicklung, sowohl im Prog als auch im Metal. Zusätzlich führte dieser Zusammenstoß dazu, daß viele Metal-Hörer auch den übrigen Prog kennenlernten und umgekehrt der eine oder andere Progger Gefallen am eher unkomplizierten Speed-, Thrash- oder Powermetal fand.
Die hier aufgeführten Bands stellen eine Auswahl an wichtigen Vorreitern und Newcomern der Progmetal-Szene dar - und auch das "heilige" Album darf natürlich nicht fehlen."