Pallbearer

Heartless macht mich wirklich in positiver Weise fassungslos. Der Sound klingt wieder erdiger, transparenter, bodenständiger und nicht so wuchtig überproduziert, wie Foundations Of Burden. Aber was ich etwas vermisse, sind diese mehrstimmigen Chor/Kanongesänge, wie etwa beim Song "Worlds Apart" vom Vorgängeralbum. Diese Art von überirdischer, sakraler Erhabenheit schimmert nur ansatzweise ausgerechnet beim ersten Song "I Saw The End" durch.

Aber nichtsdestotrotz ist Heartless für mich ein Anwärter, traurig-schöne Alben wie Watching From A Distance von Warning vom Doom Tron zu stoßen. Hier und da schimmern geniale Ansätze durch, die entfernt an eine seltsame Ehe aus Katatonia, Queensryche, Warning und Black Sabbath erinnern.

Ganz großes Ausrufezeichen ist der letzte Song "A Plea For Understanding". Das zerreist einem das Herz. Herzlos ist der, der bei dieser Platte nicht vor Ergriffenheit auf die Knie fällt.
 
Habe mir jetzt endlich mal das neue Album in ruhe anhören können und wurde nicht enttäuscht. Nach der EP 2016 habe ich eigentlich ein etwas Melancholischeres Album erwartet, aber auch wenn dies nicht so stark der Fall, hat das Album trotzdem seine Stärken und sehr Emotionalen Parts. Auch wenn das Album stärker in die progressive Richtung geht, behalten sie ihren Stil bei und das ist das wichtigste. Ich hätte mir zwar mehr schwere und tragende Riffs gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben :D
 
Das 2010er Demo und Sorrow And Extinction gehören für mich nach wie vor zu den Genre-Highlights der jüngeren Zeit. Die Foundations Of Burden macht immer noch viel Spaß, auch wenn sie vielleicht bereits eine Idee zu gefällig ist. Der Stream von Heartless lässt mich dagegen allerdings ziemlich kalt. Werde dem Album sicherlich noch einige Chancen geben, aber hier will schon wohl überlegt sein, ob ich mir das auf Tonträger ins Haus hole...

Eine ernstgemeinte Frage: Bereits beim Vorgänger ist mir aufgefallen, dass der nasale, ozzy-mäßige Gesang der Anfangszeit nur noch sporadisch zu hören war. Auf Heartless klingen die Vocals jetzt aber nochmal sehr viel glatter (und in meinen Ohren leider auch gewöhnlicher). Singt da immer noch primär Brett Campbell oder ist das Mikro mittlerweile innerhalb der Band weitergewandert?
 
Vorab: die ersten beiden Alben waren bereits sehr gut, aber "Heartless" ist echt nochmal ein bis zwei Klassen besser. Hin zu mehr Abwechslung, weg von der Ödnis die viele Doom-Bands so schnell befällt. Mehr Prog, mehr Psychedelic, mehr Spannung. Auch der Gesang hat einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Die Riffs sind einerseits schwer aber auch deutlich lockerer und abwechslungsreicher als zuvor.

Starkes Ding und (leider) locker mit das beste was Doom im Moment zu bieten hat.
 
Singt da immer noch primär Brett Campbell oder ist das Mikro mittlerweile innerhalb der Band weitergewandert?
Also auf dem Blatt, was der LP beiliegt, steht bei Brett Campbell "Lead Vocals" und bei Joseph D. Rowland und Devin Holt "Vocals". Ergo würde ich schon sagen, dass zumindest ein Großteil noch von ihm kommt, bei den ruhigen Strophen von "A Plea For Understanding" könnte ich mir aber beispielsweise gut vorstellen, dass die ein Anderer übernommen hat.

Zwischenstand hier: eindeutig das Album, welches ich zur Zeit am häufigsten auflege. Auch nach den Durchläufen zehn und elf in recht kurzer Zeit noch keine Spur von Abnutzungserscheinungen. Wahnsinniges Teil.
 
Tourdaten? Fall sie in WI spielen, mach ich das gerne. Auch ohne Vorkasse.

Karlsruhe ist geplant. Ist aber nicht zu 100% sicher.
Falls du niemand anderen mehr findest und ich gehe, nehm ich nen Patch für dich mit.
Gibt scheinbar keine Patches auf der Tour, hab ich erfahren. Aber trotzdem nochmal danke euch beiden!
Wünsch euch viel Spaß am Freitag!
 
Leider ne kleine Enttäuschung das Album. Mir fehlt irgendwie das zwingende, dass noch den genialen Vorgänger ausgemacht hat. Irgendwie wird auch fast jede Band Panne, die zu NB wechselt, oder ?:D Nee, im Ernst: Ne 8/10 isses immer noch, aber an den Vorgänger kommt "Heartless" zu keiner Sekunde ran.
 
Vorab: die ersten beiden Alben waren bereits sehr gut, aber "Heartless" ist echt nochmal ein bis zwei Klassen besser. Hin zu mehr Abwechslung, weg von der Ödnis die viele Doom-Bands so schnell befällt. Mehr Prog, mehr Psychedelic, mehr Spannung. Auch der Gesang hat einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Die Riffs sind einerseits schwer aber auch deutlich lockerer und abwechslungsreicher als zuvor.

Starkes Ding und (leider) locker mit das beste was Doom im Moment zu bieten hat.
Ich hab den von dir beschriebenen Sprung ja schon zwischen dem ersten und dem zweiten Album gehört. Das Debüt war stilistisch noch viel konventioneller, der Nachfolger hatte dann schon deutliche hörbare Einflüsse aus anderen Genres. Bin auf die neue gespannt, die wird wohl beim KIT eingesackt!
 
Pallbearer habe ich tatsächlich seit dem Demo nicht mehr gehört und war nun doch ziemlich erstaunt wie generisch das mittlerweile tönt... Ich kann schon nachvollziehen was vielen daran gefällt und höre auch Ansätze raus die mir sehr gut gefallen aber irgendwie bleibt nichts hängen und es zündet nicht. Ich hör erstmal wieder weiter Memory Driven und versuche die Tage nochmal nen neuen Anlauf.
 
Pallbearer habe ich tatsächlich seit dem Demo nicht mehr gehört und war nun doch ziemlich erstaunt wie generisch das mittlerweile tönt... Ich kann schon nachvollziehen was vielen daran gefällt und höre auch Ansätze raus die mir sehr gut gefallen aber irgendwie bleibt nichts hängen und es zündet nicht. Ich hör erstmal wieder weiter Memory Driven und versuche die Tage nochmal nen neuen Anlauf.
Generisch? Gut, habe die neue noch nicht gehört, aber ich finde, die sind bisher immer eigenständiger geworden.
 
Ich hab den von dir beschriebenen Sprung ja schon zwischen dem ersten und dem zweiten Album gehört. Das Debüt war stilistisch noch viel konventioneller, der Nachfolger hatte dann schon deutliche hörbare Einflüsse aus anderen Genres. Bin auf die neue gespannt, die wird wohl beim KIT eingesackt!

So sehe ich das auch, bin nach den 4 Durchläufen aber eher enttäuscht und sehe zwar einen Schritt durch die Prog/Psychedelic/Classic Rock-Reminiszenzen und finde an denen viel gefallen. Dafür aber dieser aalglatte Klargesang, der von der Emotionalität nur noch einen kleinen Teil überlässt, was doch einiges verloren gehen lässt. Wenigstens live kam das aber alles wesentlich besser rüber.
 
Interessant, dass der Gesang diskutiert wird, denn das ist auch mein Thema bei dieser Band.
Am Vorgänger habe ich mich gerieben, weil ich den Gesang zunächst schwachbrüstig und jammerig fand - die Musik an sich genial! - letztlich waren gerade empfundene Widersprüche ein Grund, weshalb das Album spannend blieb und ich es sehr mag. :)
Bei "Heartless" emfinde ich den Gesang von Anfang an nicht nervig, besser mit der Musik verquickt. Und ich frage mich irritiert, ob ich es darum weniger gut finde, weil es langfristig weniger Reiz haben wird??? Komische Sache das.
 
Interessant, dass der Gesang diskutiert wird, denn das ist auch mein Thema bei dieser Band.
Am Vorgänger habe ich mich gerieben, weil ich den Gesang zunächst schwachbrüstig und jammerig fand - die Musik an sich genial! - letztlich waren gerade empfundene Widersprüche ein Grund, weshalb das Album spannend blieb und ich es sehr mag. :)
Bei "Heartless" emfinde ich den Gesang von Anfang an nicht nervig, besser mit der Musik verquickt. Und ich frage mich irritiert, ob ich es darum weniger gut finde, weil es langfristig weniger Reiz haben wird??? Komische Sache das.

Eine interessanter Aspekt. Ich kenne von Pallbearer nur den Vorgänger. Diesen empfand ich rein musikalisch als absolut mächtig und überwältigend. Der Gesang klang dort in der Tat irgendwie schwachbrüstig und nichtssagend. Vielleicht auch ein Grund, warum ich mir die "Heartless" bisher immer noch nicht zugelegt habe.
 
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