Es wird endlich mal Zeit für einen MANILLA ROAD-Thread

Meine Bestellung von ZYX kam übrigens nun auch an, war alles in Ordnung. Vielen Dank fürs Vermitteln, Neudi.
 
Gerne doch! Ich finde es immer schade wenn sich Bands unserer Größenordnung nicht mal eine Minute Zeit für solche Sachen nehmen oder gar nicht reagieren. Bei den größen Acts ist es natürlich verständlich, aber dann brauchen die halt jemand für solche Angelegenheiten. Es ist auch schade, dass wir niemals Autogrammwünschen nachgehen können, wegen der Entfernung Deutschland-Wichita.
 
Jein! Die Meisten sind ja heute nicht mehr aktiv oder sogar schlimmer. Es gab aber sogar in den Reviews zu ReIssues schon "Entschuldigungen" von Schreibern, die die Platte(n) früher nicht gut fanden. Das finde ich charakterlich stark und super, vor solchen Leuten habe ich Respekt! Es ist keine Schande, wenn man seinen Geschmack verändert oder ausbaut. Ich höre heute zu 50% Metal (NWOBHM, US-Metal, Euro Metal, etwas Thrash auch etc.) , 40 % 70s Zeug (nicht nur "heavy") und gut 10 % 60s Musik. Das wäre vor 20 Jahren noch fast undenkbar gewesen. Bis Cryptic Slaughter habe auch ich damals diese "schneller, härter, lauter-Schiene" mitgemacht, bin dann aber irgendwann mit Grindcore etc. deutlich an meine Hemmschwelle gekommen und habe mich vom Härtegrad wieder zurückentwickelt. Manilla Road fanden in Europa erst ab Black Dragon Records statt und da war der Blick bei fast allen Heften natürlich stilistisch ein Anderer. Auch St. Vitus wurden völlig zur Sau gemacht. Thirsty and Miserable "Ob die Jungs durstig sind weiß ich nicht, aber miserabel sind sie auf alle Fälle".
 
Mit Kritik umzugehen ist aber generell kein Zuckerschlecken! Ich selbst habe kein Problem mit "ist nicht mein Ding" oder "gefällt mir nicht (so)". Würde man das nicht öfter lesen oder hören, dann wären wir nach dieser Logik jetzt Millionäre *lol*. Was mich am meisten nervt und ärgert, sind Vergleiche mit Alben aus den Achtzigern (habe ich ja bereits erwähnt). Was mich aber auch stört sind Unwahrheiten oder Annahmen. Das war auch der Grund, warum ich aus dem Sacred Metal-Board verschwunden bin. Ich konnte es nicht mehr ertragen, vor allem nach Savage Grace und Griffin. Dort musste ich lesen, dass einige Breaks/Fills auf "Mysterium" nicht echt wären, denn das könnte man so ja nicht spielen. Die Bassdrum wäre doch getriggert (ächz...ausgerechnet bei mir Kämpfer gegen sowas....). Jedes Management würde sagen "kümmere dich nicht um sowas" (so wurde es mir auch gesagt...), aber ich muss dann doch antworten... *lol*. Beim Rock Hard hat mich dieses Mal geärgert, dass die neue Scheibe angeblich hätte besser werden können, wenn Mark nicht zeitgleich (......) Hellwell und Riddle Master Project gemacht hätte. Das ist Quatsch mit Soße, da war Nix wirklich zeitgleich. Bei ein paar Onliner, wo es nicht ganz so dolle ausgefallen ist, konnte ich die Zeit zwischen Eingang des Promo-Download und dem Veröffentlichten der Kritik nachvollziehen. Je später das Review kam, um so besser schien es auch auszufallen. Und natürlich gab es mal wieder ein paar Schreiber, die absolut null Plan von der Band hatten. Das habe ich auch nicht immer bei den Deaf Forever-Reviews, aber ich gebe das stets zu ("....sind mir bisher durchgerutscht" oder "haben schon zwei Alben raus, die mir aber nicht bekannt sind" etc.). Ich habe auch schon gute Reviews zu Alben geschrieben, die eigentlich vom Stil her NULL mein Ding sind (z.B. vor ein paar Ausgaben eine Death Metal Scheibe), aber für das, was es ist, dennoch gut ist. Korn ist eine gute Band, die ich halt scheiße finde. Venom waren im Original-Line-Up eine Scheißband, die ich geil finde. Oder die neue Sparta, die ich abgefeiert habe (und es sofort wieder tun würde). Die Band ist eigentlich schlecht, aber trotzdem einmalig und super.
 
Nö...ich war da bestimmt zwei Jahre nicht... Es ist schade, denn sonst finde ich das dort sehr geil! Ich habe sogar ein T-Shirt und würde auch ganz generell nichts Schlechtes über dieses Forum sagen. Es waren halt ein paar sehr spezielle Leute dort, die mich einfach aufgeregt haben. Das war stellenweise irgendwie extrem nerdig und in Krümeln gesucht.... Sonst war da immer alles super!
 
Auch St. Vitus wurden völlig zur Sau gemacht. Thirsty and Miserable "Ob die Jungs durstig sind weiß ich nicht, aber miserabel sind sie auf alle Fälle".


Kannst mir da die Quelle nachreichen? Ist ja totaler Knaller.

Mein Lieblingsreview ist zu der Platte:

Anfall=Menschen sind scheisse.

"Anfall sind Menschen.
Menschen sind scheisse.
Also sind Anfall auch scheisse."

Stand mal in 'nem ollem St.Pauli Fanzine als Plattenkritik und ist mein ewiger Liebling.
 
Oh, dann lässt es sich ja online finden und dann müsste ich es ja auch selber auf dem Dachboden haben, ab Heft 17 bin ich Abonnent.

Danke!
 
Habe ich gerade versucht... Das ist wohl zu alt dafür, denn es war noch keine Vierfarbausgabe, glaube ich.

SAINT VITUS sind eine vierköpfige Band aus Kalifornien, die ihre Platte auf dem Berliner Noise-Label veröffentlicht hat. Die Titel 'Saint Vitus', 'White Magic/Black Magic', 'Zombie Hunger', 'The Psychopath' und 'Burial At Sea' zeigen an, daß es sich hier ganz klar um Black Metal handelt.

Holger Stratmann im Rock Hard #6
 
Damit wir endgültig off-topic werden:

Die Verzweifelung und die komplette Unkenntnis, die Angst von etwas überrollt zu werden was Mann nicht begreifft, das Wissen, endgültig outgedatet zu sein, die war bei den Plattenkritiken der alten 70er Rock Redakteure schon zum greifen, als Speed, Thrash und Blackmetal erstmals aufkamen.

In D'schland gab es ja nur den Metal Hammer (vorher kurz eine deutsche Ausgabe vom aardschock) am Kiosk, bei den Briten war das noch deutlicher. Das war ja nur Unverstand, nix anderes.


Schönes Thema. Bin aber auch Soziologe.
 
Ach so, das betrifft MR übrigens nicht. Da war es etwas anderes, was ich gerade nicht äussern kann ohne vulgär zu werden.

Aber 1 bzw. 0 Punkte im Metal Hammer waren immer klare Kaufempfehlung.
 
Es ist nicht einfach, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat. Mit 46 rege ich mich dann doch über manche Stilarten auf, während sie mir früher einfach nur egal waren. Das betrifft aber nur den deutschen HipHop/Rap, denn ich spüre dass dieser Mist (+ das viele Zocken mit PS$/XBOX oder PC) bei der jungen Generation tatsächlich etwas "zerstört". Mir haben auch schon zwei Lehrer meine Beobachtungen bestätigt (und dabei auch angemerkt, dass Jugendlich die Rock oder Metal hören, fast immer problemlos und in der Schule besser wären). Das gilt nicht für alle HipHop-Fans (wohlgemerkt, ich rede nur von Frauenarzt, Prinz Pi etc.), denn ab und zu lerne ich dann doch mal freundliche und wenig möchtegerncoole Kids kennen. Es ist aber auffällig, dass sie sich beweusst unfreundlich geben und in diesem Genre Dinge cool sind, die eigentlich richtig kacke sind. Wenn ein HipHopper beim Ladendiebstahl erwischt wird, dann schämt er sich nicht dafür, sondern prahlt noch bei seinen Kumpels, bei denen er denn der Held und "voll echt" ist. Ich denke mal, dass man sowas getrost bedenklich finden kann und auch darf. Ich bin übrigens auch gegen diese Flucht aus dem echten Leben namens Gaming, aber das nur am Rande...

Innerhalb des Metal finde ich fast alle Produkte, die über den Status Death Metal hinausgehen, völlig sinnlos und musikalisch unverständlich. Allerdings habe ich die Entwicklung dorthin mitgemacht und liebe nach wie vor Possessed, Venom oder teiweise auch Death. Ja, ein wenig Spaß hatte ich auch mit Cryptic Slaughter und Wehrmacht und die "Scum" von Napalm Death fand ich irgendwie "interessant" (auch wenn der Gedanke aufkam, ob die das ernst meinen). Das war aber auch der Punkt, bei dem ich die Segel gestrichen habe. Wenn ich Black Metal-Bands live sehe (passiert mir obskurerweise immer wieder mit Manilla Road), dann amüsiere ich mich immer darüber, weil sich die Chose eigentlich nie wirklich "heavy", also richtig hart, anhört. Und natürlich wie ernst sie sich nehmen, während sie fast alle gleich aussehen (KISS Coverband mit schlechter Laune beim Schminken). Es gibt auch ohne die Angst "überrollt zu werden" einfach Entwicklungen, bei denen man bei Image und Musik einfach feststellen muss, dass hier sinnvolle Grenzen überschritten wurden und dann eher das Gegenteil bewirken. Für mich als Drummer ist das z.B. der Blastbeat, wenn er nicht gerade mal kurz als Effekt genutzt wird. Der Härte beim Drumming endet einfach bei einem gewissen Tempo, danach klingt es einfach wieder lascher (Grenze überschritten). Das gilt auch für die ungetriggerte, natürliche Doublebass. Irgendwann kommt der Punkt, wo man sie trotz Komprimierung nicht mehr so laut spielen kann, wie die langsamaren Teil (wodurch die Midtempoparts automatisch härter wirken). Deshalb (Blast und Hyperdoublebass) gibt es in diesem Subgenre auch so viel getriggerte Kacke. Aber mit überrollt, weil ich jetzt 46 bin, hat das nix zu tun.

Es hat schon Gründe warum der Black Metal-Boom vorbei ist, Gothic Metal nur noch in den neuen Bundesländern verkauft, Grunge eigentlich ganz tot ist und all diese Crossover-Abarten (Funky Metal, Elektro Metal, Neue Deutsche Härte) bis auf die großen Acts ausgestorben sind. Ich fühlte mich damals nicht überrollt, als ich das prophezeit habe. Es ist immer die Basis eines Stils, der Beständigkeit hat und die Ausreißer kommen und gehen.

Keine Angst, ich fühlte mich nicht persönlich davon betroffen, aber da ich sowieso extrem schnell schreibe, habe ich mal meine Sichtweise als 46jähriger geschildert, weil ich das Thema sehr interessant finde :)
 
Es kam immer auf den Schreiber an, finde ich. Auf ein paar davon konnte man sich blind verlassen, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Gerade bei der Konkurrenz gibt es für mich aktuell jeweils 2 bis 3 Schreiber mit "gutem Geschmack" (aus meiner Sicht!!!).
 
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