Band-Datenbank Sleaze/Hard/Melodicrock, AOR & Glam Metal

Hallo mein Lieber!

Es ist mir ein wenig peinlich, aber ich habe diesen Thread gerade erst entdeckt. Ich bin ja meist nur im Scheiben-thread unterwegs, finde Deinen Ansatz aber absolut großartig und hervorragend.

Sobald ich ein wenig Zeit habe gibt's von mir noch einen Beitrag zu den von mir abgöttisch geliebten Dogs D´amour die meiner Meinung nach mit ihrem britischen Ansatz hier keinesfalls fehlen dürfen. Hoff das ist ok.

Nochmals vielen Dank für Deine Mühe!

Boah geil. Da fällt mir ein, dass ich vor 15 - 20 Jahren auf irgendeinem Sampler früher immer Satellite Kid von denen gehört habe, sonst aber gar nichts von denen kenne. Muss ich jetzt mal dringend nachholen!
 
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Gründungsjahr/ort: 1983/Paterson/Paramus, New Jersey (USA)

Genre: Hardrock

Status: aktiv

Line-up:
Peter Loran: Gesang
P.J. Farley: Bass
Mark "Gus" Scott: Schlagzeug
Steve Brown: Gitarre

Bekanntheitsgrad: :verehr::verehr::verehr:

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Fakten:
Trixter sind eine amerkanische Hardrockband, die ihre größten Erfolge Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre feierte. Gegründet wurde die Truppe 1983 in Paterson oder Paramus (da sind sich die Quellen nicht einig) im US-Bundesstaat New Jersey. Urheber des Ganzen waren Gitarrist Steve Brown und Bassist Doug "Dougie C." Cowie. Sie konnten nach kuzer Suche Drummer Mike Pan und etwas später Peter Loran für den Posten am Mikro von der Idee dieser Band überzeugen, welche zuvor noch nicht Trixter, sondern Rade hieß. Pane verließ die Band bereits nach einem Auftritt schon wieder und wurde durch Mark "Gus" Scott ersetzt. Ob oder inwiefern es etwas damit zu tun hat, ist mir unbekannt, allerdings änderte die Band mit dem Weggang Panes ihren Namen in Trixter.
1986 waren Trixter innerhalb der lokalen Musikszene aufgrund regelmäßiger Konzerte und überzeugender Shows bereits eine Bank. 1987, nur ein Jahr später, spielte man schon vor ausverkauften Klubs und zockte gemeinsam mit etablierten Truppen wie KIX und den gerade ebenfalls aufstrebenden Skid Row, was schlußendlich gleich in mehrere Angebote diverser Majorlabels mündete! 1988 startete die Truppe in den legendären Bear Tracks Studios in New York mit den Aufnahmen zum Debüt Just Having Fun. Produzent war niemand geringeres als Nelson Ayers, welcher sich zu diesem Zeitpunkt schon mit seiner Arbeit zum Guns 'N Roses-Debüt einen Namen gemacht hatte. Warum, das ist mir unbekannt, jedoch wurde das Debüt nie veröffentlicht. Im November '88 packte Gründermitglied Dougie C seine Koffer. Für ihn kam der ortsansässige Bassist P.J. Farley, welcher auch heute noch Teil der Band ist. Im Mai des folgenden Jahres, landeten Trixter einen Deal mit Mechanic/MCA Records, was letztendlich im selben Jahr zum selbstbetitelten Debüt führte. Die Afnahmen zu Trixter begannen Ende 1989. Bis auf die Songs Ride the Whip und Only Young Once, welche noch von den Aufnahmesessions zu Just Having Fun stammten, wurden für den Erstling komplett neue Songs geschrieben. So erschien Trixter im Mai 1990.
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Erste Single-Auskopplung war der Band-Hit Line Of Fire, welcher bei diversen Radiostationen Anklang fand. Langsam aber stetig erklomm die Nummer Rock-Charts und erreichte im Juli 1990 die Nummer eins der Z-Rock-Charts. Zeitnah zum Albumrelease, filmte die Band ihr erstes Musikvideo zum Stück Give It To Me Good. Im Zuge des aufkeimenden Erfolges, begaben sich Trixter auf Tour. Nach zwei Wochen touren, erspielten sich die vier den Eröffnungsslot für die damals schon sehr erfolgreichen und bereits ihren Zenit überschreitenden Stryper. Mitte Oktober supporteten "Brown und Co." Don Dokken auf dessen Tour. In derselben Woche entdeckte MTV das Video zu Give It To Me Good für sich. Infolgedessen schoss das Teil auf Platz 1 des sogn. Dial MTV top ten video countdown's, wo es sich stolze 5 Wochen hielt. Mit Veröffentlichung der zweiten Single, der Ballade One In A Million, schafften Trixter den edngültigen Durchbruch. Zeitnah spielte die Band noch One Mo Time ein, das wiederum auf dem Soundtrack zum Film If Looks Could Kill landete. Im Januar 1991 wurden von dem Album wöchentlich über 20000 Einheiten verkauft. Das Video zu One In A Million erkletterte sich den ersten Platz der MTV-Video-Charts und hielt sich dort für drei Wochen. Während das Album Platz 28 der 200 Billboard's Chart erreichte, reichte es für One In A Million immerhin für Platz 50 der Billboard's Top 100 Singles Chart.
Ihren ersten Arenagig überhaupt spielten Trixter als Opener für Poison. Außerdem folgte eine 5 monatige Tour als Support der Scorpions. Im Februar 1991 zog es die Jungz nach Florida, wo sie den Teenagern am Springbreak einheizten. Das Debüt hatte indes Gold eingefahren.
Im Mai 1991 veröffentlichte die Band das Video zu Surrender. Diese Nummer erreichte ebenfalls Platz 1 auf MTV und die Top 100 Billboard Chart. Im September '91 begab man sich mit Warrant und Firehouse auf die Blood, Sweat & Beers-Tour. Eines dieser Konzerte wurde auf Film festgehalten und zeigt alle Bands in Bestform.
Im Januar 1992 startete man mit der Vorproduktion des zweiten Albums Hear!. Produzent war James "Jimbo" Barton, welcher auch schon Rush und Queensryche zu Ruhm verhalf. Während dieser Zeit bekamen Trixter einen direkten Deal bei MCA Records. Die Aufnahmen zu Hear! begannen im August 1992, und es wurde im Oktober rausgehauen. 1992 war auch für Trixter ein ziemlich beschissenes Jahr. Zwar begab man sich auf Tour als KISS-Support und anschließend auf die erste Headliner-Klubtour, jedoch konnte weder die Single Road of a Thousand Dreams noch Rockin' Horse das Interesse von MTV erwecken. Der Sender hatte sich bereits auf Grunge eingeschossen und so verkackte Hear! auf ganzer Linie, was jedoch nicht an mangelnder Qualität liegt. Es geht mMn zwar etwas poppiger als auf dem Debüt zu, jedoch macht auch Hear! 'ne Menge Spaß! Das Label ließ draufhin die Band fallen und Trixter trennten sich von ihrem Manager.

Was taten viele gefallenen 80er-Größen Mitte der 90er? Richtig. Entweder lösten sie sich auf, versuchten (nicht immer, aber oftmals desaströs scheiternd) auf den Grunge-Zug aufzuspringen oder nahmen ein Cover-Album auf. Letzteres schrieben sich Trixter auf die Fahne und nahmen 1994 im Heimstudio von Steve Brown die EP Undercovers auf. Released wurde die EP auf dem Indie-Label Backstreet Records.

Es wurde ziemlich ruhig um die Truppe. Die Fans mussten bis 2007 warten. In diesem Jahr gab Steve Brown bekannt, dass sich Trixter 2008 zurückmelden würden. Gesagt, getan und so spielte die Band von nun an wieder Konzerte in den Staaten. Bis zum nächsten Album verging dann noch mal eine ganze Zeit, doch das Warten hat sich gelohnt. Mit dem 2012 erschienenden Album New Audio Machine knüpften Trixter qualitativ und soundtechnisch spielend an das Debüt an! Wer nun glaubte, dass das lediglich ein angenehmes Versehen war, wurde mit dem 2015 releasten Human Era eines besseren belehrt. Trixter sind aktuell in absoluter Topform und man kann gespannt sein, was zukünftig noch so ins Haus steht!



Diskographie:
Trixter (1990)
Hear! (1992)
Undercovers (EP; 1994)
New Audio Machine (2012)
Human Era (2015)
 
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Gründungsjahr/ort: 20??/Kanada

Genre: Sleazerock

Status: aktiv

Line-up:
Sidney Snow: Gesang
Micky Bonez: Gitarre
Metal Mike: Bass
Crissy Stixx: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :verehr:

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Fakten:
Hierbei handelt es sich um eine noch sehr junge und unbekannte Band aus Kanada, weshalb Infos über die Jungz wirklich sperrlich und nur schwer einzuholen sind. Man kann über Löve Razër jedoch sagen, dass sie in den engsten Kreisen der Underground-Sleaze-Szene als ganz heißes Eisen gehandelt werden. Grund dafür ist die 2016 erschienende EP Rock 'N' Roll Addiction und der als Video verewigte Kracher First Class Bitch. Doch alles der Reihe nach. Gründer der Truppe ist Gitarrist Micky Bonez, welcher, ganz im Geiste der Zeit, eine Online-Anzeige aufgab, auf welche sich als erstes Metal Mike meldete. Die beiden wurden nach eigener Aussagen sofort Brüder im Geiste. Als nächstes meldete sich Drummer Crissy Stixx. Noch während der ersten Jam-Session waren die beiden derart von Crissys Stil angetan, dass somit auch schnell der Mann für den Platz hinter der Schießbude feststand. Die Suche nach dem Sänger gestaltete sich etwas schwieriger. All jene, die zum Vorsingen kamen, waren nicht brauchbar. Kurz bevor die Online-Anzeige wieder offline genommen wurde, fiel Sidney Snow mit der Tür ins Haus und stellte sich mit "Hi, ich bin hier um zu singen!" vor. Abgesehen von der Optik, passte Sidney auch aufgrund seines Gesangs zur Band. Seitdem steht das erste Line-up. Nach nicht mal einem Jahr, gewannen Löve Razër den Jack Daniels Supporting Act Contest, was ihnen ermöglichte, eine 3-Song-EP mit dem Namen Rock 'N' Roll Addiction aufzunehmen. Außerdem drehte man zum Sonng First Class Bitch ein Video und durfte für Szene-Größen wie Gilby Clarke, Enuff 'Znuff, Tracii Guns und BulletBoys eröffnen.
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Löve Razër schreiben sich auf die Fahne, den [...]flash and high energy rock 'n' roll[...] zurückzubringen. Die Debüt-EP ist jedenfalls schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Wer auf modernen Sleaze der Marke CrashDiet, Confess und Niterain abfährt, kommt an Löve Razër definitiv nicht vorbei. Noch ist die EP für schlappe 5$ über die Band-Homepage erhältlich!
Quelle: Bandhomepage


Diskographie:
Rock 'N' Roll Addiction (EP; 2016)
 
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Gründungsjahr/ort: 1987, USA

Genre: Hardrock, Melodicrock

Status: aktiv

bekanntestes Line-up:
Dann Huff: Gesang, Gitarre, Keyboards
Alan Pasqua: Keyboards
Mike Brignardello: Bass
David Huff: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :verehr::verehr::verehr:

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Fakten:
Gegründet wurden Giant von den beiden Huff-Brüdern Dann und David. Beide spielten vorher in der christlichen Rockband White Heart. Weitere Gründungsmitglieder waren der Bassist Mike Brignardello und Alan Pasqua an den Tasten. Ihr erstes Album Last Of The Runaways erschien 1989 und hatte mit der Erfolgsballade I'll See You In My Dreams und dem erdigen Rocker I'm A Believer, welcher auch der Opener des Debüts ist, zwei Singles am Start. Das Album selbst schaffte es immerhin auf Platz 80 der US-Charts, während die beiden Singles die Plätze 56 (I'm A Believer) und 20 (I'll See You In My Dreams) der entsprechenden Charts erreichten. I'll See You In My Dreams schaffte es zudem in die UK-Top-100.

Um den Fans das Warten aufs neue Album schmackhafter zu gestalten, brachte die Band im Jahre 1990 die EP It Takes Two + Giant Live raus.
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1992 erschien endlich der Nachfolger. Time To Burn heißt das gute Stück und enthält mit den Stücken Stay und Time To Burn ebenfalls zwei Singleauskopplungen. Musikalisch geht man meines Erachtens etwas direkter als auf dem Debüt zu Werke. Zwar konnte Time To Burn keine nennenswerte Plazierung mehr in den Staaten verbuchen. Allerdings erreichte es in Deutschland Platz 50 und in der Schweiz sogar den Platz 33 der Charts! Da der große Erfolg jedoch ausblieb, löste sich die Truppe noch 1992 wieder auf.

Die Trennung hielt bis ins Jahr 2000 an. Offenbar hatte man wieder Blut geleckt und Giant zum Leben erweckt. Allerdings ging diese Reunion ohne Alan Pasqua vonstatten. Seitdem kommt die Band ohne festen Keyboarder aus. 2001 erschien das dritte Album, welchem man den außrordentlich innovativen Namen III gab. Dann Huff verließ die Band 2002 wieder, jedoch nicht im Streit. Dann ist bis heute ein sehr gefragter Studiogitarrist und Produzent und er konnte aus zeittechnischen Gründen nicht mehr zu 100% für die Band da sein. Seit 2009 steht Terry Brock (ex- Strangeways) am Mikro. Für den Posten an der Gitarre wurde John Roth (u.a. ex- Winger) angeheuert, welcher ebenfalls seit 2009 in der Band ist. In den Jahren dazwischen brachte es die Truppe zwar zur EP Don't Leave Me In Love (2006), lag aber ansonsten auf Eis. 2010, inzwischen war man beim italienischen Label Frontiers Records unter Vertrag, erschien das bislang letzte Album Promise Land. Dann Huff hat dort teilweise als Gitarrist mitgewirkt, doch der Gesang wurde bereits von seinem Nachfolger Terry Brock übernommen. Seitdem gibt die Band primär vereinzelt Konzerte in den USA.



Diskographie:
Last Of The Runaways (1989)
It Takes Twot + Giant Live (EP; 1990)
Time To Burn (1992)
III (2001)
Don't Leave Me In Love (EP; 2006)
Promise Land (2010)
 
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Gründungsjahr/ort: 2008, Stockholm (Schweden)

Genre: Sleazerock

Status: aktiv

Line-up:
Richie: Gitarre
Van Noice: Bass
Johan Blom: Gitarre
Samuel: Schlagzeug
John Elliot: Gesang

Bekanntheitsgrad: :verehr::verehr:

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Fakten:
Gegründet wurden Confess von Sänger John Elliot im Jahr 2008. Noch im selben Jahr stieß Drummer Samuel hinzu. Mit Denver an der Gitarre, welcher jedoch erst 2010 zur Band stieß, spielte die Band ihr längst vergriffenes Debüt Light's Out ein, welches auf diversen Szene-Seiten gute Bewertungen einfahren konnte. Es dauerte zwei Jahre, bis die Jungs die ebenfalls vergriffene EP The Gin Act releasten. Stilistisch spielte man auf The Gin Act, wie auch schon auf dem Debüt, erdigen und sehr eingängigen Sleazerock. Den meisten wird die Band wohl durch das Erscheinen ihres zweiten Albums Jail bekannt sein, welches 2014 erschien. Im Folgejahr war die Truppe auf der ersten Ausgabe des Sleaze Fests in Bochum zu sehen, wo sie mit ihrer energiegeladenen Show für Begeisterung unter den Zuschauern sorgten.
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2016 trennte man sich von Lucky (Bass; seit 2011 in der Band) und Denver. Ersetzt wurden die beiden durch Richie (Gitarre) und Van Noice (Bass). Mit frischem Blut und neuen Ideen im Gepäck, begab man sich ins Studio, um dort den Nachfolger des ebenfalls in der Szene abgefeierten Jail aufzunehmen. Haunters erschien 2017 und stellt das bis dato abwechslungsreichste Album der Schweden dar. Neben dem üblichen erstklassigen Sleaze, kann man nun auch deutliche AOR- und sogar Power Metal-Einflüsse vernehmen! Mit Haunters haben Confess vermutlich einen richtige Szene-Klassiker rausgehauen. In Deutschland wird man sie das nächste mal auf dem kommenden Sleaze Fest (2018) sehen können.


Diskographie:

Light's Out (2010)
The Gin Act (EP; 2012)
Jail (2014)
Haunters (2017)
 
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Gründungsjahr:
2004

Genre: Glam-Metal/Sleaze-Rock

Status: aktiv

Line-Up:

Dancette Pleasure - Lead Vocals, Synthesizers
Sensai Pleasure - Bass
Curtis Cheiron Pleasure - Gitarre
Taranaki Pleasure - Drums

Bekanntheitsgrad: :verehr::verehr:

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Fakten:

Ich weiß ehrlich gesagt kaum etwas über die Gruppe. Nur dass der Film Velvet Goldmine und David Bowies Ziggy Stardust Persona den Sänger der Gruppe, Dancette Pleasure, erheblich beeinflussten, und ihm seine vorherige Band wohl zu öde war.
Fakt ist jedenfalls, die Jungs sind immer noch aktiv. Zwei Alben gibt es bisher, sowie eine EP , die immerhin von 2014 stammt. Ich hoffe sehr, dass die Band nicht so inaktiv bleibt , denn: Die haben mich komplett geplättet. Als ich das Cover des ersten Albums sah dachte ich an schmierigen, klebrigen Glam der cheesigsten Sorte, was ich dann zu hören bekam war ein echtes Glam Kraftpaket.
Stampfer (Skull hammer), Glam Hymnen (Freedom), Sleaze Nummern (Juicy Jacuuzi)...das Teil hat alles. Mit ungeheurer Spielwut drücken die Hamburger hier so manch andere Band des Metiers an die Wand.

(Quali der auf youtube hochgeladenen Songs ist leider nicht sehr gut):


Diskographie (Alben)

Oh Yeah Revolution (2009)
Socks, Drags & Rock´n´Roll (2012)
 
So... nachdem ich schon länger nichts mehr von mir hab' hören lassen melde ich mich auch mal wieder zu Wort...
Einfach geil, wieviele Kenner und Freunde des guten Musikgeschmack es hier so gibt! :)
Hoffe, dass ich demnächst auch wieder 'mal einen Beitrag beisteuern kann.
Junkyard und Jetboy müssen hier unbedingt auch noch rein...!
 
So... nachdem ich schon länger nichts mehr von mir hab' hören lassen melde ich mich auch mal wieder zu Wort...
Einfach geil, wieviele Kenner und Freunde des guten Musikgeschmack es hier so gibt! :)
Hoffe, dass ich demnächst auch wieder 'mal einen Beitrag beisteuern kann.
Junkyard und Jetboy müssen hier unbedingt auch noch rein...!

Auf jeden Fall:jubel:
 
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Genre:
Sleazerock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
David Roach – vocals
Chris Gates – lead guitar
Brian Baker – rhythm guitar
Clay Anthony – bass
Patrick "Pat" Muzingo – drums


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Diskographie:

Junkyard
Released 1989 (Geffen Records)
Sixes, Sevens & Nines
Released 1991 (Geffen Records)
Shut up - we're tryin' to practice!

Released 2000 (Cleopatra Records)
Tried and true

Released 2003 (Heat slick Records)
Put it on ten and pull the knobs off!

Released 2008 (Anodyne Music)
XXX
Released 2008 (1998, King Ink)
The Joker
Released 2008 (1998, King Ink)

High Water
Released 2017 (Acetate Records)



Facts:

Das Original-Line-up der ursprünglich aus Texas stammenden Band bestand zwar anfänglich noch aus dem Gitarristen und Songschreiber Max Gottlieb und dem Schlagzeuger Johnny Hell, welche jedoch beide die Gruppe noch vor den ersten musikalischen Outputs wieder verliessen. Als erste "offizielle" Formation dürfte daher wohl die Besetzung mit Leadsänger David Roach, Gitarrist Chris Gates, Bassist Clay Anthony, und Drummer Patrick Muzingo in die Annalen eingehen. Ergänzt wurde besagter "Original-Vierer" zu Beginn durch den zweiten Gitarristen Brian Baker (ex-Dag Nasty/Minor Threat), welcher die Truppe jedoch nur während der Anfangszeit bzw. bis zur Veröffentlichung des zweiten Albums verstärkte.

Anfangs 1988 wurden Junkyard von Geffen Records entdeckt und unter Vertrag genommen. Im Folgejahr erschien dann schliesslich das von Starproduzent Tom Werman produzierte, selbstbetitelte Debutalbum, welches soliden, bodenständigen Hardrock mit Blues-Einflüssen bietet. Hin und wieder glaubt man sogar die Südstaatenrocker Molly Hatchet oder Lynyrd Skynyrd ("Hands off") herauszuhören, wenngleich Junkyard - ihrem Namen Ehre gebietend - mit nur zwei Klampfen weitaus lauter lärmen als die legendäre Gitarrenarmee mit Dreien. Up-Tempo ist die Gangart, die der Band offensichtlich am besten zu liegen scheint, und so sind die Höhepunkte dieses Erstlings denn auch flottere Nummern wie "Hollywood", "Life sentence" oder "Texas" (die Hommage an die staubige Heimat). Aber auch mit dem balladesken Track "Simple Man" (auf welchem durchaus gewisse Parallelen zu den zur selben Zeit ebenfalls bei Geffen unter Vertrag stehenden Guns n'Roses auszumachen sind) sammelt die Band Pluspunkte.
Das Album beinhaltet die Singleauskopplungen der bereits vorgängig erwähnten Tracks "Hollywood" und "Simple Man" sowie das bekanntere "Hands Off."

Das zwei Jahre später, 1991, folgende Sixes Sevens & Nines wurde von Ed Stasium produziert. Bassist Clay Anthony ist auf dem Zweitling zwar noch zu hören, wurde kurz darauf jedoch infolge akuter Drogenprobleme von den Kollegen auf die Strasse gesetzt und durch Todd Muscat (Ex-Kill for Thrills und Bruder von Faster Pussycats Brent Muscat) ersetzt.
Mit Sixes Sevens & Nines führen Junkyard die bereits auf dem Debut offensichtliche Hardrockschiene gnadenlos gut fort. Das Rad wird hier zwar nicht neu erfunden, und AC/DC-Einflüsse ("Killing Time") sind ebensowenig wegzudiskutieren wie die bereits auf dem Erstlingswerk omnipräsenten Blues-, Southern-oder auch Sixties-Einflüsse. Dennoch besticht die Band auch auf dieser Scheibe durch eine hohe Portion Witz und Spielfreude. Auf dem Song "All the time in the world" kriegt man sogar ein Piano zu hören, womit die Eigenständigkeit dann doch wieder einigermassen hergestellt wird.

Als Geffen 1992 den Vertrag nicht mehr verlängerte bedeutete dies das Ende der glorreichen Zeit von Junkyard - zumindest von deren ersten Schaffensphase. Wohl hatte die Band zu dieser Zeit bereits einen Grossteil der Songs für ein drittes ALbum aufgenommen - veröffentlicht wurden diese jedoch nicht. Zumindest nicht bis 2008: dann erblickten diese Tracks auf den Alben XXX und The Joker doch noch das Licht der Welt.

Bereits vorher wurde im Jahre 2000 ein Live-Album veröffentlicht (original aufgenommen 1989 in Hollywood), und Gates, Roach, Muzingo und Muscat reaktivierten die Band, wobei sie dabei von Tim Mosher (Guitar/Vocals) unterstützt wurden. Es folgten danach etliche Liveauftritte und unter Anderem auch eine Japan-Tournee, bei welcher Ex-Dogs D'Amour Gitarrist Jo Dog das Line-up für diese Gastauftritte komplettierte.

Diese neue Zusammensetzung nahm 2003 das Mini-Album Tried and True auf, welches eine Mischung von alten und neuen Songs aufweist.

2008 veröffentlichte die Band ein Album mit bislang unveröffentlichtem Material, welches bereits im Jahre 1987 als Demo aufgenommen worden ist und der Band damals zum Vertrag mit Geffen verholfen haben soll. Das Album trägt den Titel Put it on Ten and Pull the Knobs Off!.

Im April dieses Jahres (also 2017) wurde dann nach mehr als 26-jährigem Unterbruch ein weiteres richtiges Studioalbum mit dem Namen High Water veröffentlicht. Leider hatte ich persönlich bislang noch keine Gelegenheit, mir dieses Werk anzuhören - falls also Jemand bereits ein paar Ohren voll genommen hat wäre ich froh um ein kurzes Feedback. Songtitel wie "We Fuck Like We Fight" lassen jedenfalls schon mal so Einiges versprechen... :)

Bis heute ist die Band nach wie vor aktiv und tritt auch an einigen namhaften Festivals (u.A. Monsters of Rock Cruise) auf. Dabei ist offensichtlich nebst einem neuen Gitarristen mit Namen Jimmy James (Ex-The Hangmen) bei gewissen Auftritten auch der frühere 6-Saiter Brian Baker wieder am Start. Die aktuellste mir bekannte Besetzung sieht aber wie folgt aus: David Roach, Patrick Muzingo, Todd Muscat, Jimmy James and Tim Mosher.

Abschliessen möchte ich meine Vorstellung dieser Truppe (welche im Übrigen eine meiner absoluten Lieblingsband ist) mit einem Statement des legendären Riki Rachtman (MTV Headbanger's Ball / Cathouse-Owner):

"Junkyard is not a band from the 80s junkyard is not a band from the 90s junkyard is rock 'n' roll pure kick ass bar hopping motorcycle ridin' rock n roll that seems as relevant today as when they first started, even more so"



 
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Genre: Sleaze-/Glamrock

Status:
aktiv (zumindest gelegentlich...)

Band (Originalbesetzung):
Mickey Finn
– vocals
Billy Rowe – guitar
Fernie Rod – guitar
Todd Crew – bass
Ron Tostenson – drums

Diskographie:

Feel the Shake
Released 1988
Damned Nation
Released 1990
A Day in the Glamorous Life
Released 1997
Make Some More Noise
Released 1999
Lost & Found
Released 1999
One More for Rock N' Roll
Released 2002
The Glam Years
Released 2007
Off Your Rocker
Released 2010

Facts:

Die aus San Francisco stammenden Jetboy wurden 1983 von den beiden Gitarristen Billy Rowe und Fernie Rod gegründet. Zu den weiteren Ur-Mitgliedern gehörten Sänger Mickey Finn, Bassist Todd Crew sowie Ron Tostenson hinter der Schiessbude. Die musikalischen Einflüsse der einzelnen Musiker variierten irgendwo zwischen Punk Rock, Rock n'Roll und Blues. Zu den Vorbildern der Band gehörten unter Anderem auch die New York Dolls; einem Song dieser Band entspringt denn auch der Bandname Jetboy.
In San Francisco waren Jetboy damals DIE Band schlechthin.

Schon bald zogen die mittlerweile nach Hollywood dislozierten Jetboy dann auch die Aufmerksamkeit der Musikfans aus dem südlicheren Kalifornien und vor allem der Plattenindustrie auf sich. Zusammen mit Poison und den aufstrebenden Guns n'Roses zählten Jetboy zu jener Zeit zu den drei angesagtesten "Glam-Acts". 1986 schliesslich konnte sich die Band in Los Angeles einen Plattendeal mit Elektra Records ergattern und war drauf und dran, den Rock-Olymp zu erklimmen. Leider schlug dann jedoch das Schicksal zu...
Im August 1987, nach einer durchzechten Nacht, wurde Bassist Todd Crew in einem Hotelzimmer von Guns n'Roses-Gitarrist Slash tot aufgefunden. Als Todesursache wurde damals eine Heroin-Überdosis festgestellt.

Diesen Tiefschlag musste die Band erstmal verdauen. Schon bald stand dann aber mit dem ehemaligen Hanoi Rocks-Member Sami Yaffa ein valabler Ersatz bereit. Ironischerweise zählten gerade besagte Hanoi Rocks immer zu den absoluten Vorbildern der Jetboy-Musiker.
Das 1988 erschienene, von Tom Allom produzierte Debut-Album Feel the Shake beinhaltet denn auch einige Tracks, deren Roots offensichtlich bei besagter Band von Frontmann Michael Monroe liegen. Im Gegensatz zu den Alben der oben erwähnten Konkurrenz (“Appetite For Destruction” oder “Look What The Cat Dragged In”) blieb das Erstlingswerk von Jetboy allerdings eher ein Geheimtip für Fans. Mit anderen Worten: das Album erfüllte die allseits hoch gesetzten Erwartungen höchstens halbwegs. Schuld daran dürfte nicht zuletzt die von der Plattenfirma verschuldete verspätete Veröffentlichung sowie die fehlende bzw. mangelhafte Promotion des Albums gewesen sein.
1990 folgte das deutlich härtere Nachfolgewerk Damned Nation, bei welchem sich die Band vom Image der reinen Glamrocker verabschiedete und richtig schön dreckigem Sleazerock zuwendete (persönliche Anspieltipps: "Stomp it (Down to the Bricks)" und "Rock n' Roller"). Doch auch diesmal blieb der erhoffte Höhenflug aus. Irgendwie war die Band zur falschen Zeit am falschen Ort, oder die Welt war einfach nicht bereit für Jetboy...
Jetboy lösten sich danach - nicht zuletzt wegen der anrollenden Grungewelle, aber auch aufgrund eines verlorenen Plattenvertrags - 1992 schliesslich mehr oder weniger stillschweigend auf.
Eine Dekade später erfolgte die Reunion, welche letztendlich 2010 als Output die EP Off Your Rocker hervorbrachte.
Gelegentlich tourt die Band in den unterschiedlichsten Besetzungen auch heute noch. So zum Beispiel als Support von Faster Pussycat im legendären Whisky A Go-Go oder in Riki Rachtman's Cathouse.
Jetboy - eine Band, welche leider (zu Unrecht) immer wieder übersehen und unterbewertet worden ist, und deren Musik leider nie die ihr zustehende positive Resonanz erhalten hat.

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Genre: Sleaze-/Hardrock, anfänglich wohl auch Glamrock

Status:
aktiv

Band (Originalbesetzung):
Derek Davis
– vocals
Dan(ny) De La Rosa – guitar
Ron Freschi – guitar
Robb Reid – bass
James (Jamey) Pacheco – drums

Diskographie:

1. Studioalbums
Babylon A.D.

Released 1989
Nothing sacred
Released 1992
American Blitzkrieg
Released 2000

2. LIVE-Albums
Live in your face
Released 1999
Live @ XXV
Released 2015

3. Compilations
In the beginning...
Released 2006


Facts:

Mit Babylon A.D. haben wir es hier mit einer weiteren Truppe aus der "San Francisco Bay Area" zu tun. Offiziell gegründet anfangs 1987 als Glam-Metal-Band bestand die Band im Ursprung aus Derek Davis (Vocals/Songwriting), den beiden Gitarristen John (Jones) Mathews (welcher dann 1988 durch den im Prinzip zur "Originalbesetzung" gehörenden Dan De La Rosa ersetzt wurde) und Ron Freschi, Drummer Jamey Pacheco und dem Bassisten Robb Reid. Nachdem sich die Band von Frisco verabschiedet hatte, um - wie zu jener Zeit eigentlich so ziemlich jede Gruppe - ihr Glück in den Strassen Hollywoods zu suchen, konnte sie 1989 auch tatsächlich die Aufmerksamkeit des Musik-Moguls und Präsidenten von Arista Records, Clive Davis auf sich ziehen und einen Vertrag unterzeichnen.

Das selbstvetitelte, noch im selben Jahr veröffentlichte Debutalbum beinhaltet unter Anderem bekannte Bandklassiker wie "Bang Go the Bells", "Hammer Swings Down" and "The Kid Goes Wild". Letzterer erreichte auch Bekanntheit als Filmsong in "RoboCop 2". Letztendlich erntete das Erstlingswerk, welches soliden amerikanischen Rock mit leichten Boogie- und Blueseinflüssen beinhaltet, durchaus positive Kritiken und erreichte immerhin Goldstatus.

Das Folgealbum "Nothing Sacred" wurde von der Koryphäe Tom Werman produziert und 1992 veröffentlicht. Im Vergleich zum Debut geht es hier noch eine Spur härter zur Sache; vor Allem wird aber so richtig schön geradeaus gerockt! In den Radio-Charts konnten sich vor Allem die Songs "Bad Blood" und "So Savage the Heart" weit vorne platzieren. Für mich als "einfachen Hardrocker" überzeugen aber vorab der Opener "Take the dog out of the chain" sowie "Blind Ambition". Natürlich fehlen auch die obligaten langsameren, balladaseken Stücke nicht. Alles in Allem dürfte das zweite Werk noch etwas eingängiger und radiotauglicher sein, als das Debut. Ausgiebige, landesweite Tourneen und diverse Videos auf MTV machten Babylon A.D. 1990 zu einer der angesagtesten Gruppe unter den Hardrock-Fans.

Nachdem es zu Beginn der 90er-Jahre merklich ruhiger wurde um die Band, und nach etlichen Jahren bei Arista, unterzeichnete die Gruppe 1999 einen Vertrag mit Apocalypse Records und veröffentlichte kurz darauf Live in Your Face, eine Zusammenstellung verschiedener anlässlich einer US-Tour gemachten Live-Mitschnitte.
Bereits ein Jahr später folgte eine weitere Veröffentlichung namens American Blitzkrieg, und beide Scheiben erreichten durchwegs positive Kritiken.

2006 veröffentlichte die Band In The Beginning... Persuaders Recordings 8688 auf Apocalypse/Perris Records. Dieses Album beinhaltet ältere Demoaufnahmen aus den Anfangszeiten der Band, noch bevor Diese von Arista Records unter Vertrag genommen worden ist. Anstelle von Dan De La Rosa hört man auf dieser Scheibe übrigens den bereits erwähnten John (Jones) Mathews an der Gitarre sowie am Keyboard.

Nach längerer Schaffenspause, in welcher sich die Musiker jeweils anderen Projekten zugewandt haben, kam es 2013 zur Wiedervereinigung von Babylon A.D. mit sämtlichen Original-Mitgliedern. Daraus resultierte letztendlich die 2014 veröffentlichte, vier Tracks umfassende EP Lost Sessions / Fresno, CA 93, welche bislang unveröffentlichtes Material enthält. Die Band spielte darauf auch verschiedene Shows in den USA sowie in England am "FireFest Rock Festival" in Nottingham.
Quasi zum 25-jährigen Bestehen der Band wurde kurz darauf ein neues Live-Album mit dem Titel LIVE@XXV auf den Markt gebracht. Weitere Auftritte im In- und Ausland folgten, so unter Anderem am "2015 Monsters of Rock Cruise", und bis heute besteht die Möglichkeit, diese tolle Band - notabene im Original-Lineup! - live erleben zu können (z.B. war die Combo erst kürzlich auch in Deutschland unterwegs...).

Dem Vernehmen nach hat die Band gerade kürzlich ihr viertes Studioalbum aufgenommen, welches unter dem Titel “Revelation Highway'” voraussichtlich im November 2017 bei Frontiers Music SRL Records veröffentlicht werden soll. Wenn man der Ansage von Sänger Derek Davis Glauben schenken darf, dann kann man sich getrost auf ein 10 Songs umfassendes Gitarrenfeuerwerk freuen...!

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Genre: Sleazerock

Status:
inaktiv bzw. aufgelöst

Band (Originalbesetzung):
Aiz Lynch
– vocals
Phil Bowley – Leadguitar
Peter Masi – Guitar
Leeno Dee – bass
Tony Cardinal – drums

Diskographie:

Five wicked ways

Released 1992 (Virgin Records)

Facts:

So... jetzt muss ich mich 'mal ein bisschen anstrengen... ;)
Nachdem ich hier bislang mehrheitlich Bands vorgestellt habe, deren Namen den Meisten wohl geläufig sein dürften oder von denen man zumindest schon einmal gehört hat, handelt es sich bei den nun beschriebenen Candy Harlots um eine Gruppe, die wohl nur den absoluten Szenekennern oder "Die-hard-Fans" ein Begriff sein dürfte.
Candy Harlots kommen aus Australien und tönen... - genau: nicht nach AC/DC! :)

Gegründet wurden die "Candy's" 1987 in Sydney, als sich Gitarrist Ron Barrett (aka Ron B. Gypsy), Drummer Tony Cardinal, Sänger Mark Easton und Bassist Nick Szentkuti zusammentaten. Nachdem kurze Zeit später noch der zweite Gitarrist Marc De Hugar dazustiess, war die Band erstmals komplett. Anfänglich gab es einige Wechsel am Bass; So folgte auf Nick Szentkuti nach nur sechs Monaten Scott Millard, und dann letztendlich Leeno Dee. Nachdem sich die Truppe anfänglich mit lokalen Clubgigs begnügen musste und vornehmlich in der näheren Umgebung von Sidney aktiv war, sah es plötzlich danach aus, als ob der heissersehnte Plattenvertrag doch noch Tatsache werden könnte. Virgin Records unterbreitete den Candy Harlots tatsächlich auch einen solchen, nur um ihn dann kurze Zeit später wieder zurückzuziehen. Es sollte geschlagene vier Jahre gehen, ehe die Band dann doch noch von Virgin Records unter Vertrag genommen wurde. Während diesen Jahren hielt sich die Gruppe mit gelegentlichen Gigs in den verschiedenen Pubs der Grossstadt Sidney mehr oder weniger über Wasser. Unter Anderem konnte man sich aber auch als Support von gestandenene Grössen wie The Cult, Cheap Trick, The Angels, D-A-D oder den Kings of the Sun seine Sporen abverdienen.

Obwohl sich die Band stetig wachsender Beliebtheit erfreute, war es äusserst schwierig bei einem Major-Label unterzukommen. Das in Melbourne ansässige Label "AU Go Go Records" veröffentlichte dann im April 1989 zumindest eine 7"-Single mit dem Titel Red Hot Rocket. 500 Kopien dieses auf auf rotes Vinyl gepressten Mini-Debuts wurden - jeweils standesgemäss verpackt in ein knappes Damenhöschen - auf den Markt geworfen. Als Produzent amtete ein gewisser Mick Cocks, welcher sich bereits als Produzent der Landsmänner um Angry Anderson (Rose Tattoo) einen Namen gemacht hatte. 1989 folgten dann weitere Live-Gigs in und um Melbourne.
Diese zahlreichen Live-Shows verhalfen der Band zumindest in der Rock-Szene von Sidney zu einer gewissen Prominenz. Im Frühjahr 1990 folgte eine weitere Single-Veröffentlichung unter dem Titel Danger unter der Schirmherrschaft des lokalen Labels Timberyard. Es folgten weitere Auftritte unter anderem mit Skid Row oder Mötley Crüe.
Lead Gitarrist Marc De Hugar wurde 1990 durch Phil Bowley (ex-Rags 'n' Riches, Shy Thunder) ersetzt. Im selben Jahr starb im Oktober Ron Barrett aufgrund einer heftigen Asthma-Attacke mit nur gerade 26 Jahren. An seine Stelle trat Peter Masi. Mit der Auswechslung der beiden Gitarristen war das Wechselkontingent aber noch nicht ausgeschöpft; Sänger Mark Easton verliess die Band nach einer letzten Show im Kardomah Cafe am 22. März 1991. Bald darauf konnte in der Person von Tony 'Aiz' Lynch (ex-Backstreet Shuffle; eine gelegentlichen Support-Band der Candy Harlots) ein valabler Ersatz gefunden werden. Seinen Songwriting-Skills dürfte es zu verdanken sein, dass es dann doch noch klappte mit einem Platten-Deal. Nachdem sich die Herren bei Virgin Records das Demo-Tape von What Are We Fighting For? angehört hatten, kam es endlich zur langersehnten Vertragsunterzeichnung. Ausschlaggebend war wohl effektiv die Auswechslung des Frontmanns; das Line-up um Shouter Lynch erntete merklich mehr Medienaufmerksamkeit als dies noch mit Ex-Sänger Easton der Fall war. Zur allgemeinen Beliebtheitssteigerung beigetragen haben dürfte wohl auch die nun anlaufende, durch Virgin Records iniziierte Werbekampagne. Als damaliger Höhepunkt darf sicherlich auch das Engagement als Support von AC/DC anlässlich derer Razor's Edge-Tour Ende 1991 bezeichnet werden.

Eine weitere, unter dem Titel Foreplay im März 1992 veröffentlichte EP erreichte immerhin die beachtliche Position 17 in den australischen Singles Chart. Das eigentliche, von den Fans heiss erwartete, Debut-Album Five Wicked Ways folgte kurz darauf im Mai, und eine Top-40-Platzierung in the ARIA Album-Charts. Das von Peter Blyton produzierte Album beinhaltete auch die erfolgreiche Single Sister's Crazy. Five Wicked Ways bietet typischen Sleazrock à la L.A. Guns oder Faster Pussycat, wobei insbesondere der erste Song "Backstreet Boys", in welchem die Band wohl ihren eigenen Werdegang resp. ihre Herkunft beschreibt, eine absolute Perle darstellt.

Im Zuge des Aufkaufs von Virgin Records durch den Giganten EMI wechselte auch die Band zum US-Label.
Aus mir nicht ganz klaren Gründen wurde Ende 1992 Sänger Aiz Lynch von der Band gefeuert und kurz darauf durch Hayden Watt (ex-Triple X) ersetzt. Im Sommer 1993 verliess dann auch Gründungsmitglied und Drummer Tony Cardinal die Band und nahm auch gleich Klampfer Peter Masi mit. Die übriggebliebenen Bowley, Dee and Watt gründeten daraufhin eine neue Band namens Helter Skelter, bei welcher Tubby Wadsworth den Part am Schlagzeug übernahm. Nachdem diese Band die Single Cry for Love (ein Iggy Pop-Ccover) veröffentlicht hatte war dann der Sänger Hayden Watts auch bereits wieder Geschichte. Jordan Howe übernahm das Mikrophon. Im April 1994 benannte sich die Truppe dann um in The Harlots, veröffentlichte eine selbstbetitelte CD EP im Oktober, nur um sich kurze Zeit später, 1995 dann endgültig aufzulösen.

Eine bis Dato einmalige Wiedervereinigung des Line-ups mit Lynch, Bowley, Masi, Dee and Cardinal erfolgte am 31. Oktober 2009 anlässlich eines Konzertauftritts im Gaelic Theatre in Sidney.

Es darf wohl davon ausgegangen werden, dass diese Band wohl weitaus grösser herausgekommen wäre, wenn sie den richtigen Support und die nötige Unterstützung erhalten hätte und eine etwas weniger wechselanfällige Besetzung gehabt hätte. Das Potential war definitiv und unbestritten vorhanden. Der Look sowieso...

 
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