Riddle Of Steel Festival - 09.12.2017, Marburg

Ich sehe den Schnee in der Ferne (Vogelsberg), noch ist er nicht hier. Gegen 12:00 sitze ich im Bus. Sollte schon alles klappen - aber morgen wird es wohl langwierig, denn 10 - 20 cm sind angekündigt...

Schade, hätte den Big Dude gerne mal in echt getroffen.
 
Alter Schwede, in was für einer Absteige bin ich denn gelandet? :jubel:Egal, erst mal die City erkunden. Die ersten Metaller habe ich schon am Bahnhof gesehen.
 
Da kann ich mich nur anschließen. Sehr geile Location, 10 Biersorten zur Auswahl, super Leute, geile Stimmung und Tip Top Bands. Herz, was willst du mehr?
Meine Top Auftritte waren von Battle Ram, Arkham Witch und Doomocracy.
Danke an Rafael und alle anderen, die an der Orga beteiligt waren. :)
 
Auf meinem Weg zum Hessen-Versteher führte mich mein dritter Ausflug ins Land des Pfeffi in diesem Jahr ins sagenumwobene Marburg. Die Hinfahrt vollzog sich ohne größere Komplikationen. So stellte ich mich in der Heidelberg-Passage einfach tot, bis wir diese durchquerten. Nach endlosen 4 Stunden Rumgezuckel kam ich endlich an der Lahn an und erblickte mit Ehrfurcht den Bahnhof des Jahres 2015. Leider gewährte einem die Plakette am Eingang keinen Einblick darüber, wer dem Bahnhof diese Auszeichnung verliehen hatte und vor allem: weshalb.

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Am Bahnhofsvorplatz wurde ich gleich freundlich von einem der 10.000 griechischen Taxifahrer Marburgs begrüßt und es wurde mir mitgeteilt, dass in Marburg außerdem 20.000 Studenten leben würden, die nirgendwo anders einen Platz erhalten hätten - sowie 20 einheimische Hessen. Der Rest der Stadt bestünde aus Touristen wie mir. Hier ein typisches Zweifamilienhaus in Marburg:

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Am Hotel Tusculum angekommen, wurde mir sogleich von dem älteren Künsterpaar, die als Hotelbesitzer fungierten mitgeteilt, dass man sich vorm Knubbel in acht nehmen solle, da einem dort häufig Liquid Ecstasy ins Bier gekippt und sich neuerdings viel Gesindel herumtreiben würde. Ich antwortete, dass ich es kaum aushalten könne, dorthin zu gelangen, checkte ein und betete erst einmal vor meinem mitgenommenen Mistress-Stacey-Altar.

Rechtzeitig angekommen zu ANGEL MARTYR, spielte gleich die schnellste Band des Festivals. Ich fand sie ... nun ja, erfreulich flott. Live jedenfalls ist ihr Epic Heavy Speed durchaus zu ertragen, wenngleich mir der zu hoch gepitchte Gesang auf Dauer etwas auf die Nüsse ging.

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Der Herr war aber u.U. der beste Sänger an diesem Abend... Und die 3 Jungs brachten viel Sound mit, obwohl der noch nicht eingepegelt war. Mein persönlicher Favorit.
 
MOUNTAIN THRONE ließ ich aus und vernahm ihr live irgendwie zeitweise doomig angehauchtes old school Hard 'n' Heavy-Zeug aus dem Raucherraum. Sorry, für mich eine Spur ZU retro. BATTLE RAM waren mir dagegen zu simpel. Ich glaube, aus der MANOWAR-Klon-Nummer bin ich mittlerweile raus. RAVENSIRE (Pic) dagegen konnten mich einen halben Set lang bei der Stange halten. Epic Metal mit angenehm tiefer Stimme, was ich mit einem CD-Kauf belohnte. Nicht weltbewegend, aber solide Hausmannskost.

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So viele Jahre in der Metalszene unterwegs und der gute @pirate beherrscht die Pommesgabel immer noch nicht. :hmmja:

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Doom time heißt für mich Food time, also pilgerte ich in die City, um mir ein anständiges Schnitzel mit Pommes zu geben. So verpasste ich DOOMOCRACY und glücklicherweise auch IRONSWORD, mit denen ich mich im Vorfeld auf youtube ausführlich beschäftigt hatte - unter Schmerzen. Doch ''meine'' Bands sollten denn kommen. ARKHAM WITCH (Pic) boten einen phasenweise richtig guten Gig. Old School HM, mit Drive und Können dargeboten, den man durchaus abfeiern konnte. Eine CD wurde mitgenommen und die Band wird ab nun im Auge behalten. Ich hätte ja auch gerne ein Shirt von der Band gekauft, aber auf dem Motiv waren boobs zu sehen und das kann ich als wertekonservativer Christ nicht tolerieren.

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Schon als ich am Frankfurter Hauptbahnhof umstieg, fiel mir auf einem Gleis ein stehender RB auf, auf dessen Display als Reiseziel Saarbrücken Hbf angezeigt stand und ich war fast geneigt einzusteigen, weil ich einen der unseren vermisste. Wir stießen denn auch zusammen auf unsere schmerzlich vermisste Lieblingkatze @Kiss of Death an. Mate, Du hast uns gefehlt. Hier grüßen Dich @rapanzel und der Mann mit den sexiesten Nippeln des Forums, @Ian Fraser .

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Meine Schwäche für female fronted Heavy Metal ist kein Geheimnis und dass ich A SOUND OF THUNDER einmal live erleben dürfte, erschien mir bis zum Riddle of Steel unwahrscheinlich. Ich mochte den Auftritt der Amis, die mir auf Konserve jedoch besser gefallen. Live kam mir Gesang beizeiten etwas angestrengt vor. Macht nichts, ihre eigene Interpretation von ''Pleasure Slave'' zauberte den wissenden Besuchern ein sichtliches Grinsen ins Gesicht.

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Ein passabler Gig wurde mit dem ''Queen of Hell''-Shirt-Kauf (von der Band mitbebrachte Exemplare: 2, sehr fanfreundlich, by the way), sowie einem CD-Erwerb belohnt.

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HEATHENS FROM THE NORTH - okay. Ich sage es mal so: ich persönlich brauche keine Gigs von alten Legenden, die sich zum auffrischen ihrer Glanztaten noch einmal aufraffen, um live zu spielen. In dieser Hinsicht bin ich unsentimental, auch weil ich der Meinung bin, dass es für jede Band eben ihre Zeit gab. Hat man sie da nicht gesehen: Pech. Auch ein Grund, weshalb ich mit dem KIT nichts mehr anfangen kann. New Bands, please. Der Auftritt selber war jedoch sympathisch und kurzweilig.

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Insgesamt, in Summe, ein schönes, gut organisiertes und preiswertes Festival. Daher meine Gratulation an die Veranstalter und Helfer. Speisen gab es gegen eine Spende, nach eigenem Ermessen. Meine fiel großzügig aus, denn der Nudelsalat war top und wie schon erwähnt 10 verschiedene Biersorten, zu extrem günstigen Preisen (10 Bier für 20 Euro) machten es einem auch nicht einfach langsam zu trinken.

Da ich in einer Künstlerabsteige beherbergt war, mit Möbeln im 70er Jahre Art-Deko-Stil und dem Wlan-Passwort ''hundertwasser'', fühlte ich mich selbstverständlich elitär und trank hauptsächlich das teurere Beck's aus der Flasche, um mich vom Pöbel mit den Bierhumpen abzuheben. Das Knubbel-Personal war auch freundlich und alles in allem wünsche ich mir, dass ein Weg gefunden wird, dass sich das Riddle of Steel wiederholt. Schön war er, mein livetechnischer Metal-Jahresausklang. War fein, ein paar Forennasen wieder getroffen zu haben. CU again, next year, starting with the Metal Assault in Würzburg.

persönliche Tagessieger:
1) Arkham Witch
2) A Sound of Thunder
3) Ravensire

Hier bedankt sich Anke abschließend für mein überreichtes Nikolaus-Geschenk an sie, das unsere Freundschaft auf eine harte Probe stellte. :D

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Für mich war ja klar, daß nicht unbedingt viele Bands für mich dabei sind. Zu mehr, als zum Kopfnicken hat es kaum gereicht. Angel Martyr waren ein super Opener und gefielen mir ganz gut. Der Rest war ok, aber mehr nicht. Es ist nicht meine Richtung und wird es niemals werden. Ich bin also nur wegen der Forianer dort hin. Und es hat sich gelohnt. Es hat Spaß gemacht. Die Organisation war sehr gut und liebevoll. Es wurde im Vorfeld schon an alles gedacht. Busfahrpläne, Wegbeschreibungen usw wurden erstellt, die Aftershow so lange durchgezogen, daß kein Bahnfahrer in der Kälte warten muss. Kurz: man kümmerte sich um alle Wehwehchen der Gäste. Da gab's nix zu meckern.

Das 0,3er gezapfte Bier für 2 Euro ist top. Ich nehme an, daß es so viele Sorten gab da am Tag vorher dort Bierfestival war. Das Bosch ist einfach ein leckeres Bier. Das Zapfen von Cola-Bier müssen die Mädels im Knubbel noch üben, daher habe ich mir Mühe gegeben so viel in mich reinzukippen wie irgend möglich. Es hat funktioniert, das Zapfen klappte immer besser :D

Das angebotene Essen gegen eine Spende war prima, das ersparte mir den Weg mittendrin zur Futterbude. Da die Kohle hierfür an den Tierschutz ging, wurde natürlich grosszügig gespendet. Und die Brötchen waren sehr lecker.

Das Hotel war super. Im Gegensatz zu Black Pearl hatten wir eher die Honey Moon Suite. Da gab's auch nix zu meckern.

Aufgefallen ist, daß kaum einheimische Gäste abwesend waren. Wenn, dann waren das Mitglieder des veranstaltenden Vereins. Ich hätte gedacht, dort mehr Pappnasen zu sehen. Aber die waren eventuell bei Overkill in Gießen.

Endfazit: alles gut, weitermachen :)

Ach ja: daß ich von @Black Pearl ein Nikolausgeschenk bekam war das Gruseligste des Tages :D
 
Zuletzt bearbeitet:
In Nürnberg war auch noch Low Frequency Assault mit Petrified, es ist schlicht unmöglich, heute noch einen Termin zu finden, an dem nicht mindestens eine Konkurrenzveranstaltung stattfindet.

Dennoch freue ich mich wirklich sehr, dass so viele Leute da waren und anscheinend auch etwas Spaß hatten. Wir werden jetzt mal unsere Wunden lecken, schauen, wieviel Verlust ich gemacht habe und dann überlegen wir, ob wir eine weitere Auflage in Angriff nehmen und wenn ja, ob wir den Termin wechseln oder wie wir das sonst verändern können. Klar ist, dass ich gestern trotz der schlaflosen Nächte vorher und dem Stress, den sowas immer mit sich bringt eine Menge Spaß hatte, bei allen eingeladenen Bands, die auch menschlich alle voll überzeugt haben, sich gegenseitig ausgeholfen haben und viele der anderen Shows mit abgefeiert haben. Insgesamt war das Ziel, gemeinsam eine große Party zu feiern und während vieler Momente hatte ich den Eindruck, dass der Unterschied zwischen Bands und Fans wirklich nur darin bestand, dass hier ein paar Freunde und Musikfans halt zwischendurch auch mal auf der Bühne standen, bevor sie wieder davor oder an der Bar weiterfeierten.

Danke an euch alle, die ihr da wart und gefeiert habt, an die, die ich persönlich getroffen habe, an die, an denen ich zwischen Stress und Suff in meiner Ignoranz vorbeigerumpelt bin und überhaupt an alle, die da waren, egal ob im Team, dass sich den Arsch aufgerissen hat, um meine irrwitzigen Ideen umzusetzen oder al Freunde und Fans, um zu feiern.

Ich fall jetzt ins Bett, bevor ich morgen früh den Angel Martyr Sänger, der gerade noch auf meiner Couch pennt auf den Weg gen Flughafen entlasse, die Verstärker zurückgebe und langsam versuche, mich wieder an Alltag zu gewöhnen...
 
babeliron’s Review vom RIDDLE OF STEEL – Knubbel in Marburg / Samstag, den 09.12.2017:

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Im Knubbel, der ehemaligen Marburger Tabak- und Zigarrenfabrik, die seit 29 Jahren als Live Musik- und Party-Location dient, fand am vergangenen Samstag das RIDDLE OF STEEL statt. Von den Veranstaltern im Vorfeld u.a. als „die verheerendste Schlacht, die Marburg je gesehen hat“ vollmundig angepriesen, war das Event starker Konkurrenz von Seiten einer Mitwettbewerberveranstaltung ausgesetzt: So fand in den gerademal rund 30 km weiter südlich gelegenen Hessenhallen in Gießen die MTV HEADBANGERS BALL TOUR 2017 mit MAX & IGOR CAVALERA RETURN TO ROOTS, OVERKILL, INSOMNIUM und DESERTED FEAR statt, die im Vorfeld auch früher wie das RIDDLE OF STEEL selbst angekündigt worden war.

Da ich bisher keine einzige der insgesamt neun auf dem RIDDLE OF STEEL vertretenen Bands live gesehen hatte, entschied ich mich an diesem besagten Samstag für das Festival im Marburger Knubbel.

Gleich hinter der Eingangstür zum Marburger Knubbel wurden den Gästen Spezialitäten aus den Ländern der auf dem RIDDLE OF STEEL vertretenen Bands offeriert - eine honorige Geste wie ich finde:

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