Offen gesagt finde ich, das dies die enttäuschendste DF-Ausgabe bisher ist. Mehr noch, sie ist einfach schlecht und fühlt sich dank der Überpräsenz uralter Gestalten wie Rory G., Jutta W., Axel R. P. usw usf an wie eine classic rock Ausgabe... Bei den Fotos von Metal Assault und Hell over Hammaburg hat man das Gefühl, ein instrumentiertes Senioren-Yoga "verpasst" zu haben. Der Sänger von Emerald, sicher eine großartige Combo, darf seine grauen Fusseln gleich auf zwei Seiten hintereinander präsentieren. Memoriam, Riot V, Solstice und diesem Chris Goss springt auch nicht gerade die Frische aus dem Gesicht und ich fange an zu verstehen, warum es Martin Brandt im Saxon Livebericht eine Erwähnung wert ist, dass zumindest zwei Bandmitglieder noch unter 60 sind...
Nichts gegen die Alten, Byff zB finde ich auch sehr charismatisch, aber etwas mehr Raum für junge, unverbrauchte Bands hätte ich mir schon gewünscht. Gibt ja mehr als genug da draußen. Dazu kommt dann noch (vereinzelt) ein recht altbackener Stil, wenn zB der Andreas dem "lieben Peter" widersprechen muss. Lieber hätte er mit ihm gekuschelt, oder wie?
Und schließlich: sich bei "Verbrechen" gegen den Metal an Scheißplatten von anno Tobak abzuarbeiten, ist reine Platzverschwendung. Warum lässt man den Müll nicht dem Vergessen anheimfallen und stellt dafür 14 Seiten zur Vorstellung von noch mehr oder weniger unbekannten, aus Sicht der Redaktion aber interessanten neueren Bands zur Verfügung? Dass "Octagon", "Cold Lake" or "Lulu" Grützcore ist, wussten die meisten von uns wohl schon.
Gut hätte ich auch gefunden, man hätte statt dessen mal eine Liste von nicht mehr akzeptablen Musikerantworten erstellt. Wer will Sätze wie "unser neues Album ist das beste" oder "das neue Line Up ist stärker denn je" oder "wir schreiben die Songs nur für uns" zum 1.125sten Mal noch lesen?
Also nix für ungut, Götz bleibt Metal-Papst und die 24 wird auch wieder gekauft, aber etwas mehr Frische und jugendliches Rebellentum, einst die geistige Quelle allen Metals, wäre meines Erachtens wünschenswert. Alt bin ich ja schon selbst.