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deleted_53
Guest
Dazu kommt (wurde aber bestimmt schon gesagt), dass es die Sache mit den Japan-Bonus-Songs ja auch nicht erst seit gestern gibt, sondern schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
Und das macht was genau besser? Zumal es etwas vollkommen anderes ist als dieser Exklusivitätskult hier.
Tschuldigens, aber Bonus-Tracks haben nichts mit "dem Werk" zu tun, sondern sind eben Bonus, der abgekoppelt vom Werk funktioniert und vice versa
Das ist auch nicht mein Punkt. Manche Fans (wie ich - habe manche Songs von King Crimson in Versionen zu mehreren Dekaden - oder Hugin bspw.) wollen jeden veröffentlichten Song in physikalischer Form haben, auch jenseits des reinen Studiowerkes. Hier ist es aber einem exklusiven Club vorenthalten. Finde ich ziemlich widerwärtig (nicht mal wegen mir, weil ich es mir leisten kann, sondern wegen den anderen, die nicht zu den 750 Leuten gehören, die die monetäre oder terminliche Chance hatten, zuzugreifen). Vom ganzen verbalen Drumherum von wegen "echten Fans", die Promo und Materialisten teilen, mag ich gar nicht erst Anfangen.
Ach Lobi. Mir geht es überhaupt nicht um Inhalte und darum, ob man irgendwas schlucken soll oder nicht. Wie kommst du auf so was?
Worum es mir geht, ist folgendes.
Man kann mit jeder Erwartungshaltung in eine Diskussion gehen. Wie sinnvoll das ist und ob es nicht zielführender ist, offen reinzugehen, muss jeder selber entscheiden. Es ist aber unabhängig davon schlicht ein Gebot von Fairness und Anstand, mit einem Urteil über das Gespräch zu warten, bis dieses überhaupt stattgefunden hat. Macht man das schon im Vorfeld, wird das Gespräch in der Tat sinnlos. Nichts anderes hab ich geschrieben und nichts anderes wollte ich sagen.
Wenn du keinen Sinn in dem Gesprächsangebot siehst, dann nimm doch einfach nicht teil. Aber mach es doch bitte deswegen nicht für andere kaputt, die das nicht so fatalistisch sehen wie du. Das Angebot richtet sich an alle, nicht explizit an dich.
Wie ich auf sowas komme? Weil auch von dir der großmütige Anschein erweckt wird, dass man für etwas auch noch dankbar sein soll, was purer, allerdings auch nachvollziehbarer Eigennutz - PR in Reinkultur - ist und dazu eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass man als Verleger selbst oder durch Beauftragte Stellung zu Kontroversen bezieht (zumindest bezüglich dem Nachtmystium-Vollspasten längst überfällig). Und warum ich es als sinnlos erachte, habe ich sehr fair und überaus verständnisvoll mehrmals dagegelegt. Soviel zum Fatalismus. Nur braucht man es nicht schönreden, dass am Ende dieser - sind wir mal ehrlich - Werbeveranstaltung für Prophecy für die genannten Kritikpunkte für den betroffenen Fan sich natürlich völlig nachvollziehbarerweise (!) nichts ändern wird. Das ist der Punkt, weswegen man sich diese Diskussion sparen kann, denn es macht keinen Sinn über Unveränderliches zu diskutieren. Da würde maximal, wenn überhaupt ein Statement, vor allem aber ein bisschen Nähkästchengeplauder ehrlicher als Fandienst rüberkommen als ein Diskussionsangebot, dass Offenheit suggeriert, aber Ergebnisoffenheit (nochmal, damit es auch jeder wirklich kapiert: absolut nachvollziehbar) ausschließt.
Dass ich aber durch meine begründeten Einwände irgendwem irgendwas kaputtmachen soll, dass ist nicht besser als das, was Du mir vorwerfen willst; damit delegitimierst Du allenfalls meine Einwände absichtlich, was einer Diskussion natürlich vollkommen zuträglich ist. Anders wäre es, wenn man tatsächlich blind den Abzockevorwurf anbringen würde und dergleichen. Passiert hier nicht. Was primär angebracht wird, ist nicht einmal die Preispolitik, sondern ist ein egalitaristisches szeneethisches, eben ein idealistisches Argument; auch das hat mit Fatalismus nichts zu tun und lässt sich auch nicht weglamentieren bei irgendeiner Diskussion. Darauf wird man sagen: so ist das Business, leb damit. Darauf sage ich: scheißefinden und das artikulieren darf ich es trotzdem.
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