MGLA // REVENGE // DEUS MORTEM

PS.: Nürnberg wäre übrigens auch ohne Deus Mortem stattgefunden. Trotzdem abgesagt.


Ich kann nicht in die Köpfe reinschauen. Aber meine Vermutung ist eine ganz simple: So wie ich Mgla mehrfach persönlich getroffen bzw gesprochen habe, sei es als DF oder sei es als Verastalter, der selber 2 x Mgla gebucht hat und nie irgendeine negative Erfahrung mit der Band gemacht habe, geht es in deren Gesprächen untereinander und mit Bands aus der Nachbarschaft absolut null um Politik. Diese Ebene findet bei denen gar nicht statt, jedenfalls nicht öffentlich spürbar. Zumal ja das Problem von Deus M in erster Linie ein Trommler ist, der - ähm - halt trommelt. Zwar extrem wahllos und schmerzbefreit, was die Bands betrifft, aber halt "nur" trommelt... Ich glaube, dass bei der Auswahl der Vorgruppe gar nicht nachgedacht bzw einberechnet wurde, dass es Ärger geben könnte. Vielleicht liege ich auch völlig falsch, wer weiß. Aber generell halte ich solcherlei simplen Hintergründe für wahrscheinlicher als irgendeine hochpolitische / motivierte Sache.

Da gehe ich ehrlich gesagt auch eher davon aus, ist aber dann halt der Grund weswegen ich Mgła wie auch Folter gewissermaßen Naivität vorwerfe. Man hat solcherlei doch schon (gerade in D) erlebt. Das da nun leider ne Welle losgetreten ist und sich die Venues (aufgrund von Medienberichten und/oder Drohungen sei mal dahingestellt) "schützen" wollen ist zumindest beim derzeitigen Stand der Debatte nachvollziehbar, wenn natürlich auch beschissen.
Mal kurz vom mir, woraus ich nämlich nicht schlau werde ist, warum man als Veratnstalter wenn man schon so dolle Bauchschmerzen hat, nicht vorher recherchiert und dann von vorne rein ja oder nein zum Konzert sagt, ich meine die Entscheidung an sich ist ja absolut nachvollziehbar, aber wann und die Art wie sie getroffen wurde empfinde ich als absolut respektlos
Ich glaube, dass viele Venues einfach über nen Veranstalter angeschrieben werden und wenn alle Modalitäten stimmen (Finanzielles, Technik, Terminliches) da gar nicht groß nachgehakt wird. Venues stellen oftmals ja nur die Räumlichkeiten und Bars und interessieren sich gar nicht mal für fülle für die Künstler. Das wird noch dadurch begünstigt, wenn man sich vllt bereits durch andere geschäftliche Kontakt bereits kennt...

Und ich denke, hier war es genauso, Beispiel Berlin:
Das Columbia Theater hatte mit Folter bereits erfolgreich zusammenarbeitet und daher auch diese Show gebucht. Da gab es ne Basis und ne Art "Vertrauen". Nun gab es letzte Woche gehäuft Schmutzkampagnen, Drohungen etc. und die Venue kippt alles. Wenn man es gut mit Ihnen meint, haben sie vllt noch ein wenig recherchiert und sind eben auf die Querverweise bei Deus Mortem gestoßen, klingt für mich aber eher nach einer Kurzschlussreaktion nachdem München abgesagt wurde.
 
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass die genrenahen Veranstalter sich solcher Dingen oder Probleme bewusst sind. Die ich kenne, sind sich das in der Regel. Hier waren es jeweils die Locations, die die Veranstaltungen gestrichen haben. Hier kann man wohl davon ausgehen, dass die sich eben von seriösen Veranstaltern ohne weitere Recherche, was ja eigentlich auch weniger deren Aufgabe ist, buchen lassen. Und im Falle dieser Tour ist halt der Stein des Anstoßes nicht unbedingt offensichtlich: beide Hauptbands sind im Metal-Feuilleton mehr oder weniger etabliert. Wer erwartet denn, dass bewusst oder eher unbewusst, wie Wolf meinte, hier ein "Wolf im Schafspelz" (Überspitzung) als Vorturner mitgekarrt wird?
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die genrenahen Veranstalter sich solcher Dingen oder Probleme bewusst sind. Die ich kenne, sind sich das in der Regel. Hier waren es jeweils die Locations, die die Veranstaltungen gestrichen haben. Hier kann man wohl davon ausgehen, dass die sich eben von seriösen Veranstaltern ohne weitere Recherche, was ja eigentlich auch weniger deren Aufgabe ist, buchen lassen. Und im Falle dieser Tour ist halt der Stein des Anstoßes nicht unbedingt offensichtlich: beide Hauptbands sind im Metal-Feuilleton mehr oder weniger etabliert. Wer erwartet denn, dass bewusst oder eher unbewusst, wie Wolf meinte, hier ein "Wolf im Schafspelz" (Überspitzung) als Vorturner mitgekarrt wird?
Da habe ich wohl zwei Begriffe durcheinander gebracht
 
PS.: Nürnberg wäre übrigens auch ohne Deus Mortem stattgefunden. Trotzdem abgesagt.


Ich kann nicht in die Köpfe reinschauen. Aber meine Vermutung ist eine ganz simple: So wie ich Mgla mehrfach persönlich getroffen bzw gesprochen habe, sei es als DF oder sei es als Verastalter, der selber 2 x Mgla gebucht hat und nie irgendeine negative Erfahrung mit der Band gemacht habe, geht es in deren Gesprächen untereinander und mit Bands aus der Nachbarschaft absolut null um Politik. Diese Ebene findet bei denen gar nicht statt, jedenfalls nicht öffenntlich spürbar. Zumal ja das Problem von Deus M in erster Linie ein Trommler ist, der - ähm - halt trommelt. Zwar extrem wahllos und schmerzbefreit, was die Bands betrifft, aber halt "nur" trommelt... Ich glaube, dass bei der Auswahl der Vorgruppe gar nicht nachgedacht bzw einberechnet wurde, dass es Ärger geben könnte. Vielleicht liege ich auch völlig falsch, wer weiß. Aber generell halte ich solcherlei simplen Hintergründe für wahrscheinlicher als irgendeine hochpolitische / motivierte Sache.
Ich glaube der Band auch gerne, dass die damit einfach nichts am Hut haben wollen. Ist auch deren gutes Recht und okay. Mich persönlich nervt das ganze "wir sind unpolitisch" Gerede von Bands zwar inzwischen eher, aber das hat damit nichts zu tun. Ich glaube auch gerne deiner Einschätzung bezüglich derer Entscheidung. Dann war es tatsächlich einfach Naivität oder besser Unbedarftheit und das ganze bleibt ein großes Ärgernis.

Wobei ich nach wie vor eben nicht ganz verstehe, wie man - bei allem unpolitisch sein- mit so einer Person zusammen arbeiten kann. Auch wenn da irgendwer nur stumpf trommelt. Wenn ich eine Band hätte würde ich da jemanden der sonst bei Infernal War oder ähnlichem spielt, nicht mal in der Nähe haben wollen. Gerade wenn das mein unpolitisches Projekt ist, mit dem ich aber auch das Judentum kritisiere, gucke ich doch 10x darauf, wo der sonst spielt. Von persönlicher Antipathie gegen solche Menschen mal ganz zu schweigen.
 
Ich glaube der Band auch gerne, dass die damit einfach nichts am Hut haben wollen. Ist auch deren gutes Recht und okay. Mich persönlich nervt das ganze "wir sind unpolitisch" Gerede von Bands zwar inzwischen eher, aber das hat damit nichts zu tun. Ich glaube auch gerne deiner Einschätzung bezüglich derer Entscheidung. Dann war es tatsächlich einfach Naivität oder besser Unbedarftheit und das ganze bleibt ein großes Ärgernis.

Wobei ich nach wie vor eben nicht ganz verstehe, wie man - bei allem unpolitisch sein- mit so einer Person zusammen arbeiten kann. Auch wenn da irgendwer nur stumpf trommelt. Wenn ich eine Band hätte würde ich da jemanden der sonst bei Infernal War oder ähnlichem spielt, nicht mal in der Nähe haben wollen. Gerade wenn das mein unpolitisches Projekt ist, mit dem ich aber auch das Judentum kritisiere, gucke ich doch 10x darauf, wo der sonst spielt. Von persönlicher Antipathie gegen solche Menschen mal ganz zu schweigen.
Wollte schon ansetzen und selbst nochmal einen Kommentar mit meiner Meinung schreiben, aber das hast du ja schon Wort für Wort für mich übernommen. :top:
 
Ich hege die Vermutung, das war Ironie?

Nein, eher keine Ironie. Zumindest einmal ist mir bekannt, dass es so gewesen sein soll. Als Mgla in Wiesbaden (große Show mit Behemoth als Headliner) hätten spielen sollen. Ob es so war und ob sowas öfter der Fall ist, kann ich nicht sagen. Diese Taktik jedenfalls ist nicht ungewöhnlich (s. Trollfabriken und Post-Wahrheit), nimmt man den Glaubenskanon daher, dass solche radikale Aktionen vermeintlicher Linker (egal in welchem Kontext auch jenseits dieser Konzertgeschichten) die Menschen zu den Rechten treiben würde.
 
Ich würde sogar die steile These formulieren, wenn besagter Trommler nicht auf Metal-Archives als Bandmitglied (inkl. Verstrickung in andere Bandprojekte) gelistet wäre, hätte die Tour wie geplant stattgefunden und vielen Leuten Ärger erspart. Manch einer hätte Deus Mortem abgefeiert für die Musik oder eben nicht, kein fader Beigeschmack und gut ist.
 
Nein, eher keine Ironie. Zumindest einmal ist mir bekannt, dass es so gewesen sein soll. Als Mgla in Wiesbaden (große Show mit Behemoth als Headliner) hätten spielen sollen. Ob es so war und ob sowas öfter der Fall ist, kann ich nicht sagen. Diese Taktik jedenfalls ist nicht ungewöhnlich (s. Trollfabriken und Post-Wahrheit), nimmt man den Glaubenskanon daher, dass solche radikale Aktionen vermeintlicher Linker (egal in welchem Kontext auch jenseits dieser Konzertgeschichten) die Menschen zu den Rechten treiben würde.

Danke für die Info. Ich kenn das Phänomen in Österreich zumindest im Konzertzusammenhang nicht, daher dachte ich eben es sei ironisch gemeint
 
Wien wurde verlegt - von einer eher links positionierten Venue in eine andere (die reale Welt ist komplex ...). Der Viper Room hat sich ja schon 2 Runden TYR-Shitstorm gegeben, die schreckt wohl so schnell nix mehr. Keine Ahnung wie sie das mit den veränderten Kapazitäten machen wollen. Deus Mortem mussten allerdings, wenig überraschend, bei beiden draußen bleiben.
 
Bin heute Abend in Zwickau, hab sie dort schon 2016 mit IW gesehen und das Publikum war nicht mehr Grauzone, das war Braunzone.

und wenn du das weißt wieso gehst du dann wieder hin?
Würde mir den kompletten Abend versauen egal wie geil die Musik ist.

PS: Und da ich das schon erahnte, bin ich 2016 schon nicht nach Zwickau!

@Henna na da bin ich ja mal auf deinen Bericht gespannt;)
 
Bin heute Abend in Zwickau, hab sie dort schon 2016 mit IW gesehen und das Publikum war nicht mehr Grauzone, das war Braunzone.

Unter der selben Konzertreihe, unter der heute Abend in Zwickau der Gig stattfinden soll, war (ich glaub in 2017) auch schon mal ein Event geplant, bei dem unter anderem Pest Noire auftreten sollte. Damals musste zumindest dieser Gig kurzfristig von der jetzigen in eine andere Location umziehen. Die Veranstaltungsreihe findet aber nach wie vor regelmäßig in der selben Halle statt.

Die geschilderten Wahrnehmungen sind also aus meiner Sicht wenig überraschend.
 
@Albi
Weil Mgla live halt einfach gut sind. Ich bin auch eher "links" eingestellt und hab mir nach dem letzten Mal gesagt ich geh nicht mehr. Aber mittlerweile seh ich nicht ein mir von solchen Pfosten den Spaß an der Musik verderben zu lassen.
Ich bin sehr oft in Thüringen und Sachsen auf Konzerten, richtige Faschos sind zum Glück sehr selten. Dafür halt viel sogenannte Grauzone.
 
Aus Kassel hat die Goldgrube per Mail gesagt, dass das Konzert stattfinden wird.

Interessant ist, dass Deus Mortem aus der Facebook-Veranstaltung verschwunden ist.
 
Ich werde ggf. auch nach Zwickau düsen. Frustbewältigung.

Zieh bitte dein Napalm Death "Nazi Punks Fuck off" Shirt an...
smiley_emoticons_bussi.gif
 
Für die Leute, die so, oder so ähnlich geschrieben haben "MGLA hätten ja eine Ansage gegen NS/ Antisemitismus raushauen sollen, dann wäre alles wieder ok"

Nein wäre es nicht. Ich würde zwar auch selbst MGLA empfehlen sich von Mikko Aspa (Northern Heritage, Clandestine Blaze/ Deathspell Omega etc.) zu trennen, aber selbst eine Ansage & das Label verlassen würde in den Augen der Konzertgegner von München (Antifa/Grüne/ Linke) nichts nützen. Die Sache ist klar, MGLA stehen als Nazis fest.

So wichtig es ist, sich der rechtsextremen Verbindungen bewusst zu werden, so widerlich totalitär ist auch das Kulturverständnis von Antifa & Co. Sie wollen der Kulturhegemon sein, und alles was nicht auf Linie ist, wird bekämpft werden. Ich habe vor ca. 15 Jahren selbst mit meiner Ex-Band einmal auf einem Antifa Konzert mit harmlosem Motto gespielt, ich würde es nie wieder machen, denn ich weiss mittlerweile wie die Leute unterwegs sind. Das letzte Gespräch mit einem ihrer Aktivisten lief vor einem Jahr folgendermaßen: "MGLA? - Scheiss Nazis! " Der Typ ist nur bei Nennung des Namens ausgeflippt.

Natürlich ist sich die ANTIFA bewusst, dass sie nicht gleich volles Rohr mit dem Hinweis Kontaktschuld bei der Metalszene draufballern kann. Man wird also die Salamitaktik anwenden. Ich bin mal gespannt ob sie irgendwas beim Shining Konzert im Backstage machen werden. Gründe hätten sie genug, die Frage ist, ob man Angst hat, bei einem Teil der Metalszene, die in erster Linie opportunistische Konsumenten sind, zu sehr in Ungnade zu fallen.
 
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