Nightbringer - Ego Dominus Tuus (26.09.)

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kingrandy

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Roadcrew
Eines der Jahreshighlights in Sachen Black Metal wirft seine Schatten in Form des ersten Streams "I Am The Gateway" voraus:

http://www.invisibleoranges.com/2014/08/premiere-nightbringer-i-am-the-gateway

Tracklist:
  1. Prayer Of Naphal
  2. Et Nox Illuminatio Mea In Deliciis Meis
  3. Lantern Of Eden’s Night
  4. Things Which Are Naught
  5. I Am The Gateway
  6. Call Of The Exile
  7. Where Fire Never Dreamt Of Man
  8. The Witchfires Of Tubal-Qayin
  9. Salvation Is The Son Of Leviathan (Alabas In Memoriam)
  10. The Otherness Of Being
Cover:

nightbringercover.jpg
 
Klingt stark! Allerdings habens Nightbringer auf Albumlänge bislang nicht geschafft, mich vollständig zu überzeugen...
 
>>Bei Invisible Oranges gibt's gerade ein sehr interessantes Interview mit der Band bzw. Chefdenker Naas Alcameth<<

With so much real darkness and violence happening in the world, why turn to such esoteric and occult themes for Nightbringer’s music? Do you think there’s a risk of being seen as engaging in pure escapism?

Real darkness, is the subtle and living darkness, which we praise by way of our art, should not be confused with the worldly “evil,” perpetuated by humanity, of which you are referring. Our darkness is beyond conceptions of “good” or “evil,” which are purely humanistic ideas, and any evil perceived arises by way of one’s unfavorable disposition towards that which they are not equipped to understand, let alone face, and not arising from the darkness itself. The very heart of this darkness is absent of violence, as it is absolutely still, silent and outside of time. Yet to approach this darkness while still “chained to the earth” is to enact profound violence upon one’s self unless one learns the means of proper approach, via a singular and narrow road of ingress which can only be accessed by obtaining the same state of absolute stillness and silence within one’s self, the knowledge the ancient practitioners of incubation in Greece referred to as “dying before one dies.” This is precisely what we seek. Now it can be said that the rampant worldly “evil” we see about us every day is, in large, a consequence, yet again, of modern man’s unfavorable spiritual disposition and overall instability within an age pregnant with dark and daemonic forces, i.e., the close of the Kali-Yuga. Such forces are necessary to bring a close to the cycle. Anyhow, back to your question, we again are ambivalent as to how others might (mis)interpret our message and in truth what is dubbed here as “escapism” is in truth reality, a reality more real than most could possibly conceive, and what you have thought to be reality is the greatest escapism of all.
 
Danke für diesen Post. Außerdem: Du hast gleich mal den wichtigsten Absatz mit gepostet. Dafür gibbet nen extra-Like! :)

Der Absatz hat mich ziemlich beeindruckt, weil es da zumindest mal etwas in die Tiefe ging, bzgl. der Frage was es denn nun mit der vielbeschworenen Finsternis auf sich hat. Ähnliche Konkretion würde ich mir mal von anderen Künstlern wie Watain oder Necros Christos wünschen, die bleiben immer so ärgerlich vage. Was ja auch ihr gutes Recht ist, aber ich finde dieses Thema einfach zu interessant, weswegen ich für Ausführungen von etwas offeneren Typen wie Naas Alcameth immer mal ganz dankbar bin.
 
Der Absatz hat mich ziemlich beeindruckt, weil es da zumindest mal etwas in die Tiefe ging, bzgl. der Frage was es denn nun mit der vielbeschworenen Finsternis auf sich hat. Ähnliche Konkretion würde ich mir mal von anderen Künstlern wie Watain oder Necros Christos wünschen, die bleiben immer so ärgerlich vage. Was ja auch ihr gutes Recht ist, aber ich finde dieses Thema einfach zu interessant, weswegen ich für Ausführungen von etwas offeneren Typen wie Naas Alcameth immer mal ganz dankbar bin.
Sehe das genauso wie du. Da kann ich gar nicht viel mehr schreiben. Außer vielleicht, in "Eigenwerbung", hier ein Interview mit Watains own E., mit dem ich in dieser Hinsicht relativ zufrieden bin: http://powermetal.de/content/artikel/show-WATAIN__Interview_mit_Eric_Danielson,8132-1.html
 
Sehe das genauso wie du. Da kann ich gar nicht viel mehr schreiben. Außer vielleicht, in "Eigenwerbung", hier ein Interview mit Watains own E., mit dem ich in dieser Hinsicht relativ zufrieden bin: http://powermetal.de/content/artikel/show-WATAIN__Interview_mit_Eric_Danielson,8132-1.html

Schönes Interview, Chapeau! Eric spricht da einen interessanten Punkt bzgl. Menschenopfer an. Ich hab mich ja immer gefragt, was ein Opfer daran sein soll, seinen Göttern so Hammer-Studio-mäßig wildfremde Jungfrauen oder was weiß ich darzubieten. Ein Opfer zu bringen bedeutet ja schließlich, dass die Opfergabe auch einen persönlichen schmerzhaften Verlust für den Opfernden mit sich bringt. Wie Eric es andeutet, wäre die eigentliche Opfergabe nicht der Mensch, den man zum Sterben auserwählt und zeremoniell tötet, sondern der Teil in einem selbst, den man mit einer solchen Tat unweigerlich aufgibt. Eine andere diesbezügliche mögliche Lesart ist Autoaggression.

Ich muss aber gestehen, dass ich mich bei Watain desöfteren frage, wo das Image endet und die fragwürdige Weltanschauung beginnt.
 
Schönes Interview, Chapeau! Eric spricht da einen interessanten Punkt bzgl. Menschenopfer an. Ich hab mich ja immer gefragt, was ein Opfer daran sein soll, seinen Göttern so Hammer-Studio-mäßig wildfremde Jungfrauen oder was weiß ich darzubieten. Ein Opfer zu bringen bedeutet ja schließlich, dass die Opfergabe auch einen persönlichen schmerzhaften Verlust für den Opfernden mit sich bringt. Wie Eric es andeutet, wäre die eigentliche Opfergabe nicht der Mensch, den man zum Sterben auserwählt und zeremoniell tötet, sondern der Teil in einem selbst, den man mit einer solchen Tat unweigerlich aufgibt. Eine andere diesbezügliche mögliche Lesart ist Autoaggression.

Ich muss aber gestehen, dass ich mich bei Watain desöfteren frage, wo das Image endet und die fragwürdige Weltanschauung beginnt.
Vielen Dank für die Blumen. :) Zum Thema Menschenopfer: Ich nehme Watain schon sehr ernst, was die inhalte angeht. Genau deswegen hatte ich ja auch nachgefragt. Und das Ergebnis ist ein authentisches wie ich finde: Die Band ist sicherlich nicht so extrem, wie Sektenbeauftragte ihren Satanismus gerne mal sehen. Das Menschenopfer ist eine poetische Überhöhung des eigenen Selbst-Opfers. Da ich das aber durchaus für ernst gemeint halte, ist die Band natürlich irgendwo extremer als eine ganze Menge anderen Zeugs, was so kreucht und fleucht in der Szene. Aber genau dieser Punkt, besonders extrem zu sein, spielt ja wiederum eigentlich gar keine Rolle...
 
Achja, die Fragen nach Menschenopfer und Gewalt waren natürlich auch indirekt Fragen die in richtung fragwürdige Weltanschauung zielten. Denn es gibt ja durchaus solche, die ein "reales" Opfer propagieren. Aber der gute Eric hat sich da beredt und gut erklärt, wie eigentlich immer.
 
Oh, ich nehme Watain auch durchaus ernst und verstehe die Opfer-Thematik in erster Linie als romantischen und künstlerischen Ausdruck deren am TOBL orientierten Glaubens. Inwiefern in letzter Konsequenz die Selbstauslöschung als metaphorisches oder reales ultimatives Opfer zu verstehen ist, kann wohl auch nur der Praktizierende selbst entscheiden.

Faszinierend ist es allemal, wie viele Suchende ihre innere Finsternis in geile, so spirituelle wie feurige Musik kanalisieren. Um mal wieder den Bogen zu Nightbringer zu schlagen. :D
 
Sehe das genauso wie du. Da kann ich gar nicht viel mehr schreiben. Außer vielleicht, in "Eigenwerbung", hier ein Interview mit Watains own E., mit dem ich in dieser Hinsicht relativ zufrieden bin: http://powermetal.de/content/artikel/show-WATAIN__Interview_mit_Eric_Danielson,8132-1.html

Habe das Interview damals genießend gelesen, das war wirklich klasse! (Da fällt mir ein, das Kingrandy immer noch n Interview von der letzten Tour posten wollte...)
das hier
"Am Ende wird auch eine Frage an den Hörer gestellt, es wird gefragt, ob auch der Hörer willens ist und die Möglichkeit hat, sich auf so einen Weg zu begeben. Ob du dazu fähig bist, alles hinter dir zu lassen und dich ins unbekannte zu geben. Das ist eine sehr, sehr wichtige Frage, durch die, denke ich, viele Menschen einiges für sich selbst gewinnen könnten."
fand ich sehr treffend! Denn immer, wenn ich das Lied höre, stelle ich mir diese Frage. Das ist ziemlich emotional, ja.
Nach der Frage im Song kommt noch eine Passage die klingt wie "I'd say nooooohoooo".

Sorry für Off-Topic.
 
Vielen Dank nochmal für das Lob, gerade bei diesem speziellen Interview bedeutet mir das echt viel.

Habe das Interview damals genießend gelesen, das war wirklich klasse! (Da fällt mir ein, das Kingrandy immer noch n Interview von der letzten Tour posten wollte...)
das hier
"Am Ende wird auch eine Frage an den Hörer gestellt, es wird gefragt, ob auch der Hörer willens ist und die Möglichkeit hat, sich auf so einen Weg zu begeben. Ob du dazu fähig bist, alles hinter dir zu lassen und dich ins unbekannte zu geben. Das ist eine sehr, sehr wichtige Frage, durch die, denke ich, viele Menschen einiges für sich selbst gewinnen könnten."
fand ich sehr treffend! Denn immer, wenn ich das Lied höre, stelle ich mir diese Frage. Das ist ziemlich emotional, ja.
Nach der Frage im Song kommt noch eine Passage die klingt wie "I'd say nooooohoooo".

Sorry für Off-Topic.
Genau so geht es mir auch mit dem Song und dem Inhalt. Mittlerweile wohl einer meiner Top3 Songs der Band. Was diese End-Passage angeht, die gibt mir auch Rätsel auf... für mich klingt es so, als ob er "no" singen würde und sie "yes".
 
Habe es eben auch noch einmal komplett gelesen und finde es wirklich gelungen!

Inhaltlich ist es wirklich bei der Top3 anzusiedeln, insgesamt wird das allerdings doch arg schwer.
Der Hinweis mit der End-Passage ist wirklich gut - so habe ich das noch gar nicht gesehen / gehört da "ihre" Stimme untergeht.

Aber egal, mir brauchn a Watain-Treddl
 
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