Der allgemeine Filmthread.

NEIN!

Da fing der Mist doch erst richtig an (Pathos, Humor aus der Hölle).

Moon 44 und ANP sind jedoch gut, Stargate ansatzweise (hätten die Vorgeschichte erzählen sollen...)


Niemals ist Ed Wood der schlechteste Regisseur aller Zeiten. Den Platz hat für mich der Herr Emmerich inne...
Natürlich war da Pathos bis der Schleim geflossen ist. Trotzdem fand und finde ich den immer noch klasse, auch wenn ich das Original diesem Remake deutlich vorziehe ;)
Bzgl. STARGATE Vorgschichte, sollte da nicht eine neue Serie kommen, die sich genau damit beschäftigt?
 
Midway


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Ein Anti-Kriegsfilm erfordert viel Pietät und birgt ein großes Maß an historischer Verantwortung. Eine Verantwortung die man einem Hau-drauf Regisseur wie Roland Emmerich nicht zutrauen möchte, machte er doch bislang nur mit plumpen Actionorgien von sich reden. Mit Midway sollte es leider nicht anders sein.
So inszeniert man hier ein pathosschwangeres Actionfeuerwerk, das man im Prinzip als Kriegspropaganda bezeichnen kann.

Im Intro des Filmes beweihräuchert man sich mit einer angeblich „wahrheitsgetreuen Darstellung der Ereignisse“. Das bedeutet in Emmerichs Sinn dass man ein par Daten ins Bild klatscht und die Figuren des Filmes auf Personen beruhen die tatsächlich lebten. Diesen wollte man wohl nichts gutes denn so werden sie alle samt als alberne, eindimensionale und vor allem einfältige Abziehbilder guter Soldaten gezeichnet. Am schlimmsten trifft es dabei wohl Richard Best, liebevoll „Dick“ genannt, der als Protagonist dieses Machwerks herhalten muss. Fürchterlich dargestellt durch Ed Skrein. Laut Film war dieser wohl ein absoluter Vollidiot und arrogant obendrein. Mit seinen Freunden ist es im Prinzip das gleiche. Dumme Sprüche und hohle Dialoge sind an der Tagesordnung. Allgemein wirken die Dialoge oft als wären sie von Donald Trump höchstpersönlich geschrieben worden, wirft man doch ständig mit Superlativen um sich. „Wilkommen im härtesten Job der Welt“ „Das ist das Mutigste was ich je Gesehen habe“ „Er ist der Beste Pilot der Welt“ etc. pp.
Gegen Ende des Filmes wird es sogar so schlimm dass man eine unfreiwillige Komik erzeugt. Ich musste wirklich aufpassen dass ich bei manchen Szenen nicht laut anfange zu lachen.
Auch die Rothemden aus Star Trek gibt es hier zu bewundern. Ab und zu taucht jemand den man bislang höchstens im Hintergrund wahrnahm auf und sagt etwas, nur um kurz darauf heldenhaft in den Tod zu gehen.
Die einzigen Figuren die hier halbwegs was taugen sind Edwin T Layton (Patrick Wilson), der Chef des Nachrichtendienstes und Admiral Yamamoto (Etsushi Toyokawa) aber auch hier sollte man nicht zu viel erwarten.

Der Pathos dieses Filmes ist unerträglich. Ständig wird man von allen Seiten mit Kisch beworfen, seien es die „glorreichen“ Gefechte die mit teilweise ekliger Musik und pathetischen Kamerafahrten untermalt sind oder auch die unerträglichen „Trauermomente“. Selbst im Tode bleibt man ein unvergessener Held des Landes.
Joseph Goebbels wäre stolz auf unseren Roland.

Glücklicher Weise beweist Herr Emmerich aber auch bei der cinematografischen Gestalltung des Filmes kein gutes Händchen. So ist Midway der wohl häßlichste Film den ich dieses Jahr zu Gesicht bekam. Der Versuch die Schlachten möglichst imposant und glorreich darzustellen ist nicht nur ideologischer Bockmist sondern scheitert auch am schmalen Buget. Die Computereffekte sind stellenweise so mieserabel dass man unweigerlich das Gefühl bekommt Zwischensequenzen aus dem Spiel „Medal Of Honor Rising Sun“ (bzw. „Pacific Assault“) aus dem Jahre 2003 vor sich zu haben. Ja, selbst Michael Bays Machwerk „Pearl Harbor“ sah Anno 2000 schon besser aus.
Auch die Kulissen in denen sich die Figuren bewegen, vor allem auf dem Deck der Schiffe, sehen teilweise unecht aus. Ob das jetzt daran liegt dass auch diese animiert sind oder ob das an den fünf Millionen Farbfiltern liegt die auf dem Bild liegen weiß ich nicht.

Narrativ haben wir es hier mit einer stark fragmentierten Erzählweise zu tun. Ständig wird von einem Schauplatz zum nächsten gesprungen und zwar in einer Frequenz die die Orientierung beim Zusehen stark erschwert. In einem Augenblick ist Dick auf dem Schiff, im nächsten liegt er wieder bei seiner Frau zuhause. Es wirkt teilweise so als hätte die Navy früher immer nur Wochenexkurse in den Pazifik unternommen und am Wochenende hatte man wohl frei.
Man war übrigens auch der Meinung die Doolittle Offensive mit in den Film quetschen zu müssen. Diese war wohl so heldenhaft dass Sie bei der Propaganda nicht fehlen darf.
Soviel ich weiß flogen Doolittles Bomber offiziell nur militärische Stützpunkte als auch Fabriken in Tokyo an die man bombardierte. Im Film wird das aber nicht kommuniziert sondern es sieht so aus als würde man wahllos Bomben über der Metropole abwerfen. Da wirkt es natürlich doppelt ironisch dass ausgerechnet Mr. Doolittle himself sich später im Film darüber schockiert zeigt, dass die Japaner chinesische Zivilisten bombardieren.

Alles in allem haben wir es hier mit dem bisher wohl miesesten Streifen zu tun den Emmerich bislang in die Kinos prügelte. Midway ist nicht nur filmisch eine Katastrophe, nein, er ist auch ideologisch gefährlich. Man kann nur hoffen dass Roland Emmerichs kariere nun ein jähes Ende findet und wir zukünftig von solch Schund verschont bleiben.

1/10

Habe ihn auch noch nicht gesehen, aber 1/10?!

Ich hab gerade mal in meine IMDB-App geschaut, was ich da so mit 1/10 bewertet habe und ich habe da Norbit und "Sind wir schon da?" stehen...Adam Sandlers "Pixels" und "Jack and Jill" habe ich 2/10 gegeben (Darüber muss ich mir auch nochmal wirklich Gedanken machen!)...daher meine Frage: 1/10?!

In einer Welt wo neben so einem Film auch noch ein Norbit bewertet werden muss!

Hab den zwar nicht gesehen, aber dein Review spiegelt so ziemlich genau das wieder, was ich mir dadrunter vorstellen kann.
Mit Ausnahme von Der Patriot , der noch einigermassen erträglich war, ist der Rest von Emmerich eher unerträglich.

Ich fand den Patrioten sogar irgendwie ziemlich gut. Klar ist der Film Pathos triefend. Aber als das was er ist funktioniert er völlig okay. Die Szene wo er fast im Alleingang den Zug platt macht, ist schon grandios!

NEIN!

Da fing der Mist doch erst richtig an (Pathos, Humor aus der Hölle).

Moon 44 und ANP sind jedoch gut, Stargate ansatzweise (hätten die Vorgeschichte erzählen sollen...)


Niemals ist Ed Wood der schlechteste Regisseur aller Zeiten. Den Platz hat für mich der Herr Emmerich inne...

Wie gesagt: Pathos muss nicht gleich einen schlechten Film bedeuten. Independance Day ist super Popcorn Kino! Ich mochte auch White House Down...ist an sich genauso ein Mist...aber er macht trotzdem Spaß! Auch wenn er eben noch so hirnrissig ist.
 
Definitiv Ansichtssache/Geschmackssache. Find den "Humor" fast noch schlimmer...
Jedem das Seine und so:)
Ja klar! Letztlich war mein Anliegen auch vor allen Dingen diese Gesamtliste! Mir ist das so richtig aufgefallen, als ich mal die Filme die ich so für sich bewerte in einen Gesamtkontext gestellt habe. Dabei merke ich, ich tendiere zu Extremen! Ich habe viel mehr 10/10 in der Liste als 1/10 - 3/10 zusammen...sicher habe ich die besten eher eingetragen, als die schlechteren, aber naja...

Ich hatte zumindest das Gefühl, es verrückt Beurteilungen!
 
Am WE mit meiner besseren Hälfte auf Netflix die Komödie 'Why him?' gesehen. Nix besonderes, seichte Kost aber durchaus einige Lacher dabei. 6,5/10

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Hmm... INDEPENDENCE DAY, MOON 44, ARCHE NOAH PRINZIP?
Die fand ich durch die Bank sehr gut bis klasse!

Von Roland Emmerich mag ich "Moon 44" und "Universal Soldier". "Stargate" müßte ich vielleicht mal wieder gucken, den hab ich optisch ganz gut in Erinnerung (das ist "Independence Day" auch, aber der ist inhaltlich am Ende kaum zu ertragen).
 
Wo ich gerade zu Scorsese las: Bester Regiesseur, musste ich nachdenken...

Ich glaube wenn ich den besten Regiesseur nennen sollte, hätte ich echt hart Schwierigkeiten. Da habe ich das Gefühl ich hätte nicht annähernd das Filmwissen um diese Frage zu beantworten. Selbst für mich selbst würde ich das kaum hinkriegen!

Es gibt da so viele Namen die alle die Filmwelt so oft und unterschiedlich gut geprägt und erweitert haben und dabei auch mir jedes mal so gute Filme beschwert haben...PUH!

Dann gibt es da ja noch anderes auf das man achten kann...

Gesamtwerk
Konsistenz des Werkes
Größe des Werkes
Prägsamkeit
Originalität
...

Hachja...wieder was zum innerlichen ausdiskutieren! :D
 
Wo ich gerade zu Scorsese las: Bester Regiesseur, musste ich nachdenken...

Ich glaube wenn ich den besten Regiesseur nennen sollte, hätte ich echt hart Schwierigkeiten. Da habe ich das Gefühl ich hätte nicht annähernd das Filmwissen um diese Frage zu beantworten. Selbst für mich selbst würde ich das kaum hinkriegen!

Es gibt da so viele Namen die alle die Filmwelt so oft und unterschiedlich gut geprägt und erweitert haben und dabei auch mir jedes mal so gute Filme beschwert haben...PUH!

Dann gibt es da ja noch anderes auf das man achten kann...

Gesamtwerk
Konsistenz des Werkes
Größe des Werkes
Prägsamkeit
Originalität
...

Hachja...wieder was zum innerlichen ausdiskutieren! :D

Für mich ist der Scorsese die unangefochtene Nr.1
Dabei muss ich kein cineastischer Freak wie Tarantino sein.
Sein Gesamtkunstwerk, Seine Vielseitigkeit und narrative Stillmittel sind m.E. unerreicht.
Klassiker wie: Raging Bull, Goodfellas, Casino, Taxi Driver, Aviator, Departed könnte kein anderer so wie Er.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe ihn auch noch nicht gesehen, aber 1/10?!
Ja, allein schon wegen der ideologischen Komponente. Der eine Punkt ist der Trostpunkt für die technischen Gewerke.
Wären die Animationen gut ansehnlich gewesen, hätte ich 0 gegeben.


Bester Regiesseur, musste ich nachdenken...

Auf einen könnte ich mich schwer einigen. Meine Tops sind aber:

Akira Kurosawa
Denis Villeneuve
Park Chan-wook
Nikolas Winding Refn


wenn es wirklich einer sein muss dann mit Zähneknirschen Kurosawa. Er hat nicht nur das japanische Kino nach vorn gebracht, nein, er hat mit den 7 Samurai und Yojimbo auch zwei der wichtigsten Western erst möglich gemacht.
 
Für mich ist der Scorsese die unangefochtene Nr.1
Dabei muss ich kein cineastischer Freak wie Tarantino sein.
Sein Gesamtkunstwerk, Seine Vielseitigkeit und narrative Stillmittel sind m.E. unerreicht.
Klassiker wie: Raging Bulll, Goodfellas, Casino, Taxi Driver, Aviator, Departed könnte kein anderer so wie Er.

Habe ich auch kurz gedacht! Und Scorsese gehört da für mich auch definitiv mit nach ganz oben...dann kam aber der zweite Gedanke dazu!

Dann gibt es aber noch Kubrick, Finch, Scott, Lynch, Kurosawa, Spielberg, Jim Jarmusch, Wes Anderson, Tarkovski, Benigni, Cuarón, Hitchcock, Carpenter, Leone, Lang, Karousmäki, Argento, Copolla (Francis Ford, wie auch seine Tochter Sofia!), Noé...

Dazu kommt, dass ich das Werk dieser Regiesseure in den meisten Fällen noch nicht annähernd genug würdigen konnte. Und beim schreiben fällt mir auf, wie unfassbar viel an weiblichen Regiesseuren ich noch nicht mal kenne!

Und wie ich gerade nachträglich sehe, habe ich natürlich auch noch welche vergessen! :D
 
Habe ich auch kurz gedacht!
Dann gibt es aber noch Kubrick, Finch, Scott, Lynch, Kurosawa, Spielberg, Jim Jarmusch, Wes Anderson, Tarkovski, Benigni, Cuarón, Hitchcock, Carpenter, Leone, Lang, Karousmäki, Argento, Copolla (Francis Ford, wie auch seine Tochter Sofia!), Noé...
:D
Alle zweifelsohne grandios.
Wenn ich mich allerdings auf einen festlegen müsste, dann wäre das ohne wenn und aber Scorsese.
 
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