Irgendwie versprüht die neue Platte zumindest in meinen Augen/Ohren so'n netten und angenehmen 90er-Vibe.
Also im guten Sinne.
Gefällt mir.
Ich versuche den auf Quadra (um genau zu sein, sogar seit Dante XXI) verfolgten Ansatz gerade mal wieder für mich einzuordnen und finde, ähnlich wie @Lobi weiter oben schrieb, dass Sepultura den Thrash Metal, wenn nicht gar den Metal als solches, mittlerweile transzendieren. Ja, die Riffs sind alle strebsam ausgeklügelt, die Soli virtuos gesetzt, die breitbeinigen Gesten wirken noch bis in den letzten verpupten Wohnzimmerwinkel hinein, alles ist muskulös am Arbeiten und dabei teilweise regelrecht traditionsbewusst drückend und die hingebungsvoll zerlesenen Power-Chord-Enzyklopädien von Birmingham über Newcastle bis Altenessen und Richtung Bay Area liegen griffbereit. Aber wie diese Band dann wieder ihre Songs arrangiert und dabei diese ganz eigenen Vibes irgendwo zwischen extremem Prog und sphärischem Ethno Hardcore erschafft, weist weit über nahezu alles, was es in diesem Segment so gibt, hinaus. Vor dem Hintergrund dieser entgrenzten musikalischen Abenteuerlust kann ich deine Assoziationen nachvollziehen, obwohl ich Quadra etwas anders, weil zeitloser wahrnehme.
Wie auch immer, das Teil ist der Hammer und dass gerade Sepultura noch einmal einen solch alles überstrahlenden Brocken in die Rustikalmusikwelt wuppen, freut mich so sehr, wie es mich in dieser Qualität, bei aller Verehrung für das "jüngere" Schaffen dieser Band, dann doch etwas überrascht...!