Coroner

Ich finde, dass die "Grin" schon ihre Stärken hat. Klar ist man da schon sehr weit weg vom ursprünglichen Stil, aber hier mag ich den postthrashigen Groove- und Industrial-Anstrich eigentlich ganz gern. Und in Sachen Songwriting ist das Ding echt gut.

Überaus spannendes Album finde ich. Auch irgendwie seiner Zeit voraus, vielleicht sogar missverstanden. Ähnlich krass haben damals nur Sepultura im gleichen Jahr auf Chaos A.D. Früh-Industrial, No Wave, Post-Punk und Prong in ihren Thrash eingebunden. Die Brasillianer natürlich aus einer ganz anderen Perspektive; ästhetisch liegen zwischen beiden trotz ähnlicher Einflüsse (Killing Joke, Swans bzw. bei Coroner bestimmt eher auch The Young Gods, eben Prong, etc.) natürlich Welten. Grin ist dabei das fiesere, hinterlistigere und natürlich kühlere Album, Chaos A.D. dagegen der wütende, hitzköpfige Punker.
 
Überaus spannendes Album finde ich. Auch irgendwie seiner Zeit voraus, vielleicht sogar missverstanden. Ähnlich krass haben damals nur Sepultura im gleichen Jahr auf Chaos A.D. Früh-Industrial, No Wave, Post-Punk und Prong in ihren Thrash eingebunden. Die Brasillianer natürlich aus einer ganz anderen Perspektive; ästhetisch liegen zwischen beiden trotz ähnlicher Einflüsse (Killing Joke, Swans bzw. bei Coroner bestimmt eher auch The Young Gods, eben Prong, etc.) natürlich Welten. Grin ist dabei das fiesere, hinterlistigere und natürlich kühlere Album, Chaos A.D. dagegen der wütende, hitzköpfige Punker.

Gut beschrieben. Die Wahrnehmung teile ich. Als die beiden Dinger erschienen sind, war mir das persönlich natürlich ein wenig zu modern und zu weit weg von dem Thrash den ich mochte. Ich hatte es seinerzeit nicht so mit Weiterentwicklungen und Stilbrüchen. Heute sehe ich das - wie oben ja schon gesagt - durchaus anders und habe den besonderen Reiz solcher Grenzgänger-Alben für mich entdeckt. Mir ist in beiden Fällen zwar nach wie vor das Frühwerk lieber, aber ich finde inzwischen durchaus Gefallen und Spannung an diesen Alben.
 
Gut beschrieben. Die Wahrnehmung teile ich. Als die beiden Dinger erschienen sind, war mir das persönlich natürlich ein wenig zu modern und zu weit weg von dem Thrash den ich mochte. Ich hatte es seinerzeit nicht so mit Weiterentwicklungen und Stilbrüchen. Heute sehe ich das - wie oben ja schon gesagt - durchaus anders und habe den besonderen Reiz solcher Grenzgänger-Alben für mich entdeckt. Mir ist in beiden Fällen zwar nach wie vor das Frühwerk lieber, aber ich finde inzwischen durchaus Gefallen und Spannung an diesen Alben.

Bei Coroner sehe ich das ebenso. Ich mag jedes Album, Grin davon allerdings am wenigsten. Trotzdem ein ziemlich starkes und eben sehr spannendes Album. Die Sepultura dagegen ist für mich ihre beste und wichtigste LP. Gerade weil sie mir die Ohren damals schon (war 13 bei Release) für diverse Non-Metal- oder Rand-Metal-Stile geöffnet hat (gerade New Model Army, Killing Joke und andere offensichtliche Einflüsse); das Frühwerk ist natürlich kein Deut schlechter dagegen. Roots hasse ich heute noch, die ersten drei, vier Alben danach ebenso, auch wenn ich die jünsten Platten doch sehr schätze.
 
Also der Soli-Punkt war eigentlich nur ein Beispiel der positiven Aspekte des Albums. Darum auch ein 'z.B.' davor. Dass sich die Leute immer an sowas aufhängen um ihre Meinung groß zu tun, geht mir nicht in den Kopf.
Ja, ich finde auch die Songs klasse, tatsächlich!
 
Genau diese Kälte, Distanziertheit und Nüchternheit macht Grin für mich für zum "besondersten" Album einer ohnehin ganz besonderen Band. Das Album hat für mich einen absoluten Sonderstatus, da es mit nichts vergleichbar ist! Somit klar 11/10 Punkten!
 
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Also der Soli-Punkt war eigentlich nur ein Beispiel der positiven Aspekte des Albums. Darum auch ein 'z.B.' davor. Dass sich die Leute immer an sowas aufhängen um ihre Meinung groß zu tun, geht mir nicht in den Kopf.
Ja, ich finde auch die Songs klasse, tatsächlich!
Das ist jetzt allerdings eine Unterstellung (ich nehme mal an, dass du meinen Beitrag damit meintest, war ja der einzige, der dies auf Coroner bezogen so ausgedrückt hat).
Natürlich kaufe ich dir ab, dass du auch die Songs gut findest, so meinte ich das ja gar nicht. Ich hatte einfach nur deinen Satz zu den Soli zitiert um zu kommentieren, wie ich das empfinde, bzw., dass mir Gitarrensoli allein gar nichts geben und ich auch gut ohne leben kann, auch wenn es für mich auch viele mitreißende Soli gibt. Es ist doch ganz normal, dass man in Internetforen über verschiedene Ansichten zu einzelnen Aspekten diskutiert, das muss nicht gleich überinterpretiert werden.
 
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Das ist jetzt allerdings eine Unterstellung (ich nehme mal an, dass du meinen Beitrag damit meintest, war ja der einzige, der dies auf Coroner bezogen so ausgedrückt hat).
Natürlich kaufe ich dir ab, dass du auch die Songs gut findest, so meinte ich das ja gar nicht. Ich hatte einfach nur deinen Satz zu den Soli zitiert um zu kommentieren, wie ich das empfinde, bzw., dass mir Gitarrensoli allein gar nichts geben und ich auch gut ohne leben kann, auch wenn es für mich auch viele mitreißende Soli gibt. Es ist doch ganz normal, dass man in Internetforen über verschiedene Ansichten zu einzelnen Aspekten diskutiert, das muss nicht gleich überinterpretiert werden.

War jetzt nicht wirklich böse persönlich gemeint (auch wenn das sich so liest), man kann und muss diskutieren. Im Internetz wird einem die Meinung sehr oft praktisch aufgedrängt, anstatt das einfach nur auf den jeweiligen Kommentar eingegangen wird.
Von mir war das als Beispiel für die Qualitäten von Tommy und seine Bande gemeint. Konkreter gesagt, Tommy hat zwar schon viele geile Soli aufgenommen, auf Grin aber mit die Besten (wenn es nach mir geht).
Das hatte jetzt nichts mit Gitarrensoli an sich zu tun. Da bin ich bei dir, es kommt auf den Song an, Solo ist kein Muss. :top:
 
Für mich ist die GRIN die zwingendste CORONER -Platte, da hier alle Trademarks auf den Punkt ausformuliert werden. Kaltes Riffing, Grooves, Taktwechsel, der fiese Gesang, gefällt mir hier alles am Besten. Dass das solche Brocken von Songs sind (= die Länge), macht es für mich eher noch besser, kann aber auch verstehen, wenn das unzugänglich wirkt. Der ultrafette Sound und die Jahrhundertriffs, die hier zusammengeschraubt wurden, machen das Vinyl für mich zum Pflichtkauf, da warte ich echt schon lange drauf.

Ärgerlich finde ich bei den NOISE LEBT Reissues die Qualität der Cover. Weiss da jemand was drüber? Alle schön dunkel, kontrastarm und unscharf. Woran liegt das?
 
Sollte nicht verschütt gehen: Der Gig beim Rock Hard in diesem Jahr, kommt auch auf Konserve mächtig, hab ich mir echt schon 10mal reingezogen und ist eine sehr schöne Erinnerung an eines der Spitzenkonzis in diesem Jahr:

https://www1.wdr.de/mediathek/video...palast-coroner---rock-hard-festival--100.html

Ich bin ja dort gewesen und hatte mich sehr auf Coroner gefreut. Obwohl sie musikalisch überzeugen konnten muss ich mir nicht noch einmal ein Konzert von drei Musikerstandbilderm ansehen ;)
Es gibt sie ja nun schon einige Jahre wieder, und sie haben auch schon einige Gigs gespielt, also kann ich die nicht vorhandene Bühnenperformance nicht mit Unsicherheit erklären. In einem kleinen Club mag das nochmal anders rüberkommen, aber auf der Festivalbühne konnte es mich leider überhaupt nicht mitreißen.
 
Muss mal kurz nachfragen, der Drummer in dem Video ist aber nicht der Original Drummer von damals oder?
 
Kurz mein Senf zu Coroner:

Fabeldemo, und Fabelerstwerk. Das sind keine 10/10 oder 11/10, sondern weit darüber. War mit eines der ersten Demos und der ersten CDs, die ich als Jugendlicher in die Finger bekam (die ersten waren Hellhammer, Celtic Frost, Possessed, Messiah und Bathory... das prägt einen). RIP wird auf meinem Plattenteller auch noch in 40 Jahren laufen.
Die nachfolgenden zwei Scheiben sind gut, aber zünden bei mir nicht. Hunderte Male versucht, aber es wird nix damit :hmmja:
Mental Vortex machte dafür sofort wumm. Hat zwar ein bis zwei zu lange Songs auf der Platte, aber in der Gesamtheit packend und fesselnd.
Grin war wegen seiner extrem modernen Produktion und seinen erweiterten Einflüssen dann anders, aber immer noch als Coroner erkennbar (im Gegensatz zum Schwanengesang "The Unknown" Abschiedstape). Höhepunkt für mich das Geknüppel zu Abschluss des Titelstücks. Sehr spannende Platte, wo ich aber in Laune dafür sein muss.

Bin letztes Jahr eine halbe Stunde vor Rodins Pforten der Hölle am Züricher Kunsthaus gestanden und habe das Punishment for Decadence Cover begutachtet :)

EDIT: Wusste nicht, dass die Grin LP so wertig ist. Da gab es etwa 2004/2005 mal einen ganzen Schwung der LPs auf ebay (gleichzeitig mit einem Schwung Exciter - Kill After Kill LPs). Hatte Noise wohl ein Lager geräumt... die Platten habe ich beide jeweils für einen Zehner einkassiert.
 
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Gerade zum ersten Mal seit langem wieder das Debüt gehört - immer noch ne saugeile Scheibe mit massig Energie und Wildheit bei hohem technischem Anspruch!
War auch eine stilistisch wirklich einzigartige Band damals!
Muss die anderen Scheiben auch mal wieder hören. Das einzige Album, das ich recht häufig gehört habe, ist "No More Color" (war auch mein erstes von Coroner).
"Mental Vortex" als Re-Release lief inzwischen auch einige Male und gefällt, aber ich glaube, alle vorherigen Scheiben mag ich noch lieber. Aber, wie gesagt, muss alle mal wieder anhören.
 
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