Slayer

"Christ Illusion" und "World Painted Blood" haben den mit Abstand beschissensten Sound, den man solchen Alben nur geben kann.
 
Christ Illusion ist immer ein wenig unterbewertet, wieso auch immer. Sound ist durchgehend gut, die Songs kürzer und dennoch unverkennbar Slayer. Klar, da ist halt kein Hit drauf wie auf den ersten 6 Scheiben, aber das ist zu verkraften. Sieht man die Christ Illusion losgelöst vom Bandschaffen, handelt es sich immer noch um ein gutklassiges Album. Die Auskopplungen Jihad und Eyes of the Insane waren für mich die stärksten Nummern auf der Scheibe und könnten durchaus auch auf Seasons drauf sein (rein vom Songwriting her).

World Painted Blood hingegen versauert auch bei mir, wegen des Gitarrensounds. Was ist der grässlich. Das Coverartwork und die Idee gefällt mir aber ausgesprochen gut und möchte ich auch mal hervorheben. War damals echt am überlegen, mir alle 4 Cover nur wegen der Vollständigkeit zu holen.
 
Ich weiß nicht, was an "Christ Illusion" gut klingen soll. Ganz so katastrophal wie auf der "World Painted Blood" ist der Sound zwar nicht, weit entfernt von ideal aber ebenso. Ein gutes Album ist "Christ Illusion" dennoch. Höre ich trotz allem gerne.
 
World Painted Blood hingegen versauert auch bei mir, wegen des Gitarrensounds.
stimme ich zu &
zu "Eyes of the Insane": ich mag das Downtuning (ist doch so oder?) des Riffs nicht so gerne, aber sehr die Dynamik des Songs. Der hoppelige Beginn von "Skeleton Christ" gefällt mir nicht, dafür aber dieses geile, sehr simple Riff, das den Song gegen Ende runterfährt. Der Sound der Platte insgesamt ist gut, da bin ich bei @Angelraper
 
Also zwischen dem Sound on WPB und CI liegen in meinen Ohren auch Qualitätswelten, viel größere Unterschiede als bei den Songs.
 
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Na komm... jetzt mal ehrlich, das ist absolut nicht von der Hand zu weisen! DIM hat trotzdem ein paar richtig gute Nummern zu bieten (z.B. Bitter Peace, Screaming from the Sky), aber leider auch die schlimmsten Stinker in der gesamten Diskografie (Stain of Mind, Love to Hate), letztere sind Nu-Metal Anbiederungen in wirklich schlimmster Form. Bei GHUA verhält es sich ähnlich, nur dass hier noch dazu Araya sämtlichen Gesang gegen nervendes Gebrülle ausgetauscht hat.

Wie gesagt, die Qualität mag Geschmackssache sein, aber die Anbiederungen sehe ich nicht, höchstens - wie auch häufig auf dem Nachfolger - Hardcore-Einflüsse. Dass mehr gegroovet als gebolzt wird, macht noch kein Coal Chamber daraus. Und das hier stimmt auch:

Ja, aber: Slayer haben auf dieser Platte zeitgenössische Elemente aufgenommen und damit alle Zeitgenossen gekillt: ich fand den Pseudo-Psycho Sound der Zeit (Korn, Papa Roach, Bizkit etc.) irgendwie peinlich. Slayer hingegen haben mich in ihrer unvergleichlichen Härte und Kälte (und Gitarren-Arbeit) mitnehmen können, etwas wirklich gefährliches ausgestrahlt und ich bin, tatsächlich, nach wie vor dankbar für diese Platte. Das dazugehörige Konzert war übrigens mein erstes Slayer Konzert und schlicht der Wahnsinn.

Der Vibe ist immer noch typisch, alles viel fieser und erwachsener als der o.g. Quatsch. Slayer hätten beim Korn-Publikum kaum was gewinnen können damit. Geht ja immer noch um Krieg und Mord, nicht um Selbsthass im Kinderzimmer. Ich hab das Album gerade nochmal gehört und find's richtig gut, vielleicht aber auch durch die Gnade der späten Geburt, enttäuscht werden konnte ich damals mit zwölf Jahren noch nicht :)
 
Ich finde den Artikel inhaltlich nicht schlimm, auch nicht die Arroganz - grade ein Gastbeitrag darf imho ruhig kurios/extrakantig/auch mal Müll sein. Meine persönliche Einschätzung trifft er auch ab und an. Genervt bin ich eher von A. A. allgemein, von dem muss ich prinzipiell gar nix lesen. Und dass man den Beitrag als kalkulierten Stich in das hefteigene Wespennest im Hinterhof betrachtet und sich dementsprechend verarscht vorkommt, finde ich auch nachvollziehbar.
 
stimme ich zu &
zu "Eyes of the Insane": ich mag das Downtuning (ist doch so oder?) des Riffs nicht so gerne, aber sehr die Dynamik des Songs. Der hoppelige Beginn von "Skeleton Christ" gefällt mir nicht, dafür aber dieses geile, sehr simple Riff, das den Song gegen Ende runterfährt. Der Sound der Platte insgesamt ist gut, da bin ich bei @Angelraper
Ja, ist etwas tiefer gespielt. Passt (Eyes of the Insane) hervorragend zu Arayas Stimme, die da auch schon Abnutzungserscheinungen aufwies. Die Sprechpassagen sind echt genial und kaschieren das sogar ganz gut.
 
Hab die Retrospektive am Wochenende gelesen und war auch einigermaßen irritiert.

Die Einschätzung der "Divine Intervention" ist absurd.
Die Verneinung von Punk/Hardcore als Einfluss auf den Sound von Slayer halte ich für grenzwertig (Hannemann hat sich dazu ja auch eindeutig geäußert).
Die auf "Undisputed Attitude" gecoverten Bands sind natürlich allesamt wichtige Vorreiter, waren 1996 aber selbst in der HC-Szene nicht Tagesgespräch (Minor Threat vielleicht ausgenommen, die sind ja irgendwie fast immer auch in der Masse präsent). Hier also eine Anbiederung an den Zeitgeist zu konstruieren, halte ich für schwierig. Da hätte man sicherlich bessere Kandidaten covern können.

Als Blogeintrag oder Post auf seiner FB-Seite fänd ich den Artikel angemessen. Als "Geschichte" in der DF sicherlich nicht. Da habt ihr, liebe Redaktion, (gerade in den Anfangstagen des Magazins) die Messlatte mit den Rückblicken und Specials viel zu hoch gelegt. Ich hoffe sehr, dass dies nicht das offizielle "letzte Wort" zu Slayer war.
 
Im übrigen meint der Autor des Artikels mit "Gerüchten, das Hannemann seit 1990 wenig Einfluss auf die Richtung der Band gehabt habe" vermutlich nicht das Songwriting, schließlich kann jeder nachlesen, dass Hannemann nach wie vor einen großen Teil der Songs komponiert hat. Zwar stieg der Anteil der King-Songs, besonders auf God Hates All und Divine Intervention, die Hits und live performten Songs stammen zum größten Teil von Jeff (World Painted Blood, Eyes of the Insane, Jihad, Disciple, Stain of Mind, ...). Im übrigen auch fast das komplette Diabolus in Musica.

Kerry King erzählt aber selbst ( in den Repentless-Interviews), er habe "seit 25 Jahren" alle Gitarrenspuren eingespielt, Jeff nur seine Soli. An anderer Stelle drückt sich Averill mit "Hannemann wäre auf den Alben kaum noch zu hören" etwas richtiger aus.
 
Kerry King erzählt aber selbst ( in den Repentless-Interviews), er habe "seit 25 Jahren" alle Gitarrenspuren eingespielt, Jeff nur seine Soli. An anderer Stelle drückt sich Averill mit "Hannemann wäre auf den Alben kaum noch zu hören" etwas richtiger aus.
Wirft vielleicht die Frage in den Raum, wie viel "auf dem Album hören" im eigentlichen Sinne bedeutet. Bedeutet es, das faktische Einspielen auf dem Album, oder bezieht es vielmehr die Riffideen mit ein? Jeff kann ja auch zig Ideen beigesteuert haben, aber da Kerry über das saubere Spiel verfügt, spielt er sie ein. Rein aus musikalischer Sicht ganz interessant, das mal zu erörtern. Auch wenn es sich von deinem Post dann doch etwas entfernt.
 
Als Blogeintrag oder Post auf seiner FB-Seite fänd ich den Artikel angemessen. Als "Geschichte" in der DF sicherlich nicht. Da habt ihr, liebe Redaktion, (gerade in den Anfangstagen des Magazins) die Messlatte mit den Rückblicken und Specials viel zu hoch gelegt. Ich hoffe sehr, dass dies nicht das offizielle "letzte Wort" zu Slayer war.

Danke für diesen Beitrag, der die purer Essenz zu diesem Thema darstellt!
 
Wirft vielleicht die Frage in den Raum, wie viel "auf dem Album hören" im eigentlichen Sinne bedeutet. Bedeutet es, das faktische Einspielen auf dem Album, oder bezieht es vielmehr die Riffideen mit ein? Jeff kann ja auch zig Ideen beigesteuert haben, aber da Kerry über das saubere Spiel verfügt, spielt er sie ein. Rein aus musikalischer Sicht ganz interessant, das mal zu erörtern. Auch wenn es sich von deinem Post dann doch etwas entfernt.

ja, interessant! ich jedenfalls kann nicht raushören, ob da nun zwei unterschiedliche Gitarristen am spielen oder zweimal der selbe (King nutzt zumindest zwei verschiedene Set-ups für die Spuren). Könnt ihr das? Die Songwriting-Handschrift hingegen ...
 
Na soweit würde ich nicht gehen, aber es liest sich schon arg nach Leserservice. Da ist auch kein Hexenwerk dahinter, den Effekt zu kalkulieren. Vermutlich will er irgendwie edgy wirken...

Wenn du jetzt noch in einem deiner 200 (zu einem beträchtlichen Teil) empörten und aggressiven Posts der vergangenen 4 Tage die These aufstellst, dass das DF für seine Kernleserschaft Texte in Auftrag gibt, in denen die Kernaussage "Früher, früher, früher" sein soll und auch unter diesem Gesichtspunkt Alans Text entstanden sein soll, dann wäre das der I-Punkt (nicht nur) für diesen Thread, sondern für deinen Forenauftritt der letzten Zeit.

Es ist etwas ganz Alltägliches passiert: Ein Autor - egal wie er heißt oder ob du ihn magst oder ob er Rockstar oder Roggenbrötchen ist - schreibt seine Meinung zu einer Band nieder, die er einst extrem geliebt hat, die aber (nicht nur) seiner Meinung nach ähnlich miserabel gealtert ist wie so manch andere Band auch. Es ist also ein Meinungsartikel eines Autoren - und ganz sicher nicht Teil eines ach so perfiden Masterplans eines Musikmagazins, seine "Kernleser" zu befriedigen. Als ob Thrash-Metal-Fans nicht zu unseren "Kernlesern" zählen würden... und allein aus diesem Grund eine Jubelarie zu hunderttausend Jahre Slayer, analog zum Rest der deutschen Metalmagazinlandschaft, das eher Naheliegende gewesen wäre.

Was ist das eigentlich für ein Verhalten, wenn man sich nicht mit dem Inhalt auseinandersetzt und diesem widerspricht, sondern stattdessen versucht, den Autoren und das Magazin der Lächerlichkeit preiszugeben? Das gilt übrigens nicht nur für dich, sondern für so manch anderen Empörten in diesem Thread.

PS.: Alans Meinung zu "Christ Illusion" und zu "Undisputed..." kann ich aus Musikhörersicht nicht nachvollziehen. Zu Zweiterem: Wer seit den 80ern einen DK-Aufkleber an der Klampfe und hin und wieder ein DK-Shirt getragen hat, spielt Mitte der 90er keine rüden Punksongs von Uraltbands wie Minor Threat, weil er mal eben denkt, dass Punk angesagt sei, sondern weil er Punkroots und Bock auf diese Songs hat. Da hat sich Alan meiner Meinung nach vergalloppiert.
 
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ja, interessant! ich jedenfalls kann nicht raushören, ob da nun zwei unterschiedliche Gitarristen am spielen oder zweimal der selbe (King nutzt zumindest zwei verschiedene Set-ups für die Spuren). Könnt ihr das? Die Songwriting-Handschrift hingegen ...

Das Vorgehen, den Gitarristen, der an der Stelle eben tighter ist, den jeweiligen Part einspielen zu lassen (oder auch den ganzen Song), ist ja auch kein reines Slayer-Thema. Das ist normales Vorgehen im Studio und das schon seit vielen, vielen Jahren. Solange man da keine direkte Vergleichsmöglichkeit hat, wird man das auch niemals raushören können.
 
Wenn du jetzt noch in einem deiner 200 (zu einem beträchtlichen Teil) empörten und aggressiven Posts der vergangenen 4 Tage die These aufstellst, dass das DF für seine Kernleserschaft Texte in Auftrag gibt, in denen die Kernaussage "Früher, früher, früher" sein soll und auch unter diesem Gesichtspunkt Alans Text entstanden sein soll, dann wäre das der I-Punkt (nicht nur) für diesen Thread, sondern für deinen Forenauftritt der letzten Zeit.

Es ist etwas ganz Alltägliches passiert: Ein Autor - egal wie er heißt oder ob du ihn magst oder ob er Rockstar oder Roggenbrötchen ist - schreibt seine Meinung zu einer Band nieder, die er einst extrem geliebt hat, die aber (nicht nur) seiner Meinung nach ähnlich miserabel gealtert ist wie so manch andere Band auch. Es ist also ein Meinungsartikel eines Autoren - und ganz sicher nicht Teil eines ach so perfiden Masterplans eines Musikmagazins, seine "Kernleser" zu befriedigen. Als ob Thrash-Metal-Fans nicht zu unseren "Kenrlesern" zählen würden... und allein aus diesem Grund eine Jubelarie zu hunderttausend Jahre Slayer, analog zum Rest der deutschen Metalmagazinlandschaft, das eher Naheliegende gewesen wäre.

Wenn Du die Übertreibungen und Unterstellungen rausnimmst, dann schreib ich vielleicht was dazu; oder mehr als weiter oben schon, wo ich mich zur Nostalgie äußerte. Nicht jeder Begriff ist gleich negativ konnotiert. Das Heft hat einen Markenkern und eine Kernleserschaft, die ihr auch bedient. Was daran zwangsläufig negativ sein soll, verstehe ich nicht. Masterplan? Sorry, das ist einfach mal nur überzogen.
 
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