Sonic
Der schnellste Igel der Welt sprintet nun schon seit fast 30 Jahren über die Bildschirme der Videospielfans. Mal 2D, mal 3D, mal schlecht mal gut und auch mal als Zeichentrickserie. Sonic hat sich zur absoluten Videospielikone gemausert und so war es nur eine Frage der Zeit wann es der blaue Igel auf die große Leinwand schafft.
Ähnlich wie im letztjährigen „Detective Pikachu“ wird die animierte Hauptfigur an die Seite menschlicher Darsteller gestellt. Was damals schon in „falsches Spiel mit Roger Rabbit“ klappte, klappt, dank moderner Computertechnik, auch hier. Die Interaktion der Schauspieler mit der Computerfigur wirkt nie befremdlich und man kauft es dem Film somit ab.
Die Geschichte gewinnt hier klar keinen Innovationspreis. Sonic musste von seiner Welt, auf die Erde fliehen da er dort gejagt wurde. Nach einigen Jahren in Einsamkeit wird er entdeckt und sieht sich wiederum genötigt zu fliehen aber durch einen dummen Unfall verliert er seine Teleportationsringe, die er nun wieder zurückholen muss. Dabei freundet er sich mit dem sympathischen Polizisten „Tom“ an.
Erzählt wird eine leicht verdauliche Geschichte über Freundschaft, Toleranz, familiäre Werte, Kleinstadtromantik und den Kampf zwischen Natur und Technik. Das ist alles aufgrund seiner banalen Darstellung nicht weiter erwähnenswert, wenngleich man sich auch nicht negativ dran stören kann.
Schauspielerisch sticht hier vor allem Jim Carrey heraus der in der Rolle des durchgeknallten „Dr. Robotnik“ vollends aufgeht. So extrem überdreht hat man ihn schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Eine perfekte Besetzung. Aber auch James Marsden spielt seine Rolle als liebenswerten Kleinstadt Scherrif durchgehend sympathisch.
Weniger schön ist hingegen die deutsche Synchronarbeit was Sonic selbst betrifft. Hierzulande hat man sich dazu entschieden aus Marketinggründen den berühmten Youtuber „Julien Bam“ als Synchronsprecher zu verpflichten. Dieser hat keinerlei Vorkenntnisse in dem Bereich, ist also weder Schauspieler noch professioneller Sprecher. Ähnlich wie bereits „Gronkh“ im „Lego Batman Movie“ macht er seine Arbeit ganz akzeptabel. An einigen Stellen merkt man dann aber leider doch sehr stark, dass das hier kein Profi gesprochen hat. So werden einige Sätze unpassend betont und auch die Wortwahl fühlt sich hier und da etwas komisch an. Bei einer professionellen Produktion sollte man schon auch professionelle Sprecher erwarten können. Zumal es auch kein wirklich gutes Zeichen für die Filmwelt ist, wenn man seine Wahl nur von der Berühmtheit einer Person abhängig macht und nicht von dessen Befähigung.
Alles in Allem ist Sonic aber ganz nette Unterhaltung, die klar an eine etwas jüngere Zielgruppe adressiert ist. Kann man schauen, muss man aber nicht.
6/10