Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor. Es geht hier gewiss nicht darum, einer neuen Lust-, Körperfeindlichkeit, einer neuen Frigidität das Wort zu reden, sondern um die Kritik an einem Cover, das - je nach Betrachtungsweise - auch beispielsweise als eine sexuell konnotierte männliche Dominanzgeste, als hypermaskulines Mackertum interpretiert werden kann, das gerade im Kontext einer tendenziell männlich codierten und dominierten Metal-Szene nicht mal mit Müh und Not als subversiv oder humoristisch durchgehen kann. Es kommt immer auf die Symbolwirkung, auf den Kontext, auf die Inszenierung und Ästhetisierung eines Bildes, auf seine Repräsentationswirkung an, nicht das bloße unvermittelte bloße Zeigen von Sexualität oder nackter Haut, das sowieso schon immer mit Codes, Bedeutungen, Begehren, Blicken etc. überdeterminiert ist und niemals jenseits von Kommunikations- und Interpretationszusammenhängen und gesellschaftlich etablierten Deutungsmustern funktioniert, ist hier Gegenstand der Kritik. Nacktheit und Sexualität sind nicht das Problem, sondern ihre Darstellungsweise - und die ist in diesem Falle halt leider plump und macht Deutungen möglich, die den Vorwurf des Sexismus etc. durchaus berechtigterweise mit sich tragen.