DEAF FOREVER - die siebenunddreißigste Ausgabe

Bin mir selbst nicht sicher, ob das ein sinnvoller Begriff ist. Habe nur Versucht hier ein angesprochenes Phänomen begrifflich zu fassen. Kann aber auch Käse sein.

Ich denke, ich weiß schon was du meinst und mir fällt auch kein besserer Begriff ein. Nur weiß ich nicht, ob man dem so viel Bedeutung beimessen sollte. Wenn man denkt jemand hat Recht oder er hat was tolles gesagt, drückt man halt auf den Knopf. An der Stelle würde ich dann mit der weiteren Interpretation aufhören, sonst versteigt man sich glaube ich zu sehr in Spekulation...
 
Ich renne immer noch allen Reviews hinterher. Es könnte ja was Schönes dabei sein.

Leider kommen die gekauften Scheiben und die Platten im Schrank dadurch sträflich zu kurz. Ich sollte doch endlich meine Anlage im Büro aufstellen.

Aber Du hast schon recht: Es wird zu viel. Ich hatte ja auf eine Ausgabe mit deutlich weniger Reviews gehofft. Aber daraus wurde wieder nichts.
Story of my life. Ich teste auch jedes Review einmal an, um zu hören, ob es gefällt. Deshalb hänge ich auch immer mit dem Lesen hinterher. Dann noch das ganze alte Zeug, das @Dogro @rapanzel und @Pavlos und @El Guerrero usw alles an Perlen auf Facebook posten. Das ist schon zeitintensiv. Aber schön :)
 
Hmmm.

Ich musste bei diesem Threat oftmals an den Freibeuter aus Bayern denken.

Nur mit etwas vielseitigeren... Ich nenn es mal Reaktionen.
Für mich sind es eher Zwänge sich und das was man für richtig hält (oder für richtig halten sollte, haha) darzustellen und zu definieren.

Fraglich ob das ohne Corona (geschlechtslos) so stattgefunden hätte.
Diese Gereiztheit die durch diese Situation hervorgerufen wird - durchaus auch verstärkter Positionierungszwang - hat sich ja durchaus in den Alltag geschlichen...

Hat was von durchgehendem Vollmond.


Von hieraus gleich zu Vollmund:
Die Kartoffeln kochen, ich freu mich aufs Essen.

Simpel.

Do the same or not.

Postive Gedanken/Geschmäcker/Gefühle und andere G-Punkte können durchaus zugelassen werden.
 
Das Thema gab es schon. Ich persönlich bin aus folgenden Gründen dagegen:
1. Wenn nicht gerade Saure-Gurken-Zeit & konzertfreie Corona-Zeit on top ist, erhalten wir viele Leserbriefe.
2. Wir alle sind Menschen und neigen demnach dazu, lieber Lob als Tadel zu lesen. Das Herauspicken von Foren-Beiträgen könnte davon beeinflusst werden, wie ein anderes Magazin mir persönlich (!) als warnendes Beispiel zeigt.
Nur ganz kurz dazu, weil ich die Idee auch cool finde:
1. Ich glaube es ging dabei um eine extra Forenseite zusätzlich. Aber ich weiß nicht wie es bei einem Printmagazon aussieht und ob 1/2 Seiten mehr oder weniger einen Unterschied machen.
2. Das könnte man allerdings per randomisiertem Verfahren lösen. Der eine sagt ne Seite und der andere ne Nummer oder so ein Kram, oder man würfelt, etc. pp (Man kann sich dann ja immer noch zwischen zwei oder dreien entscheiden, falls es mal ein wirklich langweiliger Beitrag oder sowas ist! :D)
 
Ich will keinen Zwist wieder aufwärmen und habe deshalb auch darauf geachtet meinen Beitrag ohne irgendeine Angriff und möglichst sachlich zu belassen.

Grundsätzlich finde ich es sehr Schade das Lobi (und scheinbar noch ein paar mehr!?) weg sind. Auch ich empfand seine Beiträge und Anwesenheit als extrem bereichernd. Und ich hatte durchaus auch einige male meine Auseinandersetzungen mit ihm! In der Diskussion gab es viele Punkte zu denen ich etwas hätte sagen können und wollen, aber so viel zeit habe ich gerade zum einen nicht, zum anderen will ich wie erwähnt nicht gleich neuen Streit lostreten, oder das ganze weiter anstacheln. Zu den zitierten Sachen konnte ich dann aber doch zusammenfassend aufschreiben, was ich gerne los werden will:

Es kann doch echt nicht sein, dass jedes einzelne gesagte oder gedruckte Wort, jede Geste erst mehrfach durch diverse moralische Aktivkohlefilter laufen muss, in der ständigen Anforderung, dass bloß niemand in irgendeiner Weise unangenehm getriggert werden könnte und die Gesellschaft auf jedes noch so kleine etwaige Missempfinden Rücksicht nehmen muss.
Weil: irgendwer fühlt sich immer wegen irgendwas getriggert, sieht ein Unrecht oder ein sonstwie geartetes Ungemach.
Aber das gehört zum Leben nun einmal auch dazu.

Ich finde ja die Bitte um Rücksicht darauf, dass man keine Rücksicht nehmen möchte, schon irgendwie grotesk...
Aber was genau soll man mit Aussagen wie "...das gehört zum Leben nun einmal auch dazu." anfangen? Wer sagt das? Warum sollte sowas dazu gehören? Eigentlich nur wegen genau solchen vielfach vertretenen Einstellungen. Rücksicht ist doch was schönes. Was ist so schlimm daran, wenn man eben versucht rücksichtsvoll zu sein?! Selbst wenn man nicht alles bedenken kann. Und noch weniger verstehe ich dann, wieso man sich unbedingt über die Leute lustig machen will/muss, die es versuchen?!

Ich las irgendwo auch was von dem "Rebellentum im Metal". Ja, finde ich gut. Aber nach einem halben Jahrhundert ändert sich so ein Begriff doch auch einfach mal. In einer völlig prüden, konservativen, erz-christlichen Gesellschaft, ist der unflätige langhaarige Typ mit Tattoos und nackten Frauen im Arm und der Hand am Gemächt der Rebell der möglich und auf seine Art auch gut war. Aber wir leben nicht mehr in dieser Zeit. Heute haben wir eine Metal-Szene die eigene prüde und konservative Strömungen gebildet hat und immer noch ein Verhältnis zu Frauen, Homosexuellen, oder Rassismus hat, dass leider nicht groß besser ist, als der Durchschnitt der Gesellschaft. Sollte sowas nicht die Weiterentwicklung einer Subkultur sein, die mal für etwas stand? Freiheit und Wildheit und so. Warum nicht jetzt Freiheit und Wildheit für alle? Ist doch viel cooler. Und wenn man den Griff in die Richtung wirklich nicht lassen kann, würde es doch mal von "Eiern und richtiger Männlichkeit" zeugen, wenn man den Griff statt in den eigenen, in den Schritt des Kumpels gemacht hätte. Hat tatsächlich eine Botschaft und Signalwirkung, tut für ein Foto keinem weh, ist aber im Gegensatz (leider noch) wirklich rebellisch und mutig. (Und bevor sich jemand aufregt: Wenn Frauen sich gegenseitig an die Oberweite fassen, kräht kein Hahn danach...)

Das Wort "Dicke Haut" scheint in den 2010er Jahren komplett aus dem Wortschatz der Gesellschaft verschwunden zu sein. Ich kann mich als jemand, der in allen Lagen des Lebens schon eine Menge durchmachen musste, damit nur ganz schwer anfreunden und mir fehlt dann auch in gewisser Weise durchaus die Fähigkeit das nachzuvollziehen, wie man sich von schon geringem "Offensive"-Geschichten dermaßen angegriffen fühlen kann dass man in Wut gerät.

Aber ist eben das nicht eigentlich was gutes? Warum wird es denn als sowas tolles und Erhaltenswertes angesehen, dass man auf "dicke Haut" angewiesen ist? Ist schön wenn man die hat und sicher praktisch, aber das man die haben muss, ist doch eigentlich ein sehr schlechtes Zeichen. Es ist ein Abwehrmechanismus der dafür sorgt, dass man schlimme Dinge nicht so sehr an sich ran lässt. Und diese dicke Haut hat man sich über all diese schlechten Erfahrungen und Erlebnisse die man durchmachen musste gebildet. Wieso will man jetzt unbedingt die Leute, die versuchen das diese schlimmen Erlebnisse weniger werden dafür angreifen. Es ist doch viel besser, wenn die Umstände besser gemacht werden, als wenn alle immer wieder durch das gleiche Elend durch müssen, nur um am Ende sagen zu können, dass sie jetzt auch dicke Haut haben.
 
Ich finde ja die Bitte um Rücksicht darauf, dass man keine Rücksicht nehmen möchte, schon irgendwie grotesk...
Aber was genau soll man mit Aussagen wie "...das gehört zum Leben nun einmal auch dazu." anfangen? Wer sagt das? Warum sollte sowas dazu gehören? Eigentlich nur wegen genau solchen vielfach vertretenen Einstellungen. Rücksicht ist doch was schönes. Was ist so schlimm daran, wenn man eben versucht rücksichtsvoll zu sein?! Selbst wenn man nicht alles bedenken kann. Und noch weniger verstehe ich dann, wieso man sich unbedingt über die Leute lustig machen will/muss, die es versuchen?!

Plus: Wenn man der Meinung ist, dass diese oder jene Sache zumutbar sein muss und einen Platz - vielleicht sogar einen wichtigen - in unserer Szene hat, obwohl einige Leute sich davon gestört sehen, dann kann man das in Ruhe in einem Gespräch darlegen.* Dafür bedarf es schlicht etwas Offenheit, mehr nicht. Ich würde darauf vertrauen, dass sich die wenigsten Kritiker des Covers einer solchen Auseinandersetzung verweigert hätten.


* Das haben übrigens einige hier getan. Es gab umsichtige und vermittelnde Beiträge, die mitnichten niedergekeift wurden. Aber sie gingen in dem allgemeinen Getöse ziemlich unter.
.
 
Kann das nicht langsam wirklich in einem anderen Faden stattfinden?

Wir haben solidarisch zusammengestanden, als es darum ging, dem DF etwas Unterstützung zukommen zu lassen. Jetzt reißen wir den mit unseren Händen errichteten Turm direkt selbst mit dem Popo wieder um.
Dies hier ist der Heft-Thread, der repräsentativste für interessierte Surfer, ein Thread, der als Werbung dient und möglichst einen guten Eindruck hinterlassen sollte.

Come, read (and write) fordern wir in unserer Anzeige und zeigen uns direkt von jeder anderen als unserer Schokoladenseite. Gratulation an uns alle.

Trotz zig Aufforderungen seitens der Mods geht der Reigen hier stetig weiter. Ich habe zu der Diskussion aus oben genannten Gründen und weil ich aus meinem eigenen Verhalten im Sabaton-Thread tatsächlich etwas gelernt habe, nur sehr wenig beigetragen. Lasst es bitte jetzt auch. Alle. Danke!
 
Kann das nicht langsam wirklich in einem anderen Faden stattfinden?

Wir haben solidarisch zusammengestanden, als es darum ging, dem DF etwas Unterstützung zukommen zu lassen. Jetzt reißen wir den mit unseren Händen errichteten Turm direkt selbst mit dem Popo wieder um.
Dies hier ist der Heft-Thread, der repräsentativste für interessierte Surfer, ein Thread, der als Werbung dient und möglichst einen guten Eindruck hinterlassen sollte.

Come, read (and write) fordern wir in unserer Anzeige und zeigen uns direkt von jeder anderen als unserer Schokoladenseite. Gratulation an uns alle.

Trotz zig Aufforderungen seitens der Mods geht der Reigen hier stetig weiter. Ich habe zu der Diskussion aus oben genannten Gründen und weil ich aus meinem eigenen Verhalten im Sabaton-Thread tatsächlich etwas gelernt habe, nur sehr wenig beigetragen. Lasst es bitte jetzt auch. Alle. Danke!
Moment, wir haben hier bezüglichnder Sticheleien und Streiterein interveniert. Sachlich, respektvoll, konstruktiv, ohne Beleidigungen o.ä. kann die Diskussion in bestimmten Umfang weitergehen.
 
Ich würde ja gerne etwas zum Savatage-Earmageddon schreiben. Allein: Der Briefkasten ist immer noch leer. Ab wann soll/darf ich mich an euch wenden? Muss nicht sofort sein, beim Running-Wild-.Heft kam das Heft auch erst zwei Tage nach offizieller VÖ, es geht mir nur um eine Zeitangabe von euch, wann es tatsächlich "überfällig" wäre.

Dass ich zu Handful Of Rain und Poets And Madmen eine andere Meinung als der Großteil hier habe, betrübt mich. Aber somit ist mein Geschmack eben exklusiv. ;)
 
Es hat sich offenbar leider für manche eine unaufhaltsame Eskalationsspirale entwickelt. In Posts werden oftmals zwanghaft neue Konfrontationen herausgelesen oder tatsächlich welche hinterlassen, um seinen leider allzufesten Standpunkt zu manifestieren.

Diese Atmosphäre war auch schon im Politikthread zu spüren und hat für viele die Lust am echten Diskutieren genommen, mich eingeschlossen.

Genau da sollte dieses Forum wieder hin. Alle gleichwertig auf Augenhöhe, an echtem Meinungsaustausch interessiert und zumindest versuchtem Verständnis für den vermeintlich Kontrahenten.

Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich aufgrund des Gesangs ne ganze Platte vom King/Mercyful Fate anhören kann. Aber ich hab Verständnis für anderen Geschmack und versuchs hin und wieder
 
Sollte sowas nicht die Weiterentwicklung einer Subkultur sein, die mal für etwas stand? Freiheit und Wildheit und so. Warum nicht jetzt Freiheit und Wildheit für alle? Ist doch viel cooler.
Ich weiss auch nicht wann die Szene darauf zurückgefallen ist eine eher schlichte Geste performativer Männlichkeit, die über vollkommen unterschiedliche Bedeutungshorizonte sich als popkulturelle Mikro-Inszenierung von Macht, Streitbarkeit und Konfrontation etabliert hat und die längst schon als Revolution gegen Mainstream und Establishment abgestumpft ist (Michael Jackson und Madonna, Hallo?), als derart Verteidigungswürdig zu betrachten, als Bastion der letzten Identitätszipfel eines Teils einer in sich völlig zerfaserten Szene geradezu. Wenn das der Rest Szene und Männlichkeit ist der als relevant Verbleibt, was war denn dann der Kram davor? Ein Enigma dass irgendwie auch traurig ist wenn ich an den Kuss von Kiedis und Navarro denke, der eben sowohl der Gesellschaft, als auch große Teilen der Szene selbst ein Gefühl von Freiheit präsentierte, dass viele für sich damals hinterfragen und einordnen mussten. Für mich bis heute merklich revolutionärer als der eher pubertäre Griff in den eigenen Schritt. Mit dem Blick auf männliche Identität wird es vermutlich nie so sein, dass wir irgendwann davon fort kommen werden dieses seltsame soziale Konstrukt, abseite der biologischen Definitionsmasse, mit abstrakten Werten konstruieren und dann mit realen Aktionen inszenieren zu müssen. Schön wäre wenn wir dabei jedoch dahin kämen uns als Menschen in der Gesamtheit, als Wesen in einer Gesellschaft sowie als Subjekte unserer Selbst dieser wie weiterer Konstrukte als Konstrukte bewusst zu sein und damit dadurch rücksichtsvoller, leichtfüßiger und reflektierter umzugehen.

Warum wird es denn als sowas tolles und Erhaltenswertes angesehen, dass man auf "dicke Haut" angewiesen ist? Ist schön wenn man die hat und sicher praktisch, aber das man die haben muss, ist doch eigentlich ein sehr schlechtes Zeichen. Es ist ein Abwehrmechanismus der dafür sorgt, dass man schlimme Dinge nicht so sehr an sich ran lässt. Und diese dicke Haut hat man sich über all diese schlechten Erfahrungen und Erlebnisse die man durchmachen musste gebildet. Wieso will man jetzt unbedingt die Leute, die versuchen das diese schlimmen Erlebnisse weniger werden dafür angreifen. Es ist doch viel besser, wenn die Umstände besser gemacht werden, als wenn alle immer wieder durch das gleiche Elend durch müssen, nur um am Ende sagen zu können, dass sie jetzt auch dicke Haut haben.
<3
 
Ich will keinen Zwist wieder aufwärmen und habe deshalb auch darauf geachtet meinen Beitrag ohne irgendeine Angriff und möglichst sachlich zu belassen.

Grundsätzlich finde ich es sehr Schade das Lobi (und scheinbar noch ein paar mehr!?) weg sind. Auch ich empfand seine Beiträge und Anwesenheit als extrem bereichernd. Und ich hatte durchaus auch einige male meine Auseinandersetzungen mit ihm! In der Diskussion gab es viele Punkte zu denen ich etwas hätte sagen können und wollen, aber so viel zeit habe ich gerade zum einen nicht, zum anderen will ich wie erwähnt nicht gleich neuen Streit lostreten, oder das ganze weiter anstacheln. Zu den zitierten Sachen konnte ich dann aber doch zusammenfassend aufschreiben, was ich gerne los werden will:



Ich finde ja die Bitte um Rücksicht darauf, dass man keine Rücksicht nehmen möchte, schon irgendwie grotesk...
Aber was genau soll man mit Aussagen wie "...das gehört zum Leben nun einmal auch dazu." anfangen? Wer sagt das? Warum sollte sowas dazu gehören? Eigentlich nur wegen genau solchen vielfach vertretenen Einstellungen. Rücksicht ist doch was schönes. Was ist so schlimm daran, wenn man eben versucht rücksichtsvoll zu sein?! Selbst wenn man nicht alles bedenken kann. Und noch weniger verstehe ich dann, wieso man sich unbedingt über die Leute lustig machen will/muss, die es versuchen?!

Ich las irgendwo auch was von dem "Rebellentum im Metal". Ja, finde ich gut. Aber nach einem halben Jahrhundert ändert sich so ein Begriff doch auch einfach mal. In einer völlig prüden, konservativen, erz-christlichen Gesellschaft, ist der unflätige langhaarige Typ mit Tattoos und nackten Frauen im Arm und der Hand am Gemächt der Rebell der möglich und auf seine Art auch gut war. Aber wir leben nicht mehr in dieser Zeit. Heute haben wir eine Metal-Szene die eigene prüde und konservative Strömungen gebildet hat und immer noch ein Verhältnis zu Frauen, Homosexuellen, oder Rassismus hat, dass leider nicht groß besser ist, als der Durchschnitt der Gesellschaft. Sollte sowas nicht die Weiterentwicklung einer Subkultur sein, die mal für etwas stand? Freiheit und Wildheit und so. Warum nicht jetzt Freiheit und Wildheit für alle? Ist doch viel cooler. Und wenn man den Griff in die Richtung wirklich nicht lassen kann, würde es doch mal von "Eiern und richtiger Männlichkeit" zeugen, wenn man den Griff statt in den eigenen, in den Schritt des Kumpels gemacht hätte. Hat tatsächlich eine Botschaft und Signalwirkung, tut für ein Foto keinem weh, ist aber im Gegensatz (leider noch) wirklich rebellisch und mutig. (Und bevor sich jemand aufregt: Wenn Frauen sich gegenseitig an die Oberweite fassen, kräht kein Hahn danach...)



Aber ist eben das nicht eigentlich was gutes? Warum wird es denn als sowas tolles und Erhaltenswertes angesehen, dass man auf "dicke Haut" angewiesen ist? Ist schön wenn man die hat und sicher praktisch, aber das man die haben muss, ist doch eigentlich ein sehr schlechtes Zeichen. Es ist ein Abwehrmechanismus der dafür sorgt, dass man schlimme Dinge nicht so sehr an sich ran lässt. Und diese dicke Haut hat man sich über all diese schlechten Erfahrungen und Erlebnisse die man durchmachen musste gebildet. Wieso will man jetzt unbedingt die Leute, die versuchen das diese schlimmen Erlebnisse weniger werden dafür angreifen. Es ist doch viel besser, wenn die Umstände besser gemacht werden, als wenn alle immer wieder durch das gleiche Elend durch müssen, nur um am Ende sagen zu können, dass sie jetzt auch dicke Haut haben.

Rücksicht ist richtig und wichtig und wird nach meinem Dafürhalten gerade hier im Forum aktiv gelebt, aber es muss auch noch den gesunden Menschenverstand und Augenmaß geben. Im Zusammenhang mit diesem Cover sind Begriffe wie Chauvinismus, Sexismus, Xenophobie und toxische Männlichkeit gefallen, verbunden mit dem Hinweis, dass die Redaktion doch bei diesen Themen ähnlich konsequent handeln soll, wie bei den Themen Rassismus/ Faschismus.
Aber
das menschen, die äußerst negative erfahrungen mit hier männlicher, übergriffiger, und als nichts anderes deute ich so eine offensiv zur schau getragene geste, sexualität, von so einem bild alles andere als angetan sind...
ist - für mein Empfinden - zu viel der Deutung und Interpretation und schießt über das Ziel hinaus. Wo soll man da als nicht Betroffener die Grenze ziehen, wie aufmerksam muss man sein, wie quer muss man denken?
Mir fehlt die Fantasie, dass dieses Cover obige Auswirkungen haben könnte.
Und nochmal: Trigger sind so mannigfaltig, wo und wie soll man die Grenze ziehen?
Aber ich stelle in solchen Diskussionen immer wieder fest, dass ich scheinbar zu einfach gestrickt bin...
 
Ich habe mittlerweile irgendwie das Gefühl, dass sich hier aufgrund der situationsbedingten Distanz gehäuft Dinge unnötig hochschaukeln, die ansonsten bei dem ein oder anderen Konzert oder Festival vielleicht von Angesicht zu Angesicht in lockerer Atmosphäre längst ganz anders verlaufen wären.

Die Veranstaltungen, bei denen wir uns sonst austauschen und sicherlich auch mal ordentlich kabbeln, finden derzeit nunmal leider nicht statt, und genau deshalb finde ich es umso wichtiger, dass wir uns zmindest hier zusammenreissen und vielleicht nicht jedes geschriebene Wort direkt sezieren und auf die Goldwaage legen.

Der Gedanke daran, dass wir uns eines Tages zu tollen Anlässen wiedertreffen, uns dann aber wegen irgendwelcher geschriebener Äußerungen an die Kehle gehen, statt gemeinsam zu feiern, macht mich ernsthaft traurig.

Derzeit ist das Forum für einen Großteil von uns der einzige Ort, wo wir uns austauschen können, und diesen Ort sollten wir uns doch bitte nicht selbst zu einem Ort machen, an dem wir uns plötzlich unwohl fühlen.
 
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