DEAF FOREVER - die achtunddreißigste Ausgabe

Zugegebenermaßen, eigentlich habe ich ja euch versprochen, einen Schlussstrich unter meine Forumslaufbahn zu ziehen und mich hier gänzlich zurückzuziehen, das Vorwort der aktuellen Ausgabe, das ja mit seinen wohl pejorativ gemeinten Zuschreibungen auch eine direkte Ansprache implizierte sowie das hier wie dort weitergestrickte Narrativ, eine ab- und mithin ausgrenzbare Minorität von Internetkriegern verfolge eine hysterisch-aufgeblasene Agenda, die da lautet, die eigenen moralinsauren Überzeugungen einer Majorität von redlich-solidarischen Lesern und Foristen aufzuoktroyieren, haben nach einiger Überlegung in mir den Wunsch wie auch die Einsicht in die Notwendigkeit, mich hier zu der verzwickten und leidigen Angelegenheit noch ein letztes Mal als direkt Betroffener zu erklären und zu rechtfertigen, wachsen lassen.

Das Vorwort wurde schon zurecht kritisiert, es ist grundsätzlich nicht viel mehr als eine sich auf eine höchstpersönliche Ebene begebende, wehleidige, mit vermeintlichen Invektiven und abwertenden Zuschreibungen hantierende und um sich schlagende Abrechnung mit einem fiktiven Feind – den moralinsauren Internetkrieger, der einen Shitstorm gegen das Heft entfesselte -, der so gar nicht existiert, alleine schon deshalb, weil die Rechnung vom Kollektiv und den Anderen, die sich in konzertierter Manier gegen das Heft verschworen haben, so nicht aufgeht. Man kann Kühnemunds Vorwort wegen zahlreicher Punkte kritisieren – das Festhalten an anachronistischen Szene-Werten, die verzerrt-einseitige Wiedergabe der Kritik am Heft (die alleine schon deshalb problematisch ist, weil hier aus privilegiert-machtvoller Position eine Erzählung und ein Framing der Geschehnisse angeboten wird, die einfach kontrafaktisch ist und der unmittelbaren Einbindung eines Korrektivs ermangelt), die Unfähigkeit, mit Kritik umzugehen, das Vorbeireden am eigentlichen Thema. Geschenkt. Was wirklich schmerzt, was ich als wirklich untergriffig empfinde, ist tatsächlich wieder einmal das Aufmachen der großen Differenz, der Differenz zwischen dem redlich-solidarisch-partizipativen Forenuser und Leser und den überkritischen moralisch-hyperbolischen Internetkriegern (oder: Nestbeschmutzern), denen implizit unlautere Absichten unterstellt werden – von Teilen der Forumsuser genauso wie von Teilen der Redakteure. Dieses ganze Narrativ krankt daran, dass man es für unmöglich hält, dass Kritik nicht notwendigerweise Solidarität ausschließt, dass es Menschen gibt, die das Heft kaufen und mögen und sich bis vor kurzem als Teil des Forumskollektivs begriffen und trotzdem die am Cover geäußerte Kritik nachvollziehen und die dadurch angestoßenen Reaktionen gerade von Seite der Heftmacher als gelinde gesagt irritierend empfinden können.

Nachdem ich weit mehr als ein Jahrzehnt treuer Leser der Rock Hard war, machte ich auch den Wechsel zum Neu-Heft mit, ja, ich war begeistert von der Idee, ein Heft für die Szene zu kreieren, eine Szene, mit der ich mich nicht unbedingt distanzlos und konzessionslos identifizierte und identifiziere, aber für die ich zumindest einiges an Sympathie aufbringen konnte. Und natürlich kaufte ich das Heft, fand gleichzeitig auch allmählich im Forum im Meinungsaustausch ein Gefühl, das man mit dem Wort Aufgehobensein gut umschreiben kann. Das alles ging für mich jedoch immer mit der Überzeugung einher, dass das Dasein als Forist und Leser keine unbedingte und distanzlose Identifikation mit seinem Gegenstand verlangt. Kontroverse und gegenteilig-agonistische Meinungen zu Musik, Alltag, Politik, mögliche Kritik am Heft, ohne gleich als Verräter an der Sache zu gelten, all das nahm ich als selbstverständlich an. Ein Gefühl, das sich als trügerisch erwies. Irgendwann dieses Jahr – ich kann keinen Urheber, keine ursächliche Situation nennen - kam dann plötzlich die nervöse Idee von dieser Spaltung des Forums auf, sie bekam Nahrung durch einige wenige User und leider auch von Teilen der Redakteure, die dann einen Strauß ausfechten wollten, der für mich bis dato nicht existierte. Und plötzlich fand ich mich dann mit anderen Usern, deren Meinung und Beiträge ich sehr schätzte und schätze, auf einer Seite wieder, die wir uns nicht aussuchten, sondern in die wir hineingedrängt wurden – aufgrund politischer Verortung, aufgrund von Kritik am Heft – whatever, ich rätsele über diese Zuschreibungen noch immer.

Die Sache war dann durch meinen Rückzug, der auch durch die Hoffnung genährt war, durch diesen wieder mehr Frieden in das Forum einkehren zu lassen, eigentlich für mich abgehakt – bis ich Kühnemunds Vorwort, bis ich wrms Ausführungen über Internetkrieger hier lesen musste. Und ich will es euch noch einmal sagen: Es gab – soweit ich das überblicke – niemals Fronten, niemals die zwei Seiten, es gab keine konzertieren Aktionen, keine Agenda, keine Internetkrieger, die dem Heft, dem Forum Böses wollten, es gab lediglich ein Koinzidieren von Meinungen, die mit dem Heftcover und vor allem und primär dem Umgang mit der Kritik am Heftcover wie auch mit einigen Usern des Forums selbst nicht zufrieden waren, alles andere war ein Prozess, der nach den Mechanismen einer sozialen Stigmatisierung funktionierte. Und ja, ich war bis vor kurzem immer gerne im Forum, ich habe das Heft immer gerne gelesen, aber beides ist Vergangenheit. Eine Entwicklung, die mich nicht wütend, aber immer noch traurig stimmt.

Grüße aus dem Exil
 
Ulfs Darstellung liest es sich für mich so, als hätten die Wechsler drüben munter versucht gegen das DFF zu keilen und das wäre nur durch das entschiedene Entgegenstellen der Alt-User verhindert worden. Tatsächlich kann man HIER lesen wie nach der Aussage von einem Wechsler und Origins Einwurf andere Wechsler umgehend zugestimmt haben. Das ist für mich etwas deutlich anderes als sich Ulfs Darstellung für Außenstehende lesen lässt.

Hm, da sind wir bei der Interpretation, denn ich lese bei seinem Beitrag genau das was drüben geschehen ist.


Beim Rest bin ich bei dir. Nur stellt sich mir die Frage was die Diskussion hier eigentlich bringen soll. Klar wir lassen alle unsere Meinungen raus und reiben uns aneinander, aber Götz, als Stein des Anstoßes, nimmt gar nicht Teil und dementsprechend ist die ganze Sache nicht so richtig zielführend.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Ulfs Darstellung liest es sich für mich so, als hätten die Wechsler drüben munter versucht gegen das DFF zu keilen und das wäre nur durch das entschiedene Entgegenstellen der Alt-User verhindert worden. Tatsächlich kann man HIER lesen wie nach der Aussage von einem Wechsler und Origins Einwurf andere Wechsler umgehend zugestimmt haben. Das ist für mich etwas deutlich anderes als sich Ulfs Darstellung für Außenstehende lesen lässt.

Ist im Grunde aber auch komplett egal. Hier in der Diskussion zeigt sich wiedermal die effektive Wirkkraft des Whataboutism. Denn dessen größte Kraft liegt gar nicht in einer oberflächlichen Relativierung, sondern in der Ablenkung vom eigentlichen Thema. Satt dass es hier noch um das Vorwort von Götz geht, wird darüber gesprochen was die bösen RHF-User wie, wo, und wann in einem anderen Forum gesagt haben sollen. Schade und traurig, die Diskussion hatte schön angefangen.

Wenn du jetzt vielleicht nen kleinen, entspannten Spaziergang an der frischen Luft machen, in ner halben Stunde noch mal hier in den Thread schauen und überprüfen würdest, ob das für dich dann immer noch nach Whataboutism aussieht, dann würde fast darauf wetten, dass du dein Urteil korrigierst. ;)

edit: Nur zur Sicherheit, das hier ist überhaupt nicht mal ansatzweise als Androhung irgendwelcher Konsequenzen gemeint. Ich find nur den Vorwurf, Ulf würde hier bewusst von der Kritik an Götz' Vorwort ablenken wollen, extrem an den Haaren herbeigezogen und ich denke/hoffe, dass du das auch so siehst, wenn du es mit ein bisschen mehr Distanz betrachtest.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Ulfs Darstellung liest es sich für mich so, als hätten die Wechsler drüben munter versucht gegen das DFF zu keilen und das wäre nur durch das entschiedene Entgegenstellen der Alt-User verhindert worden. Tatsächlich kann man HIER lesen wie nach der Aussage von einem Wechsler und Origins Einwurf andere Wechsler umgehend zugestimmt haben. Das ist für mich etwas deutlich anderes als sich Ulfs Darstellung für Außenstehende lesen lässt.

Ist im Grunde aber auch komplett egal. Hier in der Diskussion zeigt sich wiedermal die effektive Wirkkraft des Whataboutism. Denn dessen größte Kraft liegt gar nicht in einer oberflächlichen Relativierung, sondern in der Ablenkung vom eigentlichen Thema. Satt dass es hier noch um das Vorwort von Götz geht, wird darüber gesprochen was die bösen RHF-User wie, wo, und wann in einem anderen Forum gesagt haben sollen. Schade und traurig, die Diskussion hatte schön angefangen.

Wenn man überall böse Absichten herauslesen will, stehen halt auch überall welche drin.
 
Zugegebenermaßen, eigentlich habe ich ja euch versprochen, einen Schlussstrich unter meine Forumslaufbahn zu ziehen und mich hier gänzlich zurückzuziehen, das Vorwort der aktuellen Ausgabe, das ja mit seinen wohl pejorativ gemeinten Zuschreibungen auch eine direkte Ansprache implizierte sowie das hier wie dort weitergestrickte Narrativ, eine ab- und mithin ausgrenzbare Minorität von Internetkriegern verfolge eine hysterisch-aufgeblasene Agenda, die da lautet, die eigenen moralinsauren Überzeugungen einer Majorität von redlich-solidarischen Lesern und Foristen aufzuoktroyieren, haben nach einiger Überlegung in mir den Wunsch wie auch die Einsicht in die Notwendigkeit, mich hier zu der verzwickten und leidigen Angelegenheit noch ein letztes Mal als direkt Betroffener zu erklären und zu rechtfertigen, wachsen lassen.

Das Vorwort wurde schon zurecht kritisiert, es ist grundsätzlich nicht viel mehr als eine sich auf eine höchstpersönliche Ebene begebende, wehleidige, mit vermeintlichen Invektiven und abwertenden Zuschreibungen hantierende und um sich schlagende Abrechnung mit einem fiktiven Feind – den moralinsauren Internetkrieger, der einen Shitstorm gegen das Heft entfesselte -, der so gar nicht existiert, alleine schon deshalb, weil die Rechnung vom Kollektiv und den Anderen, die sich in konzertierter Manier gegen das Heft verschworen haben, so nicht aufgeht. Man kann Kühnemunds Vorwort wegen zahlreicher Punkte kritisieren – das Festhalten an anachronistischen Szene-Werten, die verzerrt-einseitige Wiedergabe der Kritik am Heft (die alleine schon deshalb problematisch ist, weil hier aus privilegiert-machtvoller Position eine Erzählung und ein Framing der Geschehnisse angeboten wird, die einfach kontrafaktisch ist und der unmittelbaren Einbindung eines Korrektivs ermangelt), die Unfähigkeit, mit Kritik umzugehen, das Vorbeireden am eigentlichen Thema. Geschenkt. Was wirklich schmerzt, was ich als wirklich untergriffig empfinde, ist tatsächlich wieder einmal das Aufmachen der großen Differenz, der Differenz zwischen dem redlich-solidarisch-partizipativen Forenuser und Leser und den überkritischen moralisch-hyperbolischen Internetkriegern (oder: Nestbeschmutzern), denen implizit unlautere Absichten unterstellt werden – von Teilen der Forumsuser genauso wie von Teilen der Redakteure. Dieses ganze Narrativ krankt daran, dass man es für unmöglich hält, dass Kritik nicht notwendigerweise Solidarität ausschließt, dass es Menschen gibt, die das Heft kaufen und mögen und sich bis vor kurzem als Teil des Forumskollektivs begriffen und trotzdem die am Cover geäußerte Kritik nachvollziehen und die dadurch angestoßenen Reaktionen gerade von Seite der Heftmacher als gelinde gesagt irritierend empfinden können.

Nachdem ich weit mehr als ein Jahrzehnt treuer Leser der Rock Hard war, machte ich auch den Wechsel zum Neu-Heft mit, ja, ich war begeistert von der Idee, ein Heft für die Szene zu kreieren, eine Szene, mit der ich mich nicht unbedingt distanzlos und konzessionslos identifizierte und identifiziere, aber für die ich zumindest einiges an Sympathie aufbringen konnte. Und natürlich kaufte ich das Heft, fand gleichzeitig auch allmählich im Forum im Meinungsaustausch ein Gefühl, das man mit dem Wort Aufgehobensein gut umschreiben kann. Das alles ging für mich jedoch immer mit der Überzeugung einher, dass das Dasein als Forist und Leser keine unbedingte und distanzlose Identifikation mit seinem Gegenstand verlangt. Kontroverse und gegenteilig-agonistische Meinungen zu Musik, Alltag, Politik, mögliche Kritik am Heft, ohne gleich als Verräter an der Sache zu gelten, all das nahm ich als selbstverständlich an. Ein Gefühl, das sich als trügerisch erwies. Irgendwann dieses Jahr – ich kann keinen Urheber, keine ursächliche Situation nennen - kam dann plötzlich die nervöse Idee von dieser Spaltung des Forums auf, sie bekam Nahrung durch einige wenige User und leider auch von Teilen der Redakteure, die dann einen Strauß ausfechten wollten, der für mich bis dato nicht existierte. Und plötzlich fand ich mich dann mit anderen Usern, deren Meinung und Beiträge ich sehr schätzte und schätze, auf einer Seite wieder, die wir uns nicht aussuchten, sondern in die wir hineingedrängt wurden – aufgrund politischer Verortung, aufgrund von Kritik am Heft – whatever, ich rätsele über diese Zuschreibungen noch immer.

Die Sache war dann durch meinen Rückzug, der auch durch die Hoffnung genährt war, durch diesen wieder mehr Frieden in das Forum einkehren zu lassen, eigentlich für mich abgehakt – bis ich Kühnemunds Vorwort, bis ich wrms Ausführungen über Internetkrieger hier lesen musste. Und ich will es euch noch einmal sagen: Es gab – soweit ich das überblicke – niemals Fronten, niemals die zwei Seiten, es gab keine konzertieren Aktionen, keine Agenda, keine Internetkrieger, die dem Heft, dem Forum Böses wollten, es gab lediglich ein Koinzidieren von Meinungen, die mit dem Heftcover und vor allem und primär dem Umgang mit der Kritik am Heftcover wie auch mit einigen Usern des Forums selbst nicht zufrieden waren, alles andere war ein Prozess, der nach den Mechanismen einer sozialen Stigmatisierung funktionierte. Und ja, ich war bis vor kurzem immer gerne im Forum, ich habe das Heft immer gerne gelesen, aber beides ist Vergangenheit. Eine Entwicklung, die mich nicht wütend, aber immer noch traurig stimmt.

Grüße aus dem Exil

Bin da, was diese ganze Fronten- und Seitensache angeht, absolut deiner Meinung... und muss bei der Gelegenheit auch noch mal wiederholen, dass mir deine Beiträge hier echt fehlen. Hab mich trotz des unangenehmen Anlasses wirklich gefreut, mal wieder ein paar Zeilen im subcomandante-Stil hier zu lesen :feierei:
 
In Ulfs Darstellung liest es sich für mich so, als hätten die Wechsler drüben munter versucht gegen das DFF zu keilen und das wäre nur durch das entschiedene Entgegenstellen der Alt-User verhindert worden. Tatsächlich kann man HIER lesen wie nach der Aussage von einem Wechsler und Origins Einwurf andere Wechsler umgehend zugestimmt haben. Das ist für mich etwas deutlich anderes als sich Ulfs Darstellung für Außenstehende lesen lässt.

Ist im Grunde aber auch komplett egal. Hier in der Diskussion zeigt sich wiedermal die effektive Wirkkraft des Whataboutism. Denn dessen größte Kraft liegt gar nicht in einer oberflächlichen Relativierung, sondern in der Ablenkung vom eigentlichen Thema. Satt dass es hier noch um das Vorwort von Götz geht, wird darüber gesprochen was die bösen RHF-User wie, wo, und wann in einem anderen Forum gesagt haben sollen. Schade und traurig, die Diskussion hatte schön angefangen.

Das ist doch großer Käse. Eine einfache Falschdarstellung. Natürlich wurde im RHF herumposaunt, und zwar kräftig.

Das kann doch jeder nachlesen. Und Ausgangspunkt der Debatte war dies auch nicht. Unsinn.

Es geht hier seitenweise um das Vorwort von Götz, und natürlich auch, welche Empfindungen User darüber haben, welche Ideen, Pläne...

Das RHF bzw. deren Überläufer von hier (oder - klar - schon länger angemeldete user) ist hier gerade ein paar Minuten Thema.

Sogleich kommt wieder elendes "effektive Wirkkraft des Whataboutism" (grausam!!!!) Gesülze zum Vorschein.

Es kann so langsam doch nicht mehr wahr sein.
 
Die schrödersche Treppe hat mir in der neuen Ausgabe wieder sehr gut gefallen. War mir der Mann mit seinen ersten beiden Beiträgen etwas zu oberschullehrerhaft, warren seine beiden Folgenden Kolumnen in Nr. 37 und der neuen Ausgabe echte Volltreffer für mich. Der neue Text hat was von Alice Coopers zynischer Betrachtung in seinem Song „Man of the year“. Man kann diese Art Erfolgsmenschen einfach nur hassen. ;)
 
Ist im Grunde aber auch komplett egal. Hier in der Diskussion zeigt sich wiedermal die effektive Wirkkraft des Whataboutism. Denn dessen größte Kraft liegt gar nicht in einer oberflächlichen Relativierung, sondern in der Ablenkung vom eigentlichen Thema. Satt dass es hier noch um das Vorwort von Götz geht, wird darüber gesprochen was die bösen RHF-User wie, wo, und wann in einem anderen Forum gesagt haben sollen. Schade und traurig, die Diskussion hatte schön angefangen.
Ich gehe da weiter. Empörung über AfD Vergleiche nehmen die Grundlage der vorherigen Diskussion schnell in Geiselhaft und verändern das Gefühl "ist ja eigentlich doof was da abging im Vorwort" zu einem "na wenn die solche Vergleiche schreiben, dann ist es ja alles nicht so schlimm was der Götz geschrieben hat"

Nun wird auf die (inaktiven, gekickten, gelöschten) User nochmal aus der Ferne hier gedroschen, dass sie sich in einem anderen Forum schlecht benehmen. All das ist also die Rechtfertigung fürs zündeln und spalten? 3 Forenmods hüpfen auf Teutonics Post rauf? Oh man ey - das nenn ich eine Armee. Und ihr wundert euch über Vergleiche?
 
Grundsätzlich ist es eine Diskussion, die dieses Forum und dieses Heft betrifft, daher sollten wir das RH-Forum hier vielleicht für die weitere Diskussion komplett raus halten.

Als derjenige, der arglos in seiner mit einer Würdigung verbundenen Bitte darum, keine Grabenkämpfe zwischen zwei Foren zu führen, die beide coole und zum Teil sich überschneidende Userschaften haben, einen ebensolchen ausgelöst hat, fände ich es gut, wenn wir dem Vorschlag von @Daskeks folgen würden. Ich hab es wirklich nicht böse gemeint, ganz im Gegenteil, und ich frage mich, wie man so etwas da hineininterpretieren kann.
 
Ich gehe da weiter. Empörung über AfD Vergleiche nehmen die Grundlage der vorherigen Diskussion schnell in Geiselhaft und verändern das Gefühl "ist ja eigentlich doof was da abging im Vorwort" zu einem "na wenn die solche Vergleiche schreiben, dann ist es ja alles nicht so schlimm was der Götz geschrieben hat"

Nun wird auf die (inaktiven, gekickten, gelöschten) User nochmal aus der Ferne hier gedroschen, dass sie sich in einem anderen Forum schlecht benehmen. All das ist also die Rechtfertigung fürs zündeln und spalten? 3 Forenmods hüpfen auf Teutonics Post rauf? Oh man ey - das nenn ich eine Armee. Und ihr wundert euch über Vergleiche?

Drei Forenmods tun hier ihr möglichstes, um die Diskussion in vernünftigen und respektvollen Bahnen zu halten. Ist halt nicht so easy, wenn es Beiträge gibt wie deinen hier, der uns nur unlautere Motive unterstellt, die wir de facto definitiv nicht haben.
 
In Ergänzung meines Erstbeitrags zu dem Thema, der durch seine elliptische Form vllt. zu sehr dazu einlud, die Rhetorik wieder polemisch anzuheizen …

Im Metal, wie in jeder Subkultur und jeder Partei und jeder organisierten Vergemeinschaftungsform überhaupt, spielen soziokulturelle Codes eine große Rolle. Bestimmte Sprachbilder, bestimmte Kleidung etc. Die können in der Anfangsphase eine inhaltliche Bedeutung gehabt haben, fungieren über längere Zeiträume dann aber eher als Ausdruck der Zugehörigkeit zur eigenen Gruppe bzw. Abgrenzungsmerkmal zu anderen Gruppen. Der ursprüngliche Inhalt des Symbols, der Geste, des Sprachausdrucks etc. rückt dabei in den Hintergrund. Wenn ein BM-Musiker auch 2020 noch vom Feldzug gegen die Schafmentalität des Christentums palavert, kann er sich sicher sein, dass der Code von der Zielgruppe verstanden und die Gruppenidentität heraufbeschworen wird. Sogar aus einer reflektierteren Warte – man kann es als „nur“-Sprachcode erkennen, der inhaltlich nicht allzu bierernst genommen werden sollte, sich aber dennoch „zuhause“ dabei fühlen.

Aus dieser Warte werden vermutlich viele von uns Gesten, Texte, Symbole, Referenzen aus unserer Szene aufnehmen. Ich zumindest tue es, würde sonst auch viel von dem, was gesagt und gezeigt wird, wirklich ablehnenswert finden. Gleichzeitig gehöre ich aber auch zu denjenigen, die es langweilt und nervt, wenn Bands nur diese Codes wiederholen und für mich gar nichts Greifbares und Eigenes übrig bleibt.

Durch die Zeit hinweg können Codes hinterfragt und verworfen werden, weil z.B. eine neue Generation entsteht, die den Code einfach nicht teilt und ihm so seinen gemeinschaftsstiftenden Sinn nimmt; oder eine Generation, die ihn inhaltlich zu ernst nimmt (sozusagen falsch decodiert) und daher dann aus moralischen oder sonstigen Gründen verwirft; oder Weltgeschehnisse die weitere Nutzung des Codes unverantwortbar machen.

So eine Debatte wurde und wird gerade hier im Forum im Kleinen über den Sackgriff von Tätgren ausgetragen. Mit Begründungsformen aus all den o.g. Richtungen: Was soll das für einen Sinn machen (Code nicht als gemeinschaftsstiftend verstanden), Ausdruck toxischer Maskulinität (Code inhaltlich ernst genommen), Code aufgrund realer sexistischer Übergriffe nicht mehr verantwortbar (Verweis auf Weltgeschehnisse).

Das Pentagramm um den Hals und die barbusigen Covergirls von Epic-Metal-Bands, das sind auch solche Codes. Und m.E. eben auch die Pädagogenpolemik von Götz, die ebenfalls an eine sehr alte Traditionslinie unserer Szene anknüpft. Vielleicht hätten sich mehr Leute drin wiedergefunden, wenn es eine Christa-Jenal-Polemik geworden wäre. Wie dem auch sei. Man sollte bei der Decodierung zumindest berücksichtigen, dass sie ggf. inhaltlich gar keine tiefgehende Funktion erfüllen und es um die Gruppenbildung und -abgrenzung geht.

Was ich nicht für Code halte und mich tatsächlich auf der inhaltlichen Ebene seit längerem stört, ist der Verweis auf Mehrheitsverhältnisse, als ob damit die Position der anderen Seite irgendwie abgeschwächt sei. Das fiel mir gefühlt (!) insbesondere auf, wenn es um DFF-Selbstkritik in schwierigen Arealen ging: Die Ascension-Debatten, die immer dieselben paar wenigen User anzetteln würden; die verschworene Mini-Störer-Community, die das Cover-Gate provoziert hätte; jetzt in Götzens Editorial werden diese Mehrheitsverhältnisse auch heraufbeschworen. Das finde ich von der Denke her panne.

Habe zudem viele der Gegangenen auch in guter Erinnerung als User, die das Forum mit massig gutem musikalischem Inhalt versorgt haben und sehe da keine „Internetkrieger“, die sich nur anmelden, um Krawall zu machen (-> so würde ich jetzt mal den Begriff „Internetkrieger“ deuten)

Was die insgesamt etwas dünnhäutig erscheinenden Reaktionen heftseitig betrifft, würde ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen, dass die Monate seit März fürs DF vermutlich mit vielen Existenzängsten und Überstunden verbunden waren und das hohe Ausmaß an Grundsatzkritik ggf. in dieser Phase auch ein verstärktes Ungerechtigkeitsempfinden ausgelöst hat. Oh Mann, jetzt klinge ich schon so diplomatisch wie @Iron Ulf .
 
Das ist doch großer Käse. Eine einfache Falschdarstellung. Natürlich wurde im RHF herumposaunt, und zwar kräftig.

Das kann doch jeder nachlesen. Und Ausgangspunkt der Debatte war dies auch nicht. Unsinn.

Es geht hier seitenweise um das Vorwort von Götz, und natürlich auch, welche Empfindungen User darüber haben, welche Ideen, Pläne...

Das RHF bzw. deren Überläufer von hier (oder - klar - schon länger angemeldete user) ist hier gerade ein paar Minuten Thema.

Sogleich kommt wieder elendes "effektive Wirkkraft des Whataboutism" (grausam!!!!) Gesülze zum Vorschein.

Es kann so langsam doch nicht mehr wahr sein.

In den letzten Beiträgen kommt hier wieder so ein bisschen das Agro-Feeling der gescheiterten Diskussion zum letzten Heft hoch. Lasst uns mal gucken, dass wir die Suppe dieses mal nicht überkochen lassen und nicht persönlich werden.
 
@GordonOverkill Zeige mir wo ich was unterstelle. Ich zeige nur auf, dass drei Mods auf den post raufhüpfen. Stimmt das nicht?

Das mag jeder anders handhaben, aber wenn ich in einem Beitrag direkt angesprochen werde und den Eindruck habe, ich müsste mich zum Geschriebenen positionieren, dann antworte ich auch darauf. Ob Mod oder nicht Mod.
 
Dieses ganze Narrativ krankt daran, dass man es für unmöglich hält, dass Kritik nicht notwendigerweise Solidarität ausschließt, dass es Menschen gibt, die das Heft kaufen und mögen und sich bis vor kurzem als Teil des Forumskollektivs begriffen und trotzdem die am Cover geäußerte Kritik nachvollziehen und die dadurch angestoßenen Reaktionen gerade von Seite der Heftmacher als gelinde gesagt irritierend empfinden können.

Ich habe das deutlich anders wahrgenommen. Die hier bezeichnete Kritik am Cover ist nie eine solche geblieben. Sie hat sich gleich einem explosiven emotionalen Gemisch fast unmittelbar auf eine Ebene der Kritik an der Person, den Einstellungen der in das Heft Involvierten verlagert (bis zum Heftboykott). Nicht "ich finde nicht gut, was du tust, was steckt dahinter?", sondern "du machst / bist x, y, z und das ist zudem moralisch verachtenswert". Kritik an der Person statt nur an der Handlung plus moralische Bewertung der Person und in dem Fall auch der Handlung. Mit ebenso schnell folgender Gegenreaktion und Angriff auf die Person. Götz Reaktion lese ich, durch das Editorial zeitlich seltsam aufgebläht-verlagert, auch als Reaktion auf einen Angriff, der als Angriff auf die Personen hinter dem Heft und ihre Werte aufgefasst wurde. Auf das, wofür das Heft steht. So wie ich ihn verstehe, zielt das für ihn sehr tief. Auf Kritik an der Person wird natürlicherweise auch auf der gleichen Ebene reagiert. Für mich die schlimmste Form von Kritik, die ich nicht gegenüber einem Menschen äußern möchte. Gelingt mir nicht immer, oft versage ich da, aber die Verletzung ist doch nichts wert, was sie im Nachgang rechtfertigen würde.

Was mich auc beschäftigt: Götz wird einerseits für seine Leidenschaft geliebt, andererseits dann aber nur halb, da sie dort, wo sie nicht passt, unerwünscht ist. Ich nehme ihn, wie er ist. Mit den Ecken und Kanten und den Stellen, wo ich mich vielleicht reiben würde. Ich kann sagen, dass ich dieses oder jenes anders sehe, aber ich nehme an (ungleich gutheißen). Sonst lasse ich es ganz bleiben.


Das alles ging für mich jedoch immer mit der Überzeugung einher, dass das Dasein als Forist und Leser keine unbedingte und distanzlose Identifikation mit seinem Gegenstand verlangt. Kontroverse und gegenteilig-agonistische Meinungen zu Musik, Alltag, Politik, mögliche Kritik am Heft, ohne gleich als Verräter an der Sache zu gelten, all das nahm ich als selbstverständlich an. Ein Gefühl, das sich als trügerisch erwies. einen mich dann mit anderen Usern, deren Meinung und Beiträge ich sehr schätzte und schätze, auf einer Seite wieder, die wir uns nicht aussuchten, sondern in die wir hineingedrängt wurden – aufgrund politischer Verortung, aufgrund von Kritik am Heft – whatever, ich rätsele über diese Zuschreibungen noch immer.

Umgekehrt wird doch "unbedingte und distanzlose Passung" des Heftes an die eigene Weltanschauung gefordert.

Was mich hier ganz allgemein so wütend und hilflos macht, ist die fehlende Bereitschaft, andere, kontroverse Meinungen und Haltungen stehen zu lassen. Kritik geht hier in meiner Wahrnehmung gleich mit der Forderung einher, dieses oder jenes abzustellen. Mit einer Forderung, dass der Andere sich in seinem Standpunkt an den eigenen anpassen solle. Umgekehrt wird eingefordert, dass man seinen eigenen Standpunkt aber behalten darf und dass der Andere den aushalten soll. Das Heft soll in das eigene System passen und da, wo nicht, soll es sich ändern. Kann man das nicht aushalten und akzeptieren, dass es niemals einen völligen Gleichklang geben wird und dass ein gemeinsames Exisitieren trotzdem möglich sein kann?

Das ist keine Annäherung. Das ist für mich mit dem Finger zeigen und Fordern, sich aber selbst keinen Millimeter bewegen. Kotzt mich an. Ich bin auch schon an Stellen gegangen (da, wo ich keinen Dialog wollte), aber da, wo ich Dialog möchte, muss ich Offenheit mitbringen und Bereitschaft, Menschen auszuhalten.

Das Posting war jetzt mehr ein Aufhänger. Musste irgendwo einhaken, um das nicht in den leeren Raum zu schreiben.

Mich macht das in der Summe auch unfassbar traurig. das ganze Geschehen hier rund um das Thema, weil ich die Weggänge als Verlust empfinde. Und weil man sich nicht gegenseitig belassen kann.
 
Das mag jeder anders handhaben, aber wenn ich in einem Beitrag direkt angesprochen werde und den Eindruck habe, ich müsste mich zum Geschriebenen positionieren, dann antworte ich auch darauf. Ob Mod oder nicht Mod.
Alles gut Ulf. Mir fehlt da vielleicht die Verhältnismäßigkeit. Ich sehe ja auch nicht wie auf den sehr emotionalen Kommentar von Wolf reagiert wird sonder dies scheinbar als ok bewertet wird. Echt schade. Wie soll man da noch diskutieren?
 
Alles gut Ulf. Mir fehlt da vielleicht die Verhältnismäßigkeit. Ich sehe ja auch nicht wie auf den sehr emotionalen Kommentar von Wolf reagiert wird sonder dies scheinbar als ok bewertet wird. Echt schade. Wie soll man da noch diskutieren?

Ich muss gestehen, dass ich dir gerade nicht folgen kann. Welchen Kommentar meinst du denn?
 
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