Allgemeiner Bücher-Thread

Mit Lem bin ich bisher noch nicht so warm geworden. Eine Empfehlung für den Start? Ich habe hier "der futurologische Kongress" und "Golem". Beides bisher nur angelesenen. "Wir" hab ich mir mal spontan geordert, sieht interessant aus, danke!

"Der futurologische Kongress" ist schon ganz gut, aber als Einstieg in den Kosmos vom Raumfahrer Ijon Tichy sind die "Sternentagebücher" wohl besser. Die Tichy-Geschichten von Lem sind eher die witzigen Geschichten, aber nicht weniger geistreich. Und ALF-Humor muss man da auch nicht erwarten :D

Ansonsten natürlich der Klassiker von Lem "Solaris". Es ist auch eher eine Einsicht in das menschliche Dasein in einem SciFi-Setting - aber das suchtest Du ja, oder?

Zum Thema "der Mensch kommt auf einen fremden Planeten, scheitert aber dort an der menschlichen Wahrnehmung / Kognition" habe ich noch "Eden" und "Der Unbesiegbare" in guter Erinnerung. Die Beschreibungen Lems von fremder Fauna und Topografie sind der Hammer.

Und eine lesenswerte Utopie stellt "Rückkehr von den Sternen" dar, die inhaltlich sofort an Huxley denken lässt.

Ich selbst habe noch nichts Schlechtes von Lem gelesen, auch wenn da mal das ein oder andere Zähe dabei war. Wenn man sich bzw. Du dich mit dem generellen Stil anfreunden kannst, erwartet Dich ein Oevre voller fantastischer (in beiderlei Bedeutung) Werke.
 
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Mal die Trilogie zu Ende bringen...

Abercrombie gibt seinen Figuren eine enorme Tiefe und versteht es wie kaum ein Zweiter, die Diskrepanz zwischen dem Denken und dem Handeln der Charactere offenzulegen - garniert mir einem fesselndem Schuss zynischem Humors.
Dieses Cover der Zweitauflage führt in die Irre - hier gibt es keine 0815 gut/böse bzw. schwarz/weiß Fantasy - nein, hier werden die menschlichen Abgründe in all ihren Graustufen auf konsequente Weise ausgeleuchet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aberrombie gibt seinen Figuren eine enorme Tiefe und versteht es wie kaum ein Zweiter, die Diskrepanz zwischen dem Denken und dem Handeln der Charactere offenzulegen - garniert mir einem fesselndem Schuss zynischem Humors.

Absolute Zustimmung. Noch mehr als Geroge RR Martin lässt Abercrombie seinem Zynismus freien Lauf.

Dieses Cover der Zweitauflage führt in die Irre - hier gibt es keine 0815 gut/böse bzw. schwarz/weiß Fantasy - nein, hier werden die menschlichen Abgründe in all ihren Graustufen auf konsequente Weise ausgeleuchet.

Da ich die Bücher als E-Book Version habe, bin ich zum Glück von den Covern verschont geblieben.
Aber auch da passt Deine Aussage.
Von wegen Gut und Böse, schwarz und weiß.
Auch da sind Ähnlichkeiten mit einem Herrn Martin, was die Charakterzeichnungen betreffen, nicht von der Hand zu weisen.

Trotzdem und das finde ich sehr löblich, geht Abercrombie seinen ganz eigenen Weg.
 
Generell ist das deutsche Marketing bei Abercrombie eher so semi. Statt die Titel zu übersetzen alle Bücher stumpf "Whatever"-Klingen zu nennen... Als ob der Durchschnittsdeutsche zu doof ist, ne Reihe zu erkennen... spätestens nach der ersten Trilogie wirkte das alles mehr als nur ein bisschen erzwungen und vollkommen entfernt vom Inhalt.

Hab da übrigens grade das neuste Buch (auf Englisch) auf dem Nachttisch:

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Generell ist das deutsche Marketing bei Abercrombie eher so semi. Statt die Titel zu übersetzen alle Bücher stumpf "Whatever"-Klingen zu nennen... Als ob der Durchschnittsdeutsche zu doof ist, ne Reihe zu erkennen... spätestens nach der ersten Trilogie wirkte das alles mehr als nur ein bisschen erzwungen und vollkommen entfernt vom Inhalt.

Hab da übrigens grade das neuste Buch (auf Englisch) auf dem Nachttisch:

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Da bin ich auch gerade dabei. Gefällt mir wieder äußerst gut wie da nach Kräften intrigiert wird. Abercrombie schafft es sehr geschickt, dass man über weite Strecken nicht mal ansatzweise sagen kann, wer denn jetzt die Guten und die Bösen sind.... :D

Was die doofe deutsche Vermarktung betrifft, gebe ich dir völlig Recht. Ich hätte die First-Law-Trilogie in ihrer deutschen Version nie angerührt, da das schwer nach 08/15 Kitschfantasie aussieht.
 
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Wie immer bei Barker: Spannend und atmosphärisch dicht geschriebene Lektüre, die weit über den üblichen Horror-/Fantasy-Klischees steht und dabei nie ohne sozialkritischen Unterton daherkommt. Es ist einfach nur die pure Freude, ihm bei der Erschaffung seiner Welten über die Schulter zu schauen und darin zu versinken.

Yeah, alte Barker. Damals war er bis einschließlich Everville mein absoluter Lieblingsschriftsteller. Ab Galillee ging es aber bergab. Aber die ersten Bücher des jungen Barker: uiuiui. Diese Mischung aus überbordender Fantasie und Horror gepaart mit Sex und philosophischen Ideen. Barker hat es irgendwie geschafft, Lovecraftsches „unaussprechliches Grauen“ in Worte und Bilder zu fassen. Die von ihm erschaffenen Welten existieren immer noch in meinem Kopf, wenn ich doch nur mehr Zeit hätte, diese wieder zu erforschen.

Mein Favorit: The Great and Secret Show. Hier hatte er all seine Trademarks in perfektem Mischungsverhältnis.
 
Und kannst Du ein kurzes Zwischenfazit posten?
Ich fand "Das Herz der verlorenen Dinge" nur so semi-gut und habe mich bisher um die Nachfolgebände erfolgreich gedrückt.
"Herz der verlorenen "Dinge" war quasi "nur" ein kurzes Zwischenspiel. Nun werden wieder epischere, größere Geschütze aufgefahren wie man es von den ersten Bänden kennt! Klare Empfehlung!!
 
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John Niven - Die F*ck-it-Liste
Am Anfang kommt ein Typ, der alles verloren hat, dann kommt eine "satirische Abrechnung" mit Amerika. Das kann man ehrlich gesagt ja schon irgendwie so langsam nicht mehr hören bzw. lesen. Aber John Niven ist ein geiler Typ + Schotte, und in der Kombination muss man nur noch halbwegs geradeaus schreiben können, und mir gefällt es, sorry. Unangenehmer Mix aus "Bowling For Columbine" und "Falling Down".
 
Jason M. Waltz hat bei Rogue Blade mit "The Return of the Sword" einen Sammelband herausgegeben, der in der Tradition zahlreicher Sword-and-Sorcery-Anthologien steht. Zwischen den beiden Leitplanken 'Held' und 'Klinge' fliegen die Fetzen. Ein bunter Strauss neuer und jüngerer Autoren, die sich auf den Schultern der Grossen Alten des Genres austoben:

 
Yeah, alte Barker. Damals war er bis einschließlich Everville mein absoluter Lieblingsschriftsteller. Ab Galillee ging es aber bergab. Aber die ersten Bücher des jungen Barker: uiuiui. Diese Mischung aus überbordender Fantasie und Horror gepaart mit Sex und philosophischen Ideen. Barker hat es irgendwie geschafft, Lovecraftsches „unaussprechliches Grauen“ in Worte und Bilder zu fassen. Die von ihm erschaffenen Welten existieren immer noch in meinem Kopf, wenn ich doch nur mehr Zeit hätte, diese wieder zu erforschen.

Mein Favorit: The Great and Secret Show. Hier hatte er all seine Trademarks in perfektem Mischungsverhältnis.

Clive Barker ist einer meiner liebsten Genre-Autoren, aber mit seinem Schwenk in Richtung Dark Fantasy hatte ich anfangs meine Probleme. Als ich ihn für mich entdeckte, war ich auf der Suche nach etwas Neuem, etwas Drastischem und zu jener Zeit war das so verkürzende wie marktschreierische Label Splatterpunk plötzlich en vogue, unter dem alles gefasst wurde, das eben nicht den Blick abwandte, wenn es grausam und vernichtend zuging. Ich hatte ein paar Anthologien zu dem Thema, aber so richtig war das alles dann doch nicht das, wonach ich suchte. Brutalität um des reinen Effektes wegen, das ist kein Horror für mich, wenngleich kalt und eindringlich geschilderter Gore natürlich durchaus eine fesselnde Ästhetik haben kann.

Der Herausgeber dieser Bände erwähnte in einem Vorwort Clive Barker, von dem ich zwar bereits gehört hatte, aber außer, dass mit Hellraiser die Verflmung einer Geschichte von ihm in aller Munde war, wusste ich kaum etwas über ihn. So besorgte ich mir die Books of Blood und The Damnation Game und nichts war mehr wie zuvor. Diese Mischung aus Grauen, Gewalt, Philosophie, Sex, Poesie, Nihilismus und purer verdorbener Schönheit war genau das, was ich brauchte. Dann noch die Lektüre von The Hellbound Heart, mein erregtes Erschauern angesichts der Zenobiten, dieser so furchtbaren wie verlockenden Folterengel im S/M-Style und mit dem Duktus satanischen Künstleradels, und es war gänzlich um mich geschehen. Der schrieb doch allein für mich und für meine tiefste Seele! Woher kannte der mich so gut, verdammt?!

Umso mürrischer war ich dann, als Weaveworld erschien. Was sollte denn dieser Märchenkram nun? Doch schon nach einigen Kapiteln wurde mir klar, dass hier einer der ganz Großen endgültig seine Stimme gefunden hatte. Und so kaufte ich restlos alles, was es von ihm und über ihn zu lesen gab - Sachbücher, Fanzines, Romane, Comics, alles. Und war sogar eines der ersten Mitglieder des deutschen Fanclubs That's Clive. Ja, doch, man könnte fast sagen, ich find den Mann und sein Werk wohl ganz gut.

Eines jedoch fehlt mir bis heute: diese ganz spezielle Magie des Fleisches, der Wunden und der lodernden Seele, die niemand mehr so packend und dabei so verdammt literarisch zu evozieren vermochte, wie einst Clive Barker in seinen Anfängen. Noch nicht einmal Clive Barker selbst.
 
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Clive Barker ist einer meiner liebsten Genre-Autoren, aber mit seinem Schwenk in Richtung Dark Fantasy hatte ich anfangs meine Probleme. Als ich ihn für mich entdeckte, war ich auf der Suche nach etwas Neuem, etwas Drastischem und zu jener Zeit war das so verkürzende wie marktschreierische Label Splatterpunk plötzlich en vogue, unter dem alles gefasst wurde, das eben nicht den Blick abwandte, wenn es grausam und vernichtend zuging. Ich hatte ein paar Anthologien zu dem Thema, aber so richtig war das alles dann doch nicht das, wonach ich suchte. Brutalität um des reinen Effektes wegen, das ist kein Horror für mich, wenngleich kalt und eindringlich geschilderter Gore natürlich durchaus eine fesselnde Ästhetik haben kann.

Der Herausgeber dieser Bände erwähnte in einem Vorwort Clive Barker, von dem ich zwar bereits gehört hatte, aber außer, dass mit Hellraiser die Verflmung einer Geschichte von ihm in aller Munde war, wusste ich kaum etwas über ihn. So besorgte ich mir die Books of Blood und The Damnation Game und nichts war mehr wie zuvor. Diese Mischung aus Grauen, Gewalt, Philosophie, Sex, Poesie, Nihilismus und purer verdorbener Schönheit war genau das, was ich brauchte. Dann noch die Lektüre von The Hellbound Heart, mein erregtes Erschauern angesichts der Zenobiten, dieser so furchtbaren wie verlockenden Folterengel im S/M-Style und mit dem Duktus satanischen Künstleradels, und es war gänzlich um mich geschehen. Der schrieb doch allein für mich und für meine tiefste Seele! Woher kannte der mich so gut, verdammt?!

Umso mürrischer war ich dann, als Weaveworld erschien. Was sollte denn dieser Märchenkram nun? Doch schon nach einigen Kapiteln wurde mir klar, dass hier einer der ganz Großen endgültig seine Stimme gefunden hatte. Und so kaufte ich restlos alles, was es von ihm und über ihn zu lesen gab - Sachbücher, Fanzines, Romane, Comics, alles. Und war sogar eines der ersten Mitglieder des deutschen Fanclubs That's Clive. Ja, doch, man könnte fast sagen, ich find den Mann und sein Werk wohl ganz gut.

Eines jedoch fehlt mir bis heute: diese ganz spezielle Magie des Fleisches, der Wunden und der lodernden Seele, die niemand mehr so packend und dabei so verdammt literarisch zu evozieren vermochte, wie einst Clive Barker in seinen Anfängen. Noch nicht einmal Clive Barker selbst.

Ich würde hier gerne 2x liken! Keine Lust mal etwas Barkereskes zu Papier zu bringen?
 
Ich würde hier gerne 2x liken! Keine Lust mal etwas Barkereskes zu Papier zu bringen?

In dem, was ich schreibe, spielt auch immer das Ominöse eine Rolle - der Tod, die Wiederkehr, das Loslassen und Losgelassenwerden, Wahrnehmungen, die mehrbödig sind und in ihren Erklärungsmöglichkeiten offen und vage, die Himmel und Höllen der fleischlichen Existenz. In dem Sinne durchweht oft so ein Hauch des Übersinnlichen meine Arbeiten. Tatsächlich reizt es mich aber schon länger, da den nächsten Schritt weiterzugehen und so schreibe ich nebenbei seit einiger Zeit eine Art Okkult-Porno, der in der Vermengung von grüblerischem Tasten im Magischen und Verbotenen mit expliziter Sexualität durchaus auch von Clive Barker (fast mehr aber noch von Charles Baudelaire, Schundheften und Chuck Palahniuk) beeinflusst ist. Leider ist der Verlag, der eigentlich an Bord war, wegen Corona auf Sparflamme gesetzt, weswegen ich da wohl oder übel einen anderen Weg der Publikation finden muss, aber zur Not bring ich den Schinken selbst raus, wenn er irgendwann mal veröffentlichungsreif ist.
 
Tatsächlich reizt es mich aber schon länger, da den nächsten Schritt weiterzugehen und so schreibe ich nebenbei seit einiger Zeit eine Art Okkult-Porno, der in der Vermengung von grüblerischem Tasten im Magischen und Verbotenen mit expliziter Sexualität durchaus auch von Clive Barker (fast mehr aber noch von Charles Baudelaire, Schundheften und Chuck Palahniuk) beeinflusst ist.

:jubel:
 
Ich glaube die Bücher standen fast 15 Jahre in meinem Regal, bevor ich sie angefasst habe. Marion Zimmer Bradleys "Landung auf Darkover" , "Herrin der Stürme" und "Herrin der Falken". Einmal günstig bei Weltbild erworben, aber dann nie wirklich angefasst.

Vor ein paar Monaten hat mich dann beim Durchstöbern des eigenen Bücherregales doch mal die Lust gepackt, ihnen eine Chance zu geben. Einerseits zum Glück: Denn die Bücher sind wirklich klasse und der Plan war schon gefasst, alle Darkover Romane lesen zu wollen. Andererseits: So'n Scheiß. Denn nachdem ich die Bücher gelesen hatte, hat mich auch die Autorin mehr interessiert. Und so stolperte ich unweigerlich über die Missbrauchsvorwürfe, die die Tochter von MZB nach dem Tod ihrer Mutter in einer Autobiographie verarbeitet hat. Von der kenne ich jetzt nur die Besprechungen, aber die haben mir echt gereicht. Weggepustet war die Lust, auch nur noch eine Minute mit den Büchern von MZB zu verbringen, weil jedes erotisch anmutende Plotelement mit jungen Mädchen einfach nur Brechreiz erzeugt.

Wie habt ihr es mit MZB? Könnt ihr über die Vorwürfe hinwegsehen und die Bücher als Werke "an sich" betrachten? Mich beschäftigt das immer wieder. Ein weiteres Buch von ihr konnte ich aber trotzdem noch nicht anfassen.

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Habe den Darkover Zyklus gelesen und insgesamt hat er mir sehr gut gefallen. Die Missbrauchsvorwürfe waren mir bis zu deinem Beitrag (zum Glück) unbekannt.

Is wie bei der Musik, kann man Künstler und Werk strikt trennen? Muss jeder für sich entscheiden. Du würdest auf jeden Fall ne tolle Buchreihe verpassen.

Edit: die Jäger des roten Mondes von ihr ohne Darkover-Bezug fand ich auch stark
 
Ich glaube die Bücher standen fast 15 Jahre in meinem Regal, bevor ich sie angefasst habe. Marion Zimmer Bradleys "Landung auf Darkover" , "Herrin der Stürme" und "Herrin der Falken". Einmal günstig bei Weltbild erworben, aber dann nie wirklich angefasst.

Vor ein paar Monaten hat mich dann beim Durchstöbern des eigenen Bücherregales doch mal die Lust gepackt, ihnen eine Chance zu geben. Einerseits zum Glück: Denn die Bücher sind wirklich klasse und der Plan war schon gefasst, alle Darkover Romane lesen zu wollen. Andererseits: So'n Scheiß. Denn nachdem ich die Bücher gelesen hatte, hat mich auch die Autorin mehr interessiert. Und so stolperte ich unweigerlich über die Missbrauchsvorwürfe, die die Tochter von MZB nach dem Tod ihrer Mutter in einer Autobiographie verarbeitet hat. Von der kenne ich jetzt nur die Besprechungen, aber die haben mir echt gereicht. Weggepustet war die Lust, auch nur noch eine Minute mit den Büchern von MZB zu verbringen, weil jedes erotisch anmutende Plotelement mit jungen Mädchen einfach nur Brechreiz erzeugt.

Wie habt ihr es mit MZB? Könnt ihr über die Vorwürfe hinwegsehen und die Bücher als Werke "an sich" betrachten? Mich beschäftigt das immer wieder. Ein weiteres Buch von ihr konnte ich aber trotzdem noch nicht anfassen.

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So mit 14/15 hatte ich mal einen Pappschuber mit der Avalon-Trilogie. Damals fand ich die beiden ersten (?) Teile auch ganz gut, den Klassiker "Die Nebel von Avalon" hatte ich jedoch nie gelesen. Letztes Jahr ist der mir dann zufällig wieder in die Hände gefallen und ich habe mich durchs erste Viertel oder so gekämpft. Das war so eine Mischung aus Masochismus und belustigter Neugier, wie lange ich diesen furchtbar schmonzettigen Eso-Kitsch ertrage. Dann habe ich auch die Autorin recherchiert und das Buch (endgültig) angwidert in die Ecke geschmissen.
 
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Jerzy Andrzejewski: Die Pforten des Paradieses
Das Ding ist so anstrengend, interessant ja, verwirrende Figurenaufstellung, wenn man als Bekenntnis des Autoren liest recht relevant, aber gleichzeitig sooo gottvermalledeit anstrengend, weil es schlicht und ergreifend keine Punkte gibt. Kommata scheiden nicht nur Neben- von Hauptsatz, sondern generell alles! Gleich dem Werk eines sadistischen Wahnsinnigen zieht sich ein Satz über Seiten und Seiten, ohne auch nur einen Gedanken an Absatz oder Satzende, geschweige denn Anführungszeichen zu verschwenden. Und dieser Mumpitz unter dem Namen eines Autoren, der so tollige Sachen wie Asche und Diamant, Die Karwoche oder Der goldene Fuchs hervorgebracht hat. Ach, warum nur? Warum? Ich kann mir kaum einen Namen mit dazugehörigem Charakterbild merken, weil alles aneinander geklebt vor meinen Augen verschmilzt. Sooo anstrengend... und das von Andrzejewski...
 
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