Eigentlich schönes Heft, von den Themen her einiges für mich dabei (incl. guilty pleasures Iron Angel und Megaton Sword). Drei Dinge, die mir auffielen:
1. Nur kurz zum Abigor-IV, das hier ja schon kilometerlang diskutiert wurde: Manuel Trummer macht gute Interviews, ich lese den gern. Aus journalistischer Sicht ist dieses Interview aber leider missraten, weil die Frage, die für alle Leute relevant wäre, die Abigor aus bekannten Gründen bisher gemieden haben und dazu gebracht werden sollten, mal ein Ohr zu riskieren, nirgends auch nur gestreift wird. Von meiner Seite aus braucht es mit Sicherheit keinen PC-Check bei jedem Gespräch, das man führt, ich mach mir mein Bild schon selbst. Wenn ich aber dann im ganzen Heft Abgrenzungs- und Distanzierungsfragen in Interviews mit völlig integren Bands wie Asphyx oder Voivod zu sehen bekomme und bei Abigor kein Wort dazu, dann sagt mir das halt auch was. Ist in dem Fall aber auch nicht so wirklich schlimm, denn Abigor sind ohnehin überbewertet. Womit ich bei Punkt 2 wäre.
2. Der Soundcheck. Ich mag ja Listen und Polls über alles, deswegen ist das DF schon mein Heft. Bei den Reviews fehlt mir aber mittlerweile doch eindeutig die kritische Balance. Es gibt immer weniger Reviews, die weniger als 8 Punkte einsammeln, weniger als 7 Punkte wurden gerade 16mal vergeben, "Under a funeral Moon" entdeckt mittlerweile fast nur noch totale Granaten (dieses Mal: zweimal 9, viermal 8.5, viermal 8, zweimal 7.5, einmal 6.5, einmal 4). Früher habe ich erst einmal in die mir unbekannten Hochpunkter reingehört, mittlerweile sind anscheinend vier Fünftel aller Releases wie "kaum eine Band zuvor", "überwältigend atmosphärisch", "so extrem wie kaum etwas dieses Jahr", so dass ich mir irgendwie alles anhören muss und nur selten das zu hören bekomme, was da beschrieben wurde. Mittlerweile verfalle ich schon wieder auf meine 80er Jahre Metal Hammer-Taktik, nur die miserabel bewerteten Alben anzuhören (damals Sepultura, Cryptic Slaughter, Rumble Militia), weil die Bands ja immerhin irgendwie was anders gemacht haben müssen als der Rest. Kurzum: Mir ist diese Hochnoteninflation gerade etwas zuviel und zudem überkommt mich beim Lesen der Reviews zunehmend der Eindruck, immer wieder dieselben Adjektive lesen zu müssen. Irgendwie gefiel mir der Spex-Ansatz, gar keine Punkte mehr zu vergeben und statt dessen zwei Leute Kurzdiskussionen über ein Album führen zu lassen, doch ganz gut...
3. Der wichtigste Punkt: Wo bleibt das grosse und mir im Traum längst versprochene BLESSED DEATH-Special?