DEAF FOREVER - die neununddreißigste Ausgabe

Ich bin nicht mehr im Forum aktiv, aber Kingrandy hat mir geschrieben, dass nach einer Klarstellung für den Artikel verlangt wird. Da das Ding auf meine Kappe geht, übernehme ich mal:

Grundsätzlich: ich kenne TT schon länger persönlich und weiß, dass vieles, was über ihn im Internet kursiert, nicht stimmt. Ich weiß auch, dass ihm viele ältere Zitate heute peinlich sind und ich weiß auch ganz sicher, dass er weder rechts noch sonst irgendwie politisch ist. Dass Abigor NSBM sind, ist völliger Unfug.
Aufgrund meines Wissenstandes zum Zeitpunkt des Interviews, der auf persönlichen Gesprächen basierte, und einiger Dinge, die zu der Zeit gerade im Hintergrund abliefen und immer noch ablaufen, war für mich ganz klar, dass ein Interview nicht nur vertretbar, sondern sogar geboten ist. Aus meiner Sicht zeigt die Story ganz gut, mit welch kritischer Distanz er auf die Neunziger zurückblickt, und dass ihn nie Politik, sondern ein Spiel mit Extremen, aber vor allem eine Liebe zur Musik umtreibt. Da ich, wie gesagt, von meinem persönlichen Wissen über seine politische Haltung und den Gesprächen mit ihm ausgegangen bin, war mein Eindruck relativ unproblematisch, weswegen ich nicht groß auf den politischen Themen herumgeritten bin.
Aber ich sehe jetzt auch, dass das zu wenig an Klärung war und für Außenstehende, denen natürlich nur Zitate aus zweiter Hand zur Verfügung stehen, in der Form nicht vermittelbar ist. Die Single, die erwähnt wurde, kannte ich bis gestern tatsächlich nicht. Darum habe ich TT heute Nacht direkt angeschrieben und um Klärung gebeten.
Dass er Mitglied bei A....d sei, ist demnach falsch und auch gezielt von rechtsaußen falsch im Internet gestreut worden. Die Keyboards stammen von ihn. Allerdings handelt es sich um einen Song, der nicht für besagte Band geschrieben wurde, auch die jetzige VÖ unter dem Bandnamen lief ohne sein Zutun. Die Emotionalität, mit der er das geschildert hat, hat mich beeindruckt. Ich glaube ihm.
Ich stehe grundsätzlich auf dem Standpunkt, Türen offen zu lassen und anzuerkennen, dass Menschen sich entwickeln. Das gilt vor allem auch hier, wo ich einen persönlichen Einblick habe und für TT auch jederzeit meine Hand ins Feuer legen würde. Gleichwohl war es falsch, im Sommer nicht noch intensiver zu recherchieren. Dass mir die Single entgangen ist, ist ein dicker Bock. Mir ist klar, sobald der Name A....d auftaucht, ist eine Linie überschritten – auch bei mir übrigens. Mit diesem Wissen hätte das Gespräch also wesentlich politischer laufen müssen, auch um TT unmittelbar die Möglichkeit zu geben, sich zu erklären. Vor dem Hintergrund meines Wissens hielt ich das nicht für nötig. Das war auch eine Fehleinschätzung meinerseits.
Insgesamt sind mir also zuviele Fehler unterlaufen, für die ich um Entschuldigung bitten möchte.

Ich werde mich jetzt ohnehin auf absehbare Zeit erstmal aus dem Heft zurückziehen, EDIT: nicht wegen des Interviews, sondern wegen Kindersegen und Job-Stress.
Mein Zeilenhonorar für die Story habe ich eben an die Moria-Flüchtlingshilfe gespendet (Quittung ist vorhanden).

Falls noch Klärungsbedarf besteht, gerne persönlich per Mail oder via Kingrandy.


Ein sehr ehrlicher und unheimlich menschlicher Post, vielen Dank dir.
Sehr stark, dass du da zu Fehlern stehst und nicht in eine kämpferische Haltung übergehst, das zeugt von einem reifen Charakter!



By the way: Da ich deine Artikel meist am liebsten lese hoffe ich, dass du im Heft weiter so aktiv bist.
Wobei ich darauf verzichten könnte, wenn ich dafür alle 12 Monate ein ATLANTEAN KODEX-Album auf Niveau der Vorgänger erhalten würde ;)
 
So, auch von mir ein paar abschließende Worte zum Thema Abigor. Ich hatte ja um eine Stellungnahme gebeten, diese ist nun da. Dann will ich das auch nicht unkommentiert lassen!
Grundsätzlich gibt es etwas was mir persönlich sehr wichtig ist im Leben und meinem Umfeld: Das man eine Haltung hat. Diese muss gar nicht meine eigene sein, ich muss sie auch nicht gut finden, aber jeder Mensch sollte eine haben!
Wer mich privat kennt, wer unseren Betrieb und unser soziales Engagement kennt, der weiß auch wo meine Haltung zu finden ist, für was ich einstehe und wie ich ticke.
Ich zeige da klar Kante, bewusst dass mir damit schon mal ordentlich Gegenwind ins Gesicht bläst und ich vielleicht sogar unserem Betrieb schade.

Was das mit dem DF und der Debatte zu tun hat? Relativ einfach: Das Heft steht für etwas, seine Macher und Redakteure ebenso. Für eine Haltung! Eine Haltung die sehr nah am meiner ist, die mich veranlasst hat das Heft ab der ersten Ausgabe zu kaufen und zu begleiten. Und genau hier fängt eben das Dilemma an: Genau so wie ich mich ständig hinterfragen lassen muss, eben wegen meiner Haltung, muss es auch das DF, bzw. seine Macher. Das gehört eben einfach dazu. Vor allem wenn ich dann mal, wie hier geschehen, etwas tue (bzw. ins Heft nehme) das dort so augenscheinlich gar nicht hingehört. Das ist der Moment wo man eine Haltung eben einfach mal hinterfragt, hinterfragen darf, ja sogar muss.
Und ich persönlich finde so ein Hinterfragen durchaus angenehmer und sinnvoller als ein klagloses Hinnehmen von strittigen Berichten.
Oder um es noch deutlicher zu machen: Vom SpringerHammer erwarte ich in Sachen Haltung, klarer Positionierung oder seriöser Blattmache absolut gar nichts. Weswegen mir dieses Käseblättchen auch nicht ins Haus kommt.
Von den Freunden aus Dortmund (also den anderen) erwarte ich da schon eher eine klare Kante.
Und beim DF liegt die, übrigens selbst gelegte, Latte dann eben noch höher. Und daran messe ich persönlich dann auch das Heft. Nicht nur politisch sondern auch musikalisch.
Musikalisch heißt nicht anhand des Anteils meiner Lieblingsbands sondern anhand der Ehrlichkeit einer Band im Heft. So würde es mir persönlich das Lesevergnügen arg verhageln wenn plötzlich Sabaton, die Onkelz und Beast in Black mit einem Wacken Live- Rerview zeitgleich im Heft wären.

Schlussendlich: Ich finde die Erklärung von @M.T. Quatermass großartig, weil ehrlich und aufrichtig. Niemand wirft ihm oder einem anderen Redakteur vor dass mal ein Fehler passiert ist. Sowas ist menschlich und passiert jedem von uns jeden Tag. Und dann ist es eben auch eine Haltung, und hier schließt sich der Kreis. sich diesen einzugestehen. Das hat Eier, das hat Klasse, das schafft Sympathie.
Ich hab mir dann heute auch mein Heft bestellt. Eben weil es dann am Ende doch das DF ist. Inklusive (s)einer Haltung!
(und weil es ohne ja auch irgendwie doof ist ist)
 
Einfach mal so: selbst wenn Euer Magazin allgemein total scheisse wäre, was es natürlich nicht ist.
Ich würde trotzdem ein Abo haben. Einfach um keines Eurer Specials zu verpassen. Das macht so Laune, sich durch die Texte und Reviews zu lesen/hören und dabei dann doch wieder einige Neuentdeckungen zu machen.
Habe extra auf Teil 2 gewartet, bevor ich Teil 1 lese. Mein bisheriges Highlight sind Vestal Claret (Songs: Sorrow und Black Priest)
DANKE! DANKE! DANKE! Und bitte mehr davon!
 
@M.T. Quatermass und Co. - vielen Dank für das Doppel-Epic-Metal-Special.
Für mich neben dem US-Metal-Special bisher das Highlight in über 6 Jahren DEAF FOREVER, mega gut!
Wann gibt es sonst Top-100-Listen, wo man eigentlich alles haben will?
Ein paar Schätze aus den Top 100 hätte ich abzugeben. Holy Martyr, Ironsword (Doppel-LP) und "Overlords Of Chaos"-CD und Visigoth.
 
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