Manchmal führt einem ein Re-Release schlicht vor Augen, was der Szene heute irgendwie fehlt: "Into the Mirror black" ist absolut phänomenal. Das Album versprüht Idealismus, der selbst durch die Konserve quillt. Die Songs sind nicht einmal in Gänze überirdisch und doch springt einen beim Hören die pure Energie an: "Future Tense", "Taste Revenge", das Monument "Epitaph", der Überhit "Eden lies obscured" - gefeuert aus allen Rohren, geschissen auf alle Konventionen - Gott, ist dieses Album gigantisch. Es lebt von einer Höher-Weiter-Schneller Attitüde im positivsten Sinne. Metallica, Megadeth, Anthrax, Maiden - alle hatten eine Vorarbeit geleistet, mussten sich aber zu jener Zeit ganz klar hinter Warrel und seinen Jungs einsortieren, mit ihren jeweils im ähnlichen Zeitrahmen erschienen Alben hatten sie nicht den Hauch einer Chance gegen diese Urgewalt aus Seattle.
Die Krönung dieser Wiederveröffentlichung: die Live-CD! Was für eine Energie, unfassbar, wie furios die Band aufspielt, ein Warrel Dane dazu in absoluter Weltklasseform. Für ein Erlebnis dieser Art hätte ich zu gerne einen De Lorean mit Fluxkompensator - und die damaligen Vicious Rumors mit Carl Albert an den Vocals und mit "Welcome to the Ball" im Gepäck als Opener.