ICED EARTH - 500 BPM in der rechten Hand

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Und genau deshalb halte ich es für verfehlt und nicht unproblematisch, Schaffer als eigentlich Liberalen auszuzeichnen. Diese Bezeichnung relativiert nicht nur die Bedeutung von liberal (bzw. konterkariert sie), sie ist nicht nur irritierend, sie geht auch einfach an dem Fakt vorbei, dass Schaffer schon länger Ansichten vertritt, die als strukturell antisemitisch-verschwörungstheoretisch sind, die anschlussfähig für weitere rechtsextreme Ideologiebausteine sind, dass Schaffer Mitglied in einer rechtsextremen Organisation ist, dass Schaffer mit anderen Rechtsextremen das Capitol stürmte etc.

Ich vermute, der Verfasser des Kommentars hat einfach "liberal" und "libertär" verwechselt, was für mich die Stoßrichtung des Textes umso wackeliger macht.
 
Ich vermute, der Verfasser des Kommentars hat einfach "liberal" und "libertär" verwechselt, was für mich die Stoßrichtung des Textes umso wackeliger macht.

Daran habe ich auch schon gedacht, aber der Stratmann ist doch eigentlich ein kluger Mensch, bewandert in amerikanischer Kultur, da kann ich mir nicht vorstellen, dass dem einfach so ein solcher Bock durchrutscht. Hm.
 
Der Umgang mit DISSECTION beweist, dass das absolut kein Problem sein dürfte für Jon.
Natürlich wird er nicht überall spielen können.

Aber wenn Nötveidt "Reinkaos" in großen Magazinen rezensiert (Rock Hard - DISSECTION - Reinkaos) bekam... (bei uns wurde zumindest ein Stück kritisch auf die "Ideologie" eingegangen, auf seine Straftat aber nicht: Review | DISSECTION - Reinkaos | POWERMETAL.de) wurde und touren konnte. Dann ist es doch ausgeschlossen, dass das Schaffer verwehrt würde.

Das kann man sicher kritisieren, oder hoffen, dass die Zeiten sich da geändert haben.
Aber warum sollte das passiert sein?

Teilweise hat man den Eindruck, dass DISSECTION völlig getrennt von den Taten und der menschenfeindlichen Ideologie heute von vielen geliebt werden. Das wird bei ICED EARTH auch passieren.

Bin gespannt, wann es auch dir dämmert, dass der Vgl. Dissection - Schaffer hinkt.
 
Bin gespannt, wann es auch dir dämmert, dass der Vgl. Dissection - Schaffer hinkt.
Super. Jeder Vergleich mit Schaffer hinkt, weil niemand etwas Vergleichbares getan hat.

Nödtveidt hat extremistischen Unsinn verbreitet und war an einem Mord beteiligt. Schaffer glaubt extremistischen Unsinn und war an dem Versuch beteiligt, eine Demokratie zu stürzen. Bodycount: 1:5 - ja, Schaffer gewinnt. Nichtsdestotrotz ist Nödtveidt eben ein gutes Beispiel dafür, dass in der Szene schnell vergeben und vergessen wird.
 
Super. Jeder Vergleich mit Schaffer hinkt, weil niemand etwas Vergleichbares getan hat.

Nödtveidt hat extremistischen Unsinn verbreitet und war an einem Mord beteiligt. Schaffer glaubt extremistischen Unsinn und war an dem Versuch beteiligt, eine Demokratie zu stürzen. Bodycount: 1:5 - ja, Schaffer gewinnt. Nichtsdestotrotz ist Nödtveidt eben ein gutes Beispiel dafür, dass in der Szene schnell vergeben und vergessen wird.

Definiere: schnell. Nödtveidt war 6 Jahre in Haft (also im juristischen Sinne Strafe verbüßt), zwei Jahre nach Haftentlassung hat er ein Album veröffentlicht und ging wieder auf die Bühne.
Bei Schaffer hingegen wird bereits jetzt über künstlerische/wirtschaftliche Konsequenzen gemutmaßt, von allen Seiten suggeriert - und eben verglichen mit Dingen, die sich nicht vergleichen lassen.

Auch wenn jedes Gewaltverbrechen und jedes Todesopfer eines zu viel ist: Eine Beihilfe zu einem Mord an einer Person lässt sich nur schwerlich vergleichen mit einer aktiven und bewaffneten Teilnahme an einem Putsch gegen einen demokratischen Staat, sprich: organisierter Innlandsterrorismus, basierend auf bewaffnetem Rechtsextremismus.
 
Definiere: schnell. Nödtveidt war 6 Jahre in Haft (also im juristischen Sinne Strafe verbüßt), zwei Jahre nach Haftentlassung hat er ein Album veröffentlicht und ging wieder auf die Bühne.
Bei Schaffer hingegen wird bereits jetzt über künstlerische/wirtschaftliche Konsequenzen gemutmaßt, von allen Seiten suggeriert - und eben verglichen mit Dingen, die sich nicht vergleichen lassen.

Auch wenn jedes Gewaltverbrechen und jedes Todesopfer eines zu viel ist: Eine Beihilfe zu einem Mord an einer Person lässt sich nur schwerlich vergleichen mit einer aktiven und bewaffneten Teilnahme an einem Putsch gegen einen demokratischen Staat, sprich: organisierter Innlandsterrorismus, basierend auf bewaffnetem Rechtsextremismus.

Die Diskussion um Nödtveidt wäre 1997 wahrscheinlich recht ähnlich gewesen, wenn man sie denn in ähnlichem Maße via Social Media, Foren etc. hätte führen können. Damals gab es ein paar distanzierende Kommentare in ein paar Zeitungen wie dem RH, heute wird über jeden Pups so diskutiert wie jetzt über Schaffer. Das gilt sogar noch für 2006, als er wieder aktiv wurde. Das war schon etwas mehr (ich kann mich an einige Diskussionen in diversen Foren erinnern), aber auch da war Social Media noch nicht in diesem Maße präsent.

Und es hat auch niemand gesagt, dass das ein guter Vergleich ist. Aber wenn neben dem einen Apfel eben nur Birnen zur Verfügung stehen, muss die Birne eben zum Vergleich herhalten.
 
Jon N. hätte einfach seine Morde in umgekehrter Reihenfolge durchführen sollen.

Wäre für sein Opfer besser gewesen, für seinen Ruf auch. So wäre er nur ein tragischer Held des BM gewesen, der sich zu früh die Lichter ausgeknipst hat und keiner hätte mitbekommen, dass er ein widerlicher Vollidiot war, man hätte ihn nur auf seine 2 Alben reduziert.
 
Nee, dann lass mal lieber.
Toller Sänger (gewesen), aber nicht gerade ein Sympathiebolzen, den ich mir unbedingt anschauen muss.
 
Und genau deshalb halte ich es für verfehlt und nicht unproblematisch, Schaffer als eigentlich Liberalen auszuzeichnen. Diese Bezeichnung relativiert nicht nur die Bedeutung von liberal (bzw. konterkariert sie), sie ist nicht nur irritierend, sie geht auch einfach an dem Fakt vorbei, dass Schaffer schon länger Ansichten vertritt, die als strukturell antisemitisch-verschwörungstheoretisch sind, die anschlussfähig für weitere rechtsextreme Ideologiebausteine sind, dass Schaffer Mitglied in einer rechtsextremen Organisation ist, dass Schaffer mit anderen Rechtsextremen das Capitol stürmte etc.. Wenn Begriffe völlig willkürlich werden, wenn Begriffe ihren Wahrheitsmoment verlieren, dann können wir sie uns gliech ganz ersparen und kehren wieder zum erkenntislosen Urzustand zurück: Zur unendlichen, bedeutungslosen Mannigfaltigkeit.

Ich hingegen finde es nicht nur falsch, sondern auch gefährlich, ihn und andere Beteiligte "einfach" als Rechtsextreme abzutun. Generell wird von Seiten der Linken gern alles mit Rechtsextremismus oder Rassismus der Betreffenden erklärt. Das mag als konsequente Verurteilung gedacht sein, ich halte es aber für eine naive Sicht, die in die völlig falsche Richtung führt.

Wären bei dem Sturm auf das Kapitol ausschließlich Rechtsextreme beteiligt gewesen, dann wäre der Feind relativ klar und das alles in erster Linie eine Sache für die Ermittlungsbehörden. Tatsächlich sind da aber ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichem ideologischen Hintergrund Seite an Seite mit Rechtsextremen unterwegs gewesen und genau das ist das Problem. Die Alt Right hat es in den letzten Jahren mit kräftiger Unterstützung von Trump geschafft, eine irrationale Angst vor linken Eliten zu schaffen, die Lager miteinander vereint, die an sich gar nicht zusammenpassen. Das ist das Problem, mit dem wir es zu tun haben. Dass es gelungen ist, dass Menschen wie Trump Joe Biden und Nancy Pelosy für nicht nur für eine größere Bedrohung für das freie Amerika hält als Trump und echte Rassisten und Nazis, sondern dass er mit seiner Sicht auch weit genug abgedriftet ist, um sich in einem echten Endkampf um die Freiheit zu sehen. Damit ist er nämlich leider nicht allein, diese Erzählung ist in der Mitte der amerikanische Gesellschaft angekommen. Wenn wir das ignorieren und uns stattdessen darauf zurückziehen, dass das eben alles Arschlöcher, Rassisten und Rechtsextreme wären, begehen wir einen gefährlichen Fehler.

Nicht, weil wir dann nicht hart genug mit ihnen ins Gericht gehen würden. Sondern weil wir dann sehr wahrscheinlich die völlig falschen Mittel wählen, um gegen sie vorzugehen.
 
Ich hingegen finde es nicht nur falsch, sondern auch gefährlich, ihn und andere Beteiligte "einfach" als Rechtsextreme abzutun. Generell wird von Seiten der Linken gern alles mit Rechtsextremismus oder Rassismus der Betreffenden erklärt. Das mag als konsequente Verurteilung gedacht sein, ich halte es aber für eine naive Sicht, die in die völlig falsche Richtung führt.

Wären bei dem Sturm auf das Kapitol ausschließlich Rechtsextreme beteiligt gewesen, dann wäre der Feind relativ klar und das alles in erster Linie eine Sache für die Ermittlungsbehörden. Tatsächlich sind da aber ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichem ideologischen Hintergrund Seite an Seite mit Rechtsextremen unterwegs gewesen und genau das ist das Problem. Die Alt Right hat es in den letzten Jahren mit kräftiger Unterstützung von Trump geschafft, eine irrationale Angst vor linken Eliten zu schaffen, die Lager miteinander vereint, die an sich gar nicht zusammenpassen. Das ist das Problem, mit dem wir es zu tun haben. Dass es gelungen ist, dass Menschen wie Trump Joe Biden und Nancy Pelosy für nicht nur für eine größere Bedrohung für das freie Amerika hält als Trump und echte Rassisten und Nazis, sondern dass er mit seiner Sicht auch weit genug abgedriftet ist, um sich in einem echten Endkampf um die Freiheit zu sehen. Damit ist er nämlich leider nicht allein, diese Erzählung ist in der Mitte der amerikanische Gesellschaft angekommen. Wenn wir das ignorieren und uns stattdessen darauf zurückziehen, dass das eben alles Arschlöcher, Rassisten und Rechtsextreme wären, begehen wir einen gefährlichen Fehler.

Nicht, weil wir dann nicht hart genug mit ihnen ins Gericht gehen würden. Sondern weil wir dann sehr wahrscheinlich die völlig falschen Mittel wählen, um gegen sie vorzugehen.
Mag sein, trotzdem unterstelle ich, dass die Sympathien von Jon Schaffer für den Ku Klux Klan größer sein dürften als für Black Lives Matter.....
 
Na ja, wenn ich mit Rassisten mitlaufe und mit ihnen Seite an Seite unterwegs bin gesetzeswidrige Dinge zu tun, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn am Ende nicht großartig differenziert wird. Mag ja sein, dass nicht alles Rassisten waren, aber hey wessen Lied ich sing, dessen Strafen muss ich eben auch mittragen. Bekämpfen kann man so etwas eben nur aus der Mitte der Gesellschaft heraus. Immerhin hat Trump laut Spiegel durch diese Aktion nochmal erheblich an Sympathie in dem Land verloren was dafür spricht, dass es eben wichtig ist die Straftäter als solche zu verfolgen und zu ächten, um so den rechten Rand immer weiter an diesen zu drängen. Ganz ausschalten kann man die Idioten eh nicht. Ganz nach "Dritte Wahl": Dummheit kann man nicht verbieten!
 
Im Zuge der IE Diskussion auf FB, haben 2 alte Weggefährten von John gesagt, er hätte nicht nur Sympathien für den KKK, sondern auch mal aktiv an Treffen teilgenommen.

Wie wahr diese Aussagen am Ende sind, oder eben nur zum Anfeuern der Diskussion dienten, kann ich nicht sagen, aber einer der Personen behauptete, John hätte da nie ein grosses Geheimnis gemacht.
Dennoch, solange hier keine Nachweise vorliegen, kann ich das nicht beurteilen.
 
Woraus leitest du das ab? Ich kenne weder eine Aussage von ihm, die Sympathien zum KKK oder deren Ideologie beinhalten würde noch eine, in der er BLM ablehnt. Hast du da was?

Ich kenne keine Aussagen von ihm wo er sich entsprechend äussert.
Aber das Oath Keeper Lifetime Member Cap ist schon bisschen bedenklich.
Die Gruppe wird ja als Regierungsfeindlche, rechtsextreme Gruppe eingestuft.
Hier muss man wohl 1000$ als Mitgliederbeitrag zahlen um diesen Status (Lifetime Member) zu erreichen.

Edit : Er scheint wohl zumindest seit 2016 dort Mitglied zu sein.
 
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