ICED EARTH - 500 BPM in der rechten Hand

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Das "typische Verhalten" war glaub in diesem Falle von @wrm nicht auf dich gemünzt, sondern auf den allgemeinen Umgang in Argumentationen in solchen Fällen.
Exakt. Wie oft hat jemand im Zuge von Rassismusfällen und Fällen von sexueller Belästigung/Übergriffen den Spieß umgedreht mit der Frage "Warum kommt die/der erst jetzt damit"? Mit der Frage soll stets die Glaubwürdigkeit des Betroffenen untergraben bzw. in Zweifel gezogen werden.
 
Komplett müßig da Vergleiche zu ziehen. In unserer Gesellschaft, wie sie heute ist, wäre das mit dem Dissection Release gar nicht mehr passiert. Eventuell weil wir weniger blind sind, bzw. anders auf Dinge blicken.
 
Definiere: schnell. Nödtveidt war 6 Jahre in Haft (also im juristischen Sinne Strafe verbüßt), zwei Jahre nach Haftentlassung hat er ein Album veröffentlicht und ging wieder auf die Bühne.
Bei Schaffer hingegen wird bereits jetzt über künstlerische/wirtschaftliche Konsequenzen gemutmaßt, von allen Seiten suggeriert - und eben verglichen mit Dingen, die sich nicht vergleichen lassen.

Auch wenn jedes Gewaltverbrechen und jedes Todesopfer eines zu viel ist: Eine Beihilfe zu einem Mord an einer Person lässt sich nur schwerlich vergleichen mit einer aktiven und bewaffneten Teilnahme an einem Putsch gegen einen demokratischen Staat, sprich: organisierter Innlandsterrorismus, basierend auf bewaffnetem Rechtsextremismus.
Ich finde den Vergleich jetzt nicht so abwegig, auch wenn das natürlich verschiedene Handlungen und dahinterstehende Ideologien sind.
Aber schließlich haben beide niemanden mit eigenen Händen umgebracht, waren aber an Handlungen beteiligt, die Tote zur Folge hatten. Nödtveidt hat halt Beihilfe zu Mord geleistet, Schaffer war an einem (z.T. bewaffneten) Aufstand gegen eine demokratische Institution beteiligt, bei der offenbar zumindest einige der Beteiligten Verletzte und Tote in Kauf genommen, bzw. teilweise wohl auch angestrebt haben (von Jon persönlich wissen wir aber nicht, ob er das auch hat). Warum findest du, dass sein Verbrechen und seine Ansichten jetzt so viel schlimmer als die von Jon Nödtveidt waren? (Ernst gemeinte Frage, vielleicht fehlen mir da auch Infos). Oder findest du sie nicht schlimmer, nur einfach nicht vergleichbar?
Was die Ideologien/Ansichten angeht: offenbar fand Nödtveidt es in Ordnung, wenn man jemanden tötet, nur weil der einen belästigt und soweit ich weiß, hat er die Mittäterschaft an dem Mord auch nie bereut. Ist das so weit von einer menschenfeindlichen rechtsextemen Einstellung entfernt, auch wenn hier evtl. der Rassismus-Anteil wegfällt? Aber jemanden einfach auslöschen, weil sich jemand belästigt gefühlt hat, finde ich schon ne ziemlich krasse Einstellung, auch wenn man "nur" jemandem dabei hilft, das zu tun. Und kann man den MLO nicht auch als sowetwas Ähnliches wie eine terroristische Vereinigung ansehen, auch wenn der keine politischen Ziele verfolgt? Zumindest ist es doch sein offizielles Anliegen (soweit ich mich erinnere), Chaos zu verbreiten und auch wenn das vielleicht mehr auf einer spirituellen Ebene gedacht ist, hat der Mord damals ja gezeigt, dass seine (oder einige der) Mitglieder Selbstjustiz, auch Mord, offenbar als etwas Selbstverständliches ansehen.
Wie gesagt, klär(t) mich gerne auf.
 
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Der Artikel wurde einen Tag nachdem bekannt wurde, dass Schaffer beim Sturm aufs Capitol dabei war, veröffentlicht. Also kurz nachdem auch vielen anderen die Augen dahingehend geöffnet wurden, wie weit Schaffer für seine Überzeugungen wirklich zu gehen bereit ist und er eben nicht nur ein verschrobener Musiker mit Alubandana ist. Womöglich war es also auch für Chaz Najjar ein schockierendes Erweckungserlebnis, wenn man so will.

Das mag natürlich sein, aber wie gesagt, wir waren alle nicht dabei.
Ich kann nur von meiner Perspektive urteilen, aber wenn ich etwas als spinnertes Geschwätz abtue, dann weiß ich das Gesagte 17 Jahre später nicht mehr.
Heißt für mich in Folge, dass wenn ich das noch präsent habe, es für mich nicht einfach dummes Geschwätz gewesen sein kann und ich mir da schon öfter Gedanken drüber gemacht habe.
Ach, da sind so viele unbekannte Faktoren dabei, das endet in zu viel der Mutmaßungen.

Die alten Iced Earth Interviews im Rock Hard und Deaf Forever lesen sich jetzt auch etwas anders.

Die Causa Schaffer ist für mich tendenziell durch. Sollte er in einigen Jahren etwas Glaubwürdiges zu sagen haben, das einen Gesinnungswechsel in eine meine für mich vertretbare Richtung erkennen lässt, dann kann man da eventuell über eine zweite Chance nachdenken.
Ich glaube eher nicht dran.

Doch ist nicht derzeit wichtiger, anstatt noch nachträglich möglichst viel Negatives über diesen einen Idioten zusammenzutragen, die Leute in's Auge zu fassen, die man derzeit noch als "verschrobene Musiker" abtut?

Genau wie es doch nichts bringt jetzt verschiedene kriminelle Musiker zu vergleichen.

Und ehe hier jemand etwas rausließt, das da nicht steht:
Nein, ich versuche nicht verzweifelt die Aussage von Chaz als Un- oder Halbwahrheit dastehen zu lassen, weil ich über die Jahre gern mal Iced Earth gehört habe und das auch bestimmt weiterhin machen werde.

Aber wenn wir jetzt auch anfangen, alles was in unser Bild einer Person passt direkt als absolute Wahrheit anzunehmen, leben wir ruckzuck auch in einer Blase wie so mancher Verschwörungsspinner, ohne es vllt zu merken und informieren uns dort, wo uns die Informationen gefallen.
 
Hier noch ein paar Aussagen Jons aus einem Interview mit Metal Blast aus dem Jahr 2012:

https://www.metalblast.net/interviews/jon-schaffer-iced-earth-sons-of-liberty-interview/
Gerade mal durchgelesen. Tja Gescichtsrevisionismus ist auch ein allzeit beliebtes Stilmittel von Extremisten um die unangenehmen Dinge (in diesem Fall Sklaverei in den Südstaaten) wegzulügen, zu relativieren und durch das edle Ziel des Freiheitskampfes oder die vermeintlich gute Sache zu verdrängen...Konnten die Revolutionäre der Sowjetunion übrigens auch ganz prima.
 
Ich finde den Vergleich jetzt nicht so abwegig, auch wenn das natürlich verschiedene Handlungen und dahinterstehende Ideologien sind.
Aber schließlich haben beide niemanden mit eigenen Händen umgebracht, waren aber an Handlungen beteiligt, die Tote zur Folge hatten. Nödtveidt hat halt Beihilfe zu Mord geleistet, Schaffer war an einem (z.T. bewaffneten) Aufstand gegen eine demokratische Institution beteiligt, bei der offenbar zumindest einige der Beteiligten Verletzte und Tote in Kauf genommen, bzw. teilweise wohl auch angestrebt haben (von Jon persönlich wissen wir aber nicht, ob er das auch hat). Warum findest du, dass sein Verbrechen und seine Ansichten jetzt so viel schlimmer als die von Jon Nödtveidt waren? (Ernst gemeinte Frage, vielleicht fehlen mir da auch Infos). Oder findest du sie nicht schlimmer, nur einfach nicht vergleichbar?
Was die Ideologien/Ansichten angeht: offenbar fand Nödtveidt es in Ordnung, wenn man jemanden tötet, nur weil der einen belästigt und soweit ich weiß, hat er die Mittäterschaft an dem Mord auch nie bereut. Ist das so weit von einer menschenfeindlichen rechtsextemen Einstellung entfernt, auch wenn hier evtl. der Rassismus-Anteil wegfällt? Aber jemanden einfach auslöschen, weil sich jemand belästigt gefühlt hat, finde ich schon ne ziemlich krasse Einstellung, auch wenn man "nur" jemandem dabei hilft, das zu tun. Und kann man den MLO nicht auch als eine Art terroristische Vereinigung ansehen, auch wenn der nicht wirklich politische Ziele verfolgt? Zumindest ist es doch sein offizielles Anliegen, Chaos zu verbreiten und auch wenn das vielleicht mehr auf einer spirituellen Ebene gedacht ist, hat der Mord damals ja gezeigt, dass seine (oder einige der) Mitglieder Selbstjustiz, auch Mord, offenbar als etwas Selbstverständliches ansehen.
Wie gesagt, klär(t) mich gerne auf.

Natürlich hat jeder das Recht, diesen Vergleich anzustellen, aber er hinkt aus meiner Sicht an allen Ecken und Enden. Hier ein Fall, der gerade im Ermittlungsstadium ist, dort ein Fall, dessen Urteil/Strafe/Konsequenzen zwei Jahrzehnte her ist. Hier ein Fall von Terrorismus, der in die Öffentlichkeit drängt und einen Staat stürzen will, dort eine Art Kult, der zuvorderst sich von außen abkapselte und nicht an "weltlicher Teilnahme" und politischer Komponente interessiert war.
Hier ein Fall, der wie eine Zäsur in der Geschichte der Demokratie wirkt - dort ein Fall, der mit einem normalen Spielfilm von Tatort-Format abgehandelt werden könnte. Opfer sind Opfer, und alle sind gleich, ja. Aber in der historischen Dimension haben wir Mücke VS. Elefant.
 
Hier noch ein paar Aussagen Jons aus einem Interview mit Metal Blast aus dem Jahr 2012:

https://www.metalblast.net/interviews/jon-schaffer-iced-earth-sons-of-liberty-interview/

Danke dafür. Was Schaffer da verkürzt wiedergibt, bezeichnet man als den Lost Cause Mythos. Pro-Konföderierter Geschichtsrevisionismus, der von neo-konföderierten Interessensgruppen wie den United Daughters of the Confederacy etwa seit Beginn des 20. Jahrhunderts überaus erfolgreich verbreitet wurde. Er prägt bis heute in weiten Teilen der Südstaaten das Selbstbildnis für die Rolle im Bürgerkrieg.
 
Es gab bis 2021 einfach noch keinen Musiker, der bei einem versuchten Staatsstreich mitgemacht hat. Leute, nur weil der Staat nicht "gekippt" wurde, ist das nicht weniger ein katastrophales Verhalten. Ich weiß auch nicht, wie er sich rehabilitieren möchte. "Sorry, ich hab halt versucht das Leitpferd des Westens zu stürzen!"
 
Ich hab mal zum Thema Jon Schaffer/Rassismus/KKK ein wenig in der amerikanischen Lokalpresse gestöbert und stieß auf eine Aussage von Charles "Chaz" Najjar, dem Eigentümer der Badland Studios, der während der Arbeiten zu The Glorious Burden im Morrisound als Assistent anwesend war. Der behauptet im Orlando Weekly folgendes:

Najjar alleges that during the mixdown sessions, Schaffer started using the N-word incessantly in the studio.

“I perked up, and I'm thinking at first. ‘How does he know that I don't have a Black wife?’ Like, ‘What’s going on here? Is this some kind of inside joke?’,” Najjar said. “Why does this guy feel comfortable saying all this stuff around an assistant engineer who he doesn't know from Adam? He hasn’t known me for over an hour.”

Eventually, Najjar started asking Schaffer questions about the band.

Najjar alleges that Schaffer told him a story about a time in the early-to-mid-’90s when when another former Iced Earth vocalist John Greely took band members to a KKK cross burning.

“Like literally hoods and a big cross. And [Schaffer] said there were FBI agents lined up around the perimeter taking pictures of the attendees, taking pictures of the license plates of the vehicles people were in,” Najjar said. “Jon said it kind of freaked him out, but at the same time, why wouldn’t he just turn around and leave?”

Najjar told CL he wants to be clear “that I never heard Jim Morris, say or utter any racist words or slurs or tendencies or anything like that,” but he does wish the studio would take a stand and say something rebuking Schaffer and what happened in Washington D.C.

"The reason I think Morrisound should speak out is that they’re close friends with Jon — he’s not just a random client," Najjar added.


https://www.orlandoweekly.com/Blogs...-reportedly-photographed-storming-the-capitol
Das liest sich aber schon, als hätte er den KKK nicht toll gefunden, oder missverstehe ich den Teil darüber?
Das mit dem N-Wort ist natürlich krass und hätte ich auch nicht gedacht.
Ist dann ja auch schräg, dass er damals in Interviews als Grund für John Greelys Rauswurf immer sagte, dass er keinen Rassisten/Antisemitisten in der Band haben wollte, das passt irgendwie nicht zusammen...
Aber ist ja auch schwierig, hier rauszufinden, wer da die Wahrheit sagt/gesagt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatten wir diese Meldung hier schon?

FBI Indianapolis
@FBIIndianapolis

Jon Schaffer, Columbus, IN, has been arrested in connection to Jan 6 incident at the U.S. Capitol. Schaffer faces 6 charges including engaging in an act of physical violence in a Capitol building. Schaffer was allegedly among rioters who sprayed Capitol police with "bear spray."

https://mobile.twitter.com/FBIIndianapolis/status/1350971493891661829?ref_src=twsrc^tfw|twcamp^tweetembed|twterm^1350971493891661829|twgr^|twcon^s1_&ref_url=https://www.morecore.de/news/iced-earth-jon-schaffer-hat-sich-dem-fbi-gestellt-und-wurde-verhaftet/
 
Natürlich hat jeder das Recht, diesen Vergleich anzustellen, aber er hinkt aus meiner Sicht an allen Ecken und Enden. Hier ein Fall, der gerade im Ermittlungsstadium ist, dort ein Fall, dessen Urteil/Strafe/Konsequenzen zwei Jahrzehnte her ist. Hier ein Fall von Terrorismus, der in die Öffentlichkeit drängt und einen Staat stürzen will, dort eine Art Kult, der zuvorderst sich von außen abkapselte und nicht an "weltlicher Teilnahme" und politischer Komponente interessiert war.
Hier ein Fall, der wie eine Zäsur in der Geschichte der Demokratie wirkt - dort ein Fall, der mit einem normalen Spielfilm von Tatort-Format abgehandelt werden könnte. Opfer sind Opfer, und alle sind gleich, ja. Aber in der historischen Dimension haben wir Mücke VS. Elefant.
Was die historische Dimension angeht, hast du natürlich absolut Recht.
Was die menschenverachtende Einstellung und die Folgen ihrer Taten für andere Menschen angeht, sehe ich da aber im Moment keine großen Unterschiede (je nachdem natürlich, was das in den USA noch für weitere Folgen und Opfer nach sich zieht - aber da ist Schaffer ja nur ein winziger Mosaikstein im Geschehen, von daher finde ich es auch schwierig, wie groß man seine Mitschuld an Toten dann bewerten soll, bzw. finde es uneindeutig, ob man konkret die Auswirkungen seiner Taten auf Menschenleben jetzt als schlimmer oder weniger schlimm bewerten muss, als Nödtveidts Tat - oder eben als genauso schlimm).
 
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Ich hingegen finde es nicht nur falsch, sondern auch gefährlich, ihn und andere Beteiligte "einfach" als Rechtsextreme abzutun. Generell wird von Seiten der Linken gern alles mit Rechtsextremismus oder Rassismus der Betreffenden erklärt. Das mag als konsequente Verurteilung gedacht sein, ich halte es aber für eine naive Sicht, die in die völlig falsche Richtung führt.

Wenn ich Schaffer als rechtsextrem bezeichne, so erhebe ich auch nicht den Anspruch, etwas damit zu erklären, es ist vielmehr eine analytische Kategorie, die aufgrund ihrer theoretisch wie empirisch gesättigten Definition - auf die man sich in informierten Diskursen mehr oder minder geeinigt hat - auf ein Phänomen, ein Verhalten, Einstellungsdimensionen mehr oder weniger zutrifft oder nicht nicht zutrifft. Dass damit, also durch so eine Bezeichnung, noch nicht erklärt ist, warum solche Phänomene reüssieren bzw. warum jemand solche Einstellungen hegt, Verhaltensweisen an den Tag legt, ist doch offensichtlich, hier bedarf es wiederum politischer, soziologischer, ökonomischer, sozialpsychologischer Erklärungsmuster, die Ursachen beschreiben, Herkunftsbeziehungen nachzeichnen, Funktionen dieses Phänomens aufschlüsseln etc.. Dass sich da vor allem auch linke Theoretiker und Wissenschafter schon früh in der Ursachenforschung hervorgetan haben (Faschismustheorie, autoritäre Persönlichkeit etc.), sei nur am Rande erwähnt.

. Damit ist er nämlich leider nicht allein, diese Erzählung ist in der Mitte der amerikanische Gesellschaft angekommen. Wenn wir das ignorieren und uns stattdessen darauf zurückziehen, dass das eben alles Arschlöcher, Rassisten und Rechtsextreme wären, begehen wir einen gefährlichen Fehler.

Extremismus der Mitte? Normalisierung von rechtsextremen Diskursen? Schlimm genug, dass solche Ideologien in der Mitte der Gesellschaft fröhlich Urständ feiern. Diese dann stattdessen auch noch als liberal zu camouflieren, wie Stratmann es (warum auch immer) im Falle Schaffers getan hat, ist für mich jedenfalls weit gefährlicher. Und übrigens: Nur weil Schaffer und Konsorten für sich den Begriff der Freiheit bzw. den Kampf für dies reklamieren, heißt das noch lange nicht, sie könnten keine Rechtsextreme sein, zumal der Begriff Freiheit schon lange zu einem schnöden Container, einem leeren Signifikanten degradiert ist, den auch Rechtsextreme für sich appropriiert haben, um auf hegemoniale Diskurs-Repräsentationen aufzuspringen und diese für sich nutzbar zu machen.
 
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Hier noch ein paar Aussagen Jons aus einem Interview mit Metal Blast aus dem Jahr 2012:

https://www.metalblast.net/interviews/jon-schaffer-iced-earth-sons-of-liberty-interview/

Danke für den Beitrag.

Um das inhaltlich bewerten zu können, müsste ich mich erstmal mit der US-amerikanischen Geschichte befassen, davon habe ich schlicht keinerlei Ahnung.
In der Schule ging es in Geschichte auch primär um Europa.

Seine Aussagen passen inhaltlich zu dem, was er 2011 im Rock Hard erzählt hat, wenngleich er da noch mehr über Banken geredet hat.
Allerdings hat er Holger nicht als "awakened brother" verabschiedet.
Dieser hat zwar auch die Vorlage gegeben, damit Jon sich von Verschwörungstheorien "distanzieren" kann, aber wenn man jemanden schon über 20 Jahre kennt, schätzt man dergleichen wohl anders ein.
"Blabla, geht nicht um Aliens und flache Erde, etc"
 
Es bleibt in Najjars Schilderungen unklar, warum Schaffer "freaked out" war. Ob wegen der KKK-Versammlung oder wegen der FBI-Agenten, die er dort erkannt haben wollte.
Ja, das meinte ich. Es ging ja auch darum, dass hier behauptet wurde, er wäre bestimmt für den KKK und da taugt der Text für mich nicht als eindeutiger Beweis. Und ich finde es immer ätzend, wenn Leute in eigentlich wichtigen Diskussionen dann immer mit etlichen Mutmaßungen und weiteren Vorwürfen kommen, für die es keine Anhaltspunkte gibt, außer, dass sie ins Bild passen, das man von der kritisierten Person hat.
Aber wenn er wirklich rassistische Schimpfwörter benutzt, spräche das natürlich wieder noch mehr gegen ihn. Aber, wie gesagt, ich finde es vor dem Hintergrund schon sehr interessant, dass er damals Rassismus/Antisemitismus als Grund für Greelys Rauswurf genannt hat, weshalb ich bei der Band auch nie Bedenken hatte, solange ich sie noch gefeiert habe (in den 90ern).
Da stellt sich doch die Frage, ob er das nur behauptet hat, oder ob es damals seine Überzeugung war. Und wenn letzteres, hat sich seine Einstellung diesbezüglich seitdem so stark geändert (oder scheint es uns nur so), oder ist er so wirr im Kopf, dass er gleichzeitig gegen Rassismus sein kann und diesen z.T. selbst verbreitet?
 
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Doch ist nicht derzeit wichtiger, anstatt noch nachträglich möglichst viel Negatives über diesen einen Idioten zusammenzutragen, die Leute in's Auge zu fassen, die man derzeit noch als "verschrobene Musiker" abtut?

Aber ist es hierzu nicht unabdingbar, zu reflektieren, warum jemand diese Entwicklung vollzogen hat, um in Zukunft wenigstens etwas besser einordnen zu können, wie ernst man manche als vermeintlich harmlosen Redneck-Bullshit oder verschwörungstheoretisches LARPing abgetanen Geisteshaltungen und Äußerungen nehmen muss?
 
Ja, das meinte ich. Es ging ja darum, dass hier behauptet wurde, er wäre bestimmt für den KKK und da taugt der Text für mich nicht als eindeutiger Beweis. Aber dass er rassistische Schimpfwörter benutzt, spricht natürlich wieder noch mehr gegen ihn. Aber, wie gesagt, ich finde es vor dem Hintergrund schon sehr interessant, dass er damals Rassismus/Antisemitismus als Grund für Greelys Rauswurf genannt hat, welshalb ich bei der Band auch nie Magenschmerzen hatte, solange ich sie noch gefeiert habe (in den 90ern).
Da stellt sich doch die Frage, ob er das nur behauptet hat, oder ob es damals seine Überzeugung war. Und wenn ja, hat sich seine Einstellung diesbezüglich seitdem so stark geändert, oder ist er so wirr im Kopf, dass er gleichzeitig gegen Rassismus sein kann und diesen selbst verbreitet?

Hier wäre es natürlich interessant zu wissen, ob die restlichen Bandmitglieder wussten wohin Greely sie mitnimmt.
 
Aber ist es hierzu nicht unabdingbar, zu reflektieren, warum jemand diese Entwicklung vollzogen hat, um in Zukunft wenigstens etwas besser einordnen zu können, wie ernst man manche als vermeintlich harmlosen Redneck-Bullshit oder verschwörungstheoretisches LARPing abgetanen Geisteshaltungen und Äußerungen nehmen muss?

Reflektieren ist ganz bestimmt wichtig.

Aber woran können wir jetzt harmlose Spinner von gefährlichen Spinnern unterscheiden?

Beispiel:
Lips von Anvil fängt auch schon an in Interviews von Chemtrails zu erzählen, schreibt einen Song dazu. Chemtrails selbst empfinde ich zunächst als relativ niedliche Spinnerei, aber wenn man dann tiefer eintaucht und sich immer mehr "Wissen" aneignet, Bezüge herstellt und zu was weiß ich für welchen Schlüssen kommt, dann ist man ja recht schnell auf einem Pfad, der einen auch andere Spinner kennenlernen lässt, sich weiter darin verlieren lässt, den Bezu
Quasi die Einstiegsdroge.

Ich kenne Lips nicht, keine Ahnung wie tief er sich hineingearbeitet hat und ob er in 6 Monaten irgendein Regierungsgebäude stürmt.
Hoffentlich bleibt er ein harmloser Kiffer.

Von Jon scheint es die Mehrheit auch nicht erwartet zu haben.

Frühzeitig lassen sich die Tendenzen wohl nur erkennen, wenn man mit den Leute eine persönliche Beziehung hat.
Ohne diese gibt es ja auch keine Möglichkeit frühzeitig zu intervenieren, sofern das überhaupt möglich ist.

Wenn ein Jon S. im Interview angibt, dass es ihm egal ist was andere über seine Meinung denken, dann ist da doch schon Hopfen und Malz verloren.

Gibt es da Abstufungen? Oder sind die Leute bereits beim Moment des "Erwachens" verloren, da sie ja jetzt andere Wahrheiten kennen und wir diese nicht verstehen können/wollen, weshalb unsere Meinung eh nichtig wäre?

Schwieriges Thema.
 
Ja aber es gibt einen gravierenden Unterschied, die Ideologie von Dissection ist absolut Realitätsfremd und Abstrakt, da ist Null Lebenswirklichkeit drin.
Die Verschwörungswelt von Jon Schaffer hat den Anspruch Gesellschaft zu gestalten und Regeln für die gesamte Politik zu bestimmen
Das stimmt natürlich. Wobei man halt trotzdem sagen muss, dass auch die abstrakte und realtitsfremde Ideologie von Jon Nödtveidt und dem MLO fatale Auswirkungen auf Nichtmitglieder haben kann und eben auch hatte.
 
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