Die Musik unserer Eltern

Mein alter Herr (R.I.P.) hat so Sachen wie "Beatles" und/oder "Fats Domino" als LPs besessen.
Viel interessanter fand ich allerdings seinen Auftritt mit (s)einer Leher/Schülerband 1978 (das war dann wohl auch mein erstes "Konzert" ;) ) bei dem alte, urige Rock´n´Roll Klassiker zum Besten gegeben wurden.
Vadders war übrigens der Mann am Mikro!! :jubel:
Ein Tape existiert heute noch davon.
 
Etwas Positives noch: wir konnten schon sehr früh (87/88?) MTV empfangen und haben das auch häufig geguckt, als Familie, dort gab es erstaunlich gute Sendungen. Auch topp: der britische Soldatensender BFBS, mir war also schon früh klar, dass Engländer in Sachen Musik die besseren Menschen sind. Wundert mich allerdings heute noch!
 
Meine Eltern haben als ich jung war in meiner Erinnerung kaum aktiv Musik gehört. Wir hatten noch einen Plattenspieler, aber der stand so hoch auf dem Regal, dass ich immer auf einen Stuhl klettern musste, um eine Platte zu hören, bevor ich einen eigenen Plattenspieler im Zimmer hatte. Mein Vater hat wohl früher auch gerne Hardrock gehört, meine Mutter die Klassiker der 60er und 70er, daher waren ziemlich viele gute Platten im Haushalt, nur liefen sie halt nie, bevor ich sie mir gemopst habe. Ein paar Scheiben habe ich auch nie zurückgestellt, entsprechend habe ich sie immer noch: Deep Purple, ein paar Beatles-Platten, "The Freewheelin' Bob Dylan" (<3), zwei Zappa-Scheiben, ein Bob Marley-Best of, "Monarchie und Alltag" von den Fehlfarben (<3), alles schöne Sachen, die ich immer noch auflege. Ich muss also sagen, dass meine Eltern eigentlich einen guten Geschmack hatten. Ich weiß noch, dass meinem Vater die Donnas gut gefielen, die ich mal laufen ließ, als wir tapeziert haben. Und Schleim-Keim fand er auch herrlich, die hat er gleich meinem Onkel vorgespielt. Meine Mutter hat später auch wieder angefangen aktiv Musik zu hören, da habe ich ihr dann und wann mal CDs zu diversen Anlässen geschenkt, Radiohead, Birth Control, sogar Social Distortion, kam alles ganz gut an. Und Dream Theater und System Of A Down hat sie irgendwie für sich selbst entdeckt. Kannste mich mit jagen, aber trotzdem ist es irgendwie cool, wenn ich so darüber nachdenke.

Edit: Die Bands, in denen ich gespielt habe, mochten meine Eltern allerdings nie. Sie fanden es zwar gut, dass ich Musik mache, aber alle Aufnahmen verschiedener Band, die ich ihnen vorgespielt habe, kamen nicht gut an :D Da kam immer die irritierte Nachfrage, ob es denn nötig sei "dauernd so zu brüllen". Immerhin etwas generationale Distinktion.
 
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Auch meine Eltern sind und waren leider nie musikbegeistert. Was am ehesten bei mir hängengeblieben ist, sind Modern Talking:D Die liefen immer wieder mal gerne im Auto meiner Eltern.. Fand ich aber tatsächlich selbst nicht schlechto_O Naja, die Faszination Metal kam bei mir leider erst im Erwachsenenalter. Verstehen tun sie meine Leidenschaft nicht, aber es ist völlig in Ordnung für sie. Was sollen sie auch groß dagegen machen:D
 
Habe meine Eltern, beide Jahrgang Mitte 1950er, auch immer wieder verwundert gefragt, wo sie ab Mitte der 1960er musikalisch sozialisiert wurden. Beatles, Sabbath, Led Zep, Deep Purple - das war ihnen alles zu "hart". Dann lieber Cat Stevens, Otto, Mike Krüger und Peter Maffay. Ich habe ab 1992/93 alles aufgesogen, was ne Gitarre im Sound hatte - ein paar LPs von den Stones, Status Quo und The Who standen in der verstaubten "Sammlung" meiner Eltern. Aber sonst? Die zuvor genannten sowie Reinhard Mey und Boney M. Und ein Haufen 70er Disco-Singles.

Dann ab 1991 kamen mit dem ersten CD-Player und Freddies Tod die beiden Queen-Best Of ins elterliche Wohnzimmer. Und I Can't Dance von Genesis. Habe sie dann mal überredet sich die AFD von den Gunners zuzulegen. Hauptsächlich habe ich das Ding gehört, wenn sie arbeiten waren :-(

Ab da habe ich dann meine Eltern (eher nur meine Mama) sozialisiert. AC/DC, Metallica, Rammstein etc. das alles kannte sie bis dato überhaupt nicht. Mein Vadder hat in meinem Alter (42) um 1997 rum dann angefangen Shaggy(!!) zu hören. Da trennten sich dann musikalisch unsere Wege...

Ich bin ein musikalisches Waisenkind. True story.
 
Buddy Holly ist Gott!
Trotzdem besitzen meine Eltern nur ein best-off, die nie zum Einsatz kommt. Und auch nur, weil ich sie ihnen mal geschenkt habe, nachdem sie sich über einen Fernsehbericht begeistert zeigten.

Ich besitze mehr, obwohl der Stellenwert bei mir viel niedriger im musikalischen Kosmos ist.
 
Man kann guten Gewissens sagen, dass meine Eltern ,schuld‘ an meiner Musikbegeisterung sind.

Meine Mutter war eher die Hardrockerin, Deep Purple, Rainbow und die Stones gehörten zu ihren Favoriten.

Aber mein Vater war der totale Freak. Also ganz ähnlich wie ich heute. Er war überzeugter Hippie und hatte eine entsprechende Plattensammlung. Alles, aber wirklich alles, was damals im Feld von Progressiv, Krautrock und Psychedelic erschien, holte er sich auf Vinyl.

Aus Platzmangel standen die Platten oft unter dem Küchentisch, im Schlafzimmer, manchmal sogar in der Badewanne :D

Und die Musik lief von Früh bis spät. Pink Floyd, Genesis, Jethro Tull, Atomic Rooster, Birthcontrol, Neu!, Popol Vuh, das habe ich tatsächlich alles mit der Muttermilch aufgesogen...

Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen sind dann auch die Cover der Jethro Tull LPs Stormwatch und Broadsword and the Beast...

Vielleicht auch, weil die Zeichnungen der Coverfiguren meinem alten Herrn gar nicht so unähnlich waren :D

Als ich älter wurde, legte mein Vater öfter Neoprog wie Marillion und Peter Gabriel auf. Auch das verinnerlichte ich.

Es ist dann auch sehr verwunderlich, dass mein musikalisches Erweckungserlebnis ausgerechnet in Form einer Bon Jovi Cd kam. Es war das Debüt mit dem göttlichen Runaway.

Meine Mutter kannte und mochte es, mein Vater rümpfte die Nase. Vielleicht wollte ich mich einfach nur abgrenzen :D

Gerade in den letzten Jahren sind mein Vater und ich uns aber so nahe wie nie zuvor gekommen. Er hat Pleasure to kill schätzen gelernt (Sein Kommentar: Brutale Energie, die diese Jungs damals hatten), dafür habe ich mich immer mehr in die schräge Krautrock und Indie Richtung bewegt...

Und meine Mama hat sich letztens sehr über die Mountain Cd Box gefreut, die ich nicht mehr wollte...

Und bevor jetzt jemand fragt: Ja, mein Vater hat seine LPs noch und rückt sie auch nicht raus. Vielleicht erbe ich sie ja mal :top:
 
Oh ja, und wie. Irgendwie ist so um 1995 - da war ich zarte acht Jahre alt - die alte Anlage meines Vaters samt Plattenspieler und -sammlung in meinem Kinderzimmer gelandet. Und diese LPs habe ich tatsächlich nach und nach für mich entdeckt. Besonderen Eindruck hinterlassen haben Liedermacher (Hannes Wader, Franz-Josef Degenhardt, Konstantin Wecker), Folk (The Sands Family, The Dubliners), Elektronik (Kraftwerk, Jean Michel Jarre, Walter Carlos) und Klassik (fing an mit so einem popeligen James-Last-Sampler, aber danach habe ich dann Händels "Wassermusik", Smetanas "Mein Vaterland" und noch eine Ravel-Einspielung mit Leonard Bernstein am Pult - geboten wurden natürlich der "Bolero" und "La Valse", aber noch viel eindrucksvoller war die "Rhapsodie Espagnole") - rauf und runter gehört.

Wirklich Rock war eigentlich nicht dabei, aber auch da habe ich die paar Sachen, die dabei waren in- und auswendig gehört - das waren z.B. "Abbey Road" und "Wish You Were Here", aber auch ein paar Sachen von Credence Clearwater Revival, Procol Harum, The Allman Brothers, Santana, Simon & Garfunkel und insbesondere die heute etwas obskuren Spotnicks. Deren Interpretationen von "For A Few Dollars More", "Hernando's Hideaway", "Sylvia", "Long Train Running", "From Russia With Love" und Eigenkompositionen ("The Spotnicks Theme", "The Rocket Men" und der Live-Jam "Husky") spuken mir heute noch im Kopf herum. Ach, eigentlich ist die ganze "Berlin 1974"-Liveplatte ein einziger Triumphzug. :jubel:

Auf der anderen Seite gab's auch viel Zeug, das ich kaum oder gar nicht angehört habe - auch so große Namen wie "The Köln Concert" von Keith Jarrett beispielsweise habe ich eigentlich nie angerührt, auch andere Sachen wie z.B. das Doppelalbum "Live In Italy" von Joan Baez kam kaum mal auf den Plattenteller. Wichtigstes Vermächtnis dieses Umstandes war somit also in erster Linie die Tatsache, dass ein generelles tiefergehendes Interesse an Musik damit schon mal geweckt war, unabhängig vom Stil. Und natürlich trug die bloße Existenz dieses Plattenspielers 2004 dann dazu bei, dass ich mir die ganzen Klassiker (die hier ja letztes Jahr nach Weihnachten erst eben alle liefen) dann günstigerweise auf Vinyl anschaffen konnte. Das war günstiger, besser und stilvoller. :acute:

Davon abgesehen gab's natürlich auch viel - Geschmackssache - Murks, was da sonst so gehört wurde. Wie unschwer erkennbar ist, stammten diese ganzen Platten natürlich aus den jüngeren Jahren des Elternteils, und mit dem Großziehen von Kindern ab den 80er Jahren sind dann auch keine neuen Sachen mehr dazugekommen. Später, als wir dann einen CD-Player hatten (müsste Weihnachten 1993 gewesen sein), kamen trotzdem nur noch vergleichsweise wenige CDs dazu, und das war üblicherweise der zeitgenösssische Pop (David Hasselhoff, Nicole, Haddaway, Ace Of Base, Phil Collins, Westernhagen), keineswegs irgendwelche Spartenmusik. Dazu kam dann immer wieder noch mal solche Entspannungs- oder Aerobic-, in jedem Fall also Funktionsmusik, und meine Mutter hatte damals eigenartigerweise die Angewohnheit, bestimmte Songs immer wieder in Endlosschleife zu hören (Titel wie "California Blue" von Roy Orbison, "Jersey Girl" von Bruce Springsteen, "If Tomorrow Never Comes" von Ronan Keating oder "Kreuzworträtsel" von Heinz-Rudolf Kunze). Das ist der Teil, an dem dann diese übliche Teenager-Rebellion schon was feines war. ;)
 
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Meine Mutter hat nie Musik aktiv gehört. Mein Vater war von Mozart begeistert, alternativ war noch Beethoven genehmigt. Wagner fand er Grund zu Depression. Der hat noch ein paar andere Sachen gehört wie Bonnie Tyler und Tina Turner oder leider auch Panflöte.
Natürlich hat das mich geprägt. Ich liebe die Zauberflöte über alles. Und sehr tiefe raue Frauenstimme. Wobei diese Vorliebe kann auch bei mir daran liegen, dass meine Tagesmutter so eine tiefe Raucherin Stimme besaß. Ich habe diese Frau sehr geliebt.
Mit Panflöte dagegen kriege ich die Krise und zwar sofortig.
 
Bei uns daheim in den 70ern hörten meine Eltern eigentlich vornehmlich ebenfalls Radio und es gab nur 2 - 5 Musikkassetten und höchstens eine Handvoll Platten, konkret erinnere ich mich an die 1974 erschienene Schallplatte "Hampelmann" von Peter Cornelius und an ein paar Schlagerkassetten, eine davon mit Liedern von Vicky Leandros, Jürgen Marcus und Udo Jürgens, wobei mir da "Theo, wir fahren nach Lodz" von Vicky Leandros am besten gefallen hat. Und die Schallplatte von Peter Cornelius fand ich auch sehr cool und hätte sie gerne heute wieder. Mein Vater hatte dann später noch ein paar Musikkassetten mit Wienerliedern, Horst Chmelar und Karl Hodina, sowas mag ich auch sehr.
 
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Bei uns daheim in den 70ern hörten meine Eltern eigentlich vornehmlich ebenfalls nur Radio.

Und zwar war das bei uns Radio Niederösterreich und Burgenland, ausschließlich Schlager und Volksmusik.
Habe zwar 2 ältere Schwestern, die hörten aber auch nur Schlager und ein wenig Disco. Obwohl eine in ihrem Zimmer ein Alice Cooper Poster hängen hatte. Davor hab ich mich immer gefürchtet.:)
 
Bei uns lief zwar immer den ganzen Tag das Radio, aber leider nur Volks und Schlagermusik.;)
Deshalb kenn ich auch die wirklich übelsten Songs.:)


Willkommen im Club.
Meine Mutter hört NUR Schlager, NDR 1, sagt alles.
Soviel heile Welt, wie da aus´m Radio tropft, da wird einem normalen Menschen mit vernüftigen Musikgeschmack ja schlecht,
da ist man vom nebenbei-zuhören schon überzuckert.
Aber hey, wenn man heute so am Wochenende im Park an Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ihren Smartphones vorbeigeht
und die Musik hört, die da rausquäkt, das ist an sich Pop-Schlager, nur mit Weissu-Diggah-Texten anstatt verbalem Zuckerguss.
Brrr....
 
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Obwohl, die "guten" 70er-Schlager kann ich so gerade noch ertragen, aber auch da gibt es eine Grenze.
Ich sag nur: Der Hund von Baskerville.....
Oder der Dildo vom Rex.
Aber wer mag nicht von Juliane Werding – Am Tag als Conny Kramer starb?
Ein Lichtblick, auch wenn uns damals die Tragödie dahinter gar nicht bewusst war.
Und ja, ich würde mit der Vicky Leandros von damals heute gerne nach Lodz fahren, soll Theo doch gegen den Rest der Welt kämpfen,
dazu griechischen Wein während der Fahrt und wenn sie dann auf dem Rückweg sagt, Er gehört zu mir, weiß ich, ihre Tränen lügen nicht :D


Und sind ABBA auch Schlager?
Die Best Of habe ich zwar nur gebrannt, aber die Songs liebe ich einfach.
 
@Dunkles Futteral
Peter Cornelius ist super, zum Glück kein Schlager sondern Austropop. Das war dann meine erste große Liebe bevor es mit dem Metal los ging. Ist schon kurios dass Austtropop damals auch nicht im Radio existierte. Als ich als 10 jähriger das erste mal bei einem Freund Ambros hörte war das eine ganz andere Welt. Noch schlimmer war es dann ein paar Jahre später bei Iron Maiden.:)
 
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