Allgemeiner Bücher-Thread

Dann berichte doch bitte mal, wie du es findest.
Ich fühle mich nach dem Durchlesen irgendiwe ... unterwältigt. Nicht direkt schlecht, das Buch (und, klar, Teil 1 von 3), aber irgendwie ...

...nicht gedanklich originell genug, philosophisch eher trivial? Bis jetzt. Da ich aber kulturgeschichtlich in Sachen Horror eher unbedarft bin, dürfte sich zumindest für mich die weitere Lektüre trotzdem lohnen.
 
Den folgende Titel habe ich mir zum Lesen vorgemerkt, da er in Literatursendungen über den grünen Klee hinaus gelobt wird.

Sowohl Dennis Scheck (Druckfrisch) als bspw. auch der Literaturclub des Schweizer Fernsehens SRF sind voll des Lobs, auch hinsichtlich der Übersetzung ins Deutsche.

Hervé le Tellier "Die Anomalie"

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Obschon meine Inhaltsangabe keinen echten Spoiler enthält, maskiere ich sie unter einen entsprechenden "Button".

Ein Flugzeug gerät zwischen Europa und USA in einen schweren Sturm, kann aber schliesslich notlanden. Alles scheint noch einmal gut gegangen zu sein. Exakt drei Monate später erbittet jedoch dasselbe (das gleiche?) Flugzeug "erneut" Landeerlaubnis. Bestückt mit "Duplika(n)ten" (?) der ursprünglichen Passagiere. Die "Doppelgänger", deren Schicksale sich jedoch von den Originalen unterscheiden, werden auf einem Militärgelände interniert und durch Wissenschaftler diverser Disziplinen untersucht. Sind wir alle nur Teil eines (göttlichen) Computerprogramms?

Angaben kritischer und inhaltlicher Art macht bspw. der genannte Dennis Scheck in folgendem Schnipsel:
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/videos/empfehlung-video-104.html

Das klingt sehr interessant. Kommt auf die Leseliste.

Ich lese grade zur Einstimmung auf den Kinofilm zum widerholten Male

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Das klingt sehr interessant. Kommt auf die Leseliste.

Ich lese grade zur Einstimmung auf den Kinofilm zum widerholten Male

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Habe ich mir vor kurzem auch in der neuen Übersetzung gegönnt und damit zum ersten Mal seit fast 30 Jahren gelesen und war begeistert wie gut das Buch gealtert ist. Oft habe ich Probleme mit Büchern aus meiner frühen Jugend da ich oft andere Ansprüche Stelle. Dazu habe ich auch immer wieder mit der angestaubten Sprache von älteren Büchern, das Ding ist ha nun auch schon über ein halbes Jahrhundert alt, aber hierbei hatte ich nichts davon. Es liest sich frisch und mitreissend wie am ersten Tag. Meisterwerk!
 
...nicht gedanklich originell genug, philosophisch eher trivial? Bis jetzt. Da ich aber kulturgeschichtlich in Sachen Horror eher unbedarft bin, dürfte sich zumindest für mich die weitere Lektüre trotzdem lohnen.
Fein, das du das so formulierst; ich konnte nicht so recht den Finger darauf legen, was genau mich an dem Buch so störte, aber genau das ist es: "nicht gedanklich originell genug, philosophisch eher trivial". Ich mag es, wie er seine Argumentation nach mittelalterlichen philosophischen Disputen aufbaut (quaestiones, lectiones, disputationes), ich mag seine Grundthese (Genre Horror = Philosophie), ich mag das ganze Gerede über das "Nichts" usw., und ich finde es klasse, daser er etliche Texte/Autoren bespricht, die ich toll finde.
Aber immer dann, wenn's darum geht, das Skelett in Fleisch zu packen (so to speak) ist da für meinen Geschmack zu wenig Substanz.
Weiß daher auch gar nicht, ob ich die anderern beiden Bände unbedingt lesen muss/mag.
Kennt die hier wer? Kann da wer was zu sagen?
 
Da ich seine "Spook Stories" liebe jetzt mal einen Roman vom großen Benson.

Der erste Teil spielt in Cambridge nach dem ersten Weltkrieg, als der junge Don Maurice dem Charme des Studenten Steven Gervease verfällt, sich mit diesem anfreundet und ihn schließlich in seinem Heimatdorf Trenair in Cornwall besucht.
Dort muss er erfahren, dass der merkwürdige Fluch, der auf der Familie Gervease lastet, keineswegs aufgehoben ist, wie alle glauben ...

Ein Online-Kritiker schrieb: "Starts off like Brideshead Revisited and ends up like Rosemary's Baby". Joa, doch. Das trifft's. :D

Benson, E.F.: The Inheritor, London 1930, reprint 1993.

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Das klingt sehr interessant. Kommt auf die Leseliste.

Ich lese grade zur Einstimmung auf den Kinofilm zum widerholten Male

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Angefixt durch die aktuelle Verfilmung, habe ich mir jetzt auch vorgenommen, mal die Romanvorlage zu lesen und mir das hier bestellt:

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Aktuell und bis auf weiteres sind meine Lesekapazitäten allerdings noch in einem 1000-Seiten-Sachbuch gebunden. Während ich noch überlegte, ob ich mir das zulegen soll, hatte ich es auch schon geschenkt bekommen.
Bisher habe ich davon erst knapp 200 Seiten durch, liest sich schon interessant, aber man kommt nur relativ langsam vorwärts und es fühlt sich ein bisschen so an, als hätte man lange Zeit nach dem Abi noch einen Biologie-Leistungskurs belegt. :D

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Dieses habe ich gestern beendet :

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In indianischen Legenden über den Mount Agiochook heißt es, dass dort etwas Böses haust und regelmäßig herabsteigt, um Leben zu fordern.
Mark Newman glaubt nicht an solche Geschichten. Doch während eines Schneesturms, der ihn und seinen Freund Phil beim Wandern überrascht, wird dieser Mythos schreckliche Realität: Eine Kreatur greift sie an und verschleppt Phil.

Auf der Flucht vor den Behörden, die ihn des Mordes an Phil verdächtigen, schwört Mark, seinen Freund zu finden. Doch er ahnt nicht, dass eigentlich er selbst gejagt wird – von einer Kreatur, die weiter töten wird, um ihr Geheimnis zu wahren. Einer Kreatur, die bald auch seine Familie bedroht.

Fans deftigen Horrors werden Rick Hautalas Klassiker THE MOUNTAIN KING lieben.

Nette Monsterstory, die über die komplette Länge zu begeistern weiss. Nicht sonderlich innovativ, aber durchweg spannend und gut geschrieben.

Meines Wissens der bislang einzige ins deutsche übersetzte Werk des, keider verstorbenen, Autors - aber vielleicht bringt uns der Buchheim Verlag ja noch
andere Werke...
 
Den folgende Titel habe ich mir zum Lesen vorgemerkt, da er in Literatursendungen über den grünen Klee hinaus gelobt wird.

Sowohl Dennis Scheck (Druckfrisch) als bspw. auch der Literaturclub des Schweizer Fernsehens SRF sind voll des Lobs, auch hinsichtlich der Übersetzung ins Deutsche.

Hervé le Tellier "Die Anomalie"

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Obschon meine Inhaltsangabe keinen echten Spoiler enthält, maskiere ich sie unter einen entsprechenden "Button".

Ein Flugzeug gerät zwischen Europa und USA in einen schweren Sturm, kann aber schliesslich notlanden. Alles scheint noch einmal gut gegangen zu sein. Exakt drei Monate später erbittet jedoch dasselbe (das gleiche?) Flugzeug "erneut" Landeerlaubnis. Bestückt mit "Duplika(n)ten" (?) der ursprünglichen Passagiere. Die "Doppelgänger", deren Schicksale sich jedoch von den Originalen unterscheiden, werden auf einem Militärgelände interniert und durch Wissenschaftler diverser Disziplinen untersucht. Sind wir alle nur Teil eines (göttlichen) Computerprogramms?

Angaben kritischer und inhaltlicher Art macht bspw. der genannte Dennis Scheck in folgendem Schnipsel:
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/videos/empfehlung-video-104.html
Das lese ich gerade. Sehr coole Idee und sehr spannend, bin jetzt bei nem Drittel des Buchs und gefällt mir ausgesprochen gut.
 
Neuer Lesestoff:

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Der Roman spielt im Glasgow der Achtzigerjahre. Margaret Thatchers Wirtschaftsreformen haben soeben ganze Stadtviertel in die Arbeitslosigkeit entlassen, Alkoholismus und Depression greifen um sich, die Selbstmordraten steigen dramatisch. Der Schock sitzt den einstmals stolzen Stahl- und Hafenarbeitern tief in den Knochen und wenn sie morgens am Straßenrand ihre ersten Biere trinken, tragen sie noch ihre Arbeitsjacken, als stünde die nächste Schicht unmittelbar bevor. Über den Eingangstoren der Fabriken vergilben die Schriftzüge und wer noch nicht ganz an den Alkohol verloren ist, fährt Taxi in den besseren Gegenden.


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In ihrem neuen Roman entwirft Eva Menasse ein großes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt, die immer wieder zum Schauplatz der Weltpolitik wird, und erzählt vom Umgang der Bewohner mit einer historischen Schuld. »Dunkelblum« ist ein schaurig-komisches Epos über die Wunden in der Landschaft und den Seelen der Menschen, die, anders als die Erinnerung, nicht vergehen.
 
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Machiavelli - über Jahrhunderte für viele (Dämon oder) Erleuchteter. Vielleicht wie Karl Marx. Oder Jesus. Alle drei erkannten als unorthodoxe Denker ein gutes Stück weit die Malaise ihrer Zeit - und lagen doch mit all ihren Prognosen so falsch wie man nur falsch liegen kann. Bis heute kam Jesus Christus nicht wieder. Bis heute geben die Menschen ungern ihr Privateigentum (oder ihre Individualität) her, um in einem vermeintlichen Arbeiterhimmel auf Erden zu leben. Und nicht die Republik wandte Machiavellis krude Tipps zu den Mechanismen der internationalen Politik an, sondern Despoten, die nicht für das Volk, sondern letztlich immer gegen das Volk handelten. Im Lichte ihrer egozentrierten Eitelkeit. Dabei war Machiavelli (wahrscheinlich) noch nicht einmal ein schlechter Mensch. So unglaublich das klingt. Aber eben wieder mal einer mit einem viel zu großen Ego für die nur noch wenigen Streicheleinheiten, die er gegen Ende seines Lebens erhielt. Ein weiterer enttäuschter enttäuschender Prophet, aber ein seine Zeit anschaulich illustrierender. Großes Lob jedenfalls an Volker Reinhardt für diese leichtfüßige Aufbereitung des Themas.

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Der Name Randall Munroe hat mich hier zum Kauf veranlasst. Immerhin der Autor des besten Buchgeschenks aller Zeiten. Nur überzeugt mich diesmal seine unkonventionelle Art der illustrierenden Reduktion von Komplexem nicht. Ohne Fachtermini zu verwenden, nutzt Munroe nur die gängigsten Wörter einer Sprache, um jungen Lesern oder jung gebliebenen Lesern die Welt vorgeblich einfach zu erklären. Nur hängen dann die Luftboote und Weltraumboote eben alle etwas in der Luft. Mitunter musste ich mich regelrecht durch seine kommentierten Schemazeichnungen quälen. Schade. Für mich jedenfalls.
 
Der Name Randall Munroe hat mich hier zum Kauf veranlasst. Immerhin der Autor des besten Buchgeschenks aller Zeiten. Nur überzeugt mich diesmal seine unkonventionelle Art der illustrierenden Reduktion von Komplexem nicht. Ohne Fachtermini zu verwenden, nutzt Munroe nur die gängigsten Wörter einer Sprache, um jungen Lesern oder jung gebliebenen Lesern die Welt vorgeblich einfach zu erklären. Nur hängen dann die Luftboote und Weltraumboote eben alle etwas in der Luft. Mitunter musste ich mich regelrecht durch seine kommentierten Schemazeichnungen quälen. Schade. Für mich jedenfalls.
Sehe ich ähnlich.
Zwar sind die Zeichnungen wieder toll, aber man "übersetzt" beim Lesen ständig die vereinfachten Begriffe in die jeweiligen Fachwörter und das ist in etwa so anstrengend, wie einen längeren Text mit vielen Abkürzungen zu lesen.
Vielleicht ging auch was beim Übersetzen verloren, aber das Konzept spricht mich nicht an.

Während hingegen "What if" ein echter Pageturner ist.
Da lesen sich 100 Seiten auch in wenigen Stunden runter.
Habe ich zuerst als normale E-Book Variante per Onleihe aus der Bibliothek gelesen und neulich erst mir per Medimops die Hardcover-Deluxe-Ausgabe gegönnt.

Große Liebe und Empfehlung auch an "How to":
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Charles Foster - Der Geschmack von Laub und Erde

Der etwas durchgeknallte Autor begibt sich auf einen "literarischen Schamanismus" und versucht sich am Leben als Dachs, Otter, Fuchs, Rothirsch, und Mauersegler.

Davon berichtet er mit gutem, britischen Humor (laute Lacher garantiert), Feingefühl und Weisheit.

"Damit es mir als Mensch gut ging, musste ich mehr Dachs sein."
 
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