If you have GHOST...

Die Festhalle verfügt über ein eigenes Parkhaus. Das ist wohl die einfachste Möglichkeit.
Adresse: Festhalle Frankfurt / Halle 2, Ludwig-Erhard-Anlage, 60327 Frankfurt
Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Daran hab ich gar nicht gedacht, weil ich vorher sowieso im Skyline Plaza unterwegs bin und es von dort 3 Minuten zu laufen sind
 
Hier war ja gerade erst die Rede davon, dass man seine Lieblingsbands emotional nicht verheizen möchte. Deshalb bin ich auch äußerst late to the party in Hinsicht auf die "Impera". Hatte einen sehr durchwachsenen Jahresstart, privat war's sehr trist, beruflich hat's gleich darauf gut nachgezogen. Und ich wollte eben nicht, dass die "Impera" für mich diesen Spirit konserviert und ich das immer nachempfinde, wenn ich das Album in fünf Jahren mal auflege. Inzwischen sind die heftigsten Wogen geglättet und ich hab' ihr dann letztes Wochenende mal den Erstdurchlauf gegönnt.
Vorweg gesagt: für mich ist die "Prequelle" recht deutlich das schwächste Ghost-Album bislang. Das ist an sich extrem geile Musik (und bei aller Liebe zu abgedrehtem, superfinsterem Kram liebe ich einfach geile Melodien und Eingängigkeit, bin da schon ein echter Popper), die Ohrwürmer verfolgen einen bis in den Schlaf und sonstwohin und das Arrangement und die Harmonien eines "Witch Image" sind für mich musikalisch etwas vom Geilsten, das der Herr Forge jemals ge...forged (sorry) hat. Bei Ghost hat halt fpr mich schon auch immer das Drumherum mitgespielt... und das Besondere war immer: für dieses Drumherum brauchte ich keine Bühnenshow, keine Videos, nicht mal die Booklets - tatsächlich hatte die Musik dieses latent sinistere Element in sich, diese Andeutung einer Düsternis und von etwas Übersinnlichem zwischen Comic und echtem Abgrund. Es ist schwer zu greifen und kaum zu beschreiben, aber ich danke mal, es war ein wesentlicher Teil dessen, warum sich so viele Leute in Ghost bzw. deren Musik verliebt haben. Sowas wie "Monstrance Clock", "Elisabeth" oder "From the Pinnacle to the Pit" (um von jedem Album nur mal den einen Song zu nehmen, der mir random als jeweils erster in den Sinn kommt, von den Liedern die eben das für mich massiv verkörpern), diesen ganzen Sachen wohnt ein unglaublicher Zauber inne, eine Mystik, richtige Magie. Das muss nicht immer bei jedem ankommen, das muss einem nicht gefallen - aber so viele Leute sind darauf hängengeblieben weil sie es gespürt haben, das war ganz klar die gelungene Umsetzung einer musikalischen Vision und kein Zufall.
Auf der "Prequelle" hab' ich davon kaum noch was wahrgenommen. Und es ist nicht so, dass ich die nicht geil finden würde, dass sie musikalisch nicht an mich gegangen wäre und/oder dass ich sie (deswegen) deutlich weniger gehört hätte als ihre Vorgänger. The thrill is gone, könnte man sagen, dieses nervöse Bauchkribbeln, diese Schmetterlinge waren nicht mehr da, bzw. dieser unbändige Drang, dass man mal wieder den Arbeitsalltag verflucht, weil man noch drei Stunden lang ran muss und somit erst in dreieinhalb Stunden eh schon außer Atem ob der Erwartungshaltung wieder Play drücken zu können damit die CD im Schacht rotiert.
Nun hab' ich also die "Impera" ein paarmal gehört - und wie ich erwartet hab', gefällt sie mir aufs erste Hören besser als ihr Vorgänger. Aber Vorsicht: das ist ja immer so, frisch verliebt ist's immer am Schönsten und ich hab' ja durchaus darauf gewartet, sie hören zu können. Und es ist auch nicht so, als wäre Ghost plötzlich nicht mehr unter meinen absoluten Herzensbands. Die erste Hälfte des Albums, ich würd' sagen: da bin ich entsprechend eingetaucht. Ich finde da sogar richtige ghostige Vibes, dieses Alleinstellungsmerkmal, das ich vorhin so unspezifisch beschrieben habe. Wer die helleren Meliora-Momente liebt, "Absolution" oder "Majesty" z.B., ich würde sagen: der kann da anknüpfen. Das ist der kleine rote Faden, den mir der Herr F. persönlich gesponnen hat, um die "Prequelle" herum, aber dafür von der B-Seite der "Meliora" zur "Impera". Ich finde da bislang jeden einzelnen Song ziemlich fantastisch - aber eben auch den Drive, die Atmosphäre, eben: die Abfolge der Songs, also das Album an sich. Danach verliert es mich bislang noch ein bisschen. So gemeint: die Songs der zweiten Albumhälfte haben sich mir nicht beim ersten, sondern beim zweiten Durchlauf erschlossen. Und auch das sind wieder unfassbar geniale Songs, die dauernd im meinem Gehirn aufploppen. Macht total Bock, die zu hören, ich freu' mich immer drauf, ich hab' immer Spaß dabei und ich kann mir vorstellen, wie das live knallen muss. Den Faden der ersten paar Songs finde ich darin aber nicht mehr. Da geht's mir nicht anders als beim Vorgänger. Dieser wiederum hat einige Jahre aufm Buckel inzwischen und den besagten Faden werd' ich darin nicht mehr finden; ich denke mal: auch in der zweiten Hälfte der "Impera" nicht, aber das ist noch nicht bewiesen.
Das liest sich alles vielleicht komisch, vielleicht nachvollziehbar. Das Gemeine am Leben ist ja: wären die letzten beiden Alben nicht unbedingt von Ghost, sondern von einer Band die ich generell nicht so liebe bzw. vielleicht noch gar nicht kenne, dann wäre ich vor allem bei der aktuellen Scheibe schon so "Boah!"-mäßig geflasht. Die Standards, die man bei seinen Lieblingsbands anlegt, sind dann halt doch andere. Und wer weiß, wie es wäre, wenn ich erst mit dem Vorgänger eingestiegen wäre z.B.
Für mich sind das halt schon - ganz ehrlich gesagt - unterschiedliche Sachen. Vor allem die "Infestissumam" und die "Meliora" (absoluter Peak!) sind eine Liga für sich, klar - aber für mich gibt es schon eher die Ghost vor und die seit der "Prequelle". Wenn ich so lese, was ich geschrieben habe, dann muss ich halt auch sagen: ich surfe nicht mehr arg- und sorglos auf diesem einzigartigen Spirit dahin, sondern suche ihn im Detail, um ihn für mich zu extrahieren. Das ist dann schon auch ein grundlegend anderer Zugang. Und ich glaube auch nicht, dass mich Ghost jemals wieder auf diese Art und Weise einfangen wird, wie sie's über Jahre getan haben, als ich die Band kennengelernt hab'. Aber hey: über Jahre! Welche Band schafft denn sowas schon, dass man jahrelang die selben paar Alben immer und immer wieder hören will und nie genug davon bekommt? Na eben. Außerdem, wie jetzt eh schon oft angeführt: die Songs sind alle richtig geil und manches ist echt noch immer unfassbar. Und in seinen allerallerbesten Momenten, die blinkt ein paarmal das durch, wie sich das Ganze für mich angefühlt hat in seinen allerbesten Tagen. Aber: das tat ein One Night Stand mit einer Ex auch mal und war trotzdem nur Erinnerung an etwas, das nicht mehr Bestand hatte.
Wie dem auch sei: ich kann da jetzt nicht mal für mich selbst ultimativ Sinn reinbringen oder irgendein schlaues Conclusio druntersetzen oder sowas. Die "Impera" klingt für mich bislang richtig, richtig gut; mal sehen, ob die Reise noch woanders hingeht. Falls nicht, dann ist großartige Musik mit geilen Melodien und fettem Sonwriting halt einfach auch mal großartige Musik mit geilen Melodien und fettem Songwriting.
 
Ganz ehrlich, ich find sie alle stark und die Liste wechselt täglich... Aber müsste man mich festnageln, bei mir würde die Infestissumam als schwächstes Album enden.
Ich schätze Mal, das ist alles Geschmackssache. Ich liebe die Infestissumam (und alle anderen natürlich auch). Für mich ist die Opus Eponymous die "schlechteste" Scheibe, einfach, weil das die einzige Scheibe ist, von der ich 1-2 Songs nicht so gern mag. Aber natürlich ist selbst sie großartig für mich, weil's Ghost ist ;)
 
Bin ich hier eigentlich der Einzige, der bei "Watcher in the Sky" direkt an Laura Branigans "Hot Night" vom Ghostbusters-Soundtrack denken muss?
Jedes verdammte Mal, wenn der "Searchlights"-Part kommt...
 
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