Der allgemeine Fußballthread II

Aus meiner Sicht ist die Hertha der unsympathischste Club in Liga 1 derzeit, problemlos vor RB und Hoffenheim - gerade Letztere sehe ich mittlerweile auch als das Projekt eines Idealisten, der eine ganze Region belebt hat.

Naja bis zu den Dosen und Hoffenheim isses noch ein ganzes Stück. Hertha ist zumindest ein West-Berliner Traditionsverein, der eigentlich zufrieden gewesen sein könnte, jedes Jahr im Mittelfeld der ersten Liga ist für andere Clubs ein Traum. Aber seit man so auf dicke Hose macht und nur Wind rauskommt, wirkt das schon sehr befremdlich. Big City und so...denen tut ne Runde zweite Liga mal gut. Auf geht's HSV
 
Nach dem Play-Off Halbfinale Forest - Sheffield United letzte Woche hat ein Forest Dauerkartenbesitzer beim Platzsturm den verletzten United Kapitän Billy Sharp mit einem Kopfstoß angegriffen und verletzt. Jetzt wurde er zu 24 Wochen Gefängnis verurteilt, wodurch er und seine Lebensgefährtin die Raten für das Haus nicht mehr bezahlen können. Dazu kommt ein zehnjähriger Bann für jegliche Fußballspiele in GB und ein lebenslanger Bann bei Forest und United.

Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
 
Sauber!

Und die Berliner Mannschaft verweigert den wartenden Fans den Zusammenschluss vor dem wichtigsten Spiel der Saison.

Fast schon tragisch.
 
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Reaktionen: wrm
Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass diese Hertha das noch dreht. Vielleicht weil sie den einen oder anderen besseren Einzelspieler haben mögen. Aber das reicht ja nicht, weil das mannschaftlich und taktisch total limitiert war. Im Gegensatz zum HSV. Klare Spielidee, einsatzfreudig und gemeinsam geliefert. Es geht mir bei Heyer und Reis das Herz auf und ich verdrücke eine klitzekleine Träne, dass beide, genau wie Polzin, nicht mehr beim VfL sind. Aber sei gegönnt. Nur bei Jattas Flanken würde mir als HSV-Fan auch noch das letzte Barthaar grau werden.
 
Danke HSV, jetzt bitte nur nicht im Rückspiel den Wiederaufstieg vergeigen. Gestern während der Pokalfeier am Römer immer wieder das Ergebnis verfolgt, grandioser Abend.
 
Die Hertha hat sich als das präsentiert, was sie ist: eine Ansammlung von Individuen, keine Mannschaft. Abstieg wäre folgerichtig, zumal der HSV einfach in die 1. Liga gehört. Das wird nächstes Jahr dann schwer für meinen FCA, die Klasse zu halten, wenn die ganzen Schwergewichte jetzt wieder erstklassig spielen...
 
Ansonsten kann gegen diese Hertha eigentlich nichts schief gehen!

Exakt das ist es, was mir Sorgen macht. Hertha war so erschreckend schwach. Eine solche Leistung ist eigentlich nicht wiederholbar. Ich hoffe, dass der HSV eben nicht HSV-Dinge tut. Die Hertha wird schon nicht auf die Idee kommen, sich auf einmal Sandhausen-Trikots anzuziehen.
 
Naja bis zu den Dosen und Hoffenheim isses noch ein ganzes Stück. Hertha ist zumindest ein West-Berliner Traditionsverein, der eigentlich zufrieden gewesen sein könnte, jedes Jahr im Mittelfeld der ersten Liga ist für andere Clubs ein Traum. Aber seit man so auf dicke Hose macht und nur Wind rauskommt, wirkt das schon sehr befremdlich. Big City und so...denen tut ne Runde zweite Liga mal gut. Auf geht's HSV

Neben meinen "eigentlichen" Verein ist das eher eine Sympathiefrage: als Hoffenheim aufkam war es für mich nichts weiter als ein Retortenclub, das Spielzeug eines Mannes mit zu viel Geld.

Wenn man ein wenig das Drumherum in und um Hoffenheim sieht und hört, dann ist das auch als eine Wohltat für eine ganze Region zu werten, zumal es ja nicht nur den Fußballverein Hoffenheim gibt. Hopp hat aus einer Leidenschaft für seine Heimat heraus etwas geschaffen, das man einerseits gern verurteilen kann, aber es bietet den Menschen und vor allem auch den jungen Menschen in der Region (nicht nur) in sportlicher Hinsicht eine ganze Menge, man forciert hier massiv die Jugendarbeit und hat mit Sandhausen sogar noch eine Zweitbaustelle. Ich hatte Einiges beruflich dort zu tun - und es hat sich nicht einer negativ zu Hopp geäußert, ganz im Gegenteil. Plakate und Schmährufe hat der Mann (mal ab davon, dass es eh untere Schublade ist) nicht im Mindesten verdient.

Ich denke, in Mannheim sieht man mittlerweile mit sehr viel Neid in die Nachbarschaft. Wäre interessant, wenn Hopp seinerzeit diese Aktion mit "Schlappi's Feinest" aufgezogen hätte.

RB fährt ein sportliches Konzept über die Jugend und hat - zugegeben - natürlich ebenfalls sehr viel Vitamin B. Aber in Sachen Fans ist das schon um Längen was Anderes als beispielsweise in Wolfsburg oder Leverkusen, wo ich mich immer wieder frage, wen diese Vereine so wirklich interessieren. Man kann das nun gut oder schlecht finden, aber Geld regiert nun einmal den Fußball und mittlerweile sollte man das einfach akzeptieren und ein wenig hinter das schauen, was offensichtlich ist: nämlich, dass hier eben Kohle aus anderen Kanälen sprudelt als gemeinhin üblich.

HSV, Hertha, Stuttgart (ja, "mein" Verein), Schalke, Lautern - alle Traditionsvereine hielten sich über Jahre unangreifbar, gerade in Berlin (aktuell) und Hamburg (unlängst vor dem Abstieg) hat man in Sachen Management eher eine Arroganz an den Tag gelegt, die man weder in Leipzig noch in Hoffenheim vorgefunden hat. Nüchtern betrachtet waren das definitiv keine Punkte auf der Sympathieskala, dazu Kaderplanungen, die einem schlicht den Atem verschlagen.

Wie es richtig geht zeigen aktuell Köln, Frankfurt und seit Jahren Freiburg - und natürlich "Die Eisernen" aus Berlin. In diesen Vereinen steht ein "Wir"-Gefühl scheinbar oben, sonst wäre das Alles gar nicht möglich, was da in dieser (und den vergangenen Saisonen) geschehen ist. Von der Hertha hat es gestern glaube ich exakt ein (!) Spieler in die Kurve zu den Fans geschafft. Sagt viel aus, finde ich.
 
Hab gerade auf 11freunde.de einen Artikel über Steffen Freund und dessen Kommentatorenstil beim Frankfurt-Spiel gelesen. Meine Güte! Da wird sich darüber beschwert, dass sich Freund und Hagemann sehr gefreut hätten und diese Freude auch lautstark zum Ausdruck gebracht haben. Ganz ehrlich, ich fand die beiden klasse. Und natürlich freut man sich für den deutschen Verein, das ist bei mir beim Fussball einfach so. Ansonsten ist mir jedwedes patriotisch-deutschtümelnde Denken fremd.
Will ernsthaft jemand den nüchtern-sachlichen Kommentatorenstil der 70er zurück?
 
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