Brutal Assault 9.8. bis 13.8.2022

5 Tage Geilerei beendet.

Ich beginne schonmal mit einem kleinen Abriss, der vielleicht, je nachdem ob mir noch was einfällt, noch erweitert wird. [btw: bitte auch darum, eventuelle grobe Erinnerungslücken meinerseits aufzufüllen/richtigzustellen @FDU]

Zuerst einmal muss ich zugeben, dass das tatsächlich trotz meines fortgeschrittenen Alters mein erstes größeres Outdoorfestival war, was vielleicht meine Verwunderung gegenüber den ein oder anderen Dingen, die wmgl für alte Hasen nicht mehr der Rede wert sind, erklären könnte, aber das nur am Rande.

Auf das Brutal Assault gebracht hatte mich der natürlich allseits geschmackssichere @Fire Down Under - der Name war mir schon bekannt, aber dass man tatsächlich ein so mit Perlen gespicktes Line-up wie dieses Jahr zusammenzimmern könnte, wäre mir nicht im Traum eingefallen. Also flugs die Hälfte des Sommerurlaubs für das Geschehen verplant, zumal ein CZ-Trip sowieso schon länger auf der Liste stand.
Am Dienstag nach einer ausgiebigen Zugfahrt in Hradec Králové gelandet und kurz danach Richtung Festivalgelände aufgemacht - der alte Bastionskomplex in all seiner mehr oder weniger rustikalen Blüte war schonmal eine halbe Miete. Fotos habe ich leider keine gemacht (bisher), aber da finden sich sicher ausreichend auf den üblichen Kanälen ;)

Trotzdessen unsere Anreise halbwegs knapp war, haben wir es glücklicherweise genau zum Beginn von Thy Catafalque geschafft. Das war schonmal die erste Pornösität. Allein die Erkenntnis, die überhaupt live zu sehen, hat mich doch mal kurzzeitig vor Ergriffenheit die Augen reiben lassen (natürlich nur wegen Staubs in der Linse). Der Sound benötigte noch eine Weile des Sets um sich zu justieren, aber das tat dem Auftritt und nicht zuletzt der Spielfreude der Protagonisten keinen Abbruch. Zwischenzeitlich kam es gar mal zu einem Circle Pit im Publikum.

Danach das Gelände und die Stände inspizieren, im Anschluss Mûra. Die liefen mit schnörkellosem Black Metal für eine unbekannte Band ziemlich gut rein, aber so langsam hat man dann doch gemerkt, dass der Tag bereits um kurz nach sechs morgens begonnen hatte und so haben wir den Rest des Abends mit Eskalieren an den Plattenkisten (Armbandbudget, was ursprünglich grob für 5 Tage kalkuliert war, war danach weitestgehend weg, ähem) verbracht und den letzten Zug um kurz nach 10 zurück genommen, zumal die folgenden Tage sehr voll zu werden „drohten“.

Zum Beginn des Mittwochs stolperten wir eher so aus Versehen in Lorna Shore hinein. Die lieferten lt. Beschreibung Symphonic Deathcore und das ging trotz meines nur sehr bedingt coregewöhnten Musikgeschmacks ziemlich gut ab. Gut, die üblichen Elemente wie Breakdowns um ihrer selbst Willen hätte ich jetzt nicht gebraucht, aber insbesondere in den schnelleren Passagen mit Anaal Natrakh Feeling machte das ordentlich Stimmung, wobei sicher auch der spielfreudige Sänger einen großen Anteil hatte.

Danach noch einen Teil von Strigoi mitgenommen. Gefiel, auch wenn ich mir das vmtl nicht auf Platte reinhauen würde.

Es folgten Alcest. Die hatte ich mittlerweile schon dreimal oder so gesehen und nicht damit gerechnet, davon live nochmal was zu brauchen, aber insbesondere im Hinblick darauf, dass die Spiritual Instinct wieder gut fetzt, war der Auftritt dann doch ganz schick. Zumindest langte es zum Ohrwurm des ein oder anderen Riffs für die nächsten Tage ;)

Während des eher lahmen Sapphires verließen wir die Bühne, um rechtzeitig bei Pentagram zu sein. Die kannte ich zugegebenermaßen nur namentlich und ehrlicherweise würde ich mir die Art von Musik vmtl auch nicht zuhause auf Platte anhören, aber live war das schon ein Erlebnis, erstmal weil die Musik für meine Begriffe gut livetauglich ist und dann natürlich wegen dem dezent verrückten Sänger, der gar noch den Anschein machte, als wäre er bei diesem Auftritt vergleichsweise zurückhaltend unterwegs.

Danach zu Imperial Triumphant rübergewechselt. Auf Platte konnte ich denen bisher nichts abgewinnen, aber live waren die verkopften Aspekte doch nicht so enorm, sodass es halbwegs atmosphärisch bis kurzweilig war.

In Gedanken war ich aber ehrlicherweise schon zur Hälfte bei Igorrr, die sich dann auch rückblickend als Topband des Tages erwiesen haben, trotzdessen die Operngesänge bedauerlicherweise vom Band kamen. Mit menschlichem Gesang und dazugehörigem exaltierten Stageacting hätte es sicher noch eine Portion geiler werden können, aber egal, es reichte auch so schon für mich, um ordentlich mit dem Fuß zu wippen zu eskalieren.

Leider war der Auftritt nur zum Teil unser, denn es wollte sogleich noch ein Teil von Vulture Industries mitgenommen werden.
Durch seine Sandwichposition zwischen Igorrr und Sigh hatte der VI-Slot leider etwas das Nachsehen, was meine Aufmerksamkeit auf den Gig anging. Aber kann jetzt auch nicht klagen, wäre es ein Einzelkonzert, hätte ich ihm bestimmt sehr gute Noten gegeben ;)

Sigh haben dann auch gewohnt abgerissen, auch wenn sie für mein unmaßgebliches Empfinden diesmal fast schon erstaunlich straight unterwegs waren. Das, was sie vom neuen Album gespielt haben, war aber sehr reizvoll und vielversprechend, bin gespannt!

Hangmans Chair noch zum Teil gesehen. Gefiel mir dem Vernehmen nach unbekannterweise gut, auch wenn ich tbh aktuell gerade eine kleine Erinnerungslücke an den Auftritt habe.

Danach erst wieder zu Amenra vor der Hauptbühne aufgetaucht. Das war natürlich ein atmosphärisches Meisterwerk in seinem Zusammenspiel aus Bühnenbild, Nebeleinsatz und Licht in Verbindung mit der Musik, die einen schon ein bisschen in andere Sphären versetzt hat. Zugegebenermaßen war ich zu dem Zeitpunkt aber schon ein ganz bisschen breit und habe öfters mal aus Sekundenschlafgründen das Gleichgewicht in der Menge verloren^^

Regarde Les Hommes Tomber mussten demzufolge bedauerlicherweise vom Plan gestrichen werden.

Donnerstag:
Katatonia waren gut aufgelegt und räumten ordentlich was ab, einen Umstand, den ich leider nur im Schatten liegend und zuhörend verfolgen konnte, nachdem mich aus heiterem Himmel der Kreislaufhammer niederschlug.
Danach dann erstmal ne Runde auf den ausladenden Sofas in der Chill Lounge (welche im Übrigen während des gesamten Festivals immer mal wieder willkommene Dienste leisteten, GsD für die Indoor Chill Area) weggepennt, in der Hoffnung, für die folgenden Acts wieder bereiter zu sein.

Danach Shaam Larein. Die erinnerten angenehm an Bands wie Esben and the Witch oder ähnliche psychedelische Doom mit Frauengesang Bands und waren für einen Zwischenslot auf jeden Fall empfehlenswert.

Uada waren ausgefallen, aber war jetzt mE auch nicht so das Problem, denn so hatte man wenigstens keine Rennerei und konnte sich - im Rahmen der Möglichkeiten - auf Blood Incantation konzentrieren. Ich hatte die immer für Baller Death Metal gehalten und nur interessehalber reingucken wollen, weil die mal ne Zeit lang (oder immer noch?) überaus gefeiert waren. War am Ende auch schon ziemlich mit durchgetretenem Gaspedal, aber die atmosphärisch psychedelischen Zwischenpassagen haben das ganze angenehm aufgelockert und ich denke, wenn man sich die Band mal isoliert und im Besitz sämtlicher Kräfte in nem Klub ansieht, kann man auch mehr von den technischen Raffinessen, die sich in Gitarren oder Drums abspielen, erfassen und würdigen ;)

Danach essen resp. Tee trinken und für Mercyful Fate einen guten Platz suchen. Selbige haben sich für meine ungeübten Begriffe allein schon in dem ganzen Bühnen- und Kostümzunder ordentlich übertroffen, passenderweise kamen während des Sets aus der hinter der Bühne liegenden Festungsmauer Feuersalven geschossen, auf jeden Fall inszenatorisch 1A. Leider musste ich während des Konzerts mal kurz sterben und kotzen gehen und habe deswegen einen Großteil der Musik nur aus der Entfernung wahrnehmen können, aber das war schon sehr rund, was Anwesende und tiefer in der Diskografie steckende sicher bestätigen können ;)

Danach hab ich dann naturalmente den Tag beendet, auch wenn ich Skepticism gern gesehen hätte. Nachdem ich aber im Bus einmal kurz den Verstand verloren hatte, so richtig mit Nahtoderfahrung und Verlust sämtlicher Vitalfunktionen, war es wohl doch besser, so schnell wie möglich sich mit Eimer und Umschlägen in die Waagerechte zu begeben.

Der Freitag war dann kurz. Nachdem sowieso bis in den Abend hinein nur halbrelevante Sachen spielten, sind wir erst gemütlich auf dem Gelände rumspaziert, am Merch eskaliert, irgendwas essbares reingehauen und dann zu Ottone Pesante in Aufstellung gebracht.
Selbige waren dann auch unbekannterweise ziemlich großes Kino! Insbesondere der Posaunist hatte mächtig Feuer unterm Hintern und verausgabte sich sichtbar, inkl. mehrfachen Stagedivens, währenddessen(!) er weiterspielte, auch das Publikum ging für eine mir bis dato vollkommen unbekannte Band ordentlich ab und wir wurden das ein oder andere Mal von einem Circle Pit, der sich in der dafür eigtl schon fast zu kleinen Zuschauermenge bildete, umgewemmst. War sehr spaßig! Auch das musikalische Konzept des Brass Metal, mit einem Schlagzeug und verschiedenen Blechbläsern ordentlich die Köpfe beschwingende Musik zu machen, ging live besser auf als ich vermutet hatte, zumal nur zwei Bläser auf der Bühne standen. Die allein gaben aber schon ordentlich Volumen ab, insbesondere beachtlich in einer langen getragenen Passage, die sich als überraschend hypnotisch erwies. Gesang kam vom Band, einmal Klargesang von der Messa-Sängerin, einmal Gekreische. Die meisten Stücke waren aber ohnehin instrumental.

Danach Slagmaur. Vier Typen, die vor dem Auftritt sich erstmal alles übergeworfen haben, was die Kostümkiste des Stadttheaters hergab, spielten sehr höhenlastigen langsam mäandernden Black Metal in Verbindung mit Klassikintros, wie sie auch einer Devil Doll Komposition gut zu Gesicht gestanden hätten. Leider geht das Konzept mE aufgrund seiner ausgeprägten Dualität nicht so richtig auf. Die Einspieler sind richtig schön stimmungsvoll, aber das darauf folgende klingt halt irgendwie wie Ildjarn auf 10% Geschwindigkeit - hat schon so seine Momente in hypnotischer Hinsicht, aber mir hätte da noch ein bisschen mehr Wahnsinn oder Einsprengsel von anderen Instrumenten gut gepasst. Zwischenzeitlich kam dann noch ne ganze Horde gleichsam überverkleideter Typen auf die Bühne, die dann aber einfach nur etwas merkwürdig im Hintergrund rumhampelten bangten. Hm.

Danach waren Venom, obwohl auf Platte nicht meine Musik, schon fast eine Offenbarung ;) Gruselomma Cronos verbreitete ordentlich Stimmung, musikalisch ging schön die Post ab. Setlist und weitere Feinheiten müssen wohl Kenner nachreichen - ich glaube, es wurde Witching Hour gespielt, und wahrscheinlich auch Black Metal(?). Für alles weitere bitte fachkundigen Rat von (je nach Belieben) @Iron Ulf Oder @Grrrwarrrd einholen… :D

Die darauf folgenden Mysticum waren dann nochmal ein richtiger Knaller zum Abend hin. Durch die transzendentale Mischung aus Stroboskopgewitter, Lichteffekten aus uffzig Bildschirmen auf der Bühne und den pfeilschnellen Passagen, die sich mit tanzbaren elektronisch durchzogenen Sequenzen abwechselten (bester Kommentar von einem Briten hinter uns „what a fucking good drummer!“) bin ich so richtig schön in Stimmung gekommen. Da braucht man sich glatt gar nichts mehr einzuwerfen, wenn man Mysticum hat…! :)

Danach waren wir trotz des fortgeschrittenen Abends doch noch erstaunlich bereit für Hentai Corporation. Diese lieferten dann auch noch einen schönen Partyausklang mit einer gehörigen Form Durchgeknalltheit mit starkem Mr. Bungle Einschlag. Der Sänger exaltierte sich in seinen stimmlichen Artikulationen über alle Stränge, flitze und hampelte auf der Bühne umher, entledigte sich recht schnell seiner Kapitänsjacke oder was das war, foppte die Mitmusiker und scherzte gehörig mit dem spaßgeladenen Publikum (in dem btw die Dichte an Kostümen, bunten Hüten, Plüsch- und Wassertieren den vmtl Höchststand des Abends erreicht hatte). Leider blieb uns ein Großteil des Spaßes verborgen, weil die ganze Interaktion und Ansagen auf Tschechisch stattfanden, aber egal, war auch so ein ziemlicher Gaudi.
 
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Ich fand es heuer auch richtig super, wie immer eigentlich. Die alte Festungsanlage hat einen unglaublichen Charme. Meine Highlights waren Mercyful Fate, Venom, Paradise Lost, Cannibal Corpse, Heathen und Vio-lence. Klasse waren auch noch Asphyx, Abbath und Bloodbath. Positiv überrascht haben mich Avatar, auch wenn das nicht unbedingt meine Richtung ist. Ich hatte über den Veranstalter das Hotel in Hradec Kralove gebucht. Der Bustransfer war da inkludiert und funktionierte prima. Ich kann diese Variante allen empfehlen, welche nicht im Zelt schlafen möchten. Im Hotel haben sie die Festivalbänder verteilt. Freue mich schon auf 2023.
 
Zeichenlimit überschritten, ich mache dann mal hier weiter:

Am Samstag standen wir "pünktlich" zu Voivod wieder aufm Platz. Von denen habe ich ja auch schon viel positives gehört und war somit einigermaßen gespannt. Witzigerweise fand ich sie dafür, dass sie immer als technische Meister beschrieben werden, sogar ziemlich straight - man konnte jedenfalls exzellent mit dem Fuß dazu wippen! :) Ein Großteil des Spaßes fand aber auch im Publikum statt, mit umherfliegenden Wasserbällen und anderen Gegenständen, vielen lustig kostümierten Gestalten, Circle- und Ruderpit mit Wikingern, Plüscheinhorneinteilern und aufblasbaren Dinoköpfen, habe mich prächtig amüsiert. Auch die Band war gut aufgelegt, ließ sich von der Stimmung im Publikum mit besonderer Spielfreude anstecken (oder andersrum) und der Sänger dankte dem Publikum mehrfach für seinen Enthusiasmus.

Dool waren solide wie eh und jeh, auch mit ordentlich Spielfreude und Feuer unterm Hintern dabei. Im Vergleich zum letzten Konzert, was ich von denen gesehen habe, und wo ich die quasi kaum kannte, liefen die Songs natürlich viel besser rein, aber kA, so ein bisschen mehr Funken hätte ich doch erwartet, in mir aufzuflammen. Das kann man aber der Band nicht vorwerfen. Vmtl einfach nur so langsam eine Reaktion auf die 5 Tage Dauerprogramm.

Was auf die folgenden Melt-Banana wiederum witzigerweise gar keine Auswirkungen mehr hatte. Die kannte ich bis dato nur namentlich und hab die irgendwie immer für Hiphop gehalten. Jedoch war das eine sehr lustige Mischung aus sehr schnellen hin und wieder auch ganz schön technischen Gitarrenfiguren garniert mit einem Riesenhaufen kruder Elektrosamples und reichlich quietschigem Gesang, wie es wohl so nur von Japanern kommen kann. Der Gitarrist stand mit einer mehrfach im Gesicht angeklebten Maske auf der Bühne und spielte sich damit vmtl direkt ins Delirium, die Sängerin bediente über eine Art Gamepad gleichzeitig die geschätzt 284 Samples pro Song, überhaupt waren beide ziemliche Flummis. Passend dazu ging auch im Publikum die Post ab, die Kostüm- und Perückendichte befand sich auf dem Höhepunkt, inkl. geschnitztem Melonenhelm, Giraffenmütze, es flog alles durch die Luft, was man werfen konnte und ich glaube sogar oben auf dem Berg tanzten die Pestprozessionsmitglieder :D Sehr schön auch die "Collection of nine short songs", jeder so geschätzt 20sek. lang, die mit einer Eleganz inkl. ordentlichem Bedanken nach jedem einzelnen Titel vorgetragen war, dass es eine Freude war.

Danach zog es sich leider zu und fing an zu regnen, ein Umstand, der noch den gesamten Abend hin anhalten sollte und der die folgenden Slots leider ein bisschen in Mitleidenschaft zog.

Arcturus schafften das allerdings auch schon so ganz gut. Keine Ahnung, was der Vortex sich eingeworfen hatte, auf jeden Fall traf er gar keinen Ton, verschmiss anscheinend auch öfters mal ganze Textpassagen. Sehr schade jedenfalls um die grundsätzlich gute Musik, die auch von der Instrumentalfraktion top vorgetragen wurde, aber mit permanentem Gejaule obendrauf ist das einfach nur noch Käse. Letzter Song war noch halbwegs versöhnlich, da mit reinen Harshvocals versehen, aber machte am Ende den Kohl dann auch nicht mehr wirklich fett.

Ad Nauseam/Gaerea dem immer stärker werdenden Regen geopfert und stattdessen einen Teil von Trepaneringsritualen und den folgenden Act (Pythius?) in der Ambientlounge nebenbei verfolgt. Die Tanzfläche war jedenfalls ordentlich voll, uns war nicht nach Bewegung, aber die Musik wirkte auch so sehr gut (wenn auch nicht so intensiv wie auf dem TxRxP Auftritt auf der kleinen Zukunftsbühne seinerzeit 2019).

Danach zum Rest von Front Line Assembly auf die Hauptbühne zugegangen. Auf Platte wäre das genau null meins, aber man kann bei aller Eingängigkeit und dezenten Stampfigkeit nicht leugnen, dass das live Spaß machen kann. Soweit der andauernde mal mehr mal weniger starke Regen inkl. sich schon reichlich gebildeter Schlammmassen auf dem Gelände das zuließ...

Aber die meisten waren wohl ohnehin wegen Mayhem da. Die gefielen mir auch sehr gut, auch wenn es bei dem Wetter so langsam nervig wurde, zumal man ja den wichtigsten Schlussheadliner nicht komplett durchgesifft und abgefuckt genießen wollte. Aber machste nix. Joah, kann jetzt auch nur bedingt was dazu sagen. Es gab glaube ich ein paar Kostümwechsel, die zuerst wie plötzliche Konzertabbrüche aussahen, und ich war positiv über den Sound überrascht, was bei einer Referenz von Silvester Anfang/Chainsaw Gutsfuck aber vmtl auch keine große Kunst ist. Stimmungsvollerweise wurde hinter der Bühne auch noch ein Feuerwerk, und div. Feuersalven aus den Festungsnischen abgefeuert, sehr schön!

Endhighlight des Abends natürlich, wie nicht anders zu erwarten war, Oranssi Pazuzu. Die auf einer großen Bühne zu erleben, ist auch eine Sache für sich. Hinter uns wurde tonnenweise schlechtes Gras vernichtet, vor uns wurden Wunderkerzen geschwenkt, auf der Bühne natürlich wie immer eine Freude dem ekstatisch-hektisch hampelnden Gitarristen zuzusehen, wo ich mich immer frage, wie der es schafft, sich nicht drei Mal pro Konzert den Kopf an seinem eigenen Gitarrenkopf anzuschlagen oder über die Kabel zu stolpern. Die Musik war natürlich ein einziger psychedelischer und synthwabernder Traum, in dem man sich naheliegenderweise so richtig schön verlieren konnte, auch ohne die Bahndamm-Südseite-Dritte-Ernte-Wolke von hinten :D

Danach urst platt, aber glücklich wieder zum Bus gewatschelt. 9/10 würde jederzeit wieder!
Dann aber bitte zünftig mit Pensées Nocturnes...! Und ohne den Wermutstropfen eines ausverkauften Josefovfestivals mit Gruzja und Dordeduh nebenan… :hmmja::verehr:
 
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Was auf die folgenden Melt-Banana wiederum witzigerweise gar keine Auswirkungen mehr hatte. Die kannte ich bis dato nur namentlich und hab die irgendwie immer für Hiphop gehalten. Jedoch war das eine sehr lustige Mischung aus sehr schnellen hin und wieder auch ganz schön technischen Gitarrenfiguren garniert mit einem Riesenhaufen kruder Elektrosamples und reichlich quietschigem Gesang, wie es wohl so nur von Japanern kommen kann. Der Gitarrist stand mit einer mehrfach im Gesicht angeklebten Maske auf der Bühne und spielte sich damit vmtl direkt ins Delirium, die Sängerin bediente über eine Art Gamepad gleichzeitig die geschätzt 284 Samples pro Song, überhaupt waren beide ziemliche Flummis. Passend dazu ging auch im Publikum die Post ab, die Kostüm- und Perückendichte befand sich auf dem Höhepunkt, inkl. geschnitztem Melonenhelm, Giraffenmütze, es flog alles durch die Luft, was man werfen konnte und ich glaube sogar oben auf dem Berg tanzten die Pestprozessionsmitglieder :D Sehr schön auch die "Collection of nine short songs", jeder so geschätzt 20sek. lang, die mit einer Eleganz inkl. ordentlichem Bedanken nach jedem einzelnen Titel vorgetragen war, dass es eine Freude war.
Klingt super! Hoffentlich treten die irgendwann mal wieder in der Schweiz auf... Das letzte mal habe ich Melt Banana 2018 bei unserem Japan-Trip gesehen: Der "Earthdom" in Tokyo hat sich damals, entgegen unserer Erwartungen, als ranziger, verrauchter Punk-Keller entpuppt. Es war grossartig! :D
Endhighlight des Abends natürlich, wie nicht anders zu erwarten war, Oranssi Pazuzu. Die auf einer großen Bühne zu erleben, ist auch eine Sache für sich. Hinter uns wurde tonnenweise schlechtes Gras vernichtet, vor uns wurden Wunderkerzen geschwenkt, auf der Bühne natürlich wie immer eine Freude dem ekstatisch-hektisch hampelnden Gitarristen zuzusehen, wo ich mich immer frage, wie der es schafft, sich nicht drei Mal pro Konzert den Kopf an seinem eigenen Gitarrenkopf anzuschlagen oder über die Kabel zu stolpern. Die Musik war natürlich ein einziger psychedelischer und synthwabernder Traum, in dem man sich naheliegenderweise so richtig schön verlieren konnte, auch ohne die Bahndamm-Südseite-Dritte-Ernte-Wolke von hinten :D
Oranssi Pazuzu sind ebenfalls immer wieder ein Fest! :top:
 
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