Wacken 2022 - 04.08.-06.08

"Bereits nach fünf Stunden meldeten die Veranstalter, dass das Wacken Open Air 2023, das im nächsten Jahr erstmal an vier Tagen (02.08. bis 05.08.2023) stattfindet, ausverkauft ist und 80.000 Tickets verkauft wurden."

https://www.msn.com/de-DE/entertain...ausverkauft/ar-AA10qOmf?ocid=sapphireappshare

Dachte, es sind noch gar nicht alle Tickets im Verkauf...?

Mich würd ja interessieren, wo die die 80.000 hernehmen.
Die Veranstalter sprechen meines Wissens nach nach wie vor von 75.000 Tickets, die in den Verkauf gehen.
Manche davon eben auch z.B. über Reiseanbieter (Bus/Zug bis dorthin).
 
Ich möchte euch auch kurz meinen Erlebnisbericht vom Festival teilen.

Wir waren insgesamt 6 Kumpels. 3 davon, welche schon öfters am Wacken waren und die man Metal Fans nennen kann, wobei eher die Mainstream Bands und zwei weitere, die kurzfristig eingesprungen sind, weil zwei ausfielen. Zu den zwei muss man sagen, dass sie nun nicht die typischen Metaller sind, aber offen für alles sind. Da Entfernung über 1.000km ist, sind wir schon am Montag Abend weggefahren und sind um ca. 6:00 Uhr in Wacken angekommen. Wir wurden auch durch das ganze Dorf gelotst bis wir endlich auf eine Campingfläche durften, letzten Endes ist der S Bereich geworden, also eher am oberen außeren Bereich. Reine Gehzeit zum Gelände betrug doch ca. 20 Minuten, dafür hat man selber am Campingplatz nicht ständig die Allgemeinheit um die Ohren. Dann bauten wir unseren Zeltplatz auf und nahmen mal das erste Bier des Festivals zu uns. Bezüglich der Zeltnachbarn war es ähnlich wie bei @Leodoom . Von Schlager, über Hip-Hop, Techno, Powerwolf, aber natürlich auch "normalen" Metal wie Maiden, Priest, Slayer, ... war alles dabei. Wir hatten ein älteres Päarchen als Nachbarn, die öfters zu unser rüberkamen, zum Beispiel als wir den Griller anschmissen, so habe ich das einfach in Erinnerung.
Den Großteil des Tages verbrachten wir am Campingplatz, vernichteten eine Armarda von Bierdosen und Grillgut. Zwischenzeitlich holten wir uns unsere Bändchen ab, was sich als eine Sache von 3o Minunten herausstelle. Das hat mich am Anfang doch geschreckt, denn 2014 und 2017 bekamen wir ohne langes warten unsere Bändchen. Wenn ich jetzt aber lese, dass da teilweise über 4 Stunden in der prallen Sonne warten musste, dann hatten wir es mit der halben Stunde mehr als super erwischt. Danach ging es noch kurz in den Wasteland Bereich und da zum Krombacher Bierstand. Der Bierpreis belief sich auf 5€, das hat mich jetzt nicht wirklich überrascht, aber wie man für Mineralwasser 4,50€ verrechnen kann ist mir weiterhin schleierhaft.
Nun zum größten Ärgenis für mich, nämlich den Sanitäranlagen. In unserem Campingabteil gab es insgesamt 10 Dixis. Ich hatte das ganze Festival über mit einem kleinen Magenproblem zu kämpfen, deshalb musste ich die Anlagen öfters mal aufsuchen. Die längste Wartezeit betrug über 3o Minuten. Das ist lächerlich und einfach nur schwach. Erst ab dem späten Mittag konnte man meistens ohne anstehen direkt ins Dixi. Anscheinend auf den anderen Plätzen nicht anderes, da muss sich einfach was tun. Weiter geht es mit der Getränkeausgabe. Der Großteil war heillos überfordert und teilweise auch sehr unmotiviert. Wir haben uns sicher 20 Minuten vor dem Auftritt von Thundermother am Bierstand angestellt und kamen erst beim 2. oder 3. Lied zum Bier. Da happerte es an allen Enden. In den letzten Jahren habe ich das auch ganz anderes in Erinnerung. Ein weiteres übles Ding war das nicht vorhande Handynetz, beziehungsweise die Internetverbindung. Man verlässt sich halt mittlerweile auf Spotify für den Zeltplatz, zum Glück hatte ein Kollege schon einiges an Musik vorher heruntergeladen. Nicht mal Whatsapp hat funktioniert, was für mich wirklich scheiße war, da ich meine Kollegen öfters mal suchen musste, weil sie hauptsächlich auf den Hauptbühnen verweilten. Das habe ich 2017 nicht so wahr genommen.
Wir nutzten vor allem den Dienstag um das Wacken Village Gelände auszukundschaften.

Nun zum musikalischen Aspekt des Festivals. Folgende Bands habe ich mir angeschaut:

Mittwoch: Indian Nightmare, Vulture, The Iron Maidens und The Night Flight Orchestra.
Indian Nightmare und Vulture haben auf der kleinen Wasteland Stage gespielt und es war der pure Abriss. Meine Kollegen kannten die Bands noch nicht, waren aber allesamt begeistert. The Iron Maidens wollte ich mir wegen meines aktuellen Maiden Hypes unbedingt anschauen. Coole Setlist, Iron Maiden soll gefälligst wieder 22 Acacia Avenue spielen. The Night Flight Orchestra kannte ich dafür noch nicht, die Band schaute ich mir noch mit einem Kollegen an, die anderen sind derweil schon schlafen gegangen. Mir sagte nur der Name etwas, ansonsten war mir die Band fremd. War mal ganz was anderes, hat mir aber doch sehr gut gefallen. Würde ich mir auf alle Fälle wieder anschauen.

Donnerstag: Thundermother, Cirith Ungol, Grave Digger, Dirkschneider, Mercyful Fate und Judas Priest.
Den Donnerstag verbrachten wir hauptsächlich auf den großen Bühnen. Thundermother konnten wir wegen der langen Bierschlange erst ab dem 2. oder 3. Song wahr nehmen. Ist jetzt auch nicht wirklich Musik, die ich zuhause privat höre, live gebe ich mir das aber sehr gerne. War ein toller Auftritt mit wirklich vielen Zuschauern vor der Bühne. Weiter gings mit Cirith Ungol, ein erstes Highlight für mich. Die Jungs waren gut bei Laune, hatten eine tolle Setlist parat und erkämpften sich mit ihrem Gig sicherlich einige neue Fans. Grave Digger fand ich in Ordnung, haute mich aber überhaupt nicht von den Socken. Die Duddelsack Kapelle auf der Bühne war auch nur in einzelnen Stellen in Aktion. Dirkschneider folgte im Anschluss und den Auftritt habe ich wirklich genossen, allerdings war da meine Konzentration schon eher auf den Auftritt der danach spielenden Band. Mercyful Fate. Wahnsinn, was war das für eine Geilheit von Auftritt. Stand ca. 5 Meter vor der ersten Reihe, ging auch (leider) ziemlich einfach. Aber scheiß egal. Besser geht es wirklich nicht mehr. Kann es immer noch nicht glauben die Band live gesehen zu haben. Der Sound war grandios, die Band spiele perfekt und Kings Stimme ist zurzeit besser den je. Mit Abstand mein Festivalhighlight und die Band hat auch meine Kollegen überzeugt, sogar meine nicht "Metal-Kumpels" hat der Auftritt sehr gut gefallen. Nach MF war ich wieder stock nüchtern vom ganzen headbangen und mit gröllen. Den Abschluss des Abends gaben Judas Priest, welche wir vom vordersten Bierstand aus beim Soundturm aus betrachteten. Der Gig wurde mir und einen Großteil der dort stehenden Zuschauern von einigen Idioten versaut, die meinten konstant dort hinten einen Mosh Pit bilden zu müssen. Das ganze ging die halbe Setlist so, bis ein paar Schläge verteilt wurden und wir danach unsere Ruhe hatten. Die Show selber war wirklich grandios, natürlich tut sich Rob bei gewissen Passagen schon ziemlich schwer, aber im großen und ganzen war der Auftritt einfach nur super und ein würdiger Abschluss des Tages.

Freitag: Stratovarius, At the Gates, Satan, Behemoth, Venom, Phil Campbell and the Bastard Sons plays Motörhead und The Halo Effect.
Den Freitag startete für uns mit Stratovarius. Ich bin mit der Band leider nicht sonderlich bewandert, deshalb schauten wir uns nur ein paar Songs an, welche mir allerdings sehr gut gefallen haben. At the Gates wollte sich ein Kollege von mir unbedingt anschauen, die Band ist allerdings überhaupt nicht meine Baustelle und der Sound war auch eher semi-gut. Ich verließ das Konzert sowieso gegen Ende hin, da als nächstes Satan für mich anstand, welche für mich auch eines der besten Konzerte des Festivals gegeben haben. Auf den kleineren Bühnen ist es einfach gemütlicher und auch der Sound oftmals besser. War mein erste und hoffentlich nicht erste Liveshow der Band. Das neue Album ist sowieso sehr geil geworden. Danach ging es wieder auf die große Hauptbühne mit Behemoth. Wie immer ein konstant guter Auftritt der Band, wobei ich diese zugegeben schon lange nicht mehr gehört habe. Auch bei diesen Gig gab es eine Überschneidung, weil Venom zwischendurch startete. Ich wollte die Band unbedingt mal live sehen, doch da hätte ich lieber noch Behemoth zuende schauen sollen. Der Venom Auftritt hat mich auch nicht wirklich überzeugt, hauptsache live gesehen. Danach war komischerweise eine Stunde Pause, welche wir aber am Cocktail Stand und bei der hübschen Schwedin am Ohrstöpselstand zu überbrücken wussten. Danach ging es mit der Motörhead Setlist von Phil Campbell. Da Slipknot zur gleichen Zeit spielte merkte man den hohen Altersdurchschnitt an. Außerdem konnte man gut vor die Bühne kommen. Natürlich gehen den Motörhead Songs ohne Lemmy einfach alles ab, aber es war cool wieder einige Lieder von der Band zu hören. Ich war dann nur mehr als einziger über, da meine Kollegen unbedingt noch Slipknot sehen wollten. Hab mir nach Phil Campbell noch einen Cocktail rausgelassen und lernte da zwei hübsche Mädels kennen, die unglaublich von meinem österreichischen Akzent so angetan waren, dass sie mich dann noch für ein paar Stunden begleitet haben. Sie wollten unbedingt "österreichisch" sprechen lernen. Das liebe ich einfach an solchen Festivals, man kommt immer mit irgendwem zu sprechen, ist der Grund noch so banal. Von The Halo Effect haben wir dann nur mehr die letzten 2 Songs gehört, weil wir uns so verquatscht haben.

Samstag: Striker, Attic, As I Lay Dying, Hämatom, Arch Enemy und Death Angel
Und da war er schon wieder da, der letzte Festivaltag, welcher auch mit Abstand der anstregenste war, körperlich zumindest. Wir haben in den vorherigen Tagen schon immer gut Alkohol aufgetankt und die teilweise große Hitze machte noch den Rest. Da wir heute gleich um 5:45 Uhr weggefahren sind, haben wir den Alkoholkonsum fast auf null runter geschraubt. Hilft nichts, Augen zu und durch. Den Auftakt machten Striker und lieferten auch zugleich den Auftritt des Tages hin. Was für eine Spielfreude. Ich mag die Band sowieso sehr gerne, habe sie in letzter Zeit allerdings doch ein wenig aus den Augen verloren, das wird sich jetzt natürlich wieder ändern. Weiter ging es auf der Nachbarbühne mit Attic. Beim ersten Song hatten sie einen wirklich fürchterlichen und in den Ohren schmerzenden Song. Ich ahnte schon schlimmes für den Rest, hatte ich mich doch schon riesig auf den Auftritt gefreut. Zum Glück wurde der Sound beim zweiten Song endlich besser und so war der Auftritt doch noch super. Ein neuer Song wurde auch noch präsentiert. Habe gar nicht mitbekommen, dass ein neues Album erscheinen soll. Wie dem auch sei, der Song hörte sich klasse an. Weiter ging es dann notwendigerweise mit As I Lay Dying, weil ich meine Kollegen wieder mal auf der Hauptbühne suchen musste. Metalcore war nie mein Fall und wird es auch nicht sein. Der Hämatom Auftritt war wahrscheinlich der größte Rotz, den ich am ganzen Festival gesehen habe. Mir ist es wirklich ein Rätsel wie einem sowas gefallen kann. Arch Enemy wiederum war ganz ok, ist aber auch nicht wirklich mein Fall. Den Abschluss des Festivals und Tagessieger zusammen mit Striker machten Death Angel. Ich war schon kurz davor zum Zeltplatz zu gehen, weil es verdammt kalt wurde und mir trotz Pullover viel zu kalt war. Zum Glück blieb ich noch und durfte einen der stärksten Auftritte des ganzen Festivals miterleben. Das was Thrash in der Reinform. Ich höre Thrash zwar so gut wie gar nicht mehr, aber das hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht.

Und so ging auch meiner dritter Wacken Besuch wieder zu Ende. Trotz den großen Negativpunkten hatten wir wirklich ein großen Spaß und haben viele tolle Konzerte gesehen. Nächstes Jahr werde ich mir vorerst mal sparen, vielleicht mache ich es kurzfristig. Natürlich kann man mit den Kosten vom Festival, habe am Gelände samt Merch schon einige hunderte Euros gebraucht, auf Urlaub fahren, aber das war es mir wert. Mich würde jetzt allerdings als Vergleich ein Keep It True oder ähnliches interessieren, vor allem da dort mein Musikgeschmack gespielt wird.

Einen Punkt habe ich noch vergessen. Mittlerweile muss zu jeder Band gemosht werden, auf wenn die Musik noch so wenig taugt. Die Idioten haben mir deshalb den halben Judas Priest Gig versaut, bei Mercyful Fate war es nicht anders, da konnte ich den Pit allerdings ausweichen. Eine größere Plage sind aber die Crowdsurfer, es gibt einfach nichts schlimmeres. Deshalb bin ich, außer bei Mercyful Fate eben, nicht mehr weiter vorne gestanden. Ich habe einfach keinen Bock drauf, dass mir jedes mal ein 120kg Kaliber ins Genick fällt.
 
Einen Punkt habe ich noch vergessen. Mittlerweile muss zu jeder Band gemosht werden, auf wenn die Musik noch so wenig taugt. Die Idioten haben mir deshalb den halben Judas Priest Gig versaut, bei Mercyful Fate war es nicht anders, da konnte ich den Pit allerdings ausweichen. Eine größere Plage sind aber die Crowdsurfer, es gibt einfach nichts schlimmeres. Deshalb bin ich, außer bei Mercyful Fate eben, nicht mehr weiter vorne gestanden. Ich habe einfach keinen Bock drauf, dass mir jedes mal ein 120kg Kaliber ins Genick fällt.
Ich habe zwar nur ein wenig im TV gesehen, aber die Circle-Pits bei Behemoth fand ich auch schon etwas befremdlich...
 
Angeblich waren's dieses Jahr schon ~83.400 Tickets.

Meine Vermutung:
Das ist die Zahl anwesender Personen und irgendwer hat nicht geschnallt oder hielt es für unwichtig, dass da auch die Leute zuzählen, die dort arbeiten.

Von 2007 als ich das erste mal da war bis 2017, das letzte mal für mich, wird immer wieder behauptet, es wären immer mehr Leute da, was sich nie mit meinem Eindruck gedeckt hat.
Und ich wüsste auch nicht, weshalb der Veranstalter immer wieder behaupten sollte, die Ticketanzahl nicht zu erhöhen, wenn er es dann doch täte.
 
Hier ist jetzt auch mal mein ausführlicher Sempft zum Festival:

- Anreise: 2018 war ich mit einer Freundin per Auto dort, da lief es eigentlich relativ reibungslos und fix, ansonsten war ich 2014 und 2015 sowie heuer mit dem Wackenbus unterwegs und kann da nicht klagen. Dazu abweichend gibt es 2022 aber auch Berichte, die von langen Anreisestaus berichten, aber das kann ich persönlich nicht beurteilen.

- Bändchenausgabe: Ich ärgere mich, dass ich mich direkt nachts anstellen wollte, weil am nächsten Morgen, also Mittwoch in der Früh, quasi überhaupt keine Schlange mehr war. Ab Mittag selbigen Tages hat sich dann aber auch das geändert und diese Situation schien bis Donnerstag anzuhalten. Logisch: Wenn 83.400 Zuschauer ein Ticket haben, wollen bzw. müssen auch 83.400 ihr Bändchen holen. Simple Mathematik, sollte man meinen. Viele waren dann auch verärgert, als die dann kurz davor standen und gesehen haben, dass einer nach dem anderen an der Ausgabe Feierabend gemacht hat und so gegen 2 Uhr in der Früh plötzlich nur noch 7-8 Mitarbeiter verfügbar waren, was im Übrigen keine Kritik an diesen Mitarbeitern, sondern am Veranstalter ist. Wenn man bewusst kaputtspart, kommt u.A. so etwas dabei heraus. Ich war insgesamt knapp 2 1/2 Stunden angestanden, meine Zeltnachbarn dann zwischen 4-5 Stunden in der prallen Mittagshitze, ohne die Möglichkeit etwas zu Trinken zu holen, weil man die Faltflasche erst nach der Ticketausgabe bekommt und sich ohne den Chip auch nix Trinkbares kaufen kann.

- Cashless Payment: Sieht man von der Bandvergabe ab, hat's eigentlich ganz gut funktioniert. Allerdings muss man aufpassen, weil die Hemmschwelle, Geld auszugeben, deutlich sinken kann.

- Musik: Überwiegend top. Sound fand ich persönlich klar verbessert zu den Vorjahren, außer bei Hypocrisy, die anscheinend nur aus Bass und Double-Bass bestehen. Aber das kann und wird wohl am Bandtech liegen. Auf der Wackinger Stage war der Sound besonders großartig, Einherjer und Skyforger klangen grandios und waren auch sehr gut drauf. Slipknot waren auf der Hauptbühne soundtechnisch das Nonplusultra. Differenziert, brachial - da merkte man einfach die Expertise und natürlich auch den Umstand, dass man als Headliner frühs schon proben und einstellen kann, was nicht jeder Band vergönnt ist und wohl auch gar nicht sein kann bei solch einem Pensum. Weitere Highlights waren nebst den genannten auch Mercyful Fate, Cirith Ungol, Vulture, und Perturbator. Unterwältigend fand ich Judas Priest, die mir zu "professionell" klingen. Richie Faulkners kitschiges Set an "Publikumsinteraktion" und weiteren Moves ist mittlerweile komplett vorhersehbar und nervt eher. Rob ist für sein Alter stimmlich immer noch sehr gut unterwegs, das muss man ihm lassen. Honorable Mentions: 1. Neaera, die den letzten Tag mit unglaublicher Energie und Publikumsnähe eingeleitet haben. Benny, also der Sänger, war mehr im Publikum und im Pit als auf der Bühne. Am Anfang war da gar nix los vor der Bühne, aber nach ungefähr zwei Songs war's vor der Bühne gerammelt voll, weil man das Publikum anstecken konnte. 2. Lordi, wegen denen ich jetzt immer noch einen Ohrwurm von "Devil Is A Loser" habe. Ich hatte eigentlich überhaupt keinen Bock mehr, weil's die letzte Band auf der Hauptbühne war und die letzten Tage sich deutlich bemerkbar gemacht hatten, aber auch hier wurde es blitzschnell gerammelt voll und die Stimmung war top. Das, was Lordi da machen, ist einfach verdammt gut choreografiert. Witzig-charismatisch, haufenweise Hits, tolle Bühnenshow.

- Wacken, also das Dorf: Ich persönlich hatte den Eindruck, dass da schonmal mehr Nähe zu spüren war. Es wird ja bereits seit Tagen gemunkelt, dass sich das Festival von den Bewohnern "abgegrenzt" haben soll und genau so fühlte sich das irgendwie auch an. Vielleicht war ich zu den falschen Zeiten dort, aber im Endeffekt gab's auch da fast nur überteuertes Essen, irgendwelche Partyhinterhöfe, etc..

- Essen/Trinken: Für mich einer der größten Kritikpunkte, der mich auch nachhaltig verärgert hat. Überteuerter, zusammengeschusterter Convenience-Fraß aus dem Supermarkt. Unter 8€ ging da quasi nichts (vieles ging sogar eher weit über die 10€ hinaus) und satt wurde man auch nicht davon, weil die Portionen für diese Preise eine absolute Unverschämtheit waren. Es gab auch wenige positive Ausnahmen und man könnte natürlich auch sagen, dass man sich auch anderweitig versorgen könnte, aber wenn man zu denen zählt, die lieber vor der Bühne stehen, kann man halt nicht "mal eben schnell" in's Dorf und sich dort eindecken, zumal man sich selbst dort an die niedrigen Qualitätsstandards bei deutlich überteuerten Preisen angepasst hat.

- #GreenWacken: Ein weiterer Punkt, der mich über die Tage hinweg beschäftigt hat und immer noch eindrucksvoll "nachschwingt". Man möchte für ein grüneres Wacken, dass die Leute ihren Platz sauber verlassen, was ich grundsätzlich ehrenwert finde. Allerdings muss ein Veranstalter das dann auch vorleben, und das tut man auf dem Wacken leider nur sehr begrenzt. Die Frage, die sich für mich hier immer wieder stellte: Was will das Wacken sein und was gibt es gerne vor, sein zu wollen, weil das gerade en vogue ist? Die nächste Frage war dann unvermeidbar: Wo genau ist das Wacken denn überhaupt "green"?
  • Festival-Merchandise: Fehlanzeige! Fruit-of-the-Loom-Billigschrott für 25€ pro Shirt ist definitiv nicht grün. Beim Summer Breeze kann man Festivalshirts für denselben Preis erstehen, allerdings haben die schon seit Jahren ihren eigenen Fair-Trade-Rohling. Es gibt mittlerweile genügend Alternativen, auf die man zurückgreifen könnte, ohne etwas am Preis verändern zu müssen, aber mit FOTL macht man eben mehr Gewinn.
  • Wasteland Konzept: Könnte nicht weiter davon entfernt sein, grün zu sein. Den ganzen Tag heizen irgendwelche Drecksschleudern über das Gelände, was zwar zum Wasteland-Konzept, nicht aber zum #GreenWacken passt. Zudem wird endlos viel Gas für nichts verheizt. Nächstes Jahr hat man ein Wikinger-Theme, hier hat man also die große Chance, das Wasteland-Konzept abzusägen und sich etwas einfallen zu lassen, mit dem man seinen angeblichen Ansprüchen auch gerecht werden kann.
  • Warum gibt es kein Green Camping? Damit könnte man viele Probleme auf einmal lösen. Leute, die kein Bock auf Dauerbeschallung haben, können dort entspannt campen, man hat zudem eine garantiert müllfreie Zone, weniger Generatoren etc. Funktioniert beim Summer Breeze bestens und dort wird die Nachfrage sogar immer größer. Beim Wacken bemüht man sich lieber um kostspielige Camping-Alternativen, weil man mit einem Green-Camping-Konzept wie beim Summer Breeze natürlich kein zusätzliches Geld generieren kann
  • Essen: Habe ich ja bereits ausgeführt, Billigscheiße für Horrorpreise.
  • Viele Essensstände haben dann auch noch haufenweise Plastikmüll produziert. Alleine die Plastikgabeln sind sowas von überhaupt nicht mehr zeitgemäß.
Um es also anders zu formulieren: Für mich ist dieses #GreenWacken-Geplänkel eine besonders eklige Form von Gratismut, hinter der nullkommanull Rückgrat steckt. Mit dem Investor geht es mehr denn je um Gewinnmaximierung und das merkt man dem Festival einfach an. Schade, dass das nur so wenige Menschen hinterfragen, zumal die Social-Media-Kampagne 2022 dem gemeinen Besucher immer wieder unterschwellig unterstellte, dass sich viele Probleme lösen liessen, wenn man kooperativer wäre. Für mich waren das z.T. schwerwiegende organisatorische Mängel, die man bewusst einkalkuliert hat. Wenn man bedenkt, was die für eine peinliche Show aufgezogen haben, nur um die ersten Acts für 2023 anzukündigen, puh... also das Geld hätte man auch sinnvoller investieren können, die stinknormale Ankündigung per Screen ab Samstag Nachmittag früher hat aber anscheinend nicht mehr ausgereiht, warum auch immer.

Für mich persönlich hat das Wacken also zwei Seiten: Die musikalische und die organisatorische. Die musikalische ist top, die organisatorische Flop. Bei der musikalischen kann man aber irgendwie auch wenig falsch machen. Letztlich ist die Frage, was man als Besucher daraus macht. Für mich war's vorerst das letzte Mal, weil ich nächstes Jahr zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich eh keine Zeit habe und selbst wenn... mir sind 300€ zu viel. Musikalisch wird das alles wieder passen, aber ich werde den Veranstaltern und ihren Investoren auch nicht mehr ungefiltert für all den Bockmist applaudieren, den sie wissentlich produzieren. Das können die ganzen anderen unreflektierten "Wackööön"-Fanbois und -gurls gerne machen, aber mir genügen Corona-Krise und Ukraine-Krieg nicht als Entschuldigung für alles, was dieses Jahr schiefgelaufen ist. Viele Probleme schienen mir dafür einfach absichtlich einkalkuliert.
 
Hmmmm, warum stört dich das? Solange es nicht um eine Höherstellung als Mensch geht, sondern nur als Metal Fan, ist es doch völlig egal, oder nicht? Wenn ich meine Vorstellung von Heavy Metal nicht irgendwie besonders gut und gehaltvoll fände, weshalb hätte ich mich dann für diese Vorstellung und gegen alternative Konzepte entscheiden sollen?
Ich würde übrigens ein kleines Sümmchen darauf wetten, dass die Mehrzahl der Wacken-Besucher eine ähnliche Einstellung an den Tag legt, wenn man sie nach dem Wertverhältnis von Wacken und Ballermann fragt, von Metal und Hip Hop oder was weiß ich nicht was. Leute, die ihr Selbstkonzept in keiner Weise normativ aufladen, scheinen mir eine ziemliche Rarität zu sein.

Ja, schon. Gerade hier konnte man ja schon deutlich sehen, dass die menschlichen Metalfans sich über die menschlichen Wackenfans mehr als nur lustig gemacht haben. Als was und wie sich ein Mensch definiert, sollte ja in erster Linie nicht zu Ausgrenzung oder in abfälligem Verhalten ausdrücken, sofern das Gegenüber kein Rassist oder Nazi ist.
Ich finde es gelinde gesagt durchaus etwas traurig, wenn man sich in Schubladen einsortieren und als irgendwo anders zugehörig definieren muss, als zur menschlichen Rasse. Die wenigsten User, zumindest diejenigen deren Beiträge ich aktiv lese, hören ausschließlich Metal und "leben" und "atmen" den Metal. Selbst das DF ist ja nicht ausschließlich Metal, sondern auch Rock und Hardrock oder auch Kuschelrock (Journey :P)

Metal als Lebensgrundlage wäre auch für mich nie in Frage gekommen, war dieser doch schon immer die konservative und FDP-mäßigere kleine Schwester des Punk/Crust/Hardcore. Metal als Partymusik wäre jetzt auch nicht meins. Da kann man nicht zu tanzen, der Metal braucht mMn die Band <-> Zuschauer Interaktion. Aber ich persönlich mag auch keine einzelnen Songs oder spezielle "Hits". Ich höre eigentlich ausschließlich Alben, halt gesamte Tonträger und nicht nur einzelne "Fetzen".

PS gerade höre ich z.B. Billy Woods, meine Metalcredibility wäre somit hinfällig. ;)
 
Eine Frage, was den Sound anbelangt. Ich habe mir über das Wochenende ein paar Auftritte im Stream angesehen und habe versucht, verschiedene Genres einfließen zu lassen (King Diamond, Clutch, Behemoth). Was mir aufgefallen ist, war der durchweg sehr klinische und glattgebügelte Sound. Hat ein Festival von der Wacken-Größenordnung denn einen eigenen Mischer, dem gesagt wird: "Mach mal den Donnerstag, Freitag, Samstag etc.), oder ist es viel mehr so, dass zu mindest die größeren Bands ihre eigenen Mischer mit dabei haben?
 
Hier ist jetzt auch mal mein ausführlicher Sempft zum Festival:

- Anreise: 2018 war ich mit einer Freundin per Auto dort, da lief es eigentlich relativ reibungslos und fix, ansonsten war ich 2014 und 2015 sowie heuer mit dem Wackenbus unterwegs und kann da nicht klagen. Dazu abweichend gibt es 2022 aber auch Berichte, die von langen Anreisestaus berichten, aber das kann ich persönlich nicht beurteilen.

- Bändchenausgabe: Ich ärgere mich, dass ich mich direkt nachts anstellen wollte, weil am nächsten Morgen, also Mittwoch in der Früh, quasi überhaupt keine Schlange mehr war. Ab Mittag selbigen Tages hat sich dann aber auch das geändert und diese Situation schien bis Donnerstag anzuhalten. Logisch: Wenn 83.400 Zuschauer ein Ticket haben, wollen bzw. müssen auch 83.400 ihr Bändchen holen. Simple Mathematik, sollte man meinen. Viele waren dann auch verärgert, als die dann kurz davor standen und gesehen haben, dass einer nach dem anderen an der Ausgabe Feierabend gemacht hat und so gegen 2 Uhr in der Früh plötzlich nur noch 7-8 Mitarbeiter verfügbar waren, was im Übrigen keine Kritik an diesen Mitarbeitern, sondern am Veranstalter ist. Wenn man bewusst kaputtspart, kommt u.A. so etwas dabei heraus. Ich war insgesamt knapp 2 1/2 Stunden angestanden, meine Zeltnachbarn dann zwischen 4-5 Stunden in der prallen Mittagshitze, ohne die Möglichkeit etwas zu Trinken zu holen, weil man die Faltflasche erst nach der Ticketausgabe bekommt und sich ohne den Chip auch nix Trinkbares kaufen kann.

- Cashless Payment: Sieht man von der Bandvergabe ab, hat's eigentlich ganz gut funktioniert. Allerdings muss man aufpassen, weil die Hemmschwelle, Geld auszugeben, deutlich sinken kann.

- Musik: Überwiegend top. Sound fand ich persönlich klar verbessert zu den Vorjahren, außer bei Hypocrisy, die anscheinend nur aus Bass und Double-Bass bestehen. Aber das kann und wird wohl am Bandtech liegen. Auf der Wackinger Stage war der Sound besonders großartig, Einherjer und Skyforger klangen grandios und waren auch sehr gut drauf. Slipknot waren auf der Hauptbühne soundtechnisch das Nonplusultra. Differenziert, brachial - da merkte man einfach die Expertise und natürlich auch den Umstand, dass man als Headliner frühs schon proben und einstellen kann, was nicht jeder Band vergönnt ist und wohl auch gar nicht sein kann bei solch einem Pensum. Weitere Highlights waren nebst den genannten auch Mercyful Fate, Cirith Ungol, Vulture, und Perturbator. Unterwältigend fand ich Judas Priest, die mir zu "professionell" klingen. Richie Faulkners kitschiges Set an "Publikumsinteraktion" und weiteren Moves ist mittlerweile komplett vorhersehbar und nervt eher. Rob ist für sein Alter stimmlich immer noch sehr gut unterwegs, das muss man ihm lassen. Honorable Mentions: 1. Neaera, die den letzten Tag mit unglaublicher Energie und Publikumsnähe eingeleitet haben. Benny, also der Sänger, war mehr im Publikum und im Pit als auf der Bühne. Am Anfang war da gar nix los vor der Bühne, aber nach ungefähr zwei Songs war's vor der Bühne gerammelt voll, weil man das Publikum anstecken konnte. 2. Lordi, wegen denen ich jetzt immer noch einen Ohrwurm von "Devil Is A Loser" habe. Ich hatte eigentlich überhaupt keinen Bock mehr, weil's die letzte Band auf der Hauptbühne war und die letzten Tage sich deutlich bemerkbar gemacht hatten, aber auch hier wurde es blitzschnell gerammelt voll und die Stimmung war top. Das, was Lordi da machen, ist einfach verdammt gut choreografiert. Witzig-charismatisch, haufenweise Hits, tolle Bühnenshow.

- Wacken, also das Dorf: Ich persönlich hatte den Eindruck, dass da schonmal mehr Nähe zu spüren war. Es wird ja bereits seit Tagen gemunkelt, dass sich das Festival von den Bewohnern "abgegrenzt" haben soll und genau so fühlte sich das irgendwie auch an. Vielleicht war ich zu den falschen Zeiten dort, aber im Endeffekt gab's auch da fast nur überteuertes Essen, irgendwelche Partyhinterhöfe, etc..

- Essen/Trinken: Für mich einer der größten Kritikpunkte, der mich auch nachhaltig verärgert hat. Überteuerter, zusammengeschusterter Convenience-Fraß aus dem Supermarkt. Unter 8€ ging da quasi nichts (vieles ging sogar eher weit über die 10€ hinaus) und satt wurde man auch nicht davon, weil die Portionen für diese Preise eine absolute Unverschämtheit waren. Es gab auch wenige positive Ausnahmen und man könnte natürlich auch sagen, dass man sich auch anderweitig versorgen könnte, aber wenn man zu denen zählt, die lieber vor der Bühne stehen, kann man halt nicht "mal eben schnell" in's Dorf und sich dort eindecken, zumal man sich selbst dort an die niedrigen Qualitätsstandards bei deutlich überteuerten Preisen angepasst hat.

- #GreenWacken: Ein weiterer Punkt, der mich über die Tage hinweg beschäftigt hat und immer noch eindrucksvoll "nachschwingt". Man möchte für ein grüneres Wacken, dass die Leute ihren Platz sauber verlassen, was ich grundsätzlich ehrenwert finde. Allerdings muss ein Veranstalter das dann auch vorleben, und das tut man auf dem Wacken leider nur sehr begrenzt. Die Frage, die sich für mich hier immer wieder stellte: Was will das Wacken sein und was gibt es gerne vor, sein zu wollen, weil das gerade en vogue ist? Die nächste Frage war dann unvermeidbar: Wo genau ist das Wacken denn überhaupt "green"?
  • Festival-Merchandise: Fehlanzeige! Fruit-of-the-Loom-Billigschrott für 25€ pro Shirt ist definitiv nicht grün. Beim Summer Breeze kann man Festivalshirts für denselben Preis erstehen, allerdings haben die schon seit Jahren ihren eigenen Fair-Trade-Rohling. Es gibt mittlerweile genügend Alternativen, auf die man zurückgreifen könnte, ohne etwas am Preis verändern zu müssen, aber mit FOTL macht man eben mehr Gewinn.
  • Wasteland Konzept: Könnte nicht weiter davon entfernt sein, grün zu sein. Den ganzen Tag heizen irgendwelche Drecksschleudern über das Gelände, was zwar zum Wasteland-Konzept, nicht aber zum #GreenWacken passt. Zudem wird endlos viel Gas für nichts verheizt. Nächstes Jahr hat man ein Wikinger-Theme, hier hat man also die große Chance, das Wasteland-Konzept abzusägen und sich etwas einfallen zu lassen, mit dem man seinen angeblichen Ansprüchen auch gerecht werden kann.
  • Warum gibt es kein Green Camping? Damit könnte man viele Probleme auf einmal lösen. Leute, die kein Bock auf Dauerbeschallung haben, können dort entspannt campen, man hat zudem eine garantiert müllfreie Zone, weniger Generatoren etc. Funktioniert beim Summer Breeze bestens und dort wird die Nachfrage sogar immer größer. Beim Wacken bemüht man sich lieber um kostspielige Camping-Alternativen, weil man mit einem Green-Camping-Konzept wie beim Summer Breeze natürlich kein zusätzliches Geld generieren kann
  • Essen: Habe ich ja bereits ausgeführt, Billigscheiße für Horrorpreise.
  • Viele Essensstände haben dann auch noch haufenweise Plastikmüll produziert. Alleine die Plastikgabeln sind sowas von überhaupt nicht mehr zeitgemäß.
Um es also anders zu formulieren: Für mich ist dieses #GreenWacken-Geplänkel eine besonders eklige Form von Gratismut, hinter der nullkommanull Rückgrat steckt. Mit dem Investor geht es mehr denn je um Gewinnmaximierung und das merkt man dem Festival einfach an. Schade, dass das nur so wenige Menschen hinterfragen, zumal die Social-Media-Kampagne 2022 dem gemeinen Besucher immer wieder unterschwellig unterstellte, dass sich viele Probleme lösen liessen, wenn man kooperativer wäre. Für mich waren das z.T. schwerwiegende organisatorische Mängel, die man bewusst einkalkuliert hat. Wenn man bedenkt, was die für eine peinliche Show aufgezogen haben, nur um die ersten Acts für 2023 anzukündigen, puh... also das Geld hätte man auch sinnvoller investieren können, die stinknormale Ankündigung per Screen ab Samstag Nachmittag früher hat aber anscheinend nicht mehr ausgereiht, warum auch immer.

Für mich persönlich hat das Wacken also zwei Seiten: Die musikalische und die organisatorische. Die musikalische ist top, die organisatorische Flop. Bei der musikalischen kann man aber irgendwie auch wenig falsch machen. Letztlich ist die Frage, was man als Besucher daraus macht. Für mich war's vorerst das letzte Mal, weil ich nächstes Jahr zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich eh keine Zeit habe und selbst wenn... mir sind 300€ zu viel. Musikalisch wird das alles wieder passen, aber ich werde den Veranstaltern und ihren Investoren auch nicht mehr ungefiltert für all den Bockmist applaudieren, den sie wissentlich produzieren. Das können die ganzen anderen unreflektierten "Wackööön"-Fanbois und -gurls gerne machen, aber mir genügen Corona-Krise und Ukraine-Krieg nicht als Entschuldigung für alles, was dieses Jahr schiefgelaufen ist. Viele Probleme schienen mir dafür einfach absichtlich einkalkuliert.
Mal grad deinen Bericht überflogen.
Das Thema Essenspreise wurde in der offiziellen Pressekonferenz angesprochen und die Veranstalter wollen dem nächstes Jahr entgegenwirken. Aus logistischen und personellen Problemen konnte dieses Jahr auch kein Supermarkt angeboten werden, aber auf die Schnelle wurde dieses Jahr der Farmer Markt organiesiert. Nächstes Jahr soll wieder ein breiteres Supermarkt-Angebot (kein riesen Kaufland auf dem Gelände) geschaffen werden, damit man eben nicht eine Woche lang einen Hot Dog für 10 Euro kaufen muss.
Ich finde deine GreenWacken-Kritik gut und einiges davon ging mir auch in den letzten Tagen durch den Kopf. Was das Feuer im Wasteland angeht, dessen sind sich die beiden auch bewusst, wurde öfter mal auf der PK im Nebensatz angesprochen, dass Gaspreise ja momentan auch ein heißes Thema sind. Der Jensen hat immer wieder betont, dass sie sich Feedback wünschen und so kann ich dich nur ermutigen deine Kritikpunkte einfach mal ans Wacken weiterzuleiten.
 
Mal grad deinen Bericht überflogen.
Das Thema Essenspreise wurde in der offiziellen Pressekonferenz angesprochen und die Veranstalter wollen dem nächstes Jahr entgegenwirken. Aus logistischen und personellen Problemen konnte dieses Jahr auch kein Supermarkt angeboten werden, aber auf die Schnelle wurde dieses Jahr der Farmer Markt organiesiert. Nächstes Jahr soll wieder ein breiteres Supermarkt-Angebot (kein riesen Kaufland auf dem Gelände) geschaffen werden, damit man eben nicht eine Woche lang einen Hot Dog für 10 Euro kaufen muss.
Ich finde deine GreenWacken-Kritik gut und einiges davon ging mir auch in den letzten Tagen durch den Kopf. Was das Feuer im Wasteland angeht, dessen sind sich die beiden auch bewusst, wurde öfter mal auf der PK im Nebensatz angesprochen, dass Gaspreise ja momentan auch ein heißes Thema sind. Der Jensen hat immer wieder betont, dass sie sich Feedback wünschen und so kann ich dich nur ermutigen deine Kritikpunkte einfach mal ans Wacken weiterzuleiten.

Ich habe das so ähnlich (und auch sachlich) bereits im dortigen Forum pfostiert.
 
Eine Frage, was den Sound anbelangt. Ich habe mir über das Wochenende ein paar Auftritte im Stream angesehen und habe versucht, verschiedene Genres einfließen zu lassen (King Diamond, Clutch, Behemoth). Was mir aufgefallen ist, war der durchweg sehr klinische und glattgebügelte Sound. Hat ein Festival von der Wacken-Größenordnung denn einen eigenen Mischer, dem gesagt wird: "Mach mal den Donnerstag, Freitag, Samstag etc.), oder ist es viel mehr so, dass zu mindest die größeren Bands ihre eigenen Mischer mit dabei haben?

Jede Band darf den eigenen Soundmenschen ran lassen, es stehen aber immer welche bereit, die sich mit der Anlage und auch den Begebenheiten auskennen und das wenn gewünscht komplett übernehmen oder nur helfen.
Ob die Band/deren Soundmensch das annimmt, ist deren Sache.

War zumindest früher so, denke nicht, dass sich das geändert hat.
 
Eine Frage, was den Sound anbelangt. Ich habe mir über das Wochenende ein paar Auftritte im Stream angesehen und habe versucht, verschiedene Genres einfließen zu lassen (King Diamond, Clutch, Behemoth). Was mir aufgefallen ist, war der durchweg sehr klinische und glattgebügelte Sound. Hat ein Festival von der Wacken-Größenordnung denn einen eigenen Mischer, dem gesagt wird: "Mach mal den Donnerstag, Freitag, Samstag etc.), oder ist es viel mehr so, dass zu mindest die größeren Bands ihre eigenen Mischer mit dabei haben?
Der Sound, der im Stream landet, ist ja ein komplett anderer, als der, der vor der Bühne zu hören ist. Für den FOH-Sound haben die größeren Bands in der Regel eigene Mischer dabei. Für den Streamingsound ist die Streamingproduktion verantwortlich, das wird 1 Team sein.
 
Der Sound, der im Stream landet, ist ja ein komplett anderer, als der, der vor der Bühne zu hören ist. Für den FOH-Sound haben die größeren Bands in der Regel eigene Mischer dabei. Für den Streamingsound ist die Streamingproduktion verantwortlich, das wird 1 Team sein.

Danke für die Aufklärung, damit erklärt sich dann auch der für meine Ohren weitgehend gleiche, klinische Sound.
 
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