Darkthrone, Unholy Darkthrone

Also ich persönlich mag es schon, ein Album physisch zu besitzen, bevorzugt auf Vinyl, allerdings geht’s mir da primär um meine präferierte Art und Weise eben Musik zu hören. Und wenn ich merke, dass der Aspekt der Musik immer geringer wird und das reine Haben bzw. Sammeln im Vordergrund steht, find ich das gerade im Black Metal einfach furchtbar. Und das ist halt bei diesen ganzen Pornoboxen der Fall. Das ist imo auch was anderes als „normale“ limitierte Platten, die ja gerade früher auch im Black Metal Gang und Gäbe war.

Heißt nicht, dass ich hier nicht auch limitiertes Zeug habe, das sich teilweise sogar in einer Box befindet, aber dann immer noch in erster Linie, weil mich die Musik interessiert und nicht, weil ich es haben muss (aus welchen Gründen auch immer).
Unterm Strich hast du es aber trotzdem gekauft. Warum, ist ja völlig egal.
 
Keine Platten in zigfacher Ausführung oder in irgendwelchen Pimp-Editionen kaufen zu müssen, ist mindestens genauso Gönnung und befreiend. Ich kann ganz generell diesen Fetisch, was Handfestes in den Bratzen halten zu müssen, um eine "Platte" adäquat rezipieren zu können, sowieso nur mehr bedingt nachvollziehen; wenn es um Musik geht, bin ich mehr auf der Seite des Seins denn auf der des Habens. Und diese Porno-Varianten mit zig Firlefanz in exklusiver Nummerierung ist sowieso ein Verfall an die Dialektik der Warenästhetik - um so weniger ein Produkt das Mal der Ware (weil bsw. sehr exklusiv und nicht-standardisiert) an sich trägt, um so mehr bin ich eigentlich ihrem Fetisch verfallen. Natürlich gibt es Musik, die ohne die haptische Komponente, ohne Artwork nicht wirkt, der dann irgendwas fehlt, aber im Metal ist das eigentlich eher selten der Fall. Das was im Metal Album heißt, ist nicht selten eine bloße Aneinanderreihung von Songs, die man beim Spülen halt mal nebenher streamt, ohne was Großartiges zu verpassen. So wie bei der neuen Darkthrone halt.

Ich sehe, du hast Karl Marx gelesen...
 
Die Leidenschaft zum Sammeln sollte allein aus der Liebe zur Musik entstehen.

Das ist mir jetzt ein wenig zu apodiktisch, speziell im Kontext einen moralischen Imperativs.

Ich denke eher, dass es im Sinne des Sammelnden einfach wünschenswert wäre, wenn er aus intrinsischer Motivation sammeln würde. Ob das dann die Liebe zur konkret gesammelten Musik ist, oder die Liebe zur Musik an sich, die sich darin niederschlägt, gesammelte Werke zu begreifen und einzuordnen, etwa journalistisch oder wissenschaftlich, oder ob es die Liebe zum Sammeln als solchem ist, wie bei Briefmarken oder Münzen, finde ich dann erst einmal egal, so lange es dem Sammelnden Freude bereitet, das zu tun.

Kritisch wird's nur, wenn man meint, eine tolle Sammlung haben zu müssen, um Anerkennung zu erfahren oder beneidet zu werden.

Am Ende bin ich aber bei dir, dass ich das auch für den Idealzustand halte, wenn die Liebe zur Musik den Liebenden zum Sammler werden lässt.

Wobei es bei mir selbst tatsächlich mehr die Liebe zum Gesamtphänomen "Heavy Metal" ist als die Liebe zum einzelnen gesammelten Werk. Ich sammle z.B. immer komplette Diskographien, ganz bewusst inklusive weniger gemochter Werke, die für mich nie Fehlkauf sind, sondern immer Element der Vervollkommnung und des Begreifens des Gesamtwerks, und insbesondere auch von Bands, die ich jedoch gleichwohl für mein Begreifen der Musik insgesamt für wichtig halte, aber nicht allzu sehr mag, weil ich mir - für mich - ein möglichst umfassendes Archiv der für die Werdung und Entwicklung des Heavy Metals relevanten Diskographien wünsche. Mit diesem Sammelansatz fühle ich mich wohl, und für mich ist das auch zu 100% aus Liebe zur Musik erwachsen, auch wenn es gleichwohl auch ganz ausdrücklich Werke mit einschließt, die ich nicht liebe.

:D
 
Das ist mir jetzt ein wenig zu apodiktisch, speziell im Kontext einen moralischen Imperativs.

Ich denke eher, dass es im Sinne des Sammelnden einfach wünschenswert wäre, wenn er aus intrinsischer Motivation sammeln würde. Ob das dann die Liebe zur konkret gesammelten Musik ist, oder die Liebe zur Musik an sich, die sich darin niederschlägt, gesammelte Werke zu begreifen und einzuordnen, etwa journalistisch oder wissenschaftlich, oder ob es die Liebe zum Sammeln als solchem ist, wie bei Briefmarken oder Münzen, finde ich dann erst einmal egal, so lange es dem Sammelnden Freude bereitet, das zu tun.

Kritisch wird's nur, wenn man meint, eine tolle Sammlung haben zu müssen, um Anerkennung zu erfahren oder beneidet zu werden.

Am Ende bin ich aber bei dir, dass ich das auch für den Idealzustand halte, wenn die Liebe zur Musik den Liebenden zum Sammler werden lässt.

Wobei es bei mir selbst tatsächlich mehr die Liebe zum Gesamtphänomen "Heavy Metal" ist als die Liebe zum einzelnen gesammelten Werk. Ich sammle z.B. immer komplette Diskographien, ganz bewusst inklusive weniger gemochter Werke, die für mich nie Fehlkauf sind, sondern immer Element der Vervollkommnung und des Begreifens des Gesamtwerks, und insbesondere auch von Bands, die ich jedoch gleichwohl für mein Begreifen der Musik insgesamt für wichtig halte, aber nicht allzu sehr mag, weil ich mir - für mich - ein möglichst umfassendes Archiv der für die Werdung und Entwicklung des Heavy Metals relevanten Diskographien wünsche. Mit diesem Sammelansatz fühle ich mich wohl, und für mich ist das auch zu 100% aus Liebe zur Musik erwachsen, auch wenn es gleichwohl auch ganz ausdrücklich Werke mit einschließt, die ich nicht liebe.

:D

Ok
 
666 Stück = in erster Linie. Ok Boomer.

Da beschwert sich das Presswerk garantiert wieder...immer so krumme Zahlen...da meckerte in den 90ern schon die Verkäuferin unseres alten Zeitungsladens, als irgendne Ablaze (?) mal 6 Mark 66 kostete..."sowat krummes is eher selten...keine Ahnung, watt die da für Probleme ham"
Und meine "Under A Funetal Moon" hab ich kurz nach Erscheinen im Kilopreis (Kilo Platten 20 Mark Aktion) im Plattenladen gekauft (hab ich schonmal gesacht...egal)

Aber stimmt schon Darkthrone Boxen klingt komisch...wie 'Scum" von Napalm Death remastert...
@subcomandante
Beim Spülen empfehl ich immer italienische Zombiefilm Soundtracks aus den 70ern. Die haben oft schönes Südseeflair. Die gibt's nur nicht so häufig zum streamen. :feierei:
 
https://napalmrecords.com/deutsch/thulcandra-black-vinyl.html
79841_darkthrone_thulcandra_1_black_vinyl.jpg
 
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