WGT - Jahreskongress der Wellengruftis

nur mal so aus interesse: spielt da was relevantes? (ernsthafte frage)
Die ganzen Jahre an die ich mich zurückerinnern kann, haben für meinen persönlichen Geschmack immer 3-5 Bands gespielt, die mir gefallen. Was logischerweise aber nie den Ticketkauf gerechtfertigt hätte. Dieses Jahr ist absolut nix dabei.
 
Sind schon ein paar gute Sachen dabei: A Place To Bury Strangers, Kælan Mikla, Lebanon Hanover, Minuit Machine, Ploho, The KVB und Traitrs würde ich mir definitiv angucken.

Ah, ein Mann von Geschmack :) das steht lustiger Weise (neben nochmal der selben Menge Kapellen) exakt alles auf meiner Liste :) Ansonsten spielen Deine Lakaien die Dark Star komplett, das könnte auch ganz cool sein.
 
Wäre echt gerne mal wieder hin, ist nachm PartySan das Festival mit meinen meisten Anwesenheiten :top:.
Allerdings bin ich selber noch weiter aus der musikalischen "schwarzen Szene" raus da das "schwarze weggehen" bei mir bis auf eine regelmässige Veranstaltung im Monat (vor allem wohl altersmäßig) auch völlig eingepennt ist. Zudem hab ich übers Ehrenamt ausgerechnet am Pfingstsonntag nen Anwesenheitstermin reingebrummt bekommen :thumbsdown:.

Hab auch viel Gejammere gehört (wenn wunderts :D) dass wegen dem gleichzeitig stattfindenden Depech Mode Konzert die Hotels fast unbezahlbar wären.
Wünsche aber allen Hinfahrenden coole Tage & reichlich tolle Eindrücke :top:.
 
Bin auch am Start. Bands werden sein: Rosegarden Funeral Party, Traitrs, KVB, The Other, The Mission, Je‘taime, Lebanon Hanover und dann mal sehen.
 
Vielleicht für Leipziger oder Leute ohne WGT-Ticket noch interessant. Auf dem Leuschner Platz findet parallel zum WGT der Dark Affair-Markt statt (5 Euro Eintritt für alle 4 Tage). Dort gibt es wohl neben Bondage Shows und Markt für den typischen Gothic Style jeden Tag auch ein paar Bands Live auf der Bühne. Am Freitag zum Beispiel Black Metal mit Myrdal und Inverted Saint. Die Bands danach sagen mir allerdings nix. Scheinen eher Stoner Rock zu machen.
https://www.dark-affair.com/de/timetable-freitag
 
Kurzer Recap, falls es jemanden interessiert:

Donnerstag gemütlich angetuckert, die Bude von nem guten Bekannten bezogen, den Connewitzer Rewe gefühlt leer gekauft, Bändchen eingesagt und den Rest des Abends mit reichlich "Hallo! Wieder nen jahr rum, nech?!" und vielen wundervollen Menschen an und in der Moritzbastei verbracht.

Freitag dann erstmal erfolgreich den Schlafmangel der letzten Wochen angegangen: Die ganze Crew war etwas erschrocken, als ich um 13.30 der erste wache Mensch im Heim war und klappernd Kaffee gemacht habe. Entsprechend lange anschließend rumgeeiert, geschnackt und gefrühstückt, sodass wir dann den Start mit Minuit Machine im Stadtbad gemacht haben. Es war gut wie voll - die beiden Damen haben zu Recht ordentlich Resonanz bekommen und brauchen demnächst dann wohl größere Locations. Weiter gings mit Kaelan Mikla - ebenfalls, wie erwartet sehr gut. Sound übrigens in beiden Fällen super. Danach sind wir ins Westbad gedüst - unterwegs gabs an der Haltestelle Sportforum einige Takte "Walking in my Shoes" von Depeche Mode (meine Fresse waren das viele Menschen auf der Wiese, da hätte ich ja gar keinen Bock drauf gehabt...) - und einer vermeintlich längst vergessenen WGT-Aktivität zu frönen: Anstehen! Mit Türstehergnade durften wir dann nach über einer Stunde sehr unterhaltsamer Schlange und 20 Minuten nach Konzertbeginn doch noch zu Suicide Commando eintreten und noch eine knappe Stunde Elektro-Abriss frönen. Voll, stickig und richtig gut. Passend zum 30. Bühnenjubiläum gabs einen wilden Ritt durch die Diskographie mit einem hervorragend aufgelegten Herrn Van Roy. Hat gebockt.

Samstag sind wir etwas früher klar gekommen, sodass wir den Tag mit etwas Kultur(tm) im Grassimuseum begonnen haben und anschließend zur Agra sind, um zu den lieblichen Klängen von Noctulus ein wenig Eis in der Sonne zu schlabbern und anschließend zu Hocico und Covenant das Tanzbein zu schwingen. Nach kurzem Abwägen mit den Erlebnissen des Vorabends im Hinterkopf haben meine Schwester und ich uns dann trotzdem für "mutig" entschieden und sind einmal quer durch Leipzig gedüst, um den feinen Herrn Edwin Rosen und Stadtbad zu beehren - beste Entscheidung. Es war zwar nicht ansatzweise so gefüllt wie am Vorabend, dafür wusste das Publikum aber geschlossen, wieso es da ist. Textsicherheit vorhanden, Tanzbeine geschwungen, sympathischer Typ auf Bühne strahlt wie Honigkuchenpferd. Einmal mal alle Songs plus zwei Cover (Kleines Astronautenmädchen von Solitude FX sowie Marmelade und Himbeereis von Grauzone) und fertig war die knappe Stunde Set - es kann so erfrischend einfach sein, ein Konzert zu gestalten, wenn man gerade erst frisch auf den Brettern der Welt steht. Ganz klarer Festivalsieger. Danach zurück in die Agra, Mitternachtsspecial mit Cold Cave. War mir einen Tacken zu routiniert und gerade der Gitarren- und Drumsounds waren eher so 3/10 (Agra halt...), aber dennoch durchaus würdig für den Nachtslot.

Sonntag mit den völlig großartigen Traitrs in der wundervollen Kuppelhalle gestartet. Trotz der frühen Stunde mit vollkommen berechtigter, beachtlicher Publikumsresonanz. Mucke stark, Band stark, this is how i like my wave! Danach mal kurz zu Vision Video (waren mir etwas zu aufgeregt) und Lebanon Hanover (funktionieren auf der Riesenbühne im halb hellen einfach nicht vernünftig) in die Agra und zurück zu Bootblacks (wilder Scheiß) und The KVB (einfach schön und richtig stark) zurück in die Kuppelhalle. Da wir irgendwie noch Bock hatten, sind anschließend noch in die MoBa zum DJ Set von Daniel Myer und was soll ich sagen: Dieser Mann kann einfach elektronische Musik und verführt mich sogar immer wieder dazu, Techno mal nicht öde zu finden. Haben uns da dann erfolgreich kaputt gemacht und sind im hellen nach Hause. Man bekommt in Connewitz übrigens morgens um 5 noch nen Döner :D

Montag lief dann, früher war eben mehr Lametta, etwas ruhiger. Gestartet sind mit Harsh Symmetry (ordentlich), Ploho (richtig, richtig gut) und Forever Grey (Darf es noch etwas Hall sein? Aber stark) im Haus Leipzig und haben uns dann Frau Mortimer zu Liebe gegen A Place to bury Strangers und für Front Line Assembly entschieden, die auch nochmal ordentlich Spaß gemacht haben. The Mission haben wir dann, weil wir einfach platt waren, liegen gelassen und haben den Abend gemütlich in der Bude bei Pizza ausklingen lassen, zumal uns am kommenden Morgen dann auch der Wecker drohte.

Insgesamt wie immer einer zauberhafte Veranstaltung voller wunderbarer, entspannter Menschen. Die Organisation hier und da, wie immer etwas holprig, aber nie wirklich problematisch, die Agra wird in diesem Leben keinen guten Sound mehr hervorbringen, aber das reißen de kleinen Läden einfach alle wieder dreimal raus. Wir kommen wieder.
 
Da kann ich mich nur anschließen. Waren wieder schöne 4 (viel zu kurze) Tage. Bei uns sah es wie folgt aus: Am Freitag sind wir gegen 17 Uhr ins Täubchenthal und haben uns Rosegarden Funeral Party gegeben. Man, die waren gut. Da hätte ich gerne noch eine halbe Stunde länger zu gehört. Anschließend sind wir so kaputt gewesen, und haben Depeche Mode mitgenommen. Tja, was soll ich sagen. Ich hätte mir ja keine Karte geholt, aber da ja hier gefühlt eine Million Leute Karten gekauft haben, es die Lieblingsband meiner Frau ist, sind wir auf der Festwiese aufgeschlagen. Ums kurz zu machen, es war genau so, wie ich es erwartet habe: für´n Arsch. Offiziell waren es 70000 Menschen, Cold Cave haben sich auf Instagram bei 80000 bedankt und ich glaube, das ist realistisch. Ich war einmal bei den Toten Hosen dort und es war damals ebenfalls ausverkauft mit 70000 Menschen. Aber im Vergleich zu den Hosen, wo wir damals noch Platz um uns herum hatten, standen sie dieses mal wie die Heringe, dicht an dicht. Wir haben uns mit Ellenbogen bis zum Bierstand in der Mitte durchgekämpft, weil wir noch Freunde gesucht haben, was aber ein völlig sinnloses Unterfangen waren. Einzige Vorteil beim Bierstand war, wir hatten etwas Platz um uns herum. Dafür haben wir zwei Stunden lang die Plane vom Technikerzelt betrachten dürfen, den Rücken vom Kameramann und ab und an, habe ich mal Dave gesehen. Der Rest ging über die rechte Leinwand. Sound war okay. Stimmung in unserer Ecke eher mau, weil wahrscheinlich der überwiegende Teil nichts weiter gesehen hat. Da wir zum GLück noch nach Frankfurt und Berlin fahren und dort Sitzplätze haben, habe ich das Konzert gleich zu Beginn für mich abgehakt. Gabs eben zwei Bier, für günstige 6,50€ und ein hörbares Leinwandkonzert. Dafür haben wir leider Minuit Machine, BFG und v.a. Skeletal Family saußen lassen.... Wie gesagt, Festwiese, ich nie mehr. Selbst wenn Metallica da ihr Abschiedskonzert ihrer Karriere geben würden, würde ich drauf verzichten.
Samstag waren wir im Westbad zu "Talk To Her". Das war richtig guter Postpunk und es war gut gefüllt. Stimmung war auch sehr gut. Leider werde ich nicht verstehen, warum man am Samstag nur zwei Bands im Westbad hat auftreten lassen. Nach "Talk To Her" kam nur noch "Disillusion".
Danach sind wir in die Moritzbastei zu "Wingtips" (musik. nicht meins) und zu "Undertheskin". Gerade auf letztere , hatte ich extremst Bock. Aber leider völlig falsche Lokalität für die Jungs. Wir hatten es zwar rein geschafft, aber ich bin nach einem Lied bereits raus und hab mir den Rest etwas im Voraum angehört. Viel zu kleine Location und viel zu viele wollten sie sehen, die nicht mehr reingekommen sind. Bissl frustriert, aber Dank des ein oder anderen Bieres, sind wir danach in die Agra zu "Cold Cave", die Mitternachts-Special waren und bereits am Freitag im Vorprogramm von Depeche Mode aufgetreten sind. Hat mir sehr gut gefallen, muss ich sagen. Sound fand ich sogar einigermaßen gut und sie sind deutlich besser zur Geltung gekommen, als vor 70000 auf der Festwiese.
Sonntag war dann unser Highlight-Tag. Wie jedes Jahr, ist der Volkspalast Pflicht für jeden, der Postpunk, Shoegaze, Synth etc. mag. Den Anfang haben "Traitrs" gemacht. Eine Band, mit denen ich befreundet bin und die ich musikalisch einfach grandios finde. Hier habe ich noch nie ein schlechtes Konzert erlebt. Gleich danach, folgte das zweite Highlight "Je´taime" aus Paris. Ebenfalls unglaublich guter Postpunk, den ich erst Anfang des Jahres entdeckt habe. Ich fand es unglaublich geil, wie voll beide Konzerte besucht waren. Die danach auftretenden "Strangers & Lovers" und "Antipole" habe ich nur am Rande mitbekommen, da wir hier ordentlich Bier getankt hatten und im Gespräch mit Freunden waren. "Antipole" fand ich anstrengend, da die schon etwas langweilig waren - zumindest für mich. Als letztes kamen noch "Bootblacks", welche ich okay fand. Ich hatte die irgendwie rockiger in Erinnerung. Viel hängen geblieben ist hier nicht für mich.
Montag ging es dann nochmal ins Haus Leipzig zu "Harsh Symmetry" (mehr 80er ging fast nicht mehr :) ), "Ploho" (musikal. gut, aber Gesang war hier nicht meins) und "Forever Grey". Zum Abschluss standen noch "The Mission" auf dem Plan in der Agra. Aber hier sind wir nach einigen Liedern gegangen, da wir dann durch waren fürs Wochenende. Hotel für nächstes Jahr ist bereits vorgebucht.
 
Diverse Kumpel von mir sind dieses Jahr nicht hin. Wer einer Antisemitin wie Lisa Eckhart eine Plattform bietet, der würde mich auch nicht zum Ticketkauf bewegen können. Und dann war da noch irgendetwas mit einer neuen fragwürdigen Band eines (Ex-?) Death In June Musikers. Ist mir so gesagt worden, ich war selber das letzte Mal in den 90er auf einem Festival. Wo viele Menschen sind, gibt es auch entsprechend viele Idioten. Kaputte Welt.
 
Diverse Kumpel von mir sind dieses Jahr nicht hin. Wer einer Antisemitin wie Lisa Eckhart eine Plattform bietet, der würde mich auch nicht zum Ticketkauf bewegen können.

Wir haben tatsächlich deswegen einen Moment hin und her überlegt, dann aber für uns entschieden, dass wir diesen geschmacklosen Mario Barth verschnitt mit antisemitischen Tendenzen gerne einfach rechts liegen lassen und uns die Veranstaltung nicht von rechtspopulistischen Trotteln nehmen lassen. Es hat sich übrigens eine erfreuliche Vielzahl an Besuchern wie Künstlern ähnlich geäußert und klar positioniert.

Kabarett, schwarzer Humor = Kunstform. Wer den Sarkasmus bei ihr nicht raushört, dem ist nicht mehr zu helfen....

Einfach nein. Was Eckert da abzieht ist doch recht eindeutiger Antisemitismus. Und da braucht man sich auch nicht halbseiden hinter irgendwelchem schwarzen Humor verstecken. Wer "die Rothschilds" und Nasenformen pullt, muss sich die Einordnung gefallen lassen.

Und dann war da noch irgendetwas mit einer neuen fragwürdigen Band eines (Ex-?) Death In June Musikers. Ist mir so gesagt worden, ich war selber das letzte Mal in den 90er auf einem Festival. Wo viele Menschen sind, gibt es auch entsprechend viele Idioten. Kaputte Welt.

Fire + Ice sind jetzt - Gründung 1991 - nicht mehr ganz so frisch, aber insgesamt selbes Ding wie oben. Wer sich den Wahnsinn geben mag, kann übrigens mal in Interviews mit Ian Read reinlesen. Der Typ scheint insgesamt dermaßen einen an der Klatsche zu haben, dass sein Unwille, sich von Di6 und rechten Ideen zu distanzieren, noch eins seiner kleineren Probleme sein dürfte. Aber Neofolk ist eh in seiner Gesamtheit vollkommen verzichtbar.

Vaws hatten unerfreulicher Weise auch wieder einen Stand - es gibt Dinge, die man an dieser Veranstaltung hinnehmen muss, wenn man nicht fern bleiben möchte. Das WGT wird von außen niemand verändern.
 
Diverse Kumpel von mir sind dieses Jahr nicht hin. Wer einer Antisemitin wie Lisa Eckhart eine Plattform bietet, der würde mich auch nicht zum Ticketkauf bewegen können. Und dann war da noch irgendetwas mit einer neuen fragwürdigen Band eines (Ex-?) Death In June Musikers. Ist mir so gesagt worden, ich war selber das letzte Mal in den 90er auf einem Festival. Wo viele Menschen sind, gibt es auch entsprechend viele Idioten. Kaputte Welt.
Bei den Identitären beliebte oder mindestens zwielichte Neofolk-Acts sind tatsächlich schon seit sehr langer Zeit Teil des WGT. Dieses Jahr in Form der schwülstig-antimodern-romantischen Darkwood oder eben Fire+Ice. Der Herr der letztgennanten Band dreht innerlich sowieso seine ganz eigenen Kreise.
 
Einfach nein. Was Eckert da abzieht ist doch recht eindeutiger Antisemitismus. Und da braucht man sich auch nicht halbseiden hinter irgendwelchem schwarzen Humor verstecken. Wer "die Rothschilds" und Nasenformen pullt, muss sich die Einordnung gefallen lassen.
This. Ich bin großer Fan schwarzen Humors, auch die ganz derbe Sorte. Was die Frau abzieht, hat aber längst Grenzen überschritten und sie trampelt den Weg immer tiefer aus. Und ja, ich fand sie auch mal lustig.
 
Zurück
Oben Unten