Ja, Steve wollte seinerzeit tatsächlich einen Engländer bzw. Briten haben und dann musste er Fan seiner Fußballmannschaft West Ham United sein. Das waren tatsächlich die Grundvorraussetzungen. Damit hatte er sich schon im Vorfeld selber eingeschränkt und die Auswahl wurde mehr als nur beengt. Stand - so glaube ich mich zu erinnern - auch im Metal Hammer, dem Rock Hard und hörte man damals auch so bei Headbangers Ball und Metalla. Ja ja, lang ist´s her, da lief noch Metal im der Glotze bei MTV und VIVA.
Wenn man später so gelesen hat, wer da alles im Gespräch war (Russ North, Damian Wilson usw.), da versteht man die Entscheidung Pro Blaze Bayley immer weniger.
Ich mag die Solo-Alben von Blaze Bayley sehr, habe auch alle im Regal stehen, er ist als Solokünstler einer der sympatischsten und freundlichesten Menschen neben Damian Wilson (Threshold, Maiden United) überhaupt, beide reden nach den Shows mit ihren Fans und sind völlig unkompliziert, aber als Sänger bei Iron Maiden war er definitiv der falsche Mann.
Aber wenn ich ein relativ erfolgloser Sänger oder Musiker wäre, am unteren Ende der Nahrungskette rumkrebsen würde , ich jeden Tag ums musikalische, finanzielle und tatsächliche Überleben kämpfen müsste und man mir dann quasi einen Traumjob bei einer der größten Metalbands überhaupt anbieten würde, ich hätte auch zugesagt. Mehr als schiefgehen kann´s ja nicht, ich hätte ja nichts zu verlieren gehabt, Spaß gehabt, mit meinen Helden der Jugend zusammen Mucke machen können, Erfahrungen gesammelt und hätte evtl. als der Held gegolten.
Tja, Judas Priest hatten sich den richtigen Sänger geholt und ihn(so finde ich jedenfalls) bei Jogurette und Demolierung mit absolut minderwertigem bzw. Priest-unwürdigem Material versehen, gequält und unter Qualität ausgestattet und sich selber ein Bein gestellt, was völlig unnötig war, und das gleich zwei Mal hintereinander. Tim Owens hätte mit klassischem Priest-Material der Band zu neuen Höhen verhelfen können, aber Glenn Tipton wollte lieber einen auf NuMetal und NuThrash machen, was bekanntlich in die Hose ging.
Und Iron Maiden bzw. Steve Harris hatten hingegen gute Songs geschrieben, zu denen aber leider Gottes Blaze´s Stimme nicht passte.
Auch ein klassisches Eigentor.
Was lernen wir daraus: Personalentscheidungen sollten immer dem Wohle der Firma dienen, nicht dem Wohle eines Einzelnen, denn wenn nur der Boss zufrieden ist, die Kunden (also wir Plattenkäufer) und die restliche Belegschaft können mit dem neuen Kollegen aber nichts anfangen, geht der Schuss eher früher als später nach hinten los und das Personalkarussell dreht sich erneut.