Jazz

BJÖRN I:SON LINDH Höre ich nicht mehr so viel wie früher,aber wenn ich's auflege höre ich die Scheibe auch fertig.Immer noch sehr geil.
 
Wer es gern krank und heftig mag (wie ich), sollte sich mal diese herzensallerliebste 52 min-Improvisation von Cevil Taylor mit Evan Parker, Barry Guy und Tony Oxley bei gehobener Lautstärke in voller Länge geben:
Cecil Taylor ist einer meiner ganz großen Favourites. Hab ihn schon etwa ein Duzent mal live gesehen, was immer wieder ein großes Vergnügen ist (wenn er nicht gerade mit dem leider heutzutage eher uninspiriert agierenden Tony Oxley spielt [auf Nailed ist er noch gut]). Über die FMP war er viel in Berlin. Mittlerweile macht er sich eher rar, aber mit 85 Jahren sei ihm gegöhnt etwas kürzer zu treten.

Death To False Jazz!!!
 
Tja, der Jazz. Das ist so ein weites Feld und um sich da richtig auszukennen ist schon intensive Beschäftigung nötig. Da bin ich auch bestenfalls in den Anfängen. Klar gibt es ein paar Klassiker, die ich mag. Ob John Coltrane, Dave Brubeck, Jan Garbarek, Keith Jarrett, Miles Davis, Billy Cobham... um mal so nen stilsicheren koordinationslosen Rundumschlag zu wagen *g* Aber so richtig aktuelle Sachen, da fällt mich auch nicht viel ein, was man so unbedingt empfehlen möchte. Außer den meiner Meinung nach komplett tollen Portico Quartet, die eine Art Ambient Jazz spielen, demich mich einfach nicht entziehen kann. Da darf man auch als Nichtjazzer ruhig mal ein Ohr riskieren:
Mal als Video mit bisschen Elektronikspielerei:
 
Ich bin totaller Jazz Nerd und spiele auch selber Jazz-Gitarre. Allerdings verwundert es mich selbst immer wieder, dass ich nur straight ahead Jazz mag und kein Fusion, obwohl das Genre dem Hard Rock gar nicht so fern ist, bzw. sein kann.

Meine Favoriten sind besonders die Klassiker der Jazz-Gitarre: Wes Montgomery, Grant Green, Jim Hall, Django, Attila Zoller, Charlie Christian, Oscar Moore...
Aber ich liebe natürlich auch Jazz auf anderen Instrumenten, wie z.B. Miles Davis, Bill Evans, Art Farmer, Bird, Monk, usw... Es gibt echt sooo viele tolle Jazz-Musiker.

Big Bands mag ich gar nicht, aber swingen muss mein Jazz auf jedenfall! ;)
 
Nina Simone gehört hier unbedingt erwähnt, mit dem Dauerbrenner "Sinnerman":

Was ich auch genial find ist das Cover aus ner Folge von Tom & Jerry von Louis Jordans "Is you is or is you ain´t my baby". Die ist ein wenig fetziger als das Original:
https://www.youtube.com/watch?v=I5LFD9VDq88

Uuuuuuuund zum Schluss noch den Gassenhauer in neapolitanischem Dialekt (ja, okay, das ist schon ein kruder Mischmasch aus allem, kein reiner Jazz):
https://www.youtube.com/watch?v=MrD_VnOsqYs
 
In letzter Zeit höre ich gerne das Album "Unseen Rain" aus dem Jahre 1992 von Ginger Baker with Jens Johansson and Jonas Hellborg. Ginger Baker, bekannt u.a. von der Band Cream, Jens Johansson hat u.a. schon bei Yngwie Malmsteen und Stratovarius gespielt, Jonas Hellborg war bei Mahavishnu Orchestra, John McLaughlin u.a.
Das Album ist Fusion mit Drums, Bassgitarre und Klavier. Die Songs klingen relativ geradlinig, aber mir gefallen die treibenden Drums und Bass und Klavier passen gut dazu.

Hier zum Beispiel mal ein Song:
 
Nina Simone gehört hier unbedingt erwähnt, mit dem Dauerbrenner "Sinnerman":

Was ich auch genial find ist das Cover aus ner Folge von Tom & Jerry von Louis Jordans "Is you is or is you ain´t my baby". Die ist ein wenig fetziger als das Original:
https://www.youtube.com/watch?v=I5LFD9VDq88

Uuuuuuuund zum Schluss noch den Gassenhauer in neapolitanischem Dialekt (ja, okay, das ist schon ein kruder Mischmasch aus allem, kein reiner Jazz):
https://www.youtube.com/watch?v=MrD_VnOsqYs
Louis Jordan finde ich alleine auch schon richtig fetzig. Mit den Jahren ist er auch noch fetziger geworden als er auf den ganz frühen Aufnahmen schon war. Seine Live-Shows, die gefilmt wurden, waren auch voller Action.
http://www.youtube.com/watch?v=OCH_n9CTTbA
 
Über die aktuelle Entwicklung bin ich auch nicht so gut informiert. Habe aber ein gutes Repertoire an Platten/CD´s zu Hause, jedoch meist ältere Sachen. Um einen Überblick zu bekommen, würde ich folgende Bücher empfehlen:

Jacobs, Michael: All that Jazz. Die Geschichte einer Musik, 3. Aufl., Stuttgart, 2007.
Berendt, Joachim E.: Das Jazzbuch. Vomn Rag bis Rock. (Ich habe hier die Ausgabe von 1973, das genügt mir, da ich mich auf ältere Sachen konzentriere. Das wurde m.W.n. aber auch schon häufiger aktualisiert.)


Empfehlungen sind aber sehr schwierig zu geben im Jazz. Habe einen guten Freund, der sich glatt als selbstständiger Jazzberater sein Brot verdienen könnte. Mir fällt die Beratung bei solch einer unfassbar vielfältigen, abwechslungsreichen, kreativen und fantastischen Musik wirklich schwer. Evtl. hilft etwas, für das ich mich begeistern konnte am Anfang. Diese Musik ist einfach abartig göttlich. Folgende waren u.a. meine Einstiegsdrogen. Bin dir aber auch nicht böse, wenn dir nichts davon gefällt. ;)

- Count Basie -> Nahezu alles. Persönliche Empfehlung hier: The complete Decca recordings

- Thelonius Monk -> The complete prestige recordings
http://www.youtube.com/watch?v=V3NKHCkwKjc

ODER: http://www.youtube.com/watch?v=IKayR1oqC7w
Evtl. fixt dich auch Helge Schneiders Version an: http://www.youtube.com/watch?v=U7EiZOT92Vw

Art Tatum - The Art Tatum group masterpieces
Unbedingt Volume eins anhören, mit Benny Carter und Louis Bellson. Art Tatum hatte eine wahnsinnige Klasse! Leider kein Video verfügbar.

Art Blakey and the Jazz Messengers - Moanin
http://www.youtube.com/watch?v=FBOTr4KxrCI

Coleman Hawkins encounters Ben Webster
Anspieltipp: Blues for Yolande (leider kein Video verfügbar)


Nochmal ein wenig anderes Zeug:

Don Elis - The new Don Ellis Band goes underground
Das ist ziemlich bombastisch, was der Mann da fabriziert hat:
http://www.youtube.com/watch?v=aJDa9uSir-w

Wenn es etwas mit Schweineorgel sein soll, würde ich evtl. mal bei "Tate Buddy & Wild Bill Davis - The definitive black & blue sessions", oder auch in die Legends of Acid Jazz Reihe (z.B. Boogaloo Joe Jones) reinhören.
Und wenn du es ganz einfach haben willst, kauf dir diese Box:
http://www.amazon.de/La-Discotheque-Ideale-Albums-Originaux/dp/B003IY49S4/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1412034105&sr=8-1&keywords=la discotheque ideale


Damit bist du fürs Erste wirklich super ausgestattet. :top:

Viel Spaß beim Hören. :)


Edit: Habe jetzt erst gelesen, dass du gar kein Neuling mehr bist im Jazz. Habe wohl zu schnell gelesen und somit überlesen, dass du dich durch die Klassiker arbeitest. Dann hilft dir mein Post vermutlich nicht weiter. ;-)
 
Abgesehen davon, daß ich auch div. Jazzscheiben zu Hause stehen hab (die üblichen Verdächtigen, von Chet Baker bis Dave Brubeck), ist das Gerede darüber echt meistens nerviges selbstprofilierendes rum-Generde. Oder wie schon die Angefahrenen Schulkinder festgestellt haben: "Jazz ist keine gute Fickmusik" ;)
 
Verstehe ich nicht. Über Musik zu reden ist nur was für Leute mit einer Profilneurose? In der Art: "Hey ich kenne Interpret X . Du kennst den ja nicht, also hast du keine Ahnung von Musik." Ja, gibt Leute auf die das zutrifft. Vor allen Dingen im Internet, wie ich festgestellt habe.

In der Realität geht es jedoch meist nur darum zu sagen "hey, das finde ich gut - hör dir das mal an, echt klasse", oder "hey, das finde ich scheiße".

Wo ist das Problem? Ich sehe da keine Profilneurose.
 
Sollte auch keine generelle Abwertung von Jazz-Liebhabern sein. Aber die Musikrichtung bzw die Diskussion darüber hat für mich immer einen etwas faden Beigeschmack von intelektuellem Geschwafel. Und ja, damit meine ich tatsächlich das, was Du selbst anführst ("Ich kenn Den und Den und kann ganz toll über Musiktheorie und Zwölftonmusik salbadern"). Aber wie gesagt, nur meine Meinung und keine absolute Verallgemeinerung.
Jazz aber weiter im Text....vielleicht lern ich ja noch was :)
 
Stimme dir zu, nur eines noch: Elitäres Pseudogeschwafel gibt es zu jeglichen Themen. Klassik, Jazz, Metal usw. Sich auf Grund seines vermeintlich guten Musikgeschmackes allerdings besser zu stellen und mit den Füßen nach unten auf nicht so gut Informierte zu treten, zeugt schlicht von kleingeistiger Arroganz.
Die gibt es überall , leider. Ehrliche Begeisterung und Leidenschaft für jegliche Musik, ohne herablassendes Verhalten Anderen gegenüber, ist jedoch phantastisch und wirkt ansteckend.

Schade, dass Jazz immer mit dieser kleingeistigen Arroganz assoziiert wird. Das kommt nicht von ungefähr, ich weiß. Aber da draußen gibt es wahrlich genug ehrliche und freundliche Musikliebhaber. In Internetforen hingegen stößt man schon eher auf elitäres Geseier.
 
Ich habe in Relation zu den relevanten Veröffentlichungen, die auf meinem ständig wachsenden Einkaufszettel stehen, im Prinzip keine Ahnung von Jazz.

Was mir neben den üblichen Verdächtigen (John Coltrane, Charles Mingus, Miles Davis, Ornette Coleman, Eric Dolphy usw.) sehr gut gefällt, ist das Zeug von Coltranes Frau, Alice:


Ich hatte vor vielleicht zehn Jahren eine Jazzphase, wo ich mir jede Menge Jazz gekauft habe. Heutzutage höre ich mir vor allem Miles Davis (modaler Jazz wie "Kind Of Blue" und die ersten Fusionsalben wie "In A Silent Way" und "Bitches Brew"), John Coltrane (fast alles was Coltrane als Leader veröffentlicht hat, ist gut) und auch Alice Coltrane an. Von Alice gefallen mir vor allem "Universal Consciousness" und "Ptah The El Daoud".
 
Zurück
Oben Unten