Zum Thema, was klanglich gut für meine Ohren funktioniert, hier für Euch zum Wochenende eines meiner persönlichen musikalischen Highlights der SWR Donaueschinger Musiktage für Neue Musik 2015. Leider ohne Originalbild.
Hier die Beschreibung von der HP des
SWR:
Oktett für 8 Posaunen von Georg Friedrich Haas
Die Beschäftigung mit Tonbändern, die von Giacinto Scelsi bespielt wurden, brachte mir eine überraschende Erkenntnis: Melodien – im traditionellen Sinne kantable Melodien! – sind auch in kleinsten Mikrointervallschritten möglich. Die vergleichsweise groben Transkriptionen der Werke Scelsis, die meist nicht präziser notieren als mit Vierteltönen, haben diese Qualität der Musik unkenntlich werden lassen. (Die Tonbänder sind leider öffentlich kaum zugänglich.)
Wie schon in meinem 9. Streichquartett und im Trompetensolostück I can’t breathe versuche ich jetzt auch in meinem Oktett für 8 Posaunen Mikromelodien zu komponieren. Fast didaktisch nähere ich mich dabei von Viertel- und Sechsteltönen bis zu Achteltonschritten, die jeweils äußerst präzise intoniert werden müssen.
Das Werk ist für einen Raum mit großer Nachhallzeit komponiert. Die Musiker müssen eng beisammenstehen, um sich genau hören zu können. Das Werk ist nicht als polyphones Gewebe konzipiert, sondern als weitgehend homophone, sich nur gelegentlich aufsplitternde Klangmasse.
Das Oktett für 8 Posaunen ist meiner Partnerin Mollena Williams gewidmet. Ihre Energie, ihre Lebenskraft, der Reichtum ihrer Persönlichkeit – das ist (so hoffe ich) in die Musik genauso eingeflossen wie die Spiritualität unserer Beziehung.