Allgemeiner Bücher-Thread

Hat sich schon wieder einiges angesammelt. Viel davon hat mehr oder weniger entfernt mit meinem Studium zu tun, aber da sich das Studium ja mit meinen Interessen deckt, ist das natürlich nicht leicht zu trennen. :)


Peter Weiss - "Abschied von den Eltern", "Fluchtpunkt" und noch einige seiner kürzeren Prosatexte:
Im Rahmen eines Seminars über die Kurzprosa von Peter Weiss. Fand ich anfangs etwas befremdlich, aber letzlich dann doch ziemlich interessant. Vor allem, wenn es um die Erfahrungen im Exil, den Sprachverlust oder auch den Umgang mit der Situation als Jude dem Holocaust entkommen zu sein, geht. Doch, hat mich schon angefixt muss ich sagen. Heißt ich muss mich demnächst dann doch mal durch die "Ästhetik des Widerstands" kämpfen :D.​

Ernst Toller - "Eine Jugend In Deutschland":
Zieht mich jetzt schon ziemlich runter, dabei ist er bis jetzt noch gar nicht in den 1.Weltkrieg eingetreten, geschweige denn desillusioniert wieder zurück gekommen. Aber ich finde es schadet nicht sich sowas immer mal wieder vor Augen zu führen. Allein das Vorwort ist leider erschreckend aktuell.​

Richard Dawkins - "Der Gotteswahn":
Letztens geschenkt bekommen, also les ich's halt mal. In meiner atheistischen Phase wäre ich wohl ziemlich darauf angesprungen, aber mittlerweile sieht's irgendwie anders aus. Ich weiß auch nicht, aber Dawkins kommt mir schon in der Einleitung zu fundamentalistisch und predigend vor. Liegt andererseits auch irgendwie in der Natur einer Streitschrift, also mal abwarten, ob er noch ein paar Fakten hinterherschiebt.​

Theodor Fontane - "Effi Briest" und Gustave Flaubert - "Madame Bovary":
Gehören ja irgendwie zusammen, betrügende Frauen und so :D. Sind eben Klassiker, die man mal gelesen haben sollte, wenn man Literaturwissenschaft studiert. Und da ich momentan in einem Seminar über Türkisch-Osmanische Literatur um 1900 bin, und diese sich stark nach damaligen europäischen (v.a. französichen) Romanen richtet, hab ich jetzt auch mal einen konkreten Anlass dazu.​

K.M. Bogdal - "Neuere Literaturtheorien":
Um mal einen besseren Überblick zu haben. Behandelt eben "neuere" (literatur-)theoretische Ansätze, u.a. von Foucault, Lacan, Saussure, Althusser, Bourdieu, Derrida, Jakobson, Eco, Bachtin, Benjamin, de Man, Habermas, usw.​

Philippe Descola - "Jenseits von Kultur und Natur":
Descola wurde mal in einer Vorlesung über Religionsethnnologie erwähnt, fand ich interssant und hab's mir deswegen mal ausgeliehen. Bin aber noch nicht sehr weitt und kann dementsprechend wenig dazu sagen.​

Karl Marx (und Friedrich Engels) - "Die Heilige Familie":
Der Untertitel ("Kritik der kritischen Kritik. Gegen Bruno Bauer & Consorten") lässt schon erahnen, worum es hauptsächlich geht. Nämlich eine ziemlich polemnisch dargebrachte Kritik an den Junghegelianern und ihrer politischen Inaktivität.​
 
Hat sich schon wieder einiges angesammelt. Viel davon hat mehr oder weniger entfernt mit meinem Studium zu tun, aber da sich das Studium ja mit meinen Interessen deckt, ist das natürlich nicht leicht zu trennen. :)

Richard Dawkins - "Der Gotteswahn":
Letztens geschenkt bekommen, also les ich's halt mal. In meiner atheistischen Phase wäre ich wohl ziemlich darauf angesprungen, aber mittlerweile sieht's irgendwie anders aus. Ich weiß auch nicht, aber Dawkins kommt mir schon in der Einleitung zu fundamentalistisch und predigend vor. Liegt andererseits auch irgendwie in der Natur einer Streitschrift, also mal abwarten, ob er noch ein paar Fakten hinterherschiebt.​

Ist tatsächlich sehr marktschreierisch gehalten und wirkt in weiten Teilen auch wie eine Art persönliche Abrechnung. Ich muss allerdings sagen, dass es wohl dieses Buch war, das damals in der 9. oder 10. Klasse meinen Atheismus wachgekitzelt hat. Erst durch die zugegeben sehr plakativen Ausführungen des Herrn Dawkins begann ich, den mir beigebrachten und durch Reli Unterricht anerzogenen Glauben zu hinterfragen, was zu dem Ergebnis führte - Hey, eigentlich glaub ich gar nich an dat Zeuch.
 
In der wenigen Zeit, die mir in Südhessen für mich selber zur Verfügung stand, habe ich mich durch den Action-Roman ''Jet'', von Russell Blake gejagt. Er dreht sich in Höchstgeschwindigkeit um eine ehemalige Agentin vom Mossad, die von ihrer eigenen Vergangenheit als Auftragskillerin eingeholt wird. Ihr geglaubtes Leben als Phantom, das nicht aufgespürt werden kann liegt in Trümmern und sie befindet sich auf einem Nonstop-Trip zwischen Defensive und versuchter eigener Aktivität, mit zunehmender Erkenntnis, dass sich alles, je weiter sie sich der Wahrheit um sich selbst und derer, die sie zu lieben und kennen glaubte nähert, zu noch mehr Gewalt und Komplikationen führt. High Speed Thriller für Liebhaber von rasanter Action. Schöner Quickie für zwischendurch und die Beschreibungen ihrer kaltblütigen Kills dürften ein gefundenes Fressen für diejenigen sein, denen James Bond-Filme zu lahm sind. Der Autor suhlt sich gerne seitenlang in den verschiedensten Action-Szenen, die er klinisch genau beschreibt. So eine Art weibliche Variante von CRANK, ohne Spritze für die Pumpe, an verschiedensten Locations. Schmeckt gut und es sterben viele. Ja, was will man sonst auch lesen in Hessen?
 
In der wenigen Zeit, die mir in Südhessen für mich selber zur Verfügung stand, habe ich mich durch den Action-Roman ''Jet'', von Russell Blake gejagt. Er dreht sich in Höchstgeschwindigkeit um eine ehemalige Agentin vom Mossad, die von ihrer eigenen Vergangenheit als Auftragskillerin eingeholt wird. Ihr geglaubtes Leben als Phantom, das nicht aufgespürt werden kann liegt in Trümmern und sie befindet sich auf einem Nonstop-Trip zwischen Defensive und versuchter eigener Aktivität, mit zunehmender Erkenntnis, dass sich alles, je weiter sie sich der Wahrheit um sich selbst und derer, die sie zu lieben und kennen glaubte nähert, zu noch mehr Gewalt und Komplikationen führt. High Speed Thriller für Liebhaber von rasanter Action. Schöner Quickie für zwischendurch und die Beschreibungen ihrer kaltblütigen Kills dürften ein gefundenes Fressen für diejenigen sein, denen James Bond-Filme zu lahm sind. Der Autor suhlt sich gerne seitenlang in den verschiedensten Action-Szenen, die er klinisch genau beschreibt. So eine Art weibliche Variante von CRANK, ohne Spritze für die Pumpe, an verschiedensten Locations. Schmeckt gut und es sterben viele. Ja, was will man sonst auch lesen in Hessen?
Notiz an mich selbst: mehr Actionbücher lesen. Habe gerade Underground von Lee Child angefangen, Jack Reacher, da wird es wohl auch hart zur Sache gehen. Gut! Demon von Douglas Preston & Lincoln Child liegt auch bereit, der deutsche Untertitel ist schon mal wieder herrlich beknackt. Blabla des Todes / der Toten. Sauber!
 
Lese nun zum dritten Mal den meiner Meinung nach genialsten Fantasy-Epos aller Zeiten. Da man nach ewigen Verschiebungen nun endlich Ernst macht, habe ich mir vor ein paar Tagen den ersten Teil von "Das Spiel Der Götter" zur Hand genommen. Teil 15 erscheint am 20. März 2017, und die Teile 16 und 17 folgen am 17. April und am 17. Juli. Ich freue mich! :)
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Nebenbei werde ich mir auch diese Lektüre zu Gemüte führen:
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Mächtig männliche Literatur! :D

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Muss ich mir unbedingt noch mal vornehmen, auf zu neuen Ufern! :D

Momentan blättere ich mal wieder in Der Mann, der Günter Wallraff ist und gestern Abend schlief ich über Der Radfahrer von Tschernobyl ein, der Klappentext:

Alle vier Jahre tagt in Paris die Internationale Generalkonferenz für Maß und Gewicht. Doch für den spanischen Delegierten und namenlosen Erzähler dieses außergewöhnlichen Romans nimmt die Konferenz eine unvorhersehbare Wendung: Den Standardkilostein als Eichmaß im Gepäck, wird er in einem Fastfood- Restaurant Zeuge davon, wie ein alter Mann ausgesetzt wird. Mehr oder weniger unfreiwillig nimmt er sich des Fremden an, auf dessen Unterarm eine geheimnisvolle Tätowierung in kyrillischen Buchstaben prangt. Als sich herausstellt, dass es sich bei dem Alten um den Atomphysiker Wassili Nesterenko handelt, dank dessen Intervention damals in Tschernobyl noch Schlimmeres verhindert werden konnte, verwischen sich die Grenzen zwischen Fiktion und Fakten vollends: Sebastián entführt uns aus Paris nach Prypjat, der Retortenstadt in unmittelbarer Nähe des Reaktors, und erzählt eindringlich die Schicksale seiner Bewohner. Sie verdanken Nesterenko oder Wassja, wie der Radfahrer von Tschernobyl von ihnen liebevoll genannt wird nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Zukunft: Unbeeindruckt von der staatlichen Repression tut Nesterenko alles dafür, den Opfern von Tschernobyl den Alltag nach der Katastrophe wenigstens ein bisschen zu erleichtern.

Der Erzähler hat allerdings zwei Standardkilosteine im Gepäck, schlampig geschrieben also, der Klappentext. Bockt aber bisher.
 
Ja. Absolut.
Das Totschlagargument Verschwörungstheoretiker wird immer gezückt, sobald jemand unangenehm wird.
Ganser behauptet nie, zeigt nie mit dem Finger und beschwert sich nie. Er zeigt nur Fakten auf.

9/11 Verschwörungstheorien zu Theorien wissenschaftlicher Provenienz adeln, die islamistische Urheberschaft der Anschläge auf Charlie Hebdo in Frage stellen, nur um die Möglichkeit einer False-Flag-Aktion des MIK zu suggerieren, den Abschuss der MH117 spekulativ den Ruch einer ebensolchen False-Flag-Aktion verleihen, Deutschland als ein durch die USA besetztes Land darstellen, auf Kongressen mit höchst zweifelhaften Figuren wie Vogt, Elsässer und Wisnewski auftreten, KenFM und Compact zu glaubwürdigen Informationsquellen stilisieren, ja das klingt nach einem, der nur Fakten aufzeigt. Alternative Fakten. :D
 
Ganser ist imho einer der größten Köpfe unserer Zeit. Großartiger Mann. Interessantes Buch.
Ja. Absolut.
Das Totschlagargument Verschwörungstheoretiker wird immer gezückt, sobald jemand unangenehm wird.
Ganser behauptet nie, zeigt nie mit dem Finger und beschwert sich nie. Er zeigt nur Fakten auf.
Sehe es haargenau wie du! ;)
Habe mir alle seine Bücher gekauft.

Verschwörungstheoretiker heißt es merkwürdigerweise erst, seitdem er sich mit 9/11 auseinander setzt...

Außerdem: Was ist an "Verschwörungstheoretiker" eigentlich so schlimm? Es bedeutet doch nur, dass jemand eine Theorie für möglich hält, die der offiziellen Version widerspricht. Wenn es logische Indizien oder sogar Beweise für eine Antithese gibt, ist die Theorie es wert gehört zu werden. "Verschwörungstheorie" wird absurderweise mit Lüge u.ä. auf eine Stufe gestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe es haargenau wie du! ;)
Habe mir alle seine Bücher gekauft.

Verschwörungstheoretiker heißt es merkwürdigerweise erst, seitdem er sich mit 9/11 auseinander setzt...

Außerdem: Was ist an "Verschwörungstheoretiker" eigentlich so schlimm? Es bedeutet doch nur, dass jemand eine Theorie für möglich hält, die der offiziellen Version widerspricht. Wenn Falls es logische Indizien oder sogar Beweise für eine Antithese gibt, ist die Theorie es wert gehört zu werden. "Verschwörungstheorie" wird absurderweise mit Lüge u.ä. auf eine Stufe gestellt.

Ich habe es mal korrigiert.
Im Falle einer logischen Indizien- oder gar Beweiskette - untermauert von nicht-alternativen Fakten - haben wir es dann ja auch nicht mehr mit einer Verschwörungstheorie zu tun, sondern zumindest mit einer Gegenthese.

Verschwörungstheoriuen gelten nach allgemein gültiger Definition zum Bereich der Lügen, Sagen und Legenden.

Ausnahme: Bielefeld. Diese Stadt existiert nicht. *duckunwech*:jubel::jubel::jubel:
 
9/11 Verschwörungstheorien zu Theorien wissenschaftlicher Provenienz adeln, die islamistische Urheberschaft der Anschläge auf Charlie Hebdo in Frage stellen, nur um die Möglichkeit einer False-Flag-Aktion des MIK zu suggerieren, den Abschuss der MH117 spekulativ den Ruch einer ebensolchen False-Flag-Aktion verleihen, Deutschland als ein durch die USA besetztes Land darstellen, auf Kongressen mit höchst zweifelhaften Figuren wie Vogt, Elsässer und Wisnewski auftreten, KenFM und Compact zu glaubwürdigen Informationsquellen stilisieren, ja das klingt nach einem, der nur Fakten aufzeigt. Alternative Fakten. :D

Es geht um Glaubwürdigkeit. Und Ganser ist mehr als glaubwürdig, da er nichts zum besten gibt, was er nicht beweisen kann. Deshalb setzt er sich kritisch mit Themen auseinander, die als "geklärt" gelten.
Für mich um einiges glaubwürdiger als ein offizielles Statement der Regierung oder Zeitungsartikel...

Mit wem er sich zeigt ist irrelevant, solange er schlüssig argumentiert und sich nur soweit aus dem Fenster lehnt, wie er es beweisen kann.

Zum 9/11 stellt er die drei gängigen Theorien vor und vergleicht sie mit den Fakten. Was daran eine Verschwörungstheorie sein soll, ist mir schleierhaft.
Macht irgendwie mehr her wie "Die Terroristen waren es, weil wir das sagen".

Sehe es haargenau wie du! ;)
Habe mir alle seine Bücher gekauft.

Verschwörungstheoretiker heißt es merkwürdigerweise erst, seitdem er sich mit 9/11 auseinander setzt...

Außerdem: Was ist an "Verschwörungstheoretiker" eigentlich so schlimm? Es bedeutet doch nur, dass jemand eine Theorie für möglich hält, die der offiziellen Version widerspricht. Wenn es logische Indizien oder sogar Beweise für eine Antithese gibt, ist die Theorie es wert gehört zu werden. "Verschwörungstheorie" wird absurderweise mit Lüge u.ä. auf eine Stufe gestellt.

Eben...Ich halte Ganser für einen herausragend wichtigen Historiker. Für meine Begriffe ist er etwas zu optimistisch, aber gut^^

Der Begriff "Verschwörungstheoretiker" wird nur dazu benutzt, Leute zum Schweigen zu bringen.

Ich habe es mal korrigiert.
Im Falle einer logischen Indizien- oder gar Beweiskette - untermauert von nicht-alternativen Fakten - haben wir es dann ja auch nicht mehr mit einer Verschwörungstheorie zu tun, sondern zumindest mit einer Gegenthese.

Verschwörungstheoriuen gelten nach allgemein gültiger Definition zum Bereich der Lügen, Sagen und Legenden.

Ausnahme: Bielefeld. Diese Stadt existiert nicht. *duckunwech*:jubel::jubel::jubel:

Und wer entscheidet, was alternative Fakten sind? Denk das mal zu ende...

Ich sehe das wie du: Verschwörungstheorien gehören ins Reich der Sagen und Legenden.
Das ist auch der Grund, warum Ganser alles andere als ein Verschwörungstheoretiker ist.
 
Es geht um Glaubwürdigkeit. Und Ganser ist mehr als glaubwürdig, da er nichts zum besten gibt, was er nicht beweisen kann. Deshalb setzt er sich kritisch mit Themen auseinander, die als "geklärt" gelten.
(...)
Mit wem er sich zeigt ist irrelevant, solange er schlüssig argumentiert und sich nur soweit aus dem Fenster lehnt, wie er es beweisen kann.
Das liest sich aber z.B. hier ganz anders.
Manchmal gleitet Ganser in seinem aktuellen Orell-Füssli-Bestseller selbst ins Spekulative, Verschwörerungstheoretische ab. Ein Beispiel: Er schreibt, die USA hätten im Rahmen der Bilderberg-Konferenz bereits drei Jahre vor dem Kriegsausbruch in Syrien den Sturz von Baschar al-Assad gefordert. Und ausgerechnet hier, wo er mit den «Bilderbergern» das klassische Verschwörungstheoretikerstereotyp bedient, bleibt der Historiker jeden Beweis für seine Behauptung schuldig: Seine Quelle ist ein Artikel aus «Zeit-Fragen», einer Zeitschrift aus dem Umfeld der aufgelösten Psychosekte VPM, in dem Selbiges unbelegt einfach behauptet wird. Auf «Zeit-Fragen» als Quelle stützt sich Ganser im Buch mehrmals.
Er selbst relativiert dann einfach:
Im Zusammenhang mit dem VPM-Artikel verteidigt sich Ganser: «Ich verweise lediglich auf eine These. Ich möchte, dass es eine Debatte über die Bilderberger gibt.»
Selbst wenn er "alles andere" als ein Verschwörungstheoretiker ist, was ich so nicht unterschreiben würde, bedient er doch zumindest auch dieselben Kreise, die sich ihr wirres Weltbild auf diesen Annahmen aufbauen, und da unterstelle ich auch ein gewisses Kalkül, und in dem Zusammenhang ist es dann sehr wohl relevant, mit wem er sich zeigt.
 
Sehe es haargenau wie du! ;)
Habe mir alle seine Bücher gekauft.

Verschwörungstheoretiker heißt es merkwürdigerweise erst, seitdem er sich mit 9/11 auseinander setzt...

Außerdem: Was ist an "Verschwörungstheoretiker" eigentlich so schlimm? Es bedeutet doch nur, dass jemand eine Theorie für möglich hält, die der offiziellen Version widerspricht. Wenn es logische Indizien oder sogar Beweise für eine Antithese gibt, ist die Theorie es wert gehört zu werden. "Verschwörungstheorie" wird absurderweise mit Lüge u.ä. auf eine Stufe gestellt.

Was sind bitteschön logische Indizien? Und an Verschwörungstheorien, die zunächst nichts anderes sind als Theorien, die eine Verschwörung thematisieren, ist solange nichts verwerflich oder anstößig, solange sie nicht zu völlig kontrafaktischen oder in ihrer Quellenbasis selektiven, ideologisch aufgeladenen Welterklärungsmuster werden, deren Zweck nicht in wissenschaftlicher Lauterkeit liegt, sondern in der soziopsychologischen Funktion, in einer überkomplexen Welt unlautere Komplexitätsreduktion zu betreiben. Das ist spätestens dann der Falle, wenn man den Weltverlauf in den wenigen Händen mehr oder minder dunkler, klandestiner Mächte vermutet - eine Vorstellung, die der lebendigen sozialen, politischen und historischen Wirklichkeit spottet.

Es geht um Glaubwürdigkeit. Und Ganser ist mehr als glaubwürdig, da er nichts zum besten gibt, was er nicht beweisen kann. Deshalb setzt er sich kritisch mit Themen auseinander, die als "geklärt" gelten.
Für mich um einiges glaubwürdiger als ein offizielles Statement der Regierung oder Zeitungsartikel...
Mit wem er sich zeigt ist irrelevant, solange er schlüssig argumentiert und sich nur soweit aus dem Fenster lehnt, wie er es beweisen kann.
Der Begriff "Verschwörungstheoretiker" wird nur dazu benutzt, Leute zum Schweigen zu bringen.
Und wer entscheidet, was alternative Fakten sind? Denk das mal zu ende...
Ich sehe das wie du: Verschwörungstheorien gehören ins Reich der Sagen und Legenden.
Das ist auch der Grund, warum Ganser alles andere als ein Verschwörungstheoretiker ist.

Die Behauptung, Ganser würde ausschließlich im Modus des wissenschaftlichen Beweises (der gerade in zeithistorischen Fragen natürlich ein besonders prekärer Prozess ist, weil beispielsweise die Quellenlage noch nicht hinreichend gegeben und sondiert ist, weil lebendige Interessen einer halbwegs objektiven Forschung im Wege stehen, weil allgemein die Geisteswissenschaften nicht unter den selben Wahrheitsfindungsbedingungen arbeiten wie die Naturwissenschaften etc.), nimmt sich alleine darob gewagt aus, weil in dem zitierten Artikel eben vor allem auch Spekulationen von Genser paraphrasiert werden, die eben das sind, was Spekulationen sind - nicht weiter mit Beweisen gesichtere Hypothesen, die mehr auf Instinkt, Vermutung oder ähnlichem beruhen, weniger jedoch auf empirischen Daten (und nein, sie sind auch nicht logische Überlegungen).
Und natürlich erlauben die Kreise, in denen sich ein Wissenschaftler bewegt, Rückschlüsse auf den wissenschaftlichen Wert der jeweiligen wissenschaftlichen Arbeit: Wenn jemand in der wissenschaftlichen Community isoliert und unter ständiger Kritik steht, wenn er auch darum vor allem in Kontexten der Truther-Szene stattfindet (die nebenbei bemerkt auch noch einen ungustiösen politischen Rattenschwanz mit sich zieht), die wiederum in wissenschaftlichen Kreisen keine Beachtung findet oder diskreditiert ist, dann ist doch stark anzunehmen, dass er kein solitärer Renegat ist, der gegen allen Gegenwind die Fahne der Wahrheit hochhält, sondern eben ein Schriftsteller, dessen Auslassungen von eher bescheidenem wissenschaftlichen Wert sind - außer natürlich, man hängt der Meinung nach, dass Truther näher an der Wahrheit sind als der wissenschaftliche Betrieb selbst.
 
Das liest sich aber z.B. hier ganz anders.

Er selbst relativiert dann einfach:

Selbst wenn er "alles andere" als ein Verschwörungstheoretiker ist, was ich so nicht unterschreiben würde, bedient er doch zumindest auch dieselben Kreise, die sich ihr wirres Weltbild auf diesen Annahmen aufbauen, und da unterstelle ich auch ein gewisses Kalkül, und in dem Zusammenhang ist es dann sehr wohl relevant, mit wem er sich zeigt.

Was sind bitteschön logische Indizien? Und an Verschwörungstheorien, die zunächst nichts anderes sind als Theorien, die eine Verschwörung thematisieren, ist solange nichts verwerflich oder anstößig, solange sie nicht zu völlig kontrafaktischen oder in ihrer Quellenbasis selektiven, ideologisch aufgeladenen Welterklärungsmuster werden, deren Zweck nicht in wissenschaftlicher Lauterkeit liegt, sondern in der soziopsychologischen Funktion, in einer überkomplexen Welt unlautere Komplexitätsreduktion zu betreiben. Das ist spätestens dann der Falle, wenn man den Weltverlauf in den wenigen Händen mehr oder minder dunkler, klandestiner Mächte vermutet - eine Vorstellung, die der lebendigen sozialen, politischen und historischen Wirklichkeit spottet.



Die Behauptung, Ganser würde ausschließlich im Modus des wissenschaftlichen Beweises (der gerade in zeithistorischen Fragen natürlich ein besonders prekärer Prozess ist, weil beispielsweise die Quellenlage noch nicht hinreichend gegeben und sondiert ist, weil lebendige Interessen einer halbwegs objektiven Forschung im Wege stehen, weil allgemein die Geisteswissenschaften nicht unter den selben Wahrheitsfindungsbedingungen arbeiten wie die Naturwissenschaften etc.), nimmt sich alleine darob gewagt aus, weil in dem zitierten Artikel eben vor allem auch Spekulationen von Genser paraphrasiert werden, die eben das sind, was Spekulationen sind - nicht weiter mit Beweisen gesichtere Hypothesen, die mehr auf Instinkt, Vermutung oder ähnlichem beruhen, weniger jedoch auf empirischen Daten (und nein, sie sind auch nicht logische Überlegungen).
Und natürlich erlauben die Kreise, in denen sich ein Wissenschaftler bewegt, Rückschlüsse auf den wissenschaftlichen Wert der jeweiligen wissenschaftlichen Arbeit: Wenn jemand in der wissenschaftlichen Community isoliert und unter ständiger Kritik steht, wenn er auch darum vor allem in Kontexten der Truther-Szene stattfindet (die nebenbei bemerkt auch noch einen ungustiösen politischen Rattenschwanz mit sich zieht), die wiederum in wissenschaftlichen Kreisen keine Beachtung findet oder diskreditiert ist, dann ist doch stark anzunehmen, dass er kein solitärer Renegat ist, der gegen allen Gegenwind die Fahne der Wahrheit hochhält, sondern eben ein Schriftsteller, dessen Auslassungen von eher bescheidenem wissenschaftlichen Wert sind - außer natürlich, man hängt der Meinung nach, dass Truther näher an der Wahrheit sind als der wissenschaftliche Betrieb selbst.

Ich persönlich halte es für völlig ausgeschlossen, dass Ganser rechten Esoterikern/Verschwörungstheoretikern, Antimsemiten und dergleichen in die Karten spielen will. Der Typ ist ein Hippie...ein unverbesserlicher Friedensforscher.
Dass seine Theorien und Pubilkationen bei diesen Leuten auf Zustimmung stoßen, ist nicht seine Absicht und nicht seine Schuld.
Wenn das - was Ganser schreibt - wahr ist, dann ist es die Schuld derjenigen, die sich so verhalten, dass diese unbändige Unzufriedenheit wachsen und gedeihen kann. Dass diese Ungerechtigkeiten dazu benutzt werden können, Menschen gegen andere Menschen aufzuhetzen und gegeneinander auszuspielen.
Dass jemand, der sich kritisch mit 9/11 auseinandersetzt seine Reputation und sogar seine Arbeitsstelle verliert, ist doch mehr als bezeichnend. Es gibt glaube ich wenige Leute, welche die offizielle Story vom Ablauf des 11. September 2001 noch nicht hinterfragt haben.
Der Artikel zeigt nur ein Beispiel auf, bei der die Quelle anscheinend nicht seriös ist. Gut. Kann vorkommen.
Und @subcomandante warum schließt du die Truther denn aus dem wissenschaftlichen Betrieb aus?
 
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