▒▒▒ PJ Harvey ▒▒▒

Sulfura

Till Deaf Do Us Part
Was braucht man denn von Polly Jean so vinylmässig?

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1992 Dry

1993 Rid of Me

1993 4-Track Demos

1995 To Bring You My Love

1998 Is This Desire?

2000 Stories from the City, Stories from the Sea

2004 Uh Huh Her

2007 White Chalk

2011 Let England Shake

2016 The Hope Six Demolition Project

2020 Dry – Demos

2020 To Bring You My Love – Demos

2021 Is This Desire? – Demos

2021 Stories from the City, Stories from the Sea – Demos

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1996 Dance Hall at Louse Point mit John Parish

2009 A Woman a Man Walked By mit John Parish
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab folgende:
Dry
Rid of Me
Is This Desire?
Stories from the City
White Chalk
Let England Shake
The Hope Six...

Alles sehr sehr gut, außer die letzte die mich irgendwie nicht so vom Hocker haut. Am öftesten hören tue ich die Let England Shake. Die ist echt von den Texten und der Atmosphäre tief und beeindruckend. Die Kriegsthematik als Konzept war auch besonders zu der Zeit in England wichtig. Sie hat danach dann auch, wie ich verstehe im Anschluss an ein Interview im Guardian und Interesse vom Imperial War Museum mit ihr zusammen zu arbeiten das Fotobuch mit Kriegsschwerpunkt The Hollow of the Hand von Seamus Murphy Poetisch und textlich unterstützt. Der Guardian Interviewer hatte sie wenn ich mich richtig erinnere angespornt sozusagen als Kriegskorrespondentin tiefer zu schauen, was sie dann so auf ihre weise gemacht hatte.
John Peel war ja auch grosser Fan!
 
Die Alben wurden seit einiger Zeit chronologisch neu aufgelegt, also kam alle paar Monate das Rerelease eines Albums. Das nächste müsste jetzt White Chalk sein und danach Let England Shake.

Und was die Alben betrifft würde ich auch Let England Shake als das überragendste sehen. Mir sagt der Stil seit White Chalk wo sie angefangen hat allgemein höher zu singen auch mehr zu als die alten Sachen.
 
Schlechte Platten hat PJ Harvey nicht gemacht, alle sehr gut bis hervorragend. Als Einstieg und für einen guten Überblick über die Bandbreite ihrer Musik würde ich empfehlen:

Let England Shake - wurde zu Recht hier schon mehrfach genannt, sicherlich die reifste, komplexeste und vielschichtigste Platte. Meiner Meinung nach musikalisch und textlich mit das das eindrucksvollste, poetischste und beste, was musikalisch jemals zum Thema 1. Weltkrieg erschaffen wurde.

To Bring You My Love - eine persönliche Lieblingsplatte von mir, viele "Hits" (im PJ Harvey-Kosmos jedenfalls), war damals der Quantensprung vom schroffen Gitarrenkrach der Frühphase zu einem mehrdimensionaleren Sound. Vielleicht ihre musikalisch abwechslungsreichste Platte.

Rid Of Me - weiter entfernt von Kompositionenen und Klang der aktuelleren Studioalben gehts nicht. Es herrschen ein harter, nackter Gitarre-Schlagzeug-und-ein-bißchen-Bass-Sound (perfekte Steve Albini-Produktion), düstere Texte und eine verzweifelt-selbstzerstörerische Stimmung. Eine der sperrigsten und sicherlich die von mir am seltensten gehörten PJ Harvey-Scheiben, aber sehr beeindruckend und auf ihre Weise eine der besten.

Wenn Du diese drei Scheiben hast, bitte nach und nach den Rest der regulären Studioalben kaufen.

Und wenn es dann noch nicht reicht, meinetwegen noch die Peel Sessions und die Demoversionen.
 
Ich schließe mich den Vorrednern an: Mit "Let England Shake" macht man bestimmt nichts falsch (sollte ich mal wieder hören - mein Standardsatz zu vielen Alben :hmmja:).

Ansonsten bedeutet mir "Stories From The City, Stories From The Sea" noch einiges. Liegt aber wohl zum einen am "Einstiegsalbum-Syndrom" und zum anderen daran, dass ich es stark mit einer schönen Neuseeland-Reise verbinde.
 
Ich hab ja in meinem Leben auch schon so die verschiedensten Phasen und musikalischen Vorlieben durchlebt, aber PJ Harvey ist doch seit ihrem Debut-Album 'Dry' 1992 eine konstante und ich habe noch kein Album ausgelassen.

Mit Abstand betrachtet emfinde ich nachwievor die ersten drei Alben 'Dry', 'Rid of Me' und 'To Bring You My Love' als die Krönung ihrer Diskographie. Bezüglich Vinyl-Auflagen kann ich sagen, dass die LP-Rereleases der drei Werke aus dem letzten Jahr wirklich ganz hervorragend klingen (was ja leider auf dem aktuelle Vinyl-Markt nicht selbstverständlich ist). Gerade die 'To Bring You My Love' finde ich klanglich unglaublich und bringt irgendwie viel mehr musikalische resp. klangliche Tiefe zu Tage als meine Original-CD von damals.

Die 'Stories from the City, Stories from the Sea' (2000) fand ich musikalisch auch irgendwie immer sehr stark, sie ist aber nicht ganz so gut gealtert und komischerweise klingt das 2020er Vinyl (zumindest mein Exemplar) äußerst dürftig und die Original-CD um Längen besser (obwohl der gleiche Typ den Vinyl-Schnitt gemacht hat und das gleiche Presswerk verwendet wurde, wie bei den gepriesenen ersten drei Alben).

Musikalische eher dünn finde die 'Is this Desire?' (1998) und die 'Uh Huh her' (2004). Beide irgendwie nett, aber nicht so eindringlich wirkend auf mich und nicht so gut gealtert.

Die 'White Chalk' (2007) sticht ziemlich raus, weil die so ein kammermusikalisches bzw. hausmusikalisches Album ist, bei dem sie auch gar nicht Gitarre spielt, sondern so ne Art Zitter. Außerdem singt sie ganz anders, mit sehr hoher Stimme, und manchmal gefällt es mir und manchmal nicht. Zuletzt eher nicht, ehrlich gesagt.

Die letzten beiden Alben fand ich irgendwie hörenswert, aber doch weit entfernt von ihren Großtaten. Es lohnt sich immer noch, aber ich lege sie doch eher selten auf. Die 'Let England Shake' würde ich auch als die bessere der beiden Alben nennen.

Die beiden 'Duo'-Alben mit John Parish (Musik: Parish | Texte & Gesang: Harvey) sind auch nicht verkehrt.
 
Musikalische eher dünn finde die 'Is this Desire?'
Hat hier gerade wieder ihre Runden gedreht. Musikalisch dünn finde ich da nix. Ist aber, wie immer, Geschmackssache.

Ansonsten gibt es jetzt "Let England Shake" als Vinylreissue. Eine Demoversion ist auch wieder am Start.

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Für PJ - Freunde, die noch Vinyl brauchen: Glitterhouse hat gerade einiges von der Dame zu fairen Kursen im Angebot ( zwischen 15 und 20 Euro ). Für mich hab ich die "TBYML"- Demos ausgewählt.
 
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