♠ Every Month is MOTÖRMONTH! ♠

Morgen @Prodigal Son, ich danke dir für so ein ehrliches und auch trauriges Review - dass mit deinem Vater tut mir sehr leid... du hast es sehr schön und wahr getroffen, indem du den Vergleich zu Lemmy und dessen Lebensstrategie (und dem Glück dass er das so konnte) gezogen hast. Zu Lemmy's Tod mag ich nicht mehr viel schreiben, hab ich schon zur Genüge getan. Aber mich hat ebenfalls kein Musikertod so hart getroffen. Ähnlich nur noch Dio, als Kiddie Cliff Burton, Chuck Schuldiner und zuletzt sehr auch der Tod von Mark Shelton...
Zu CYC kann ich jetzt nicht soviel sagen, denn a. hast du es ausreichend auf den Punkt gebracht, und b.: ich habe sie mir bisher einfach noch nicht zugelegt, genau wie die Under Cöver. Krass, ist aber so, irgendwann hol ich das mal nach jeweils als Box, aber digital reicht mir das erstmal. Auch erst einmal gehört bisher, dann nie wieder... möchte ich heute nachholen noch.
 
diese beiden Versionen als Boxen gibt es, und noch ne schön aufgemachte Pic,-Disc, bei der das Spindle-Loch aussieht wie eine seiner Warzen;):

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EDIT: die Box ist glaub ich doch eher Vorder- und Rückseite, nicht zwei Versionen, kann es aber nicht überprüfen da ich sie eben nicht habe,
 
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Ich habe mich nie dazu überwinden können, mir "Clean Your Clock" zuzulegen. Irgendwas in mir hat sich dagegeben gesträubt, einen Lemmy kurz vor seinem Tod in mein Regal zu stellen. Nichtsdestrotrotz kann ich wieder mal nur lobende Worte für dieses tolle Review finden. Und auch ich möchte dir mein Beileid bezüglich deines Vaters aussprechen, das ist etwas wovor ich mich wirklich fürchte. Meinen Eltern geht es noch sehr gut (beide Mitte 60), aber gerade bei der Famillien- und Krankheitsgeschichte meiner Mutter habe ich immer diesen Gedanken im Hinterkopf.

Hervorheben möchte ich aber eine Feststellung von dir: Lemmy hat bis kurz vor seinem Tod das tun können, was er liebte. Und das ist wirklich nur sehr wenigen Menschen vergönnt!
 
So, grad mal dem alten Recken und einigen seiner kreativen Mitstreitern Respekt gezollt....Kreator....Fallen Brother!
und, verdammt nochmal...wieder Pipi in den Augen gehabt!...und heute Abend, die Burning Witches, die Dio die Ehre erweisen werden.
 
Motörhead - Clean Your Clock (2016)




Vorbemerkung
Leicht fällt es mir nicht, über Clean Your Clock zu schreiben. Gar nicht so sehr weil ich beim Hören/Schauen einen Kloß im Hals habe, eher weil ich es nicht als normale Veröffentlichung, sondern als Teil der Verabschiedung von Lemmy betrachte und der Text deswegen kein Review wird. Aber na gut, einer muss es ja tun…


Teil 1: Das Konzert im Zenith in München
Im Juni 2015 hatte ich mich breitschlagen lassen, zum Rock im Park mit zu kommen. Insgesamt musikalisch ein Fehler, aber immerhin gab es unter anderem Motörhead zu sehen, obwohl es davor (und auch danach) mehrere krankheitsbedingte Show-Ausfälle von Lemmy gab. Auch wenn der Auftritt recht kurz war (Festival halt), hatte ich dort den Eindruck, dass Lemmy noch/wieder halbwegs fit wäre, zumindest die Hoffnung, dass es wieder aufwärts gehen könnte, nach den zwei schwierigen Jahren davor.

Dann kam Bad Magic und die übliche Tour-Ankündigung für den Herbst und als dann der Berlin-Gig ausfiel weil Phil krank war, dachte ich noch, dass zumindest beim Lem alles wieder soweit in Ordnung wäre und hoffte, dass Phil für München wieder fit wird.

Doch das sah am 20. November im Zenith in München ganz anders aus: Lemmy war kaum wiederzuerkennen und stand an seinem Bass wie ein Häufchen Elend, auch die Stimme war komplett nuschelig und knödelig. Da kam mir die Ahnung, dass der Gute eben doch nicht unkaputtbar ist und dies wahrscheinlich das letzte Mal sein wird, dass ich ihn live sehe. Auch Phil war noch nicht wieder in Bestform an dem Abend.

Ich würde nicht so weit gehen, dass viele Leute nur aufgrund von Katastrophentourismus hin gegangen sind, aber fakt ist schon, dass das Zenith 2015 2x ausverkauft war und noch 2014 die Halle bei nur einem Konzert wesentlich luftiger gefüllt war. Während 2014 nur ein Spezl mit mir mitkam, der auch regelmäßig zu den alten Recken geht, waren 2015 fünf Kumpels aus meiner Clique mit dabei, die nicht unbedingt die großen Lemmy-Fanboys sind.

Egal, was die Motivation jedes Besuchers war, zu dieser Tour zu gehen, die Stimmung war trotzdem prächtig. Es wurde headgebangt, fistgeraist, getrunken, gesungen, gejubelt. Im Nachhinein doch besser, als Lemmy seine letzten Tage in leeren Hallen verbringen zu lassen, oder?


Teil 2: Die CD/DVD/Blu-Ray
Im Frühjahr dann die Ankündigung, dass es ein Bild- und Tondokument der letzten Tour geben wird, aufgenommen bei den Münchner Shows am 20. und 21.11.2015. Da ich ja mit dabei war, war klar, dass die ins Haus kommt. Gesehen habe ich sie genau 2x: Direkt nach dem Erwerb und in Vorbereitung auf dieses Review. Die CD habe ich mir separat gar nicht angehört (das dann auch erst beim Schreiben dieser Zeilen). Man merkt einfach zu sehr, wie stark Lemmy bereits gezeichnet ist. Mit When the Sky comes looking for you ist nur ein Titel der Bad Magic dabei, sonst die gewohnten Standards und Lemmys Favoriten wie Just 'cos you got the Power und Whorehouse Blues.

Ich betrachte Clean Your Clock auch nicht als normale Motörhead Live-Veröffentlichung (da sind alle anderen, egal ob mit oder ohne Bild, natürlich besser), sondern als Zeitdokument und Erinnerungsstück und Dankeschön an Lemmy für viele wunderbare Liveauftritte, die er mir beschert hat. Aus diesem Grund spare ich mir auch eine detailliertere Beschreibung der Songs. Und ja, der ganze Aufmachungsquatsch mit aufklappbarer Bühne in Pappe ist natürlich Nonsens.


Teil 3: Lemmy's Tod und meine persönliche Betrachtung
Nur wenige Wochen nach dem Konzert im Zenith, am 29.12. dann die Nachricht, dass Lemmy am Vortag gestorben ist. Einerseits ein Schock, da ja nur wenige Tage zuvor noch großer Rummel um seinen Siebzigsten gemacht wurde, andererseits keine Riesenüberraschung mehr, wenn man seinen Zustand auf Tour gesehen hat. Kein Tod eines Musikers hat mich so betroffen gemacht. Das war noch mal um einiges heftiger als die Nachricht vom Tod Ronnie James Dios ein paar Jahre davor, hat mich Lemmy doch seit meiner frühesten Jugend begleitet (siehe Iron Fist Review).

Am 30.12. trafen wir uns für die Silvesterfeierlichkeiten auf der Berghütte eines Kumpels (der auch auf dem Konzert dabei war), drei der Jungs in Motörhead-Shirts und am vorletzten Abend des Jahres wurde nur Motörhead gespielt (zum Ärgernis der anwesenden Damen) und Lemmy geehrt.

So sehr mich der Tod von Lemmy betroffen gemacht hat, wurde ich nur wenige Tage danach (am 10. Januar 2016) mit einem ungleich größeren Verlust konfrontiert, als mein Vater nach langer Krankheit starb. Mein Vater war 70 als er pflegebedürftig wurde und die letzten 7 Jahre war er komplett ans Bett gefesselt, bis er dann zu schwach war, um weiter leben zu können.

Lemmy hat bis 2 Wochen vor seinem Tod das machen können, was er geliebt hat und wofür er gelebt hat, auch wenn es ihm in den letzten Monaten sichtbar schwer fiel. Ihm blieb ein Schicksal, wie es meinem Vater und vielen anderen Menschen beschert war, erspart. Natürlich fehlt Lemmy, aber der gesunde Lemmy, der alle zwei Jahre eine neue Platte raus gebracht hat und jedes Jahr im Spätherbst eine Tour gemacht. Rockrentner wollte er nie sein (vor allem kein kranker). Es bleibt großer Respekt und Bewunderung nicht nur vor seiner Lebensleistung generell, sondern auch vor dem Kampfgeist und dem Willen Lemmys in seinen letzten beiden Jahren.

Wie der dreimonatige Motörmonth gezeigt hat, gibt es so viel an Musik, Livemitschnitten, Erinnerungen und Geschichten, dass viele Menschen sich immer noch und noch sehr lange mit Lemmy und Motörhead beschäftigen werden.Er, der nicht für immer Leben wollte und Ende 2015 vom Tod umgebracht wurde, wusste wie man stirbt und hat es geschafft, unsterblich zu werden - in unser aller Herzen.

:verehr::verehr::verehr::verehr: ganz, ganz toll und mit berührender persönlicher Note geschrieben. An mein Herz!:feierei:

Ich werde mir das Konzert, so habe ich es mir vorgenommen, kein zweites Mal ansehen.
Im Vergleich zu Hammersmith und ELTEE ist das nur ein Schatten der einstigen Live-Energie. Ich verstehe und respektiere warum Lemmy das so wollte und sein Wille ist nicht hoch genug zu bewerten. Damit soll es dann aber auch gut sein. Alle Konzerte nach 2010 waren nicht mehr die Motörhead, die von 1977 bis ca. 2006 für mich DER Showstopper schlechthin waren. Ich habe es beim Metal 2000 in Mannheim gemerkt, als ich noch kein Motörhead-Anhänger war. Sie spielten vor Slayer und Maiden auf. Aber als wir alle rausginngen und die Ohren dröhnten, meinten die meisten Metal Heads nur:"Lemmy war heute mal wieder richtig geil drauf - in dem Alter!" Denn ganz ehrlich, will man wie Bruce Dickinson sein, der jeden hohen Ton trifft, oder eher wie Lemmy, der den Alk ohne Abnutzungserscheinungen vernichtet und dazu noch die heißesten Girls auf dem Schoß sitzen hat?:cool::cool::cool::cool:
 
:verehr::verehr::verehr::verehr: ganz, ganz toll und mit berührender persönlicher Note geschrieben. An mein Herz!:feierei:

Ich werde mir das Konzert, so habe ich es mir vorgenommen, kein zweites Mal ansehen.
Im Vergleich zu Hammersmith und ELTEE ist das nur ein Schatten der einstigen Live-Energie. Ich verstehe und respektiere warum Lemmy das so wollte und sein Wille ist nicht hoch genug zu bewerten. Damit soll es dann aber auch gut sein. Alle Konzerte nach 2010 waren nicht mehr die Motörhead, die von 1977 bis ca. 2006 für mich DER Showstopper schlechthin waren. Ich habe es beim Metal 2000 in Mannheim gemerkt, als ich noch kein Motörhead-Anhänger war. Sie spielten vor Slayer und Maiden auf. Aber als wir alle rausginngen und die Ohren dröhnten, meinten die meisten Metal Heads nur:"Lemmy war heute mal wieder richtig geil drauf - in dem Alter!" Denn ganz ehrlich, will man wie Bruce Dickinson sein, der jeden hohen Ton trifft, oder eher wie Lemmy, der den Alk ohne Abnutzungserscheinungen vernichtet und dazu noch die heißesten Girls auf dem Schoß sitzen hat?:cool::cool::cool::cool:
word! Auf der Show war ich übrigens auch:top:
 
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UNDER CÖVER (2017)

Das ist nun also das Ende – die letzte Motörhead Veröffentlichung und das letzte Review in diesem wunderbaren Thread. Natürlich brauchen wir uns nichts vorzumachen, denn auch in Zukunft wird immer wieder jemand einige alte Rechte nutzen und die nächste halbgare Motörhead Best-Of auf den Markt werfen. Aber dennoch gilt „Under Cöver“ nicht nur bei mir als Abschluss der langen Geschichte einer der besten Bands aller Zeiten. Einer Band, die meiner bescheidenen Meinung nach niemals ein schlechtes Album veröffentlicht hat! Metallica, Maiden, Priest, Sabbath, Helloween, Slayer und wie sie alle heißen mögen – nahezu jeder ist in seiner Karriere zumindest kurz mal ins Straucheln geraten. Lemmy und Co. ist das tatsächlich nie passiert, auch wenn natürlich mal etwas schwächere Platten wie „Snake Bite Love“ oder „Hammered“ dabei waren. Denn sie hatten etwas, was Unwürdige immer gerne als „Die haben eh nur einen Song geschrieben!“ wegzuwischen versuchen – Beständigkeit und Ehrlichkeit. Von dem etwas extravaganten Brian Robertson abgesehen wirkte jedes Bandmitglied immer so, als könnte man sich auch mal locker bei einem Bierchen in der Kneipe treffen. Gerade Lemmy ist mit seiner Mischung aus Kumpeltyp, Straßenschläue und beißendem schwarzen Humor ironischerweise zu einer der größten Ikonen der Rockgeschichte geworden. Ich habe ihn leider nie persönlich getroffen, aber ich kann mir gut seine Antwort vorstellen, wenn man ihn direkt so bezeichnet hätte. So war er, unser Lemmy!



War noch was? Ach ja, eigentlich geht es hier ja um „Under Cöver“. Als die ersten Ankündigungen kamen, fand ich die Idee ganz charmant. Motörhead waren einer gepflegten Coverversion ja nie abgeneigt und man hätte mit denen locker ein Doppelalbum füllen können. Aber darauf komme ich später noch zu sprechen. Zuerst geht es mir um den Release der Platte, der in eine und vielleicht sogar DIE Umbruchsphase meines Lebens fiel. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen (vielleicht mal bei einem Bier und guter Musik *zaunpfahl* ), aber ich hatte gerade Münster verlassen und musste dringend wieder zur Ruhe kommen. Ich zog mit 34 wieder zu meinen Eltern und blieb dort für ein knappes Jahr, Geld verdiente ich durch Jobs, die mich nicht gerade herausforderten. Der erste davon war im Hauptlager von EMP, welches einigermaßen in der Nähe meines Heimatortes Bad Bentheim liegt. Anfang September 2017 kamen sie dann, Kisten voller „Under Cöver“ Alben nebst dem entsprechenden Merchandise. Von überall blickte mich Lemmys Gesicht an, als ich Ware verpackte, sortierte und in langen Touren aus den Tiefen des Lagers holte. Es klingt kitschig, aber ich dachte dabei ständig an seine Biographie, als er beschrieb wie auch er an einem Scheideweg stand. Sinngemäß stand dort: „Ich saß an einem Strand und aß mit einem Kamm kalte Bohnen aus der Dose. Und da wusste ich, dass es da noch mehr im Leben geben muss. Also stand ich auf, ließ alles hinter mir und ging nach London.“ Und ja, das habe ich auch getan. Nicht nach London, aber immer nach vorne. Um euch nicht mit meiner gesamten Lebensgeschichte zu langweilen, teile ich euch nur zusammengefasst mit, dass es mir nun seit Monaten absolut fantastisch geht. Cooler Job und tolle Wohnung, nur die Plauze kann gerne noch etwas kleiner werden. Hauptsächlich habe ich das natürlich meinen Eltern zu verdanken, aber Lemmys (für mich) mahnender Blick von einem simplen Albumcover darf wirklich nicht unterschätzt werden.



Kommen wir nun also endlich zur Musik, die bei „Under Cöver“ natürlich anders zu bewerten ist als bei all den anderen Reviews hier. Wenn ich mal den ganz nüchternen Musikkritiker raushängen lassen möchte, dürfte ich „Under Cöver“ nur als nette Zusammenstellung betrachten. Motörhead Fans hatten die bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten Songs ohnehin schon im Schrank und unvollständig ist die Platte auch noch. Wo sind die Cover von Lemmys alter Band Hawkwind? Wo sind „Beer Drinkers And Hell Raisers“ (ZZ TOP), „Hoochie Coochie Man” (Muddy Waters) oder Lemmys Version von “Tie Your Mother Down“ (Queen)? Die Kollaboration mit Girlschool „Please Don’t Touch“ (The Bachelors) hätte sicher ebenso gut auf das Album gepasst wie auch Fast Eddies „Favorit“ namens „Stand By Your Man“, welches ja sogar noch eine bandhistorische Bewandtnis hatte. Erwähnen möchte ich auch noch „Enter Sandman“ (Metallica), für dessen gesprochenen Mittelteil die Band sogar den Jungen von damals wieder aufgetrieben hat. Schönes kleines Detail!
Ja, all das könnte ich anführen, aber das tue ich nicht. „Under Cöver“ ist nichts weiter als ein kleines Abschiedsgeschenk an uns Fans und vereint trotz der genannten Mängel doch noch ein paar schöne Versionen bekannter Klassiker. „Whiplash“ (Metallica) ballert immer noch ordentlich und gefällt durch leichte Textänderungen, „Breaking The Law“ (Judas Priest) ist immer ein verdammter Ohrwurm, Lemmy darf beim besseren der beiden Rolling Stones Cover „Jumpin‘ Jack Flash“ seine Rock’n’Roll Seite ausleben und das Rainbow Cover „Starstruck“ vom sehr guten DIO Tribute „This Is Your Life“ gefällt mir immer noch so gut wie damals. Nette Idee, den Songs mit Saxons Biff aufzunehmen.


Aber einen Song MUSS ich natürlich gesondert hervorheben! Ein Song, der auch hier schon mehrfach und vollkommen zurecht als Motörheads Abschied bezeichnet wurde, obwohl er doch „nur“ gecovert ist. Ehrlich gesagt war ich skeptisch! Nichts gegen Lemmy, aber sich an David Bowie zu versuchen und dann noch in seinem geschwächten Zustand während der „Bad Magic“ Sessions? Das hätte ziemlich peinlich werden können. Wie wir nun alle wissen, hat Lemmy mir da einfach den Stinkefinger gezeigt und aus der Not eine Tugend gemacht. Er arbeitet einfach um seine Limitierungen herum und singt „Heroes“ sehr gefühlvoll, fast schon zerbrechlich. Auch die instrumentale Arbeit legt sehr viel Wert auf Melodie und Atmosphäre, klingt aber dennoch unverkennbar nach Motörhead. In Kombination mit dem toll zusammengeschnittenen Videoclip ist diese Version von „Heroes“ ein wunderbarer, dreifacher Abgesang - auf Lemmy, auf David Bowie und auf Motörhead selbst!





Und so endet meine kleine Nachbetrachtung und ich möchte mich nochmal bedanken, dass ich quasi den Schlusspunkt bilden und ein paar Gedanken zu einer meiner Lieblingsbands loswerden durfte. Wenn ich mal aus meinem aktuellen Text zitieren darf (siehe Signatur): „Bei Freddie Mercury war ich noch zu jung, Kurt Cobain war mir egal (sorry), Michael Jackson tat mir schon leid, aber Gary Moore war der erste Musikertod, der mich wirklich tief betroffen gemacht hat.“ DIO war natürlich auch sehr traurig, aber Lemmys Tod war der nächste brutale Nackenschlag. Eigentlich war der Kerl doch unsterblich, oder nicht? Aber ich verrate euch mal was: Das ist er auch! Ich habe Motörhead gehört, als ich wilde Partys gefeiert habe. Ich habe Motörhead gehört, als eine gute Freundin sich das Leben nahm. Ich habe Motörhead gehört, als ich der festen Überzeugung war, mein eigenes versaut zu haben. Ich habe Motörhead gehört, als ich erkannte, was für ein Schwachsinn dieser Gedanke war. Und ich höre Motörhead gerade eben beim Schreiben dieses Textes und gleich beim Training, denn es ist mal wieder Zeit für einen Durchlauf von „Orgasmatron“. Und so wird es immer weitergehen, bis ich all die Chaoten im Walhalla des Rock wiedertreffe und ein gewisser Warzenträger mich wahrscheinlich knallhart unter den Tisch trinkt! Ich schließe mit einem weiteren Zitat, diesmal aus meinem Text vom 24.12. 2018:





Lemmy, Phil, Mikkey, Philthy, Pete, Fast Eddie, Lucas, Larry, Brian und Würzel … Danke für alles!
 
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Prima, @TheGunslinger . Ein würdiger Abschluss auf wieder eine andere - deine - Art. Ich bin gerührt.

Um @Grrrwarrrd nicht vorzugreifen erspare ich mir die Frage, was nun in diesem Thread noch kommt.

Fangen wir im Herbst / Winter noch einmal neu an, @zopilote ?
:jubel:

Vielen herzlichen Dank noch einmal an alle, die sich hier eingebracht haben. Ob Rezeszenten oder meinungsstarke Mitleser. So ein bisschen stolz auf uns bin ich schon.
 
So, nun ist das Ende hier also gekommen.

Mein Dank an alle , welche mir hier mit ihren wirklich gelungenen Beiträgen ne tolle Zeit des Erinnerns an eine meiner Lieblingsband geschenkt haben.

We`re MOTÖRHEAD ......... and we play ROCK N ROLL !:jubel:
 
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@TheGunslinger: :verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr:großes Kino, thanx!!! Tolles Review, schön persönlich, das gefällt mir sehr gut! Nur kurz ergänzt: wie die letzten Platten auch, kam auch UC natürlich in einer schicken Box-Version mit LP, CD, Patch, Laminate etc. Hab ich aber noch nicht, weiß auch nicht ob ich das will. Als blaue und grüner Normal-Vinyl kam sie auch noch,

Ich würde gerne noch auf die coole Motörhead-Version von Maidens "The Trooper" hinweisen! Ebenfalls cool noch "It's A Long Way To The Top" auf nem AC/DC-Tribute-Sampler. "Back In The USSR" von den Beatles gab es auch noch usw. Da das Label "Under Cöver" leider nicht als Doppel-Lp vollständig rausbrachte, (kommt sicher noch Vol. 2, kann man nochmal abkassieren) ist der geneigte Fan gezwungen, die mühsam zu findenden Tribute-Sampler aufzutreiben oder all die vielen halb- und gar nicht offiziellen Motörhead-Cover-Platten wie diesen hier: https://www.discogs.com/de/Motörhead-Covers/master/1025579 oder den hier: https://www.discogs.com/de/de/release/8945486 sich zuzulegen.
Ich würde auch gerne dafür plädieren, dass nun die Zeit wäre, hier und da mal, besondere Sachen vorzustellen, Singles außerhalb der LP-Auskopplungen, gute Compilations, wichtige Bootlegs, was auch immer. Wenn ich kein Veto - welches für mich ok wäre - vön euch lese, werde ich das nach und nach aus meiner Sammlung mal tun und hoffe auf eure kräftige Unterstützung, das auch zu machen!
Ansonsten schließe ich mich an: vielen, vielen Dank für diesen hervorragenden, tollen Thread, der mir echt all die Tage versüßt hatte und mich süchtig lesen und mitschaffen lies. JEDER einzelne Beitrag ist auf seine Art gleich wertvoll, jedes Review großartig, dank an euch alle!!!! Motörhead Forever - Forever Motörhead!!
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Leute, es war mir eine riesige Freude diesen Fred gemeinsam mit Euch durch zu ziehen :verehr::verehr::verehr:

@TheGunslinger , well done:top::top:

Auch von mir noch 2-3 Sätze zum Album: eine nette, gut gemeinte Zusammenstellung: Die japanische Version enthält zusätzlich noch die amtliche Neueinspielung von "Motörhead" aus dem Jahr 2007. Wie schon angemerkt, hätte man die Compilation auch aus Non-Album-Tracks zusammensetzen können. Genug Songs wären vorhanden gewesen. Ich möchte noch ein paar persönliche Favoriten, sowohl Motörhead-Covers, Kollaborationen oder Tributes an Motörhead nennen (alle nachzuhören bei youtube):

Metallica-Murder One (ich mag den Song einfach, er macht mich melancholisch... v.a. das klasse Video)
Onkel Tom Angelripper-Lemmy Macht Mir Mut
Girschool-Don't Talk to Me (feat. Lemmy)
Lemmy Kilmister-Bad Boys For Life (Sunset Society Soundtrack)
Slash-Dr. Alibi (feat. Lemmy)
Fast Eddie Clarke-Snake Bite (feat. Lemmy, von dessen 94er Solo-Debüt. Nicht zu verwechseln mit dem 2018 Leader Of Down Ripp-Off!)
Krisiun-Sweet Revenge (klingt besser als man meint;) )
Iron Lamb-Poison
Wino-Iron Horse/Born To Lose (akkustisch! sehr gediegen...)
Motörhead-Ace Of Spades (Slow Version aus nem Werbeclip)
Motörhead-Line In The Sand (von nem WWE-Wrestling Soundtrack)

Meine liebste Kofferversion ist Whiplash. Man meint zunächst, Motörhead würden Metallica covern. Allerdings ist mir im Laufe der Zeit etwas aufgefallen: hier spielen Motörhead den Song so, wie Metallica ihn 1983 nicht spielen konnten, obwohl sie sich in Attitüde, Schlagzeugspiel, Songwriting so extrem (auch) an Motörhead angelehnt hatten.
Auf Ride The Lightning wurden sie dann selbständiger :D
 
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