72: Antaeus - Blood libels (2006)
In Sachen Radikalität, Hysterie und Fanatismus sind Katharsis und Funeral Mist Konkurrenzlos. Diese Band aus Frankreich kommt dem aber sehr nahe, verdammt nahe sogar. Musikalisch schon irgendwo der orthodoxen Schule zuzuordnen, dabei aber ohne atmosphärischen Überbau, ohne komplex ausgearbeitete Songs oder anderem Schnickschnack der von der Aggression ablenken könnte. Stattdessen nahezu pausenlos im Dauerfeuermodus, während man in dem Gebiet lässig an Bands wie bspw Marduk vorbei zieht. Das der Stressfaktor bewusst gewähltes Element ist merkt man u.a. an den knallharten Riffgeschwadern und dem Hochleistungsdrumming im oberen Geschwindigkeitsbereich, man merkt die wissen was sie an ihren Instrumenten verbrechen und nicht ohne Grund bei Bands wie Aosoth oder Temple Of Baal mitwirken. lediglich der Gesang ist zwar schön fies, kann mit dem musikalischen Amoklauf, der in Sachen Intensität in Bereiche des Indutrial BM vorstößt nicht mithalten und es wäre interessant zu wissen, was ein Arioch gesanglich noch rausgeholt hätte. Es ist aber auch so eins der treffsichersten Sperrfeuer im Genre un in seiner Gewaltätigkeit nur von genannten übertroffen. Wenn der Drang zur Zerstörung mit technischen Know How sich vereinen und dabei was erschaffen was in seiner Hektik und Unruhe den Puls nach oben treibt, dann braucht es auch kein Koffein mehr um den Tag erfolgreich zu starten. Kann Gewalt schön sein, also wenn sie aus den Boxen kommt.
Album in voller Länge