66: Dordeduh - Dar de duh (2012)
Als ich diese CD zusammen mit der bereits genannten ''Wetterkreuz'' erwarb, wusste ich noch wenig vom Genre und kannte die Band Negura Bunget, denen Dordeduh entstammen, noch hatte ich mit überlangen Songs zu gehabt, das maximale der Gefühle waren die Longtracks von Metallica zum Zeitpunkt gewesen. Und zunächst war ich noch nicht wirklich begeistert, meine Vorliebe für Atmosphäre sollte sich später und durch Bands wie Shining und WITTR erst entwickeln. Später habe ich dann irgendwann erkennt dass die erste Dordeduh ein Meisterwerk ist und die logische Fortsetzung der ''Om'' ist, was ja auch nicht verwundert wenn man bedenkt dass die Band vom Kreativkopf besagten Albums gegründet wurde. Alleine der sechszehnminütige Opener mit seinem sich steigernden Intro, den abrupten Blast nur um in folkige Bahnen zu enden die durch verwunschene Wälder Osteuropas führen. Dabei unterscheidet man sich vom Vorgänger, das man bittere als Negura Bunget zuletzt agiert und der BM immer wieder zum Tragen kommt, was einerseits gelegentlich dazu führt das einzelne Parts etwas harsch reinplatzen andererseits ist es dieses archaische und unberechenbare was diese Scheibe auszeichnet. Ansonsten kriegt man das geboten was man erwartet in genau der Qualität: urige Atmosphäre, tolle Melodien zum Abwinken, durchdachtes wie anspruchsvolles Songwriting, Synthies die Emotionen verkörpern, mystischen Klargesang und ganz viele selbstgebaute, altertümliche Instrumente, gerade die Percussions sind ein echter Hinhörer. Und obwohl das ganze ein gutes Stück über eine Stunde geht ist die Stimmung und die erschaffende Welt so vereinnahmend das man die Zeit vergisst und sich wirklich auf eine Wanderung unter lichtundurchlässige Baumkronen vermutet. Und der finale Song als einer voller Blasinstrumente lässt das Album feierlich ausklingen, das Video dazu mit den ganzen Instrumenten ist wirklich sehenswert. Auch wenn der Nachfolger mir an machen Tagen besser gefällt, weil er einerseits die Wurzeln wahrt und sich gleichzeitig traut neue Wege zu beschreiten indem er die Band in avantgardistische wie progressive (im Wortsinne, nicht im Genrekontext) Welten entführt so wird dieses Werk bei mir einen besonderen Platz haben. Ich bin gespannt ob da noch was kommt und wohin uns das Album dann führen wird, für reine Negura Bunget Nostalgie gibt es ja auch noch Sur Austru.
Album in voller Länge