(100 Schwarze Perlen) Dead_Guys Liste

728135.jpg

60: Solar Temple - Fertile descent (2018)

Als ich seinerzeit das Review im DF vom guten F. Patzig gelesen hatte, war ich direkt angefixxt reinzuhören und wurde mit einem wirklich besonderen Album belohnt, welches innerhalb der schon speziellen niederländischen Szene nochmals hervorsticht. Dieses Duo aus dem Umfeld von bereits besprochenen Fluisteraars, Iskandr und Turia geht musikalisch und stimmungstechnisch in eine ähnliche Richtung, treibt es aber in zwei überlangen Kompositionen komplett auf die Spitze. Passend zum Namen hat die Musik was von einer lichtdurchfluteten Kathedrale und schafft eine intensive ergreifende Atmosphäre, die schnellen Passagen sind hypnotisch-monoton (dies wird durch den gleichermaßen emotionslosen wie beschwörenden Gesang verstärkt) aus und leben von einem gewissen psychedelischen Einschlag während man wenn das Tempo gedrosselt andächtig wie melancholisch unterwegs ist und sakrale Elemente einbindet. Dabei ist das erste Stück eher introvertiert während sich im zweiten eine sehr subtile Aggressivität über Ecken bemerkbar macht. Abgerundet wird das durch ein spezielles Klangbild (den Drumsound kann man scheiße finden, für mich ist er genau so ein Teil des Gesamten geworden), eigenwilliges Riffing und das alles auf beste Weise obskur und eigen sich anfühlt. Eins der Alben warum ich heutzutage schnell hellhörig werde wenn was in Sachen BM aus dem Land der Tulpen und des Käses kommt, gerade wenn es bei Eisenwald erscheint.

Album in voller Länge
 
MTUtMTI4Ny5qcGVn.jpeg

59: Cosmic Church - Täyttymys (2018)

Zugegebener Maße bin ich kein Freund des zeitgenössischen Finnland-Stils, da kann ich die Sachen die mir übermäßig taugen an einer Hand abzählen. Welche Band bzw. Einmannprojekt da allerdings dazu zählt ist Cosmic Church, die aber auch wenig finnisch klingen. Stattdessen lädt der melodische wie atmosphärische Stil zum reinlegen und wohlfühlen ein, ohne dabei richtiger Wohlfühl-BM zu sein. Mir pers. ist es ja wichtig das Melodien nicht ''nur'' eingängig sind, sondern auch emotional abreißen und das tun sie hier, denn sie erschaffen diese tolle, erhabene und gleichermaßen melancholische. Das geht stimmungstechnisch in die baumkuschel Richtung der Cascadian-Szene ohne dabei die Metal-fremden-Einflüsse zu übernehmen. Auch die Keyboards nerven nicht sondern bringen hier und da einen Hauch Naivität mit rein ohne dabei Gefahr zu laufen das Album zu verwässern. Abgerundet wird das durch einen weichen, anschmiegsamen Sound, der zwar einerseits wie eine Decke den Zuhörer zudeckt, gleichzeitig immer noch entfernt ist von einem sauberen und sterilen Klangbild. Und das wäre natürlich alles nichts ohne packendem Songwriting, das hier selbstredend gibt, denn im Gegensatz zu anderen Vertretern sind die Stücke dynamisch gestaltet und es gibt verschiede Riffs, Melodien und Motive, keins davon wird groß ausgewalzt (wogegen ich ja an sich auch nichts habe). So ist der Titeltrack alleine eine wundervolle Komposition mit fürs Genre vielen Wendungen und ist angenehm verspielt ohne den Wohlfühlaspekt beim Hören zu gefährden. Leider war das Album der Zapfenstreich des Projekts und mir ist leider nichts darüber bekannt, das der Macher danach noch Musik gemacht hat, dafür sind die drei geschaffenen Album wirklich großartig.

Album in voller Länge
 
500699.jpg

58: Murg - Varg & björn (2015)

Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt das 2015 ein verdammt starkes BM Jahr war? Nun das zweite Album aus diesem Jahr, ein Duo aus Schweden, welches genau eine Album-Trilogie eingehasst hat. Und dabei ist das Debüt ein eiskalter Sturm der von hymnischen Akzenten umgeben ist. Seinerzeit durch das enorm euphorische Review von M.T. (?) und der Beschreibung klassischer Skandinavischer BM mit Einflüssen der zeitgenössischen Szene Osteuropas schon sehr neugierig geworden und bin direkt Fan geworden. Ein kalter schneidender Sound passen zu den vertonten Schneestürmen, die die Herkunft der Band direkt klar machen. Die Riffgeschwader die an der Grenze zu Melodien agieren und ganz viel lebensfeindlichen Stimmung verbreiten, passend zum Konzept, das die Natur den Menschen auslöscht. So sind die schnellen Momente gleichermaßen aggressiv, grimmig wie majestätisch. Dazu erhabene Momente im Midtempo die in 'Massvandring & Blodbad' early-Ulver-Vines haben oder ein Song weiter der nihilistisch-stampfende Part an Mgla erinnert. Und da man es hier wunderbar schafft, mit einem Auge dahin zu blicken wo das Genre herkommt und gleichzeitig das andere für den aktuellen Stand der Szene offen hatte, hat man es hier mit einem enorm frisch klingenden und zeitlosen Werk zu tun, welches immer noch mit seiner Intensität begeistert. Die beiden danach waren dann weniger aggressiv unterwegs, was zum Konzept was sich über die drei Alben spannt passt und sind ebenfalls gelungen, die hier erwischt mich immer noch sehr kalt und lässt auch an heißesten Sommertagen ein leichtes frösteln entstehen. Ein anderer User schrieb vorhin das für ihn diese Alben die Essenz des Genres wären und widersprechen würde ich an der Stelle nicht.

Album in voller Länge
 
Zuletzt bearbeitet:
500699.jpg

58: Murg - Varg & björn (2015)

Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt das 2015 ein verdammt starkes BM Jahr war? Nun das zweite Album aus diesem Jahr, ein Duo aus Schweden, welches genau eine Album-Trilogie eingehasst hat. Und dabei ist das Debüt ein eiskalter Sturm der von hymnischen Akzenten umgeben ist. Seinerzeit durch das enorm euphorische Review von M.T. (?) und der Beschreibung klassischer Skandinavischer BM mit Einflüssen der zeitgenössischen Szene Osteuropas schon sehr neugierig geworden und bin direkt Fan geworden. Ein kalter schneidender Sound passen zu den vertonten Schneestürmen, die die Herkunft der Band direkt klar machen. Die Riffgeschwader die an der Grenze zu Melodien agieren und ganz viel lebensfeindlichen Stimmung verbreiten, passend zum Konzept, das die Natur den Menschen auslöscht. So sind die schnellen Momente gleichermaßen aggressiv, grimmig wie majestätisch. Dazu erhabene Momente im Midtempo die in 'Massvandring & Blodbad' early-Ulver-Vines haben oder ein Song weiter der nihilistisch-stampfende Part an Mgla erinnert. Und da man es hier wunderbar schafft, mit einem Auge dahin zu blicken wo das Genre herkommt und gleichzeitig das andere für den aktuellen Stand der Szene offen hatte, hat man es hier mit einem enorm frisch klingenden und zeitlosen Werk zu tun, welches immer noch mit seiner Intensität begeistert. Die beiden danach waren dann weniger aggressiv unterwegs, was zum Konzept was sich über die drei Alben spannt passt und sind ebenfalls gelungen, die hier erwischt mich immer noch sehr kalt und lässt auch an heißesten Sommertagen ein leichtes frösteln entstehen. Ein anderer User schrieb vorhin das für ihn diese Alben die Essenz des Genres wären und widersprechen würde ich an der Stelle nicht.

Album in voller Länge
:verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr::verehr::verehr::verehr:
:verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr:
:verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr:
:verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr: :verehr::verehr::verehr::verehr:
:verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr:
:verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr::verehr:
 
Die „Varg & Björn“ finde ich auch sehr stark, aber mit den beiden Nachfolgern bin ich irgendwie nicht mehr warm geworden.

Von Cosmic Church finde ich das Vorgängeralbum noch wesentlich stärker als „Täyttymys“.
 
Die „Varg & Björn“ finde ich auch sehr stark, aber mit den beiden Nachfolgern bin ich irgendwie nicht mehr warm geworden.

Von Cosmic Church finde ich das Vorgängeralbum noch wesentlich stärker als „Täyttymys“.
Von CC sollte man mMn alles kennen. Mir hat übringens jemand in ner Fb Vinyl Gruppe wo ich das Album auch gepostet habe was von anderen Projekten des Machers von CC erzählt, kann mich nur nicht an die Namen erinnern.
 
Von CC sollte man mMn alles kennen. Mir hat übringens jemand in ner Fb Vinyl Gruppe wo ich das Album auch gepostet habe was von anderen Projekten des Machers von CC erzählt, kann mich nur nicht an die Namen erinnern.
Mit dem Zeug vor „Ylistys“ kann ich nicht so viel anfangen. Hab‘s mal probiert, hat aber irgendwie nicht gezündet. „Ylistys“ dafür umso mehr. Von seinen anderen Projekten kenn ich nichts. Sollte man vielleicht mal ein Ohr riskieren.
 
Die Rotmantelalben von Cosmic Church sind alle ganz groß, aber wenn ich mich für eins entscheiden müsste, dann wäre es wohl die Vigilia. Schade, dass es das Projekt nicht mehr gibt.

Solar Temple ist auch super. Könnte ich eigtl mal wieder auflegen!
 
Die „Varg & Björn“ finde ich auch sehr stark, aber mit den beiden Nachfolgern bin ich irgendwie nicht mehr warm geworden.

Geht mir leider teilweise ähnlich. "Gudatall" ist immer noch ein grundsolides, tolles Album. "Strävan" plätschert im Vergleich schon regelrecht kraftlos dahin und lässt die Aggressivität, Kälte und Rohheit des Debüts weitgehend vermissen. Mag in Teilen auch der zahmen Produktion geschuldet sein, auf mich wirkt der Sound da oft zu verwaschen und breiig.

"Varg & Björn" ist dafür über jeden Zweifel erhaben, seit Jahren weit oben in meiner ewigen Top-Alben-Liste. Speziell "Massvandring & blodbad" und "Den starkes rätt" sind absolut epische Hymnen, wie er die Stimmbänder gefühlt bis zum Anschlag ausreizt ist einfach zum Niederknien.
 
441470.jpg

57: Sinmara - Aphotic womb (2014)

Als im DF das Special zur isländischen Szene drinnen war kannte ich gerade mal die ''Flesh Cathedral'' von Svartidaudi und Soltafir, aber die zählen nicht. Dafür konnte ich über dieses dann Sinmara und Wormlust kennen lernen und so wurde dieser Stil zu einen meiner liebsten innerhalb des Genres. Wie sich das für eine Band aus Island gehört sind die Leute allesamt aus zig Bands bekannt, was dazu führte dass das Material spielerisch wie songschreiberisch auf höchstem Niveau statt findet. Musikalisch war das ein finsterer wie orthodoxer Broken, voller Dissonanzen, sinistrem Riffing und einem psychotisch wabernden Bass. Man findet durchaus Parallelen zu Bands wie Aosoth, Merrimack, Ofermod sowie DsO. Aber irgendwas haben diese bands aus diesem Dunstkreis an sich, was sie eigenwillig macht und von anderen Vertretern ernsthafter Schwärze abhebt, ich kann dieses Element nicht näher definieren und ist vielleicht auch nur Fanbrille, aber ich bilde mir zumindest ein das da was ist was es von anderen Szenen abgrenzt. Im Gegensatz zu Svartidaudi sind die Songs kompakter und nicht monolithisch zermürbend während man im Vergleich zu dem späteren Debüt von Misthyrming weniger ausbruchartig und in der Aggression deutlich subtiler. Was sie allerdings mit beiden genannten Vertretern gemein haben, ist die Tatsache das man nach dem Debüt zugänglicher wurde ohne die isländischen Roots zu vernachlässigen, wobei der Zweitling von Sinamra im Gegsatz zu dem von Misthyrming mir immer noch sehr taugt und sich nicht abgenutzt hat. Und da es die im Gegensatz zu meiner liebsten band von der Insel, dem schwarzen Tod um genauer zu sein, noch gibt, währe es mal wieder Zeit für ein drittes Werk, die letzte ist nämlich auch schon wieder 5 Jahre her.

Album in voller Länge
 
Hui, mal wieder ein Album, das ich kenne und feiere. :)
Muss aber auch gestehen, dass ich mich am Isländer-BM recht schnell - überraschend schnell - satt gehört habe.
Keine Ahnung, wieso.
Und warum zählen Svartidaudi nicht?
 
Zurück
Oben Unten