(100 Schwarze Perlen) Dead_Guys Liste

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91: Imha Tarikat – Hearts unchained-At war with a passionless world (2022)

Imha Tarikat sind eine Band die ich tatsächlich von Anfang an verfolge, bzw fast, nämlich ab dem Debüt. Und ich war direkt fasziniert, es gibt nicht unbedingt viele Bands die aus bekannten Zutaten so was unverbraucht wirkendes zaubern. Am Gesang, den Ernie liebevoll als ''türkischen Proletengebrüll'' bezeichnet hat, scheiden sich die Geister, für mich ist es das Element was der Band einen eigenen Charakter und das Unverwechselbare gibt. Schon die 'Sternenberster' war eine Steigerung zum tollen Erstling und hier hat man nochmals eine Steigerung. Die dritte ist noch musikalischer, diverser, ja sie ist auch rockiger und wäre ich böse würde ich sagen gemächlicher. Aber wo der Knüppelfaktor etwas runter genommen wurde, legt man in einem Punkt noch ne Schippe ordentlich obendrauf: der emotionalen Intensität. Ein Werk welches mit soviel Leidenschaft und Hingabe erschaffen wurde, das es teilweise schmerzhaft wird, wie zum Beispiel im ersten Song ''Radical Righteousness'', der überfallartig über den Hörer hereinbricht und die eindringlichen Schreie zum Ende, die mir rein vom Gesang und den Vibe latentes Bölzer-Feeling aufkommen lassen, macht mich jedes Mal fertig. Und die Gitarrenarbeit ist zum dahinschmelzen (alleine die beseelten Solis die nicht nur Ego-Befriedigung darstellen) und für mich neben dem Gesang der Star der Band. Da auch die Experimente absolut gelungen sind, wie das sphärisch-postpunkige ''Streams Of Power - Canavar'', kann ich der Band ein wahrliches Highlight bescheinigen. Und ich kann nur die Frage aus meinem damaligen Review wiederholen: Wo soll das noch hinführen? Eine Band die (bekanntheitstechnisch) zu höherem berufen ist und in Zukunft mal zu den ganz Großen des Genres zählen könnte, zumindest gönnen würde ich es.

Album in voller Länge
 
Mein Senf zu den letzten Alben / Bands:

Sun Worship - Ganz tolle Band mit 3 starken Alben. Würde tendenziell wohl den Erstling bevorzugen, aber eigentlich macht man hier nie was falsch. Leider wird die Band meiner Meinung nach nicht ausreichend gewürdigt.

Wrathprayer - Mir völlig unbekannt, aber Black/Death/War Metal ist auch nicht wiklich meine Baustelle. Beim reinhören gefällt es mir aber schon. Ziemlich geiles, infernalisches Geballer, aber so ehrlich muss ich auch sein: Das Album würde bei mir wohl dennoch ziemlich im Regal verstauben. Das Coverartwork ist aber wirklich ziemlich genial.

Imha Tarikat - Schon sehr oft probiert, schon 3-4 mal live gesehen, aber die Band will mich einfach so 0 abholen. Vielleicht liegt es am Gesang, der mir nicht so wirklich gefallen will. Kann schon verstehen, dass man Imha Tarikat genial findet - tut mein ganzer musikalischer Freundeskreis auch - aber mich lässt es absolut kalt. Schade, aber ist leider so.
 
Postet gerne mal Screenshots hier aus dem Forum, um sich über die "Detlefs" lustig zu machen, wenn hier mal wieder die "politische Korrektheit" und anderer "Untermenschenmüll" Überhand nimmt. Hat zu diesem Zweck in besagtem Forum gar einen eingenen Faden eingerichtet. Unfassbar sympathisch. Noch dazu AfD-Fangirl. Kann weg.
Ich komme grad nicht mit. Um wen geht es da? Bin grad kognitiv nicht in der Lage, das anhand der Beiträge zurückzuverfolgen...
 
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90: Deafheaven - Ordinary corrupt human love (2018)

Man könnte jetzt darüber diskutieren ob das jetzt BM ist oder nicht, aber da das erstens meine Liste ist mach ich mir die Welt wie sie mir gefällt und da zweitens, Achtung Spoiler, ein Album von Alcest noch kommen wird ist das damit legitimiert. Das Album traf mich beinahe aus dem Nichts, klar hatte ich was von der Band gehört, aber zu dem Zeitpunkt unter gut aber nicht weltbewegend einsortiert. Und so begab es sich, dass ich in meinen jungen Jahren, als ich gerade Vinyl für mich entdeckt habe, in einem Saturn stand, mit dem Ziel was irgendwie was mit BM zu tun hat auf Platte zu erwerben. Blöd war nur das es am Ende nur zwei Sachen gab, die hier und eine frühe Dimmu Borgir und da ich zu dem Zeitpunkt nichts von den Norwegern (egal welches ihrer Werke) zu tun haben wollte wurde es diese. Als ich dann Zuhause angekommen war, war ich zunächst überrascht: seit wann können die so gute Songs schreiben, seit wann ist die Gitarrenarbeit so detailliert und voller Spielfreude und wieso sind die so gut geworden. Am Ende hat mich das Ding so kalt erwischt, das es am Ende mein Album wurde, trotz das die Chapel Of Disease mit dem ellenlangen Titel erschien und ich mich das erste mal hier von einem Hype anstecken lassen habe. Aber auch heute macht mir dieses Album immer noch großen Spaß und ist mittlerweile mein Frühlings-Album geworden. Vor allem der Song ''Canary Yellow'' hat es mir angetan: leiser Beginn, erst noch zaghaft im späteren Verlauf dann immer weiter zuspitzend bevor ein Blast die Erlösung bringt und das Stück mit einem emotionalen Part mit Backgroundgesängen die Epik mitbringen seinen Höhepunkt und Ende findet. Aber auch das ruhige ''Night People'' was komplett auf Klargesang setzt und ein Duett mit Chelsea Wolfe beinhaltet bereitet Gänsehaut, aber gut ich bin bei dieser Künstlerin auch ein wenig hart Fanboy. Deafheaven haben mit diesem Album für mich gezeigt was alles aus dem sogenannten Blackgaze rauszuholen ist, songschreiberisch als auch von den musikalischen Zutaten her.

Album in voller Länge
 
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91: Imha Tarikat – Hearts unchained-At war with a passionless world (2022)

Imha Tarikat sind eine Band die ich tatsächlich von Anfang an verfolge, bzw fast, nämlich ab dem Debüt. Und ich war direkt fasziniert, es gibt nicht unbedingt viele Bands die aus bekannten Zutaten so was unverbraucht wirkendes zaubern. Am Gesang, den Ernie liebevoll als ''türkischen Proletengebrüll'' bezeichnet hat, scheiden sich die Geister, für mich ist es das Element was der Band einen eigenen Charakter und das Unverwechselbare gibt. Schon die 'Sternenberster' war eine Steigerung zum tollen Erstling und hier hat man nochmals eine Steigerung. Die dritte ist noch musikalischer, diverser, ja sie ist auch rockiger und wäre ich böse würde ich sagen gemächlicher. Aber wo der Knüppelfaktor etwas runter genommen wurde, legt man in einem Punkt noch ne Schippe ordentlich obendrauf: der emotionalen Intensität. Ein Werk welches mit soviel Leidenschaft und Hingabe erschaffen wurde, das es teilweise schmerzhaft wird, wie zum Beispiel im ersten Song ''Radical Righteousness'', der überfallartig über den Hörer hereinbricht und die eindringlichen Schreie zum Ende, die mir rein vom Gesang und den Vibe latentes Bölzer-Feeling aufkommen lassen, macht mich jedes Mal fertig. Und die Gitarrenarbeit ist zum dahinschmelzen (alleine die beseelten Solis die nicht nur Ego-Befriedigung darstellen) und für mich neben dem Gesang der Star der Band. Da auch die Experimente absolut gelungen sind, wie das sphärisch-postpunkige ''Streams Of Power - Canavar'', kann ich der Band ein wahrliches Highlight bescheinigen. Und ich kann nur die Frage aus meinem damaligen Review wiederholen: Wo soll das noch hinführen? Eine Band die (bekanntheitstechnisch) zu höherem berufen ist und in Zukunft mal zu den ganz Großen des Genres zählen könnte, zumindest gönnen würde ich es.

Album in voller Länge
Großartige Band, leider bisher noch nicht live gesehen. Persönlich gefällt mir die Sternenberster am besten. Bei der Hearts stört mich ein bisschen, dass die Gitarre so arg in den Hintergrund gemischt wurde und zum Teil auch das Gemächliche, das du ansprichst. Aber immer noch ein tolles Album. Allein schon Brute Majesty!
 
Großartige Band, leider bisher noch nicht live gesehen. Persönlich gefällt mir die Sternenberster am besten. Bei der Hearts stört mich ein bisschen, dass die Gitarre so arg in den Hintergrund gemischt wurde und zum Teil auch das Gemächliche, das du ansprichst. Aber immer noch ein tolles Album. Allein schon Brute Majesty!
Würd ich zustimmen. Der Mix ist hier wirklich der Schwachpunkt eines ansonsten bockstarken Albums. Probs auch an die Arbeit an den Drums, wie viele Arme hat ein Mensch?! Abgesehen davon, wie gut kann ein Albumtitel eigentlich sein?!

Sternenberster liebe ich auch sehr, das war mein erster Berührungspunkt mit Imha Tarikat. Wurde bei BM Promotion auf Youtube hochgeladen und ich fand einfach das Cover und den Titel geil, also einfach mal auf gut Glück reingehört und unverhofft mal sowas von weggeblasen worden. Alleine Ekstase ohne Ende als Opener regelt alles.
 
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90: Deafheaven - Ordinary corrupt human love (2018)

Man könnte jetzt darüber diskutieren ob das jetzt BM ist oder nicht, aber da das erstens meine Liste ist mach ich mir die Welt wie sie mir gefällt und da zweitens, Achtung Spoiler, ein Album von Alcest noch kommen wird ist das damit legitimiert. Das Album traf mich beinahe aus dem Nichts, klar hatte ich was von der Band gehört, aber zu dem Zeitpunkt unter gut aber nicht weltbewegend einsortiert. Und so begab es sich, dass ich in meinen jungen Jahren, als ich gerade Vinyl für mich entdeckt habe, in einem Saturn stand, mit dem Ziel was irgendwie was mit BM zu tun hat auf Platte zu erwerben. Blöd war nur das es am Ende nur zwei Sachen gab, die hier und eine frühe Dimmu Borgir und da ich zu dem Zeitpunkt nichts von den Norwegern (egal welches ihrer Werke) zu tun haben wollte wurde es diese. Als ich dann Zuhause angekommen war, war ich zunächst überrascht: seit wann können die so gute Songs schreiben, seit wann ist die Gitarrenarbeit so detailliert und voller Spielfreude und wieso sind die so gut geworden. Am Ende hat mich das Ding so kalt erwischt, das es am Ende mein Album wurde, trotz das die Chapel Of Disease mit dem ellenlangen Titel erschien und ich mich das erste mal hier von einem Hype anstecken lassen habe. Aber auch heute macht mir dieses Album immer noch großen Spaß und ist mittlerweile mein Frühlings-Album geworden. Vor allem der Song ''Canary Yellow'' hat es mir angetan: leiser Beginn, erst noch zaghaft im späteren Verlauf dann immer weiter zuspitzend bevor ein Blast die Erlösung bringt und das Stück mit einem emotionalen Part mit Backgroundgesängen die Epik mitbringen seinen Höhepunkt und Ende findet. Aber auch das ruhige ''Night People'' was komplett auf Klargesang setzt und ein Duett mit Chelsea Wolfe beinhaltet bereitet Gänsehaut, aber gut ich bin bei dieser Künstlerin auch ein wenig hart Fanboy. Deafheaven haben mit diesem Album für mich gezeigt was alles aus dem sogenannten Blackgaze rauszuholen ist, songschreiberisch als auch von den musikalischen Zutaten her.

Album in voller Länge

Deafheaven haben bei mir auch einen besonderen Platz im Herzen, auch wenn ich sie kaum noch höre. Ist ja hier nicht so das Geheimnis, dass ich ursprünglich kaum Metal gehört habe, und wenn, dann niemals Black Metal. Über Deafheaven konnte ich mich "gewöhnen" und "Zugang finden" - zumindest musikalisch -. Die haben den Weg bereitet. (Zusammen mit Turnover, die nun wirklich nix mit Black Metal zu tun haben, und Mgla). Der Zugang auf diese Art ist halt nicht klassisch oder trve kvlt whatever, aber er funktioniert. Einstiegsdroge quasi.

Ich für meinen Teil finde die Sunbather was besser, einfach weil es die erste Platte war, die ich von Deafheaven gehört habe, aber um ehrlich zu sein, ist für mich "Canary Yellow" der Übersong von Deafheaven. Haben da keinen besseren. Dank deiner Gedanken lief der heute wieder mehrmals und hat auf der Arbeit auch ein wirklich spannendes Gespräch mit Arbeitskolleginnen anstoßen. Merci! :)
 
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89: Darkthrone - Transilvanian hunger (1994)

Auf der einen Seite gibt es großartige Werke, die mit technisch versierten und klug komponierten Stücke, die man stundenlang unterm Kopfhörer genaustens hören kann und dann gibt es hingerotzte Machwerke die eigentlich gar nicht gefallen wollen. Zu welcher Kategorie dieses Werk zählt ist wohl selbsterklärend: ein, maximal zwei Riffs pro Song endlos wiederholt, monotones Geklöppel am Schlagzeug und die vermutlich ''schlechteste'' Produktion der BM Trilogie, alles hier klingt nach Arbeitsverweigerung. Aber diese Mittelfinger-ins-Gesicht-streck-Attitüde wird so kompromisslos ausgelebt das es wieder Genial ist, Minimalismus als Kunstform. Und gerade dies sorgt dafür dass ich mich diese menschenfeindlichen, nihilistischen wie unheimlichen Atmosphäre schwer entziehen kann. Ein Album was man auflegt und nach acht hingerotzten Fuck-Offs ist man gereinigt. Den Titeltrack kennt vermutlich jeder, meine persönlichen Highlights sind die beiden hintereinander liegenden ''Slottet I Det Fjerne'' und ''Graven Tåkeheimens Saler'' (der mittlere teil lässt es mir jedes mal kalt den Rücken runter laufen). Wenn man mich fragt was die Essenz des norwegischen BM aufs wesentliche reduziert ist, ich würde dieses Album nennen.

Album in voller Länge
 
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89: Darkthrone - Transilvanian hunger (1994)

Auf der einen Seite gibt es großartige Werke, die mit technisch versierten und klug komponierten Stücke, die man stundenlang unterm Kopfhörer genaustens hören kann und dann gibt es hingerotzte Machwerke die eigentlich gar nicht gefallen wollen. Zu welcher Kategorie dieses Werk zählt ist wohl selbsterklärend: ein, maximal zwei Riffs pro Song endlos wiederholt, monotones Geklöppel am Schlagzeug und die vermutlich ''schlechteste'' Produktion der BM Trilogie, alles hier klingt nach Arbeitsverweigerung. Aber diese Mittelfinger-ins-Gesicht-streck-Attitüde wird so kompromisslos ausgelebt das es wieder Genial ist, Minimalismus als Kunstform. Und gerade dies sorgt dafür dass ich mich diese menschenfeindlichen, nihilistischen wie unheimlichen Atmosphäre schwer entziehen kann. Ein Album was man auflegt und nach acht hingerotzten Fuck-Offs ist man gereinigt. Den Titeltrack kennt vermutlich jeder, meine persönlichen Highlights sind die beiden hintereinander liegenden ''Slottet I Det Fjerne'' und ''Graven Tåkeheimens Saler'' (der mittlere teil lässt es mir jedes mal kalt den Rücken runter laufen). Wenn man mich fragt was die Essenz des norwegischen BM aufs wesentliche reduziert ist, ich würde dieses Album nennen.

Album in voller Länge
Ein Klassiker. Ich finde auch, eine andere Produktion würde das Album schwächen. Weil ich meinen Black Metal sowieso in der Regel (es gibt auch Ausnahmen) roh, simpel und mit Kellersound mag, haben gerade frühe Darkthrone bei mir offene Türen eingerannt. „Transilvanian Hunger“ würde in meiner Top 100 weiter oben stehen.
 
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