A5 On The Rocks - Konzerte im Raum Baden und Umgebung

Dann drücke ich dir die Daumen, dass du keine Nachwehen haben wirst! Habe mir den Scheiss, nachdem ich all die Zeit drum rum gekommen bin, auch kürzlich eingefangen. Drei Tage Symptome, 11 Tage positiv, seitdem Husten, der nicht mehr wegzugehen scheint. Naja. Erhol dich gut.

Danke! War heute spazieren und allein das sorgt schon für gefühltes Herzrasen. Dreck.

Wie voll wars denn gestern?

Würde mir so sehr wünschen so was ähnliches wie das Dudefest hier in Muc zu haben. Alleine wenn ich dran denk, was für coole Bands ich da gesehen hab (Dälek, Planks, Wolves in the Throne Room, Oathbreaker, Amenra...).
 
so, mal wieder hier was rein pinnen:

HALLOWEEN DUDEFEST, Jubez, Karlsruhe mit Envy, Bossk, Ultha, Midwife, Phantom Winter
Im Jubez war ich dieses Jahr nun echt einige Male im Rahmen "Dudefest", ohne Ultha und Phantom Winter wäre ich gestern aber wohl nicht angereist. Sind 35€ für 5 Acts etwas hoch angesetzt? Na, ich denke derzeit nicht wirklich, die verwöhnten Zeiten scheinen vorbei. Ich mag den Laden, in dem ich in den 90ern viele gute HC-Shows gesehen habe. Sympathische Crew, guter Sound, Kneipenpreise. Blöde, wenn die Bands, wegen denen man da ist, die frühen Slots ausfüllen, so habe ich zwecks Labern draußen mit @-DMR- und Ultha-Drummer Manu die ersten zwei Songs von PHANTOM WINTER vertrascht, da wir dachten, es wären Midwife als Erste. In jedem Fall war das ein sehr intensives Brett, sah sie leider zum ersten Mal. Grade die Songs mit beiden Sängern kicken voll. Blackened Slo-Mo Crust-Metal? Jedenfalls verzweifelte Düsternis pur. Haben sich auch als sehr sympathische Leute rausgestellt, deren LP's noch faire 18€ kosten, geht doch! Eingedeckt. Dann gleich im großen Saal ULTHA. Und ja, es mag wie Bauchpinselei klingen, weil man die Leute z.T. seit Jahren kennt und sie einem sehr sympathisch sind. Aber es ist nunmal so: Ultha sind zusammen mit Wolves In The Throne Room wohl meine absoluten Fave-Acts der letzten Jahre. Irgendwas machen die, was in mir soviel Energie auslöst, dass ich platzen könnte. Ihre Art von Black Metal geht mir tief ins Innenleben. Die sich steigernden langen Songs, die minutenlangen Geballerparts, die Stimmung durch rotes Licht und Dauernebel. So war auch der Gig wieder schön intensiv und großartig, grade auch die neuen Songs, egal wie sehr @-DMR- über die Setlist sich beschweren mag:D. MIDWIFE auf der kleinen Bühne stellte sich dann als Ein-Frau-Act aus Denver heraus, die verträumt und leicht entrückt im glitzernden Outfit ihre mega ruhigen Songs mit halbverzerrter 90er-Schrammel-Klampfe darbot. Ok, nicht mein Bedürfnis an dem Abend gewesen, aber hatte was. Drüben dann die Engländer BOSSK mit Postrock samt leichter Metal-Kante. Viel instrumental natürlich, wie es sich für's Genre gehört. Richtig gekickt hat es mich aber nicht, da doch viel Gedudel-Parts statt fetten Riffs. War ok. Aber sind die so groß, dass sie signierte Bassdrum-Felle verkaufen können? Und wer braucht sowas? Irgendeiner der doch echt vielen, für diese Art Shows typischen, hipsterigen Leute jedenfalls schon.. Headliner dann die langjährige japanische Post-Metal/Postrock/Screamo Institution ENVY. Habe sie noch nie gesehen. Auch hier waren mir, wie bei den Vorgängern, zuviele Songs zu gleich aufgebaut, heißt verträumter Hawaii-Anfang mit Tanzeinlage, bevor die Riffs kommen. Aber wenn die kamen und der Gesang von clean auf heavy wechselte, war es schon ganz cool. Auf Dauer aber mir an diesem Abend etwas zu gleichförmig. Hat sich alleine wegen Phantom Winter und Ultha dennoch total gelohnt!
Gutes Live-Review, danke. Habe da eigentlich kaum etwas hinzuzufügen, sehe alles ähnlich.
Hatte auch nicht damit gerechnet, dass Phantom Winter schon als erste spielen und hatte daher Glück, nicht erst eine Bahn später gefahren zu sein. Phantom Winter waren auch gleich schon meine Band des Abends, die sind live einfach immer, ich zitiere dich, "ein sehr intensives Brett". Diese tonnenschweren Riffs zusammen mit dem hohen Geschrei und tiefen Gebrüll - Wahnsinn! Hätte nicht gedacht, dass du die vorher noch nie gesehen hattest. Bei mir haben sie sich inzwischen ziemlich weit nach oben geschoben bei den Bands, die ich schon am häufigsten live gesehen habe. Ultha natürlich auch schon oft gesehen, wie immer gut, allerdings hat es bei mir gestern nicht so geklickt wie schon bei anderen Gelegenheiten - ich vermute, dass ich bei Phantom Winter schon so viele Wirkungstreffer eingesteckt hatte, dass ich noch ein wenig betäubt war. ;)
Midwife's Position im Line-up war etwas unglücklich (als Auftakt wäre das wohl tatsächlich besser gewesen), denn nach dem Ultha-Geballer direkt auf derart ruhige Klänge umzuschalten, dauerte zumindest bei mir sehr lange, fand's letztlich aber gar nicht schlecht. Bossk waren für mich die schwächste Band des Abends - zwar ganz solider Post-Metal, aber mit zu vielen Längen, in denen kaum etwas Interessantes passierte.
Envy war bei mir die Zweitsichtung, hatten wirklich gute Momente, aber insgesamt fand ich es auch etwas gleichförmig.

P.S. Genau, in den 90ern waren im Jubez echt immer gute HC-Shows, oft vorne im kleinen Saal mit der Säule.
 
Danke! War heute spazieren und allein das sorgt schon für gefühltes Herzrasen. Dreck.

Wie voll wars denn gestern?

Würde mir so sehr wünschen so was ähnliches wie das Dudefest hier in Muc zu haben. Alleine wenn ich dran denk, was für coole Bands ich da gesehen hab (Dälek, Planks, Wolves in the Throne Room, Oathbreaker, Amenra...).
Füllmenge zu schätzen ist gar nicht so leicht, wenn sich das über mehrere Räume verteilt, aber ich würde sagen ungefähr zur Hälfte gefüllt.

Und falls es dich tröstet: Ich musste Ende September extra nach München anreisen, um Godspeed You! Black Emperor zu sehen. Und auch zu anderen Konzerten "muss" ich gelegentlich nach München. ;)
 
Füllmenge zu schätzen ist gar nicht so leicht, wenn sich das über mehrere Räume verteilt, aber ich würde sagen ungefähr zur Hälfte gefüllt.

Und falls es dich tröstet: Ich musste Ende September extra nach München anreisen, um Godspeed You! Black Emperor zu sehen. Und auch zu anderen Konzerten "muss" ich gelegentlich nach München. ;)
ich war wirklich schon viele Jahre nicht mehr in München! Wenn, dann Durchfahrt wegen Urlaub, oder eben mal Konzerte.
Hätte jetzt such zur Hälfte gefüllt gedacht, es war im großen Saal schon noch Luft, was sich aber als sehr angenehm empfand. Im kleinen Raum war es dafür schon sehr muggelig. Und leider PW echt erst zum ersten Mal gesichtet, hatte auch die Platten bisher nur digital, aber dem fairen Preis gleich alles eingesackt und meinem Kaufstopp ein Veto eingelegt;)
 
Wolves In The Throne Room // Incantation // Stygian Bough - Colmar, Le Grillen

Lange nicht mehr in dem coolen Laden gewesen. Man könnte denken, dass es eine seltsame Mischung ist, Doom, Old School Death Metal und Atmospheric Black Metal. Hat aber schon funktioniert. Dafür dass der Eintrittspreis ok war (VVK 20€/AK 25€), waren dann die doch merklich gestiegenen Merch-/Tonträgerpreise auffällig. Getränkepreise auch saftig (nen Fünfer für einen Halben Cola..). Ich kannte Stygian Bough nur vom Lesen her und muss sagen, dass mir das Projekt von Bell Witch und Aerial Ruin-Leuten doch sehr gut gefallen hat. Der wirklich im Zeitlupen-unterschreitenden Tempo gespielte Doom (mit Funeral- und Death-Doom-Elementen) wäre eigentlich aber der perfekte "Raussschmeisser" gewesen, so als Opener irgendwie etwas verschenkt. Gerade der Song mit der sakralen Kirchenorgel kam total gut, CD eingesackt.

Incantation habe ich wirklich viele, viele Jahre nicht mehr gesehen und sicher ebenso lange aus den Augen und Ohren verloren. Das dürfte ein Fehler gewesen sein, denn was das in Würden ergraute Urgestein John McEntee und seine deutlich jüngeren Mitstreiter da abgerissen haben, war einfach nur volles Brett!! Die immer wieder in kriechenden Morast-Doom abgleitenden Break-Downs haben etwas Autopsy-Feeling und entladen sich in geilsten Blasts. Ich bin echt begeistert! Vor allem hatten sie einen so dermaßen fetten Schädelspalter-Sound! Ich muss da wirklich mal die Discografie aufarbeiten, habe nur die OTG im Regal. Danach dann wieder kompletter Stimmungswechsel.

WITTR haben es heute nicht so übertrieben mit ewigem Naturgeräusche-Vorgeplänkel, diesmal aber wieder Räucherschalen entfacht, alles mit Zweigen, Gefieder, Traumfängern etc. ausgestattet. Habe mich sehr auf das Fallenlassen in diese großartige Band gefreut. Leider waren aber wieder Mal total ignorante Leute vor Ort, die einfach nicht die Klappe halten und sich auf diese Art Musik konzentrieren können. Es wurde überall laut gelabert, besoffen gegrölt, völlig unpassend ein Mosh-Pit kurzzeitig losgetreten, der typische Oben-ohne-Dickbauch-Metaller hat vorne ständig abgenervt, Leute die in den stimmungsvollen Pausen Wolfsgeheul nachmachen, das volle Programm halt. Dennoch ein geiler Auftritt, bei dem leider nur die Gitarren und der auf drei Leute aufgeteilte Gesang (was sehr geil kommt) vom viel zu laut gemischten Drumkit sehr übertönt wurden. Beim nächsten Mal dann wieder vor trendigem Hipster-Publikum, dass brav klatscht;) Tagessieger völlig unerwartet Incantation in Höchstform!!
 
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@Fallen Idol 666 ich lese Deine Konzertberichte sehr gerne, aber sa fucking key word lautet: ABSCHNITTE, mach Abchnitte gerade für die Menschen Ü50:D
hast Recht, abgeändert, ich mag Bleiwüste auch nicht. Meine Intention ist halt meist Platz sparen im eh schon hoffnungslos überfüllten Forum oder nix Schreiben (das wäre ne echt überlegenswerte Alternative, aber dann kriegt kaum wer mit, dass bei uns der Gegend auch ganz schön viel geht;))
 
Unsane // San Leo, Karlsruhe - Jubez

scheisse, Alter, waren UNSANE grade ein geiler Abriss!! Lange nicht mehr gesehen, war gespannt wie die beiden neuen sich mit Chis Spencer, der sicher keine leichte Type ist, on stage vertragen. In den 90ern war ich echt oft im Jubez, in den 2000ern nicht mehr, dieses Jahr jetzt schon das 5. Mal. Voract waren das mir gänzlich unbekannte Duo SAN LEO aus Italien, die ziemlich ambientigen, psychigen Experimental Rock spielen, meist ohne Vocals. Sehr mäandernde, lange Stücke mit sich schön steigernden Finale, sehr abgefahren, gefielen mir gut.

Die Amis mit ihrer einzigartigen Mische aus Noiserock, Sludge und Hardcore im Dauer-Midtempo ist ein absolutes Brett immer gewesen. So auch heute. Besonders beeindruckte mich der neue Drummer, der ein super präzises, wuchtiges, stets in Action treibendes Drumming hinlegt. Auch der aktuelle Basser kommt so knarzig, wummernd und gewaltig rüber, da rumort es schön in den Därmen. Chris Spencer on top mit seiner fiepsigen, gnadenlos verzerrten, noisigen Klampfe. Dazu sein zynischer Gesang. Zwischen den Songs keine Pausen, sondern Noise, Feedbacks, Drum-Patterns, bis der nächste Stomper losdrischt. Alles im sludgigen Midtempo inkl. einer abgefuckten Blues-Note. Einfach nur geil. Habe 20 Kilo Hass abgebaut. Irgendwie kam mir der Begriff Body Music in den Sinn, weil sie so sehr physisch ist, in Mark und Bein geht, man kann einfach nicht ruhig stehen. Aber ziemlich widerlich war Spencers dauerhaftes Rumgekodere auf und auch mal von der Bühne, eine sehr eklige Angewohnheit. In jedem Fall ein sehr brachialer Auftritt! Übrigens old school Setlist mit den frühen Sachen!
 
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Unsane // San Leo, Karlsruhe - Jubez

scheisse, Alter, waren UNSANE grade ein geiler Abriss!! Lange nicht mehr gesehen, war gespannt wie die beiden neuen sich mit Chis Spencer, der sicher keine leichte Type ist, on stage vertragen. In den 90ern war ich echt oft im Jubez, in den 2000ern nicht mehr, dieses Jahr jetzt schon das 5. Mal. Voract waren das mir gänzlich unbekannte Duo SAN LEO aus Italien, die ziemlich ambientigen, psychigen Experimental Rock spielen, meist ohne Vocals. Sehr mäandernde, lange Stücke mit sich schön steigernden Finale, sehr abgefahren, gefielen mir gut.

Die Amis mit ihrer einzigartigen Mische aus Noiserock, Sludge und Hardcore im Dauer-Midtempo ist ein absolutes Brett immer gewesen. So auch heute. Besonders beeindruckte mich der neue Drummer, der ein super präzises, wuchtiges, stets in Action treibendes Drumming hinlegt. Auch der aktuelle Basser kommt so knarzig, wummernd und gewaltig rüber, da rumort es schön in den Därmen. Chris Spencer on top mit seiner fiepsigen, gnadenlos verzerrten, noisigen Klampfe. Dazu sein zynischer Gesang. Zwischen den Songs keine Pausen, sondern Noise, Feedbacks, Drum-Patterns, bis der nächste Stomper losdrischt. Alles im sludgigen Midtempo inkl. einer abgefuckten Blues-Note. Einfach nur geil. Habe 20 Kilo Hass abgebaut. Irgendwie kam mir der Begriff Body Music in den Sinn, weil sie so sehr physisch ist, in Mark und Bein geht, man kann einfach nicht ruhig stehen. Aber ziemlich widerlich war Spencers dauerhaftes Rumgekodere auf und auch mal von der Bühne, eine sehr eklige Angewohnheit. In jedem Fall ein sehr brachialer Auftritt! Übrigens old school Setlist mit den frühen Sachen!
Nachtrag zwecks Body Music und dem permanenten Drang gefühlt des ganzen Publikums (laut Doorman leider nur ca. 80, max. 100) sich bewegen zu müssen: auch die Band war ständig in Action, man hatte das Gefühl auch sie konnten ob der hochenergetischen, pausenlos treibenden Songs, zwischen denen es nur Noise-Pausen und auch keinerlei Ansagen gibt, was ich saugeil finde, nie ruhig stehen. Grade der Basser sprang ständig auf der Bühne rum, Chris Spencer ist oft genug einfach in ihn reingedonnert, haben sich gegenseitig hoch gepuscht. Das ging auch direkt auf uns über und im Reflux. Bin immernoch sehr geflasht mit leicht angepisster Note, was an der Aggro-Mucke im Hinterkopf liegt:top:
 
Wenn ich fit gewesen wäre, wäre ich nach Karlsruhe gedüst, da Unsane nach Crowbar für mich die absoluten Faves sind.

Ich habe sie bislang nur dreimal (!) gesehen und jedes Mal war es Weltklasse!

Diese Rotzerei ist bei Spencer seit Jahren eine einzige Sauerrei. Es geht ja nicht nur ums Spucken, sondern er drückt es jedes Mal so richtig tief aus der Nase raus, die alde Sau:D Ich bin mir da inzwischen sicher, dass das von ihm bewusst gemacht wird. Sicher zur Band passt es, ist aber in der Form eklig.

Man sollte wirklich mal gezielt ne Packung Tempo einpacken und die ihm symbolisch auf die Bühne werfen!!
 
NEW MODEL ARMY - Straßburg, La Laiterie

Ich habe früher nicht so ganz nachvollziehen können, was ausgerechnet die Goth-Szene an der Band fand/findet. Für mich war das immer Alternative/Indie mit Post-Punk-Anleihen. Da ich die Band über eine Ex, die eben Goth war, kennenlernte, und mein erster WG-Mitbewohner ebenfalls Gruftie, wie man früher sagte, war und NMA liebte, liefen sie halt immer irgendwo. Unvergessen das absolut fantastische Konzert mit den großen Fields Of The Nephilim (wegen denen ich hauptsächlich da war) und Oyster Band. Wenn ich mir heute aber grade die ganz frühen Sachen anhöre, kann ich das schon verstehen, da schon noch deutlich im Post-Punk (der Killing Joke-Bass!) verwurzelt, hinzu kommt diese sehnsüchtige Melancholie in vielen Songs, die nur wenige Bands so hinbekommen. Egal. Jedenfalls habe ich mich sehr auf das Tourmotto "40 Years in 3 Hours" gefreut.

Ganz easy mit dem Zug hin und dem letzten zurück ist das natürlich ne feine Sache. Hatte nur Bedenken falls die echt 3 Stunden (!) spielen und es Pausen dazwischen gibt, ob wir den Zug auch schaffen. Aber ohne Vorband ging es kurz nach 20 Uhr los - und es wurden wirklich 3 Stunden reine Spielzeit!! Die erste Runde bestand aus Akkustiksongs und ruhigeren Sachen aus allen Schaffensphasen, so auch "Better Than Them", "Lovesongs", "Inheritance" und "Frightened" von den 80er Platten. Nach 10 Songs gab es eine ca. 20-minütige Pause und danach wollte es schier nicht mehr enden. Das Publikum, von Justin treffend festgestellt locker zur Hälfte aus Deutschen bestehend, hat die Jungs so frenetisch abgefeiert, dass sie in 2 Zugabenblöcken wirklich 32 (!) Songs zum Besten gaben - Wow!! Justin dürfte dann auch nahezu doppelt so alt wie der Rest der Band sein, die alle immer wieder Mal zu verschiedenen Instrumenten wechselten. So kamen live grade die Songs, an denen der Basser (der mit Sicherheit Metaler ist) ein kleines Floor-Tom Drumset bediente, besonders geil weil es mit zwei Drumkits sehr Tribal-mäßig kam. Natürlich warteten alle auf die Hits ihrer Jugend. Der Silberrücken-Anteil war sehr hoch, viele denen man ansah, sich doch nochmal an ihre wilde Jugend zu erinnern und das alte NMA Shirt aus dem Schrank zu ziehen. Spricht ja auch nix dagegen. Auch viele junge Leute waren aber da und vorne war eine Menge, die wirklich drei Stunden lang durchtanzte. Die Stimmung übertrug sich auf die Band und Justin Sullivan musste nicht selten um etwas Sauerstoff ringen, war bestens aufgelegt und hatte einige witzige Anekdoten parat.

Jedenfalls großartiger Auftritt, bei dem dann natürlich zu den großen Hits und Klassikern wie "Vagabonds", "No Rest", "I Love The World", "Poison Street", "Stupid Questions" oder "The Hunt" der Teufel los war. Dafür gab es aber auch ganz alte Pre-1st-Abum Stücke wie "Batcha", "Bittersweet" und "1984". Ich habe ja wirklich sehr auf ihren Überhit "51st State" gewartet, den sie wohl überall auf der Tour spielten, nur heute leider nicht, schade. Meinen Lieblingssong "White Coats" habe ich auch vermisst. Aber bei drei Stunden ist dann auch Mal gut und verdienter Feierabend für alle und ein sehr würdiges Feiern von 40 Jahren New Model Army, prima!
 
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Nachtrag: TRUST - Straßburg, La Laiterie

Stimmt ja, ich war vor ner Woche schon Mal da. Nämlich bei Frankreichs wohl international bekanntester und auch größter der metallischen Acts aus den alten Tagen. Ich kannte die Band durch die alten Metal-Mags und v.a. weil ein gewisser Nicko McBrain kurz bei ihnen trommelte. Und später fand ich raus, auch Clive Burr, ebenfalls kurzzeitig. Und natürlich, wie jeder, durch das großartige "Antisocial"-Cover von Anthrax. Ich habe und kenne ehrlicherweise auch nur die ersten vier Alben. Aber die mag ich sehr und gesehen habe ich die alten Recken auch noch nicht. Der Laden war fast bis zum Anschlag voll, Vorband gab es nicht. Ich habe so im Hinterkopf, dass Trust für Frankreich in etwa so einen Status wie bei uns die Hosen haben, nur natürlich nicht in den Verkaufszahlen, was sich auch am durchaus happigen Eintrittspreis von 35€ zeigte. So war auch hier der Altersschnitt deutlich 40+, bei Umsehen gar Ü-50, aber auch deutlich jüngeres Volk. Von der alten Besetzung ist außer Sänger Bernie Bonvoisin nur noch Gitarrist Norbert Krief dabei, an den Drums ein so junger Kerl, der gut und gerne der Enkel einer der beiden sein könnte, sowie an Bass und Gitarre zwei "mittelalte" Typis.

Irgendwie habe ich auf der Homepage des Ladens gelesen, dass man sich auf die ersten drei Alben konzentriert, worauf ich mich sehr freute. Aber dem war nicht so, war wohl das Motto der ürsprüngliche, zwei Jahre verschobenen Tour. Es war die Tour zum offiziellen Album "Propaganda", nach dessen Motiv und Farben auch alles gestaltet war und von dem ich natürlich keinen Song kannte. Die Stimmung war fantastisch, der französische Anteil konnte bei vielen Songs alles mitsingen. Bernie war sehr gut aufgelegt und machte viele, durchaus auch sehr politische Ansagen. Die Band hat also trotz Alter nix von ihrem kritischen Biss verloren, was ich cool finde. Allerdings musste er ständig auf einen Ordner vor sich starren und drin rumblättern, in dem sicherlich die Texte drin stehen, was echt etwas strange wirkt, quasi die analoge Teleprompter-Variante von Rob Halford:D. Musikalisch war es oft doch eher verhalten-rockig, gar bluesig, so freute ich mich dann schon wenn mal der Gang höher geschaltet wurde. Dennoch sehr schöner Auftritt, mit für mich aber etwas zu wenigen Klassikern, die ich kenne, dessen Höhepunkt natürlich im fulminanten Finale "Antisocial" in einer tollen Version mündete!
 
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