Abartigkeiten der Konzertentwicklung

Die meisten Vorbands schrecken eher ab, also verheimlicht man die. Früher die geisteskranken Packages von Rock The Nations, die legendär-schlechten Opener für große Bands wie Kiss, Maiden, ACDC, ab und zu ein bisschen Vetternwirtschaft mit den Bands der talentfreien Lendensprösse oder lokale Mitleidsnummern bei Mittelklasse-Headlinern. Dann lieber per Pay To Play ein paar Euros von der Vorband kassieren und die ahnungslosen Zuschauer erst vor Ort vor vollendete Tatsachen stellen.

Wäre es etwas, was stilistisch und qualitativ zum Headliner passt, hätte man deren Tourdaten schon zufällig irgendwo anders gefunden und hätte die Touren miteinander in Verbindung bringen können.
 
Die meisten Vorbands schrecken eher ab, also verheimlicht man die. Früher die geisteskranken Packages von Rock The Nations, die legendär-schlechten Opener für große Bands wie Kiss, Maiden, ACDC, ab und zu ein bisschen Vetternwirtschaft mit den Bands der talentfreien Lendensprösse oder lokale Mitleidsnummern bei Mittelklasse-Headlinern. Dann lieber per Pay To Play ein paar Euros von der Vorband kassieren und die ahnungslosen Zuschauer erst vor Ort vor vollendete Tatsachen stellen.

Wäre es etwas, was stilistisch und qualitativ zum Headliner passt, hätte man deren Tourdaten schon zufällig irgendwo anders gefunden und hätte die Touren miteinander in Verbindung bringen können.
Ersteres hat bei Vader ganz gut funktioniert :D Ansonsten ist mir deine Einschätzung ein bisschen zu negativ. Wenn man sich ein bisschen umschaut und regionale Bands auf dem Schirm hat, kann man als Veranstalter sicher auch qualitativ einwandfreie Vorbands buchen, ohne sich finanziell zu verausgaben. Gibt doch sicher in jeder Ecke Deutschlands einige talentierte Bands, die vermutlich auch noch einige Fans mitbringen und nicht nur deshalb einen Mehrwert für den Abend darstellen.
 
Im Ruhrpott und Rheinland leider sehr verbreitete Vorprogramm-Sünde: Statt für den mit leichtem Gepäck tourenden Headliner einen professionellen Backline-Verleih zu konsultieren, werden für ein paar Freigetränke (Spritgeld? Bei den Benzinpreisen?!) lokale Hobbymucker gebucht, die es toll finden, in relativ professionellem Rahmen, vielleicht noch als Opener für Bands, deren Fans sie selber sind, auf die Bühne zu dürfen, und die dann "doch bestimmt nix dagegen haben", dass der Headliner auf ihrem Schlagzeug und ihren Amps spielt. (Natürlich ohne Vertrag und/oder Versicherung, was soll an so einem Röhrenverstärker schon kaputt gehen, und kosten tut das Zeug ja auch quasi nichts...) Kann natürlich trotzdem Spaß machen, aber je stärker der o.g. Aspekt beim Booking im Vordergrund steht, desto wahrscheinlicher gibt es eine Band, die man sich eher nicht gezielt angeguckt hätte... Ganz toll an Wochentagen, wenn ein Auftritt, den niemand sehen will, den Abend unnötig in die Länge zieht. "Vorband gesucht" in der Ankündigung ist für mich inzwischen eine red flag - und andersrum Konzerte OHNE Vorband ein Zeichen, dass der Veranstalter sowas offenbar nicht nötig hat und entsprechend Grund für Vertrauen. (Vorbands, die mit dem Headliner touren und/oder musikalisch erkennbar gut passen, sind natürlich ein anderes Paar Schuhe.)
 
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Man würde sich ja auch kein Schnitzel im Restaurant bestellen, wenn in der Karte nur "+ Beilage" stünde, oder?
Ich wollte ja Steak schreiben, aber ich glaube wir haben einen "Gewinner":
Spätzle gohd nadierlich au, Hauptsach des ganze schwemmd dann au rechd in dr Soß
Ansonsten hier mal das Package der Ulcerate Tour, ganz einfach von deren Homepage (oldschool, i know ;) ).

Screenshot-20240805-193551-Chrome.jpg

oder auch einfach hier im Forum:


Symphony X hatten auf ihrer Nordamerika-Tour Heathen dabei. In Europa vielleicht tatsächlich Solo unterwegs?

Screenshot-20240805-195010-Gallery.jpg


A**lys sagt mir nix.
 
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Ich wollte ja Steak schreiben, aber ich glaube wir haben einen "Gewinner":

Ansonsten hier mal das Package der Ulcerate Tour, ganz einfach von deren Homepage (oldschool, i know ;) ).

Screenshot-20240805-193551-Chrome.jpg

oder auch einfach hier im Forum:


Symphony X hatten auf ihrer Nordamerika-Tour Heathen dabei. In Europa vielleicht tatsächlich Solo unterwegs?

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A**lys sagt mir nix.
Fange und Selbst sind in Weiher leider nicht dabei. Aber danke für die Recherche, wäre mir niemals selbst eingefallen, dieser smarte Kniff
 
Die meisten Vorbands schrecken eher ab, also verheimlicht man die. Früher die geisteskranken Packages von Rock The Nations, die legendär-schlechten Opener für große Bands wie Kiss, Maiden, ACDC, ab und zu ein bisschen Vetternwirtschaft mit den Bands der talentfreien Lendensprösse oder lokale Mitleidsnummern bei Mittelklasse-Headlinern. Dann lieber per Pay To Play ein paar Euros von der Vorband kassieren und die ahnungslosen Zuschauer erst vor Ort vor vollendete Tatsachen stellen.

Wäre es etwas, was stilistisch und qualitativ zum Headliner passt, hätte man deren Tourdaten schon zufällig irgendwo anders gefunden und hätte die Touren miteinander in Verbindung bringen können.
Also ich schaue auch immer noch neidisch über den großen Teich und staune, was für Packages dort zusammen auf Tour waren/sind. Schon in den 80ern Kombis wie Metallica als Support für Ozzy, etc.
In Europa muss immer alles stilistisch passen - finde ich langweilig :hmmja:

"Lichtblick" war mal die "Black Crusade"-Tour von Machine Head und Trivium (wobei das fast Festivalcharakter hatte). Da stachen Dragonforce zwischen Shadows Fall, Arch Enemy, Trivium und Machine Head schon hervor :D
 
Da könnte ich den Bogen zu Ticketmaster spannen: 2018 war ich in Detroit, Priest und Purple spielen gemeinsam im Amphitheater, Tickets gehen bei rund 30 Dollar los, ist man dann aber beim Bestellbutton angekommen, sind es am Ende in der billigsten Kategorie um die 80 Dollar. Und auch wenn ich Priest zuletzt vor der Redeemer Of Souls gesehen habe, waren die immer für solche großartigen Packages gut: Testament als Opener und Megadave als Co-Headliner, einmal mit der Reunions-Tour von Iced Earth mit Barlow und einmal mit Whitesnake. Die Tour gerade mit Saxon und Heep ist ja auch ein Package, an das man sich noch lange erinnern wird.

Ich muss aber in einer anderen Hinsicht die Lanze für Metalfestivals brechen:

Seit 2022 war ich auf ein paar EDM-Festivals, SMS, Open Beatz, Ikarus. Dagegen ist Wacken wie Keep It True:

- Plötzliche Gebühren: Ikarus: Auf alles pauschal 12% Aufschlag, sobald es im Warenkorb landet. SMS: Freitag wollte ich mit einem Tagesticket hin, 99€, beim Checkout gab es dann "Tagesticket-VVK-Gebühren 13€" oben drauf. Sowas ist mir in all den Jahren zwischen BYH und Muskelrock nie passiert. Die Wahl zwischen "VVK-Gebühren" und "erhöhter Preis an der Abendkasse" war immer das höchste Maß an Intransparenz.

- Servicegebühren für Cashless: Die Bändchen haben einen Chip, auf den man Guthaben lädt und damit kontaktlos bezahlen kann. Endlich kein Bargeld mehr, welches verloren oder geklaut werden kann. Problem: Um in den Genuss zu kommen, sich für 6€ ein Bier einzuverleiben, darf man erst eine Servicegebühr zahlen. Selbst, wenn man nur sein Müllpfand darüber zurückbucht, Gebühr. SMS und Open Beatz.

- Müllpfand gibts nicht: Früher kannte ich es so: 10€ Müllgebühr, 10€ gibts bei Abgabe von Sack und Marke zurück. Das ist im Ticketpreis inklusive. Heute: Check in, "Haste mal 20 Euro extra?" Dann der Blick ins Kleingedruckte: Die Hälfte bis 2/3 ist eine Gebühr, die man nicht wieder bekommt, wegen Aufforstung, die Ausweisung als Pfand ist einfach nur gelogen.

- Der Traum jedes BWLers: Cafeteria-Modell: War früher nur beim BYH (Festival, Camping, Auto, Warm Up) und Sweden Rock (Festivaleintritt, der Rest muss von anderen Grundstücksbesitzern gebucht werden) so. Heute: Eintritt, Camping, Auto, Dusch-Flat ohne Angabe der Preise für einmal duschen (SMS), die Erlaubnis, für 100-200€ extra das Auto auf den Campingplatz zu stellen (Open Beatz), VIP-Upgrade (überall) usw. Völlig undurchsichtig.

- Running Order: Ich vermisse die guten alten Zeiten, als man sich für den geilen Opener den Wecker gestellt hat und irgendwann zwischen 12 und 2 die Headliner durch waren. Öffnungszeiten der Bühnen sind mittlerweile 18-06 Uhr (SMS), 15-02 (Open Beatz) und 14-04 (Ikarus). Den halben Tag langweilt man sich, danach muss man sich ewig wach halten, nur um 3 Stunden von der Hitze wieder geweckt zu werden.

- Preisstufen: Die Tickets werden kontinuierlich teurer. Leider beginnt der VVK, bevor es erste Bestätigungen gibt. X-Mas-Tickets oder Early Birds gingen wenigstens nie ohne erste Bands los.

- Parken: Lässt sich teilweise nicht vorher bezahlen oder wird sogar gar nicht angekündigt, sondern an der Einfahrt verlangt plötzlich jemand bis zu 40€, die man erstmal in bar irgendwie auftreiben darf, da der Rest cashless ist

Man merkt erst, wie gut man es hatte, wenn es vorbei ist. Ein Ticket kaufen, alles ist geklärt, ein geiles Wochenende erleben und tschüss bis nächstes Jahr war ein Traum
 
Open Beatz?? WtF??
Haha... Da war ich auch einmal, als der Schrott in meinem Heimatdorf noch stattgefunden hat.
Da ergriff ich nach 30 Minuten die Flucht aus den Hallen, und das obwohl ich von einer anderen Feier mit reichlich Bier intus ankam....
 
Ich finde nicht, dass sich für Underground-Konzerte so arg viel geändert hat. Ok, hier und da ein Fünfer mehr am Eintritt ist leider so, aber so what, alles ist teurer. Und für seine großformatigen Lieblingsbands zückt man ohne mit der Wimper zu zucken 100 Tacken und deutlich mehr. Die Merchpreise sind für mich der wahre Hammer.. wobei bei vielen Underground Acts immernoch alles im relativen Lot ist. Während bei den großen Bands völlig durchgeknallte Preise für Shirts, Tonträger und sonstigen Krempel aufgefahren werden. Das ist schon wirklich durch. 45€ für Shirts ist da grade bei allen Standard. Und der bierbeseelte Fan kauft dennoch fleißig, als wäre nichts. Sich dann aber über 25€ bei kleineren Bands beschweren, statt diese zu supporten. Wobei mein Support definitiv auch hier seine Grenzen hat. Mehr als 25€ bezahle ich für kein Shirt. Mehr als 25€ für Einfach-Vinyl auf nem Konzert auch nicht, und das schon mit Zähneknirschen. Außer es handelt sich um etwas ganz aufwendiges.
 
Die 3 Shows von Taylor Swift in Wien sind wegen Anschlagsdrohungen wohl komplett angesagt worden.

Mittlerweile weiß man auch mehr zu den Adele-Besuchern. So schreibt der Kölner Stadtanzeiger hierzu folgendes:


"Mega-Konzerte der britischen Pop-Queen Adele haben schon jetzt Zehntausende Menschen aus dem Ausland nach München gelockt. Nur gut die Hälfte aller Besucherinnen und Besucher kam beim ersten der zehn Konzerte aus Deutschland, wie eine Analyse der Mobilfunkdaten des Telekommunikationsunternehmens O2 Telefónica zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Damit lag der Anteil ausländischer Besucherinnen und Besucher den Angaben zufolge sogar noch über dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM (40 Prozent). An diesem Freitag soll die dritte Show in der eigens für Adele konzipierten Arena über die Bühne gehen.

Es sind die einzigen Konzerte in Europa, die Adele in diesem Jahr gibt. Entsprechend groß war der Andrang ihrer Fans bei der Premiere: „Allein rund 10.000 Briten waren beim Eröffnungskonzert dabei und bildeten damit die mit Abstand stärkste internationale Fangruppe“, erläuterte O2 Telefónica. Mehrere Tausend Fans kamen jeweils auch aus Österreich, den Niederlanden und Polen. Auch die USA schafften es mit rund 1.000 Fans unter die Top 10. Kleinere Fangruppen reisten selbst aus Brasilien, Argentinien, Australien, Kanada, China und Indien zu dem Konzert am vergangenen Freitag an.


Hoher Anteil junger Frauen

Der Frauenanteil unter den 73.000 Menschen im Stadion lag bei 60 Prozent. Besonders auffällig war laut Analyse der hohe Anteil junger Frauen zwischen 18 und 29 Jahren, die fast ein Fünftel aller Fans ausmachten. Je älter die Besucher waren, desto höher wurde auch der Männeranteil - in der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre stand es nahezu pari.

Insgesamt gehörten zur jüngsten Altersgruppe 28 Prozent der Zuschauerinnen und Zuschauer. Ein Viertel stellte allerdings auch die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen. 18 Prozent waren zwischen 30 und 39 Jahre alt, 15 Prozent zwischen 40 und 49 Jahre und 11 Prozent zählten zur Altersgruppe 60 bis 69 Jahre.


Fünfeinhalb Stunden in Adele World und Adele Arena

Im Schnitt verbrachten die Fans gut fünfeinhalb Stunden vor Ort, was sicherlich auch am aufwendigen Rahmenprogramm der Adele World mit Essensständen, Riesenrad und Karaoke gelegen haben dürfte. Das bayerisch-britisch angehauchte Volksfest wurde ebenso wie das Pop-up-Stadion eigens für die Konzerte errichtet. Die meisten Fans trafen zwischen 17 und 18 Uhr auf dem Gelände ein und verweilten dort oft noch bis Mitternacht.

Drei Viertel der Fans reisten am Tag des Konzerts aus dem Freistaat an, es kamen aber auch Menschen aus allen anderen Bundesländern. 38 Prozent aller Besucherinnen und Besucher verbrachten die Nacht vor dem Konzert in München. „Ob für Hotels, Gastronomie, ÖPNV- oder Taxifahrten – die Analyseergebnisse legen nahe, dass die Adele-Konzerte aufgrund der hohen Anzahl an in- und ausländischen Touristen einen signifikanten ökonomischen Wert für die Stadt München haben“, erläutert Thomas Treß, Datenanalyse-Experte bei O2 Telefónica.



Großes Interesse an Hotelzimmern und Flügen

Diese Annahme stützen auch Daten von Booking.com, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach stiegen die weltweiten Suchanfragen für Unterkünfte in München für den Zeitraum der Konzerte zwischen Anfang Februar und Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 82 Prozent. Besonders die Anfragen aus den Niederlande (+238 Prozent) und aus Großbritannien (+241 Prozent) legten zu. Auch bei den über das Portal gebuchten Flügen in die bayerische Landeshauptstadt habe es aus England (+426 Prozent) ebenso wie aus Frankreich (+226 Prozent), Spanien (+133 Prozent) und Italien (+110 Prozent) einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr gegeben.


Booking.com ist eines der weltweit führenden Webportale zur Buchung von Unterkünften, Flügen und Mietwagen. O2 Telefónica versorgt bundesweit rund 45 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Für seine Analyse hatten das Unternehmen und der Analysespezialist Invenium Data Insights anonymisierte und aggregierte Mobilfunkdaten ausgewertet, die durch Telefonate oder Social Media-Aktivitäten der Besucher beim Adele-Auftaktkonzert am 2. August entstanden waren. Sie wurden den Angaben zufolge statistisch valide auf die Gesamtzahl der Besucherinnen und Besucher hochgerechnet.
"

Im aktuellen Visions ist übrigens ein mehrseitiges, interessantes Umwelt-Special drin. Mehrere Seiten über die Zukunft von Konzertveranstaltungen, nachhaltigen Festivals, Alben mit Sendungsbewusstsein (Bsp. Gojira, Architects,...).
 
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Zum Thema Wacken und der Übernahme durch KKR. Der Typ spricht mir aus dem Herzen - v.a. zum Thema Mittelaltermucke :D aber auch sonst.

 
Zum Thema Wacken und der Übernahme durch KKR. Der Typ spricht mir aus dem Herzen - v.a. zum Thema Mittelaltermucke :D aber auch sonst.

Ich hab ja schon drauf gewartet, dass das Video hier landet. Der Typ labert tatsächlich ziemlich viel Mist und hat sehr schlecht recherchiert.

Merkt man an so sinnigen Forderungen, wie der das doch diverse Sponsoring Zelte endlich weg sollen, damit Tickets günstiger werden.

Genau so funktioniert das...
 
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