IronUnion
Till Deaf Do Us Part
Nope... Nicht ganz so gute Songs sucht man hier vergeblich. In meinen Augen doch ein ganzes Stück stärker als die Pump.
DIe Scheibe hat ihr sehr guten Seiten (v.a. die nach "alten" Aerosmith klingenden St John, oder Hangman Jury) und einige unwiderstehliche Ohrwürmer (Rag Doll!); insgesamt sind mir aber doch zu viele Mainstream/AOR-/Nummer Sicher-Songs drauf, bei denen man einfach merkt, dass professionelle Gastschreiber daran rumgewerkelt haben. Ohne die unverkennbare Stimme von Steven Tyler könnten z.B. (überwiegend trotzdem gute) Lieder wie Heart's Done Time Magic Touch oder Angel auch von jedem anderen beliebigen 80er-Ami-Mainstreamact kommen.
Das Beatles-Cover "I'm Down" ist nicht wirklich gut gelungen, und "The Movie" am Ende der Scheibe finde ich zu gewollt experimentell.
Die Platte ist wie gesagt gut und hitlastig wie nix, aber wegen der klaren Orientierung Richtung Mainstream, Radio und MTV ein klarer Bruch mit den "alten" Aerosmith (vergleiche die mal bitte mit der rotzig-unkommerziellen Vorgängerscheibe "Done With Mirrors""!) und damit eigentlich der Beginn vom Ende der "alten" Gossenköter Aerosmith und der Beginn der hochglanzpolierten Medienstarphase von Tyler & Co., die danach ja auch nur noch eine wirklich tolle Scheibe hervorgebracht hat (Pump).
Aber alles Geschmackssache, vielen gefällts ja, und für Aerosmith war das immerhin DIE große Comebackplatte und der Beginn ihrer zweiten großen Karriere nach den dunklen Koksjahren.