Ich führe meinen Monolog dann mal noch ein bisschen weiter, okay?
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von ALICE IN CHAINS. Die beiden Akustik-EPs aus den Neunzigern ("Jar of Flies" und "Sap") sind hier angekommen und bekamen beide etliche Durchläufe, und da sind schon etliche ganz große Songs mit drauf. Ich mag die Singer/Songwriter-Note ja eh, und wenn dann auch noch ein Hauch Americana/Country mitkommt, der durch die Stimmung und die teils ziemlich bittere Lyrik eine ganz besondere Note bekommt, dann ist das richtig großes Kino. Gerade die "Sap"-EP ist da ein echter Hammer... die ersten beiden Stücke sind wahnsinnig intensiv.
Ferner lief auch noch zwei- oder dreimal das aktuelle Werk "Rainier Fog", das ich ja gerade nachentdecke, weil ich es 2018 verpasst hatte (siehe oben), und darauf entfalten sich schon ruckzuck, nach wenigen Durchläufen echte Songperlen mit wahnsinnig guten Hooklines. Die Bridge des Openers 'The One You Know' ist der völlig Wahnsinn, ebenso das Bass-Break beim Titelstück. Die Laut-Leise-Dynamik der Scheibe finde ich absolut klasse, ebenso die Produktion insgesamt, klar, differenziert, aber doch auch wahnsinnig heavy und erdig, wo es passt. Das ganze Album offenbart erneut ein großartiges Gespür der Musiker für Hooks und Melodien.
Hätte mir das 1993 jemand gesagt, dass ich mal so etwas über diese alten Jammerlappen aus Seattle schreiben würde, dem hätt' ich im Zweifel einfach 'F.O.A.D.' von Venom vorgesungen. Man sieht, dass es manchmal gar nicht schlecht ist, die Scheuklappen ein bisschen zu lüften.
Ich stelle mir gerade vor, es wäre heute Abend ein AIC-Konzert.
Das wäre schön, glaube ich.