Im Buch wird glaube ich auch der Elbschlosskeller erwähnt, ergänzen möchte ich noch das Rodeo, alle drei Läden liegen im Torkelradius von 50m, zusammen bilden sie das Bermudadreck (selbst ausgedachte Bezeichnung). Meine letzten Besuche sind nun schon über 10 Jahre her, wahrscheinlich sind meine Hinweise aber noch gültig.
Man muss sich auf alles einstellen (Mord und Totschlag) und man sollte nicht nüchtern starten. Geht man nüchtern in eines der Etablissements, kriegt man gleich eine rein, vielleicht erst mal nur "rethorisch", aber die Unterschiede sind marginal. NIE jemandem Feuer geben. Am Thresen sitzen die Berufstrinker, den Platz muss man sich erarbeiten, wer sich da einfach zusetzt, kriegt eine rein. Die Leute, die da sitzen, sind tatsächlich die Gestalten aus dem Buch. Man sollte nicht zu gepflegt auftreten. Nur in Notfällen auf Toilette gehen und dort NICHTS ANFASSEN. Keine Hände waschen. Wenn sich im Elbschlosskeller eine Dame auf euren Schoß setzt, ist es wahrscheinlich ein Mann mit finanziellen Interessen. Im Rodeo KEIN DART SPIELEN. Wahrscheinlich wird man gefragt, was man macht, ist man Akademiker, gilt es dies zu verschweigen. Getränke immer am Mann behalten.
Einmal war ich im Rodeo und es gab Stress mit einem Jugoslawen, er so "ich bin Hamburger Jung", mein Bekannter (damals irgendwie Präsident der Turbojugend St. Pauli): "du bist kein Hamburger Jung", der Jugoslawe: "DU bist kein Hamburger Jung", mein Bekannter gab mir zu verstehen, ich möge den Laden jetzt besser verlassen, ich wusste gar nicht, worum es geht. Aber dann flogen schon die Fäuste bzw. Füße.
Ein anderes Mal in einem der Läden (Erinnerung verschwommen), wir standen im Kreis, die übliche merkwürdige Runde aus Schwerverbrechern und Tunichtguten, ein Stiernacken wollte einen Toast auf einen Kollegen ausbringen, "er war immer für mich da, er war für mich da, er isn guter Junge", der gute Junge wurde dann als Neonazi vorgestellt, der gerade aus dem Knast kam, ich weigerte mich, mit dem anzustoßen, guter Junge hin oder her, eiskalter Blick, einer nahm mich beiseite, "Ey, das kannst du nicht machen, er isn guter Junge, geh mal besser schnell jetzt", ich ging mal kurz vor die Tür, die Wogen wurden geglättet, dann ging man sich aus dem Weg und gut war.
Leider erinnere ich nur die brenzligen Situationen, die vielen guten Döntjes sind verschwunden.