Allgemeiner Bücher-Thread

Das "Like" gibt's für's Cover. :D

Nicht für die stimmungsvollen bildbegleitenden Gedichte von Boris' Frau Doris? (ja, die heißen beide tatsächlich Boris und Doris :D )

Frauen kann er zeichnen. Das muss man ihm lassen. :top:

Er ist da allerdings auch ziemlich monothematisch unterwegs...

(Ich weiß gar nicht wie lange ich auf den Allerwertesten der Dame auf dem Ozzy-Cover gestarrt habe, bevor ich mich getraut habe, die Platte im Kaufhof aus dem Regal zu nehmen und der ältlichen Kassiererin zur Bezahlung vorzulegen. Lang, lang ist´s her).

Das war für mich auch einer der Gründe, weshalb ich die Platte so oft aus dem Regal gezogen hatte :D
Bzw. sie auf der Plattenbörse damals sofort und ohne großes Nachdenken gekauft hatte. Ist aber auch bei mir lange her...
 
Das muss ich auch noch lesen!! Bis jetzt nur "Fleisch ist mein Gemüse" vom Strunk gelesen. Hier liegt aber so viel gebundenes Papier rum, dass ich eigentlich für die nächsten 2 Jahre genug zum Lesen hab. Aber der Strunk wird wohl zwischengeschoben, der Typ ist eh ein genialer typ.

"Fleckenteufel" fand ich ebenfalls hochgradig unterhaltsam! Super, haha :D
Bloß mit "Die Zunge Europas" konnte ich irgendwie überhaupt nichts anfangen, für mich der Stinker in seiner Disk...öh, Librographie.
 
Ein Besuch dort würde mich echt mal reizen, aber ich habe Skrupel. Wie sind Deine Erfahrungen?
Im Buch wird glaube ich auch der Elbschlosskeller erwähnt, ergänzen möchte ich noch das Rodeo, alle drei Läden liegen im Torkelradius von 50m, zusammen bilden sie das Bermudadreck (selbst ausgedachte Bezeichnung). Meine letzten Besuche sind nun schon über 10 Jahre her, wahrscheinlich sind meine Hinweise aber noch gültig.
Man muss sich auf alles einstellen (Mord und Totschlag) und man sollte nicht nüchtern starten. Geht man nüchtern in eines der Etablissements, kriegt man gleich eine rein, vielleicht erst mal nur "rethorisch", aber die Unterschiede sind marginal. NIE jemandem Feuer geben. Am Thresen sitzen die Berufstrinker, den Platz muss man sich erarbeiten, wer sich da einfach zusetzt, kriegt eine rein. Die Leute, die da sitzen, sind tatsächlich die Gestalten aus dem Buch. Man sollte nicht zu gepflegt auftreten. Nur in Notfällen auf Toilette gehen und dort NICHTS ANFASSEN. Keine Hände waschen. Wenn sich im Elbschlosskeller eine Dame auf euren Schoß setzt, ist es wahrscheinlich ein Mann mit finanziellen Interessen. Im Rodeo KEIN DART SPIELEN. Wahrscheinlich wird man gefragt, was man macht, ist man Akademiker, gilt es dies zu verschweigen. Getränke immer am Mann behalten.
Einmal war ich im Rodeo und es gab Stress mit einem Jugoslawen, er so "ich bin Hamburger Jung", mein Bekannter (damals irgendwie Präsident der Turbojugend St. Pauli): "du bist kein Hamburger Jung", der Jugoslawe: "DU bist kein Hamburger Jung", mein Bekannter gab mir zu verstehen, ich möge den Laden jetzt besser verlassen, ich wusste gar nicht, worum es geht. Aber dann flogen schon die Fäuste bzw. Füße.
Ein anderes Mal in einem der Läden (Erinnerung verschwommen), wir standen im Kreis, die übliche merkwürdige Runde aus Schwerverbrechern und Tunichtguten, ein Stiernacken wollte einen Toast auf einen Kollegen ausbringen, "er war immer für mich da, er war für mich da, er isn guter Junge", der gute Junge wurde dann als Neonazi vorgestellt, der gerade aus dem Knast kam, ich weigerte mich, mit dem anzustoßen, guter Junge hin oder her, eiskalter Blick, einer nahm mich beiseite, "Ey, das kannst du nicht machen, er isn guter Junge, geh mal besser schnell jetzt", ich ging mal kurz vor die Tür, die Wogen wurden geglättet, dann ging man sich aus dem Weg und gut war.
Leider erinnere ich nur die brenzligen Situationen, die vielen guten Döntjes sind verschwunden.
 
Im Buch wird glaube ich auch der Elbschlosskeller erwähnt, ergänzen möchte ich noch das Rodeo, alle drei Läden liegen im Torkelradius von 50m, zusammen bilden sie das Bermudadreck (selbst ausgedachte Bezeichnung). Meine letzten Besuche sind nun schon über 10 Jahre her, wahrscheinlich sind meine Hinweise aber noch gültig.
Man muss sich auf alles einstellen (Mord und Totschlag) und man sollte nicht nüchtern starten. Geht man nüchtern in eines der Etablissements, kriegt man gleich eine rein, vielleicht erst mal nur "rethorisch", aber die Unterschiede sind marginal. NIE jemandem Feuer geben. Am Thresen sitzen die Berufstrinker, den Platz muss man sich erarbeiten, wer sich da einfach zusetzt, kriegt eine rein. Die Leute, die da sitzen, sind tatsächlich die Gestalten aus dem Buch. Man sollte nicht zu gepflegt auftreten. Nur in Notfällen auf Toilette gehen und dort NICHTS ANFASSEN. Keine Hände waschen. Wenn sich im Elbschlosskeller eine Dame auf euren Schoß setzt, ist es wahrscheinlich ein Mann mit finanziellen Interessen. Im Rodeo KEIN DART SPIELEN. Wahrscheinlich wird man gefragt, was man macht, ist man Akademiker, gilt es dies zu verschweigen. Getränke immer am Mann behalten.
Einmal war ich im Rodeo und es gab Stress mit einem Jugoslawen, er so "ich bin Hamburger Jung", mein Bekannter (damals irgendwie Präsident der Turbojugend St. Pauli): "du bist kein Hamburger Jung", der Jugoslawe: "DU bist kein Hamburger Jung", mein Bekannter gab mir zu verstehen, ich möge den Laden jetzt besser verlassen, ich wusste gar nicht, worum es geht. Aber dann flogen schon die Fäuste bzw. Füße.
Ein anderes Mal in einem der Läden (Erinnerung verschwommen), wir standen im Kreis, die übliche merkwürdige Runde aus Schwerverbrechern und Tunichtguten, ein Stiernacken wollte einen Toast auf einen Kollegen ausbringen, "er war immer für mich da, er war für mich da, er isn guter Junge", der gute Junge wurde dann als Neonazi vorgestellt, der gerade aus dem Knast kam, ich weigerte mich, mit dem anzustoßen, guter Junge hin oder her, eiskalter Blick, einer nahm mich beiseite, "Ey, das kannst du nicht machen, er isn guter Junge, geh mal besser schnell jetzt", ich ging mal kurz vor die Tür, die Wogen wurden geglättet, dann ging man sich aus dem Weg und gut war.
Leider erinnere ich nur die brenzligen Situationen, die vielen guten Döntjes sind verschwunden.

Krass. Ich hab irgendwie erwartet, dass diese Läden mittlerweile (wie beinahe ganz St. Pauli) gentrifiziert und zur Touristenfalle geworden wären, weil sie so "authentisch" sind.
 
Krass. Ich hab irgendwie erwartet, dass diese Läden mittlerweile (wie beinahe ganz St. Pauli) gentrifiziert und zur Touristenfalle geworden wären, weil sie so "authentisch" sind.
Mein Stand ist wie gesagt 10 Jahre alt, aber selbst direkt an der Reeperbahn finden sich ja noch vereinzelt Läden (Clochard), die das exakte Gegenteil von gentrifiziert sind. Diese Läden sind wie Schimmel im Bad, kriegste nich weg.
Lange verschwunden hingegen ist die "Bunte Kuh", eine unter Skinheads beliebte Kaschemme, das war die letzte Kneipe im Viertel, in der es Bier für 1€ gab. Im hinteren Teil waren IMMER die Stühle hochgestellt, maritime Dekoration an den Wänden, meterdicke Schmiere hat alles isoliert. Zwischen den hochgestellten Stühlen lag meist ein Mann, den man am Eingang schon roch, ab und zu stand er auf und ging zum Tresen, um sich einen Schnaps reinzutun, dann erzählte er stets, er sei der Besitzer, ihm würde alles gehören. Möglich war das. Fun Fact: die Gentrifizierer standen vor einer unlösbaren Aufgabe, als sie den Laden renovieren wollten, also wurde einfach komplett alles mit Spanplatten überdübelt, selbst die Toiletten. Wahrscheinlich auch der angebliche Besitzer. :D
 
Mein Stand ist wie gesagt 10 Jahre alt, aber selbst direkt an der Reeperbahn finden sich ja noch vereinzelt Läden (Clochard), die das exakte Gegenteil von gentrifiziert sind. Diese Läden sind wie Schimmel im Bad, kriegste nich weg.
Lange verschwunden hingegen ist die "Bunte Kuh", eine unter Skinheads beliebte Kaschemme, das war die letzte Kneipe im Viertel, in der es Bier für 1€ gab. Im hinteren Teil waren IMMER die Stühle hochgestellt, maritime Dekoration an den Wänden, meterdicke Schmiere hat alles isoliert. Zwischen den hochgestellten Stühlen lag meist ein Mann, den man am Eingang schon roch, ab und zu stand er auf und ging zum Tresen, um sich einen Schnaps reinzutun, dann erzählte er stets, er sei der Besitzer, ihm würde alles gehören. Möglich war das. Fun Fact: die Gentrifizierer standen vor einer unlösbaren Aufgabe, als sie den Laden renovieren wollten, also wurde einfach komplett alles mit Spanplatten überdübelt, selbst die Toiletten. Wahrscheinlich auch der angebliche Besitzer. :D

Ich fühle, dass diese Story verfilmt oder in einen Song gegossen werden sollte. x)
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich folgende Anekdote schon mal irgendwo hier niedergeschrieben habe, aber sie ist sehr gut:
Einmal saß ich am Tresen in einem düsteren Loch, der Boden der Kneipe schien aus festgestampfter Erde, war aber ursprünglich mal gefliest und einfach seit Jahrzehnten nicht mehr geputzt, dies konnte man an einigen Abriebstellen erkennen; ich schäkerte mit der Bedienung (hieran merkt man, dass wir uns einige Klassen über dem Goldenen Handschuh und Consorten befinden: meist sehr junge aber schon stark tättowierte Mädchen mit Sehnsüchten und Büstenhaltern hinter dem Tresen), als ein völlig zugedröhnter Punk eben jene Bedienung nach einem Kreuzschraubenzieher fragte; diese wollte natürlich argwöhnisch wissen, wozu er den wohl benötigen würde (Mord?), er wolle seinen Freund piercen, sie guckte mich an und wir nickten uns zu, das Spektaktel wollten wir uns nicht entgehen lassen! Der Punk ging mit dem Schraubenzieher zurück zum Tisch, auf dem ein anderer Punk schon seinen Kopf bereitgelegt hatte, vielleicht schlief der auch nur, keine Ahnung. Es wurde ein bisschen mit dem Schraubenzieher rumgedoktert, um die passende Stelle im Ohr zu finden, bis das spackige Ding, mit dem wahrscheinlich vorher irgendwas unterhalb der nie geputzten Pissbecken verschraubt wurde, mit Karacho durch das Fleisch gejagt wurde. Kurze Zeit später schleppten seine Kollegen den halb bewusstlosen und sehr stark blutenden Punk Richtung Toiletten, und die Toiletten waren wirklich schlimm, ich versuchte noch, ihnen davon abzuraten, aber sie tauchten seinen blutenden Kopf in das völlig versiffte Miniwaschbecken, in das sonst immer die Leute kotzten, die es keinen weiteren Meter bis zu den Toiletten schafften. Weiter weiß ich leider nicht mehr, gnädiger Gedächtnisschwund.
 
Meine Güte, war das 'ne schwere Geburt.
Ich hatte mich noch an so 'ne Photo-Galerie erinnert, wo jemand Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Hamburger Kneipenszene der 60er Jahre veröffentlicht hatte. Aber sucht mal nach sowas bei google :/
Egal, jetzt hab' ich's: "Café Lehmitz", fotografiert von Anders Petersen. Zumindest 2 Artikel mit Ausschnitten aus dem Bildband, das passt jedenfalls auch schon sehr gut in diese Untergangsszenerei aus dem Goldenen Handschuh et.al.

https://www.zeit.de/reisen/2014-02/fs-cafe-lehmitz-hamburg-petersen-2
https://www.stern.de/fotografie/anders-petersen---cafe-lehmitz-5655722.html#mg-1_1528664483743

Wenn man die Suchbegriffe nun kennt, gibt's natürlich noch viel viel mehr Bilder zu ersuchen. :)
 
Das muss ich auch noch lesen!! Bis jetzt nur "Fleisch ist mein Gemüse" vom Strunk gelesen. Hier liegt aber so viel gebundenes Papier rum, dass ich eigentlich für die nächsten 2 Jahre genug zum Lesen hab. Aber der Strunk wird wohl zwischengeschoben, der Typ ist eh ein genialer typ.
Für ein kurzes Lesevergnügen Empfehle ich noch:
Heinz Strunk in Afrika ein ganz famoser Reisebericht.


Zu den Kiezgeschichten kann man ja fast einen eigenen Thread machen scheint mir...
Meine Reeperbahnzeit war so ab 1989 da ging man Freitagsabends mit 20 Mark inne Tasche los und ist Sonntagmittag total Breit wieder nach Hause zu Mutti gekommen.
Keine Ahnung wie das ging...aber lustig wars immer
:feierei:
 
Im Buch wird glaube ich auch der Elbschlosskeller erwähnt, ergänzen möchte ich noch das Rodeo, alle drei Läden liegen im Torkelradius von 50m, zusammen bilden sie das Bermudadreck (selbst ausgedachte Bezeichnung). Meine letzten Besuche sind nun schon über 10 Jahre her, wahrscheinlich sind meine Hinweise aber noch gültig.
Clochard, Bunte Kuh",
Ich kenn davon wahrhaftig nur das Clochard und den Elbschlosskeller.

Der Clochard hatte jedenfalls früher imemr diese supige Jukebox mit guter Musikauswahl (Morbid Angel, Venom, Hans Albers, Macabre Akustik Album, ...). Fand die immer unstressiger als DJs, da man die komplette Auswahl sieht und sie sich diskussionsfrei wünschen kann. Man müsste nur hofffen, daß nicht gerade jemand 30 Songs Onkelz gewünscht hatte...

Im Elbschlosskeller ist sie dagegen öde. Und man darf sich nicht Britney Spears wünschen, dann wird Tresenpersonal pöpelig.


Sonst war ich mal in der Ankerwinde in St. Georg versackt. Auch ganz übler Laden. Armdrücken, fast eine Klopperei weil mein Kumpel was falsches gesagt hat und morgen um 6 habe mit der tresenkraft (Typ alternde Ex-Nutte) zu Wolle Petry oder so getanzt. Um 7 Ist mein Kumpel dann mit einen Indianer (!!!) in ein Stundenhotel zum frühstücken. Ich lieber nach hause...

Habe den Laden aber auch bei Tage nicht wiedergefunden, als ich da in der Nähe einen Fortbildung hatte und ihn mal bei Tageslicht von außen begutachten wollte.
 
Sonst war ich mal in der Ankerwinde in St. Georg versackt. Auch ganz übler Laden. Armdrücken, fast eine Klopperei weil mein Kumpel was falsches gesagt hat und morgen um 6 habe mit der tresenkraft (Typ alternde Ex-Nutte) zu Wolle Petry oder so getanzt. Um 7 Ist mein Kumpel dann mit einen Indianer (!!!) in ein Stundenhotel zum frühstücken. Ich lieber nach hause...
Das klingt nach einer aufregenden Nacht! War das zufällig am Hansaplatz?
 
Zu den Kiezgeschichten kann man ja fast einen eigenen Thread machen scheint mir...

Ich fänd's super! Auch, wenn ich nix groß zu beitragen kann. Aber es liest sich sehr, nun ja, angenehm. Mal 'nem Mod Bescheid geben? z.B. @kingrandy !
Man könnte ggf. ja ein paar der Beiträge als Grundstock verwenden um etwas wunderschönes neues daraus zu kreieren, das nach schalem Bier riecht und einen fesselt wie klebriger Toilettenboden.
 
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