Allgemeiner Bücher-Thread

Jon Krakauer
In eisige Höhen

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Tolle Lektüre! Ich habe es ebenfalls gelesen. Vor einigen Jahren hat mich diese Thematik sehr interessiert und ich habe einiges darüber verschlungen.
Sowohl über die speziellen Zustände am Everest als auch über das Extrem- und Höhenbergsteigen generell. :top:
 
Ich habe zuletzt "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah Harari beendet.

In meinen Augen war das eine durchaus tolle Lektüre. Auf eine unnachahmliche Art beschreibt der Autor den Weg unserer Spezies. Man erfährt, warum das Aufkommen des Ackerbaus (Weizen) vielleicht gar nicht einmal so von Vorteil für uns gewesen ist. ;)
Welche Effekte der Einzug der Religion auf den Menschen und die Gesellschaft hat. Das Aufkommen des Kapitalismus bis hin zur Industriellen Revolution und darüber hinaus..
Einige male musste ich mir verwundert die Augen reiben, da ich verschiedene Aspekte so noch nicht betrachtet habe, wie der Autor und sie hier näher bringt. Am Ende konnte ich nicht anders, als innerlich zustimmend zu nicken und mich über diese oder jene neue Erkenntnis zu freuen.



 
@Der böse Och danke für den Tip, hört sich gut an!
Mit der Höhenanpassung hatte ich zum Glück noch keine Probleme gehabt. Hab mich Stück für Stück auf solche Höhen hochgearbeitet und plane immer großzügig Zeit ein zum akklimatisieren. Alles schön polepole (langsam). Kritisch wird's in Hochlagern wegen der Übernachtung in der Höhe (wenn dieses Go high, sleep Low Prinzip nicht mehr sehr ausgeprägt aufrecht erhalten werden kann), dort merk ich dann auch das ich, wenn ich länger dort verweile, definitiv Probleme bekomme. Ist halt auch ein komplexes Thema, war auch schon mit Leuten unterwegs die ich genau so eingeschätzt habe wie mich, bzw mit besserer Ausdauer etc, die dann aber Probleme bekamen. Kann man wirklich nicht pauschal sagen. Vllt hattest Du bei den Alpentouren zu wenig getrunken? Das scheint ja zuletzt deutlich besser gelaufen zu sein.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall Mal eine Tour in dem Anden, hat mich dort regelmäßig umgehauen! Die vielen Vulkane(!), Bergnebelwälder in Ost und West, Altiplano usw. Kannst auf der richtigen Trekking Tour locker 6,7 unterschiedliche Vegetationszonen durchwandern! Der Kontinent hat halt landschaftlich auch wirklich alles zu bieten!
 
@Der böse Och danke für den Tip, hört sich gut an!
Mit der Höhenanpassung hatte ich zum Glück noch keine Probleme gehabt. Hab mich Stück für Stück auf solche Höhen hochgearbeitet und plane immer großzügig Zeit ein zum akklimatisieren. Alles schön polepole (langsam). Kritisch wird's in Hochlagern wegen der Übernachtung in der Höhe (wenn dieses Go high, sleep Low Prinzip nicht mehr sehr ausgeprägt aufrecht erhalten werden kann), dort merk ich dann auch das ich, wenn ich länger dort verweile, definitiv Probleme bekomme. Ist halt auch ein komplexes Thema, war auch schon mit Leuten unterwegs die ich genau so eingeschätzt habe wie mich, bzw mit besserer Ausdauer etc, die dann aber Probleme bekamen. Kann man wirklich nicht pauschal sagen. Vllt hattest Du bei den Alpentouren zu wenig getrunken? Das scheint ja zuletzt deutlich besser gelaufen zu sein.
Ich wünsch Dir auf jeden Fall Mal eine Tour in dem Anden, hat mich dort regelmäßig umgehauen! Die vielen Vulkane(!), Bergnebelwälder in Ost und West, Altiplano usw. Kannst auf der richtigen Trekking Tour locker 6,7 unterschiedliche Vegetationszonen durchwandern! Der Kontinent hat halt landschaftlich auch wirklich alles zu bieten!
Ja, damals bei den Alpentouren kann Flüssigkeitsmangel auf jeden Fall Teil des Problems gewesen sein. Allerdings war ich bei einem der 4000er vorher auch null akklimatisiert, also zumindest bei dem war die Höhenkrankheit eigentlich keine große Überraschung - bescheuerterweise wäre ich damit sogar durchgekommen, wenn wir gleich nach dem Gipfel abgestiegen und nicht noch eine zweite Hüttenübernachtung eingelegt hätten... Das scheint mir auch mit das fiese an der Höhenkrankheit zu sein, dass sie gerne mal mit deutlicher Verzögerung zuschlägt. Bekäme man vom Körper sofort das Feedback "mach mal langsamer", dann wäre die Geschichte wohl zumindest etwas übersichtlicher. Beim Nepal-Trekking wurde eine Frau aus der Gruppe erst am vorletzten Tag höhenkrank (da sind wir 1000 Höhenmeter abgestiegen). Und wie du schon sagtest, Fitness schützt auch nicht vor Höhenkrankheit (Beispiele spare ich mir jetzt mal, sprengt den Rahmen).
Ach ja, genau, auch wenn es jetzt beim Trekking gut lief, beim Übernachten habe ich die Höhe schon gemerkt: Da liegt man dann mit einem "Ruhepuls" irgendwo in den 80ern da und denkt sich "so, jetzt schlafen". :D

Interessantes Thema jedenfalls, allerdings strapazieren wir hier wohl gerade etwas die Toleranz der Leute, die sich über Bücher austauschen wollen. ;)
Wenn du nach einer deiner nächsten Touren Lust hast, kannst du ja mal ein paar Bilder im Urlaubs-Thread posten. Ich wäre interessiert.
 
Alles klar, wenn ich Mal etwas Zeit habe schreib ich ein bisschen was im Urlaubs-Thread, hatte ich eh schon vor. Vllt finden sich ja noch ein paar Gleichgesinnte, bin meistens allein unterwegs weil sich aus meinem Freundeskreis keiner für ausgedehnte Trekking- oder Bergtouren begeistern kann. (Allein die rollenden Augen immer beim Thema Ostafrika ;))
Jahresurlaub dieses Jahr musste ich leider absagen. Wäre normalerweise vor 4 Wochen nach Kolumbien geflogen, aber ich musste mich im August an der Nase operieren lassen und hatte mit der Genesung Probleme, wurde nicht mehr fit so kurzfristig :hmmja:
 
Nun ist “Good Omens“ zwar kein Discworld-Roman und “Shepherds Crown“ das Ende der Reise... aber gerade darum bitte ich dic mal um einen Leseeindrick zu “Lords and Ladies“.
Wird kommen, habe aber heute erst mit dem Buch angefangen, kann also etwas dauern.

Hab mich heute mal etwas schlau gemacht und gelesen das "die Krone des Schäfers" leider sein letztes Buch war. Werde mir Mühe geben, den Rest seines Schaffens dann möglichst in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Wobei das ein langer Weg wird, er hat ja einiges rausgehauen.
 
"Ein gutes Omen" war natürlich ein Hammer, auch wenn es nichts mit der Scheibenwelt zu tun hatte....soooo schön krank :D:jubel:.
 
Robert Merle: Malevil oder Die Bombe ist gefallen
Anspruchsvoll geschrieben beleuchtet Merle in konzentrischen Kreisen die Welt um die Festungsruine in welcher der Erzähler Comte zufällig mit ein paar anderen während des "Ereignisses" überlebte, woraufhin diese Gruppe hier das Zentrum ihrer postapokalyptischen Welt installiert, ihre eigene Enklave mit eigenen Regeln, eigener Ordnung. Wie so oft in solchen Geschichten zeigen sich früh Risse in dem fragilen sozialen Konstrukt, insbesondere das Aufeinandertreffen mit anderen Menschen fungiert als Probe der Gemeinschaft und/oder als Katalysator eines Zerfalls. Am Ende verdeutlicht sich die Vulnerabilität der Gesellschaft und die Fluidität humanistischer Werte in der Auseinandersetzung mit der Frage welche Ordnung, welches System, ja welche Gesellschaft sie gestalten und wählen, sofern sie dazu gezwungen werden sich neu zu organisieren.

Apokalypse meint wörtlich das Lüften des Schleiers, wenn dieser Schleier die über Jahrhunderte entstandene und tief ineinander verwobene Gesellschaft darstellt, die den Menschen vom Naturzustand entfremdet hat, dann ist Malevil exakt dies - ein postapokalyptischer Roman. Allerdings bleibt der Mensch ein Mensch, eben auch in Malevil und auf das kurze Lüften des Schleiers folgt der Fall nachkommender Schleier, die nicht zuletzt den bereits dagewesenen Formen und Ideen entsprechen. Hobbes, Machiavelli, Robespierre, Kant, sie glimmen in den gekonnt verfassten Dialogen der handelnden Figuren immer wieder auf in der ewig währenden Suche nach einem Neubeginn, der nicht zuletzt auch die Suche nach dem eigenen, dem wahren, dem guten und dem Selbst beschreibt.

Damit reiht sich Malevil auch in die Reihe großer literarischer dystopischer und zugleich postapokalyptischer Robinsonaden ein. Insbesondere steht Malevil neben Werken wie Herr der Fliegen, Die Straße, Die Wand, Nach der Bombe und Schwarze Spiegel.
 
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