Allgemeiner Bücher-Thread

überhaupt hat sie viele Dinge wie du sagst, messerscharf beobachtet und im Fantays/SciFi-Kontext wiedergegeben. Den Text kenne ich aber bisher nicht, thanx für den Tipp! Aber über die Bedeutung von Anarchie reden wir dann nochmal;)

Zu obengenannten Buch würde sich mir jedenfalls als erstes die Ausbeutung des Amazonasgebiets und die Beinahe-Ausrottung der ursprünglichen Lebensweise der Ureinwohner als direkter Vergleich aufdrängen, obwohl der kleine (ca. 200 Seiten) Roman ein Fantasy-Setting hat und Anfang der 70er geschrieben wurde.
Bei Le Guin gefällt mir auch besonders gut, dass sie nur beschreibt und nicht bewertet; dem Leser wird genug Raum gelassen, sich sein eigenes Bild zu machen.


(Anarchy in the U.K. :feierei:.....)
 
Oder auch "Das Wort für Welt ist Wald"..... eine messerscharfe Analogie zu unserer heutigen Welt der ausbeuterischen Unterdrückung, die dann aber tatsächlich (ungleich unserer) in Revolte und "Anarchie" mündet.

Das war mein Erstkontakt mit ihrem Schaffen und ich habe das Büchlein damals, Rücken an Rücken mit "The Sheep Look Up" von John Brunner, verschlungen. Beides auf ganz unterschiedliche Art zeitlose und scharfsinnige literarische Verhandlungen gesellschaftskritischer Sujets mittels Fantastik. Nimmt man noch die phänomenal talentierte Octavia E. Butler hinzu, hat man das Trio zusammen, das mich als Leser über einige Jahre enorm beschäftigt und als Mensch geprägt hat.
 
Das war mein Erstkontakt mit ihrem Schaffen und ich habe das Büchlein damals, Rücken an Rücken mit "The Sheep Look Up" von John Brunner, verschlungen. Beides auf ganz unterschiedliche Art zeitlose und scharfsinnige literarische Verhandlungen gesellschaftskritischer Sujets mittels Fantastik. Nimmt man noch die phänomenal talentierte Octavia E. Butler hinzu, hat man das Trio zusammen, das mich als Leser über einige Jahre enorm beschäftigt und als Mensch geprägt hat.

Bei mir sehr ähnlich..... obwohl: tausche Mme. Butler, die ich (noch) nicht kenne, gegen J.G. Ballard ein, vor allem seine Short Stories, auch wenn "Das Reich der Sonne" als quasi-autobiographischer Roman sowohl bekannter als auch nicht zu verachten ist.
 
Bei mir sehr ähnlich..... obwohl: tausche Mme. Butler, die ich (noch) nicht kenne, gegen J.G. Ballard ein, vor allem seine Short Stories, auch wenn "Das Reich der Sonne" als quasi-autobiographischer Roman sowohl bekannter als auch nicht zu verachten ist.

Auch ein ganz Großer! Ich müsste eigentlich auch noch Clive Barker hinzufügen. Gerade dessen frühe Horrorwerke fand und finde ich einzigartig in ihrer Melange aus Poesie, Nachdenklichkeit und roher, existenzieller Brutalität, wobei er selbst letztere sprachlich transzendiert und so einen unnachahmlichen Zauber entfaltet. Barkers Schwenk in Richtung Fantasy (wobei ich diese Zuschreibung in diesem Fall für verkürzt halte) hat auch noch einige großartige Bücher gezeitigt, aber am liebsten mag ich ihn als so nihilistischen wie fast schon märchenhaft bildgewaltigen Horror-Autor.
 
Zu obengenannten Buch würde sich mir jedenfalls als erstes die Ausbeutung des Amazonasgebiets und die Beinahe-Ausrottung der ursprünglichen Lebensweise der Ureinwohner als direkter Vergleich aufdrängen, obwohl der kleine (ca. 200 Seiten) Roman ein Fantasy-Setting hat und Anfang der 70er geschrieben wurde.
Bei Le Guin gefällt mir auch besonders gut, dass sie nur beschreibt und nicht bewertet; dem Leser wird genug Raum gelassen, sich sein eigenes Bild zu machen.


(Anarchy in the U.K. :feierei:.....)
genau das finde ich ja so gut auch am "Planeten" - obwohl ihre politische Einordnung bekannt sein dürfte, nimmt sie genau diese Sachen auch immer unter genaue Beonachtung und Analyse. Werde mir den "Wald"-Text in jedem Fall besorgen!
 
Vielleich
Auch ein ganz Großer! Ich müsste eigentlich auch noch Clive Barker hinzufügen. Gerade dessen frühe Horrorwerke fand und finde ich einzigartig in ihrer Melange aus Poesie, Nachdenklichkeit und roher, existenzieller Brutalität, wobei er selbst letztere sprachlich transzendiert und so einen unnachahmlichen Zauber entfaltet. Barkers Schwenk in Richtung Fantasy (wobei ich diese Zuschreibung in diesem Fall für verkürzt halte) hat auch noch einige großartige Bücher gezeitigt, aber am liebsten mag ich ihn als so nihilistischen wie fast schon märchenhaft bildgewaltigen Horror-Autor.

Vielleicht sollten wir irgendwann mal den "Eure 5 bis 10 liebsten & prägendsten Bücher und wiesoweshalbwarum"- Thread in Angriff nehmen.... könnte ganz interessant sein ;)
 
genau das finde ich ja so gut auch am "Planeten" - obwohl ihre politische Einordnung bekannt sein dürfte, nimmt sie genau diese Sachen auch immer unter genaue Beonachtung und Analyse. Werde mir den "Wald"-Text in jedem Fall besorgen!


Vielleicht gibt's den ja günstig bei Medimops o.ä.; mein Exemplar ist ein abgegriffenes, schon fast zerfleddertes und beinahe auseinanderfallendes Etwas aus der Antiquariats-Grabbelkiste für ehedem 50 Pfennig :D....
 
Vielleicht sollten wir irgendwann mal den "Eure 5 bis 10 liebsten & prägendsten Bücher und wiesoweshalbwarum"- Thread in Angriff nehmen.... könnte ganz interessant sein ;)

Das wäre ganz gewiss interessent. Ich weiß aber jetzt schon, dass mir dabei die Hirse durchglüht, weil ich Listen einfach nicht kann. Da komm ich ständig vom Hundersten zum Tausendsten und hab ständig Angst, etwas zu vergessen, weswegen ich dann nochmal alles umkrempeln muss und immer wieder von vorn. Mein innerer Sisyphos wälzt keinen Felsen den Berg hinauf, er stellt nie fertig werdende Listen zusammen, im wirrsten Zettelkasten am Fuße eines Nerd-Olymps...!
 
Das wäre ganz gewiss interessent. Ich weiß aber jetzt schon, dass mir dabei die Hirse durchglüht, weil ich Listen einfach nicht kann. Da komm ich ständig vom Hundersten zum Tausendsten und hab ständig Angst, etwas zu vergessen, weswegen ich dann nochmal alles umkrempeln muss und immer wieder von vorn. Mein innerer Sisyphos wälzt keinen Felsen den Berg hinauf, er stellt nie fertig werdende Listen zusammen, im wirrsten Zettelkasten am Fuße eines Nerd-Olymps...!

Nennen wir's doch einfach "Mein literarischer Lebenslauf"; dann ist auch die Versuchung nicht so gross, einfach nur kommentarlos durchnummerierte Listen hinzuklatschen ;)....
Aber momentan hab' ich vor lauter Arbeits- und Freizeitstress leider auch gar nicht die Musse darüber zu brüten, geschweige denn, kleine Zusammenfassungen in wohlgesetzten Worten auszuformulieren.... das wäre ein zukünftiges Projekt, das wir ruhig mal im Hinterkopf behalten sollten :feierei:
 
Das wäre ganz gewiss interessent. Ich weiß aber jetzt schon, dass mir dabei die Hirse durchglüht, weil ich Listen einfach nicht kann. Da komm ich ständig vom Hundersten zum Tausendsten und hab ständig Angst, etwas zu vergessen, weswegen ich dann nochmal alles umkrempeln muss und immer wieder von vorn. Mein innerer Sisyphos wälzt keinen Felsen den Berg hinauf, er stellt nie fertig werdende Listen zusammen, im wirrsten Zettelkasten am Fuße eines Nerd-Olymps...!
Deshalb quäle ich mich damit erst gar nicht, und ich muss auch gestehen, dass ich mir allseits gepostete Listen jeglicher Coleur (Musik, Film, Sextoys...) ohnehin so gut wie nie durchlese, nicht mal von meinen Forenschatzis. Ich überfliege aber immerhin diejenigen im DF-Heft. ;)
 
Mishima ist einer der Lieblingsautoren der "Identitären"
Schau an - na gut, aufgrund der Biografie ist das natürlich nicht so abwegig. Trotzdem amüsiert es mich, dass diese Bewahrer traditioneller Lebensentwürfe und Beschützer der heiligen Familie einem erklärten Homosexuellen (das genannte "Geständnisse einer Maske" handelt in aller Ausführlichkeit davon) und Sadomasochisten zujubeln. :)
 
Horst Stowassers "Anarchie!", steht hier, bei mir im Regal. Ein damaliger libertärer Kollege, machte mich darauf aufmerksam. Als Einstieg ins Thema, ist das 'ne gute Möglichkeit für mich gewesen, ohne Verklärung und etwaige Vorurteile, dies kennenzulernen.

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das ist sogatr ein großartiger Einstiegs-Schmöker!! Ich hatte die Ehre, den leider viel zu früh verstorbenen Horst dreimal live bei Vorträgen zu sehen und mitzuveranstalten, der fehlt der Szene immens...
 
Wow, super...vielen Dank. :top:

Ich habe gleich mal geschmökert was mich bei den genannten Werken erwartet und werde sie alle angehen, zusammen mit der Klingen-Saga und den Tipps von @Albi ergibt das eine spannende Ergänzung und Stoff für die kommenden Monate. :jubel:

Ich freue mich sehr und werde berichten!

Während meine Bestellungen, inkl. der weiteren Klingen-Saga Teile, auf dem Weg sind schiebe ich mal schnell das dazwischen:

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Ich kann @TattieBogle nur beipflichten. Das ist schon eine literarische, (ok)kulturgeschichtliche und semiotische Tour de Force, aber so mühsam die Erarbeitung des Textes in all seiner vielbödigen Komplexität mitunter auch sein mag, so bereichernd empfand ich die Leseerfahrung. Nach der Lektüre entstieg ich diesem Buch, verwirrt in die schnöde Alltagswelt blinzelnd, als wäre ich gerade aus einem jahrelangen Irrgang durch ein gewaltiges, metaphysisches, chthonisches Labyrinth hervorgetreten. Ein nicht einfaches, aber durchaus transformatives Werk - ich wünsche dir reichhaltigen Genuss damit...!

Aus dem Nachlass meiner Schwiegermutter stibitzt (mit anderen Ecos). Bin schon gespannt.

Kenne von Eco nur den Film "Name der Rose" und im Rahmen meiner Magisterarbeit diverse semiotische Abhandlungen (die ich damals aber auch verschlungen habe). Der Literat Eco fehlt mir noch.
 
Ein passend verschwommenes Foto zu einem nebulösen Thema. Da bin ich aber mal gespannt, was die nette Paketbotin mir da gerade in die Hand gedrückt hat. Das untere ist allerdings ein eher humoristisches Werk, voller Anweisungen und Handreichen, wie man sich etwa ein magisches Symbol erschafft, das es einem ermöglicht, überall auf der Welt einen Dunkin Donuts zu finden, oder wie man per Runenmagie einen Hot-Dog-Stand zu einer nationalen Institution macht und so Quatsch:

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Ein passend verschwommenes Foto zu einem nebulösen Thema. Da bin ich aber mal gespannt, was die nette Paketbotin mir da gerade in die Hand gedrückt hat. Das untere ist allerdings ein eher humoristisches Werk, voller Anweisungen und Handreichen, wie man sich etwa ein magisches Symbol erschafft, das es einem ermöglicht, überall auf der Welt einen Dunkin Donuts zu finden, oder wie man per Runenmagie einen Hot-Dog-Stand zu einer nationalen Institution macht und so Quatsch:

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Was ist denn dann bei den anderen Büchern anders, also warum sind sie kein Quatsch?
 
Ein passend verschwommenes Foto zu einem nebulösen Thema. Da bin ich aber mal gespannt, was die nette Paketbotin mir da gerade in die Hand gedrückt hat. Das untere ist allerdings ein eher humoristisches Werk, voller Anweisungen und Handreichen, wie man sich etwa ein magisches Symbol erschafft, das es einem ermöglicht, überall auf der Welt einen Dunkin Donuts zu finden, oder wie man per Runenmagie einen Hot-Dog-Stand zu einer nationalen Institution macht und so Quatsch:

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Forn siðr (= the old ways)? ;)
 
Was ist denn dann bei den anderen Büchern anders, also warum sind sie kein Quatsch?

Die anderen beiden Bücher sind kulturgeschichtliche Abhandlungen über die Tradition der Isländischen Magie während der heidnischen Zeit bis zur Christianisierung, der katholischen Phase und schließlich der Zeit der Reformation und danach, nebst Übersetzungen von Zaubersprüchen, Beschwörungen und so, äh, Dingen.

Forn siðr (= the old ways)? ;)

Ja, mal gucken. Ich hab ja ein Faible für derlei Verstiegenes und meine Bibliothek mutet in Teilen an, wie die Lesestube eines petersiliensudabhängigen Druiden. Da steht von Dianetics über LaVey bis hin zu Crowley, Austin Osman Spare bis Peter J. Carroll schon so einiges, aber Literatur über dezidiert Isländische Magie fehlte mir bislang noch. Bin gespannt...!
 
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