Allgemeiner Bücher-Thread

Die "Gesänge des Maldoror" sind übrigens nichts für Zartbesaitete! Ich zitiere kurz aus der Wiki, da es so bereits in deutscher Sprache ist:

"Im dritten Gesang zeigt uns Maldoror eine Frau, die er in den Wahnsinn getrieben hat, indem er ihre kleine Tochter vergewaltigt und seine Bulldogge auf sie gehetzt hat, um den Leichnam sodann mit einem Taschenmesser auszuweiden [...]" (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Gesänge_des_Maldoror)

Der Text ist bildgewaltig und wichtig, nimmt den Surrealismus unter Sprengen der gesellschaftlichen Konventionen der Entstehungszeit vorweg. Aber eben: Die Bilder sind drastisch, zeigen den Mensch als Bestie. Spottend der Schöpfung. Nicht zueltzt hieraus erklärt sich die Wiederentdeckung des Autors durch die Surrealisten im Vorfeld/während des 1. Weltkrieges...
ups, ob ich sowas dann verkrafte, ist dann tatsächlich fraglich.. mach ich mir nochmal Gedanken zu, aber als insgesamte biografische Story shcon extrem interessant.
 
ups, ob ich sowas dann verkrafte, ist dann tatsächlich fraglich.. mach ich mir nochmal Gedanken zu, aber als insgesamte biografische Story shcon extrem interessant.

In der Tat starker Tobak! Ist eines der (wenigen, darf ich sagen) Bücher, das ich nicht zu Ende gelesen habe. Wurde mir schlicht zu viel...

Aber ja: die Biographie des Autors und das Konzept "der totalen Provokation" (finde grad keinen besseren Begriff) sind faszinierend! Poe für ganz Abgebrühte... ;)
 
In der Tat starker Tobak! Ist eines der (wenigen, darf ich sagen) Bücher, das ich nicht zu Ende gelesen habe. Wurde mir schlicht zu viel...

Aber ja: die Biographie des Autors und das Konzept "der totalen Provokation" (finde grad keinen besseren Begriff) sind faszinierend! Poe für ganz Abgebrühte... ;)
erinnert mich an GG Allin, was das Konzept betrifft;)
Mir ging es mit "American Psycho" so, konnte ich auch nur unter ziemlichen Anstrengungen fertig lesen.. und da war ich weitaus jünger und vermeintlich hartgesottener..
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Tat starker Tobak! Ist eines der (wenigen, darf ich sagen) Bücher, das ich nicht zu Ende gelesen habe. Wurde mir schlicht zu viel...

Aber ja: die Biographie des Autors und das Konzept "der totalen Provokation" (finde grad keinen besseren Begriff) sind faszinierend! Poe für ganz Abgebrühte... ;)
Steht hier im Regal aber ich habe es bis jetzt ebenfalls nicht zu Ende gelesen. Und ich lese gelegentlich schon heftigere Sachen aber das ist auch mir eine Spur zu...alles irgendwie.
 
Ich betrachte den Maldoror als eine Art literarisches, künstlerisches, aber auch philosophisches Durchmessen eines Abgrundes, dessen Tiefen sich stellen mag, der das Leben in allen Extremen ausloten und verstehen will. Nicht in Tat, noch nicht einmal unbedingt in Vorstellung, sondern in reinem, kreatürlichem Nachempfinden. Für mich stellt dieses so unbequeme, fast unerträgliche Werk ein poetisches und dabei unnachgiebig grausames Abtasten von Wunden und Injurien dar und im Kern zugleich einen Abgesang auf die Menschheit, wie auch eine Feier ihrer. Mehr noch ist dieses Buch eine Art teleologischer Impfstoff, der die Seele mittels abseitigster Grausamkeit für das Schöne, auch die Pracht des Dunklen, empfänglicher machen kann. Schwer zu ertragen und schmerzhaft bis abstoßend, aber auch reinigend und stärkend.
 
Was unterhaltsames für zwischendurch:
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Zombies bekämpfen? Einfach einen Zettel unter die Zunge legen und den Hintern versohlen!
 
Hier ein Tipp für True Crime und Thriller Fans.

Andreas Gößling's Kira Hallstein Reihe. Der Autor ist auf verschiedenen Gebieten unterwegs u.a. Mythisch-Phantastische Romane, Kinder- und Jugendliteratur oder auch Sachbücher zu mythologischen Themen. Hervorgehoben werden dabei von der Kritik immer seine historische Genauigkeit und seine intensive Recherchearbeit. Zusammen mit dem bekannten Rechtsmediziner Michael Tsokos hat er drei True-Crime Romane veröffentlicht und allein die in diesem Jahr abgeschlossene Kira Hallstein Reihe.

Hierbei verarbeitet er echte Kriminalfälle, die er an den Schauplatz Berlin und in die Hände der Ermittlerin Kira Hallstein legt.
Wolfswut behandelt den "Hessen Ripper" Manfred Seel
Drosselbrut den Kinderschänder Marc Dutroux
Rattenflut den Fall des BBC Moderators Jimmy Savile.

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Besonders der Fall Dutroux ist allgemein bekannt, der "Hessen Ripper" Fall liegt schon länger zurück und die unglaublichen Vorfälle um Savile sind zwar noch recht frisch aber nicht so intensiv im öffentlichen Gedächtnis verhaftet. Die Sprache in den Romanen ist angemessen und der Thrill entsteht durch die Story und nur selten durch effekthaschende Cliffhanger wie z.B. S. Fitzek sie nutzt. Aufgrund der gut und intensiv recherchierten Fälle und dem Wissen das es sich um echte Ereignisse als Basis der Romane handelt habe ich beim Lesen die Bücher das ein oder andere Mal beiseite gelegt um durchzuatmen. Besonders Rattenflut hat Nerven gekostet da der Fall Savile mir zumindest noch sehr bewusst ist und mit dem Hintergrund der Ereignisse um Jeffrey Epstein und Konsorten bekommen diese Geschichten ein sehr bitteren Geschmack.
Nichtsdestotrotz hat der Autor hinsichtlich Recherche und Umsetzung einen sehr guten Job gemacht und zeigt, das aufregende Krimis und Thriller nicht immer aus Skandinavien kommen müssen.
 
Was unterhaltsames für zwischendurch: [...] Zombies bekämpfen? Einfach einen Zettel unter die Zunge legen und den Hintern versohlen!

:D:D:D Ich muss immer schmunzeln, wenn ich in Märchen/Sagen/Volksglauben über diese "Hilfsmittelchen" stolpere... Stein unter die Zunge, Zettel ins Maul, Schnürsenkel verknoten, Kiesel auf den Boden werfen, Knoblauch mitführen etc. pp. - Möglichst machbar, nicht zu kostenintensiv. - Das verhindert den Frust im (Lese- oder Hör-)Publikum!
 
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Liegt schon länger auf meinem digitalen Lesestapel, jetzt schmöker ich ihn endlich mal weg, den ersten Band von Mythor.
Mythor sollte in den 1980er Jahren der Perry Rhodan der Fantasy werden. Seit 2015 sind die Hefte wieder als ebooks erhältlich. Die Serie hat es immerhin auf 192 Bände geschafft.

Ich bin selbst gespannt, ob hier für mich schon nach dem ersten Heft wieder Schluss ist.

cover
 
Liegt schon länger auf meinem digitalen Lesestapel, jetzt schmöker ich ihn endlich mal weg, den ersten Band von Mythor.
Mythor sollte in den 1980er Jahren der Perry Rhodan der Fantasy werden. Seit 2015 sind die Hefte wieder als ebooks erhältlich. Die Serie hat es immerhin auf 192 Bände geschafft.

Ich bin selbst gespannt, ob hier für mich schon nach dem ersten Heft wieder Schluss ist.

cover
Also ich habe mir 2015 die ersten beiden 50er E-Book-Pakete von Mythor besorgt, fand das erste Heft sogar ziemlich verheißungsvoll und bin dann immerhin bis zu Heftnummer 67 gekommen, aber vielleicht lese ich doch wieder mal weiter, nach ungefähr vier Jahren Pause, bis zu Heft 100 hätte ich es ja. Alle 192 tue ich mir wohl nicht an, einen Leseeindruck habe ich ja bereits.;)
 
Heute dann „Der Traffikant“ von Robert Seethaler durchgelesen. Auch ein tolles Buch über Wien zur Zeit des Anschlusses Österreichs an Nazideutschland. Ein junger Mann der die Welt nicht versteht und ein alter Mann (Siegmund Freud), der sie auch nicht versteht. Wirklich fesselnd und genau mein Stil.

Jetzt mach ich weiter mit der Empfehlung von @Kaysone

„Im Tal des Vajond“

Und fertig...
Hat sich gelohnt. Tolles Buch über zwei Freunde, Aberglauben, Liebe und allerlei mehr. Eingebettet in die Bergkulisse in Italien.

Jetzt geht es weiter mit „In Zeiten des abnehmenden Lichts“
 
Und, wie isses so? Die Geschichte soll sich ja SEHR langsam entwickeln. Als ich es vor etwa 20 Jahren mal versuchte, hatte ich wohl zuwenig Ausdauer.
Mir gefällt es (fange demnächst mit Band 4 an) bisher sehr gut. Die Art, wie Robert Jordan sich seine Welt ausgedacht hat, taugt mir sehr. Einige Fantasyklischees werden vermieden, ohne dass sie durch total verstörendes Zeug ersetzt werden. Und ich kann mich irgendwie gut in der Welt "häuslich einrichten".

Am Anfang dauert es ein bisschen, bis man reinkommt. Und die Geschichte hat auch ihre Längen, keine Frage. Und man muss sich viel merken :D Hab aber in den letzten Jahren einige Fantasy-Reihen angefangen oder durchgelesen und bei bisher allen hat mich irgendwas empfindlich gestört, was beim "Rad der Zeit" bisher nicht der Fall ist.
 
Bereits mehrfach war hier - und in anderen Threads - die Rede von CLARK ASHTON SMITH.
Im Festa Verlag liegen seit einiger Zeit die gesammelten Erzählungen in einem halben Dutzend Bänden vor (jeweils Print und e-Book). Nach einer Pause setze ich meine Lektüre genannter Werkausgabe nun fort:



Clark Ashton Smith: Die Totenbeschwörer von Naat (Gesammelte Erzählungen 5), Festa Verlag.

Ergänzt werden die Primärtexte, die wiederum sehr präzise und sorgfältig übersetzt/ediert sind, um sekundäre und einleitende Beiträge. So kann der Leser bspw. den Zotique-Zyklus leichter im Gesamtzusammenhang verorten.
 
Bereits mehrfach war hier - und in anderen Threads - die Rede von CLARK ASHTON SMITH.
Im Festa Verlag liegen seit einiger Zeit die gesammelten Erzählungen in einem halben Dutzend Bänden vor (jeweils Print und e-Book). Nach einer Pause setze ich meine Lektüre genannter Werkausgabe nun fort:



Clark Ashton Smith: Die Totenbeschwörer von Naat (Gesammelte Erzählungen 5), Festa Verlag.

Ergänzt werden die Primärtexte, die wiederum sehr präzise und sorgfältig übersetzt/ediert sind, um sekundäre und einleitende Beiträge. So kann der Leser bspw. den Zotique-Zyklus leichter im Gesamtzusammenhang verorten.
Ich bin gerade dabei, mich durch die "Collected Fantasies" durchzulesen. Momentan bei Band 3 "A Vintage from Atlantis".
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