Oft sind mir die Zeitungen im Weg, daher bin ich erst auf Seite paarunddreissig in
@Iron Ulf s Buch, aber der erste Eindruck ist schon mal sehr gut.
Die Art, wie Du unerträglich banale Gespräche in die Länge ziehst, wie der Protagonist bisher das exakte Gegenteil von dem tut und sagt, was er denkt, das alles wirkt so furchtbar authentisch, dass es eigentlich zum Kotzen ist. Ich habe durchaus gequält gelacht bei der Lektüre. Es tut weh, weil wahrscheinlich jeder sich darin wiedererkennt: Geht man einen vernünftigen Kompromiss ein? Verleugnet und verbiegt man sich komplett? Tut man sich und seiner Umwelt einen Gefallen oder das Gegenteil davon? Schwierige Fragen, die hier im Raum stehen. Natürlich ist es hier arg zugespitzt, was aber den Anfang bereits so unterhaltsam macht.
Auf gewisse Weise erinnern mich diese ersten Seiten an Helge Schneider: Den finde ich auch ob seiner Unerträglichkeit so sehenswert.
Also falls es durch Worte wie "gequält" oder "zum Kotzen" nicht deutlich genug hervorkommt: Das war ausdrücklich ein Kompliment.